Falls nicht bekannt:
Szene 4: Ein Schuss von Niclas Anspach (Unterhaching) prallt an die Latte, Dominik Stroh-Engel verwandelt den Nachschuss. Schiedsrichter Steven Greif entscheidet jedoch auf Abseits und gibt den Treffer nicht. [
TV-Bilder – ab Minute 2:05]
Babak Rafati: Anspach schießt aus circa 16 Metern auf das Tor von Duisburg. Der Ball prallt vom Pfosten zu Mitspieler Stroh-Engel zurück, der anschließend ein Tor erzielt. Bei dieser Aktion allerdings auf Abseits zu entscheiden, ist absolut nicht nachvollziehbar. Der Assistent steht an sich in optimaler Position, nämlich auf Höhe des vorletzten Verteidigers. Der Torhüter zählt zum Verteidiger und ist der erste Verteidiger. Zum anderen steht deutlich ein Verteidiger, somit der zweite Verteidiger, in etwa am Elfmeterpunkt näher zur eigenen Torlinie als Stroh-Engel. Das Tor hätte somit anerkannt werden müssen, sodass eine Fehlentscheidung vorliegt. Was es umso unverständlicher macht ist, dass nicht wie üblich eine Verschiebung der Positionen der Spieler zwischen Ball-Abspiel und Ball-Annahme zustande kommt, sondern selbst nachdem der Ball abprallt – also deutlich verzögert nach der Ballabgabe -, Stroh-Engel nicht in Abseitsposition ist.
Szene 5: Nach einem weiten Pass von Markus Schwabl (Unterhaching) ruft Nicolas Anspach (Unterhaching) gut hörbar "Lass durch, lass durch" und erzielt das 1:1. Der Treffer zählt. [
TV-Bilder – ab Minute 35:10]
Babak Rafati: Eine durchaus interessante Szene, die häufiger und nicht nur in der Kreisliga vorkommt, aber aufgrund der Zuschaueranwesenheit üblicherweise im Stadion nicht hörbar ist. Wenn man den Gegner verbal ablenkt – und dazu zählt "Lass durch" – ist das ein unsportliches Verhalten. Das Spiel hätte somit in dieser Szene unterbrochen werden und mit einem indirekten Freistoß für Duisburg von dort ausgeführt werden müssen, wo der betroffene Spieler "Lass durch" gerufen hat. Zudem hätte es für dieses unsportliche Verhalten die gelbe Karte gegen den betroffenen Spieler geben müssen. Eine Fehlentscheidung, diesen Treffer für Unterhaching zu geben. Allerdings muss der Schiedsrichter den rufenden Spieler auch identifizieren können. Es hat sich eingebürgert, dass Spieler "Torwart" oder "Leo" rufen. Das irritiert den Gegner nach Regelbestimmung anscheinend nicht.
Szene 6: Der bereits gelb-verwarnte Robert Müller (Unterhaching) tritt Wilson Kamavuaka (Duisburg) bei einem Zweikampf auf den Fuß. Allerdings sieht nicht er, sondern Kamavuaka Gelb. [
TV-Bilder – ab Minute 45:35]
Babak Rafati: Bei diesem Zweikampf im Mittelfeld springt Müller der Ball bei der Annahme vom Fuß. Beim Nachsetzen geht er nochmals zum Ball, spielt diesen auch vor seinem Gegenspieler Kamavuaka, tritt diesem im normalen Bewegungsablauf dann aber auf den Fuß. Das ist natürlich ein Foulspiel von Müller, auch wenn unbeabsichtigt, wobei eine Karte gegen ihn zusätzlich nicht erforderlich wäre. Die Attacke ist ballorientiert und nicht gegen den Gegner gerichtet. Dass dann der Schiedsrichter aber andersherum entscheidet, ist eine Fehlentscheidung, die gelbe Karte gegen Kamavuaka ebenso. Es hätte einen Freistoß für Duisburg geben müssen, ohne dass zusätzlich eine Karte gezeigt wird