Zuerst verliert man erneut sang- und klanglos gegen den SV Meppen (!). Mit einem Kapitän, dessen Tugenden besser auf der Mailänder Modenschau als im Drittligaalltag aufgehoben wären.
Während die Meppener (!) Fans "Hier regiert der SVM" skandieren, fällt Dominik Schmidt einem seiner Mitspieler weinend in die Schultern, weil er während seiner Einwechslung, die er mit Sicherheit nicht selbst veranlasst hat, gnadenlos von einigen unserer Fans ausgepfiffen wurde.
Als sich der Meppener (!) Mob so langsam beruhigt, schleicht unser "Team" gebückt Richtung Kurve und holt sich völlig zurecht die geballte Ladung Körpersprache ab.
So richtig Feuer kam nochmal rein, als unsere beiden Herren Innenverteidiger der Meinung waren, sie müssten den spontan einberufenen Stuhlkreis vorzeitig verlassen.
Um mich herum keiner meiner vertrauen Personen mehr. Der erste hat bereits in Minute 30 nen Abgang gemacht.
Mit einem lautstarken "Auswärtssieg, Auswärtssieg" aus dem Meppener (!) Block im Rücken, schlendere ich - das KöPi halb leer - alleine Richtung Ausgang und frage mich: Quo vadis MSV?
Die gerade geschilderten fünf bis zehn Minuten waren für mich gefühlt der Nagtivhöhepunkt der Neuzeit.
Ja ich weiss, dass die gelebte Realität Drittligamittelmaß ist. Vom SV Meppen (!) allerdings auf dem Spielfeld vorgeführt und nach Spielende auf den Rängen verhöhnt zu werden, ist für mich eine völlig neue Dimension, mit der ich erst einmal umzugehen lernen muss.
Keine Perspektive, dafür so viele Gefühle: Wut. Trauer. Unverständnis. Hilflosigkeit.