Das Ende des Financial FairPlay?

Dieses Thema im Forum "Laola" wurde erstellt von Spechti, 2 Juli 2015.

  1. Spechti

    Spechti 3. Liga

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    Investoren dürfen Fußballklubs mit Geld zuschütten

    Die Uefa will die Meldung noch nicht bestätigen, dementiert sie aber auch nicht: Laut der französischen Sportzeitung "L'Equipe" hat die Europäische Fußball-Union die Sanktionen gegen Paris St. Germain (PSG) aufgehoben.(...)
    Laut dem englischen "Telegraph" reagiert PSG prompt und will nun entweder Cristiano Ronaldo oder Ángel Di María verpflichten. Für den Weltfußballer von Real Madrid müssten die Franzosen wohl 125 Millionen Euro zahlen, für den Argentinier von Manchester United wäre mindestens die Hälfte fällig. (...) http://m.spiegel.de/sport/fussball/a-1041743.html

    Mal eben 200mio € pro Jahr vom katarischen Tourismusverband einstecken, das sind Dimensionen die man als normalsterblicher wirklich nicht mehr nachvollziehen kann!

    (...)Die Geldgeber sollen lediglich nachweisen, dass sie sich "nachhaltig" engagieren und das Ziel verfolgen, die regulären Einnahmen aus dem Fußball zu erhöhen. (...)
    Ganz hohe Hürde, Respekt an die UEFA!
     
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  2. Hope 1 9 0 2

    Hope 1 9 0 2 Landesliga

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    1. April??? :jokes4:

    Mit den Summen kann man bald Griechenland refinanzieren...
     
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  3. Ben Bulben

    Ben Bulben PFYC-Teamchef

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    Jetzt hat der Platini bestimmt genug Geld, um doch mal gegen die Blattern kandidieren zu können.
     
  4. streifeneseldeluxe

    streifeneseldeluxe Regionalliga

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    krank, einfach nur krank..
    komm mir keiner mit dem Totschlagargument, den Fußballkommerz gibt es schon länger und die Summen steigen halt auch woanders.
    Ich finde solche Summen angesichts der Probleme weltweit, schlicht pervers! Was kommt als nächstes? eine Milliarde für Messi und Co.?
    Das ist bald nicht mehr "mein Fußball"
     
    Zuletzt bearbeitet: 2 Juli 2015
  5. Hope 1 9 0 2

    Hope 1 9 0 2 Landesliga

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    Aber jetzt mal ehrlich? Wer von den großen hat sich großartig dran gehalten?
     
  6. schwicheldt

    schwicheldt Landesliga

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    Ich bin so frei und stelle mal den Ringelnatz hier rein.

    Der Fußballwahn ist eine Krank-
    heit, aber selten, Gott sei Dank!
    Ich kenne wen, der litt akut
    an Fußballwahn und Fußballwut.
    Sowie er einen Gegenstand
    in Kugelform und ähnlich fand,
    so trat er zu und stieß mit Kraft
    ihn in die bunte Nachbarschaft.
    Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel,
    ein Käse, Globus oder Igel,
    ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
    ein Kegelball, ein Kissen war,
    und wem der Gegenstand gehörte,
    das war etwas, was ihn nicht störte.
    Bald trieb er eine Schweineblase,
    bald steife Hüte durch die Straße.
    Dann wieder mit geübtem Schwung
    stieß er den Fuß in Pferdedung.
    Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
    Die Lampenkuppel brach sofort.
    Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
    der Tante Berta an die Brust.
    Kein Abwehrmittel wollte nützen,
    nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
    noch Puffer, außen angebracht.
    Er siegte immer, 0 zu 8,
    und übte weiter frisch, fromm, frei
    mit Totenkopf und Straußenei.
    Erschreckt durch seine wilden Stöße,
    gab man ihm nie Kartoffelklöße.
    Selbst vor dem Podex und den Brüsten
    der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
    was er jedoch als Mann von Stand
    aus Höflichkeit meist überwand.
    Dagegen gab ein Schwartenmagen
    dem Fleischer Anlaß zum Verklagen.
    Was beim Gemüsemarkt geschah,
    kommt einer Schlacht bei Leipzig nah.
    Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen
    durch Publikum wie wilde Bienen.
    Da sah man Blutorangen, Zwetschen
    an blassen Wangen sich zerquetschen.
    Das Eigelb überzog die Leiber,
    ein Fischkorb platzte zwischen Weiber.
    Kartoffeln spritzten und Zitronen.
    Man duckte sich vor den Melonen.
    Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
    Dann donnerten die Kokosnüsse.
    Genug! Als alles dies getan,
    griff unser Held zum Größenwahn.
    Schon schäkernd mit der U-Boots-Mine,
    besann er sich auf die Lawine.
    Doch als pompöser Fußballstößer
    Fand er die Erde noch viel größer.
    Er rang mit mancherlei Problemen.
    Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?
    Dann schiffte er von dem Balkon
    sich ein in einen Luftballon.
    Und blieb von da an in der Luft,
    verschollen. Hat sich selbst verpufft. -–
    Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
    vor dem Gebrauch des Fußballwahns!


    Joachim Ringelnatz (1883 - 1934), eigentlich Hans Bötticher, deutscher Lyriker, Erzähler und Maler
     
    Zuletzt bearbeitet: 2 Juli 2015
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  7. ze1970bra

    ze1970bra 3. Liga

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    Für mich ist der Begriff Financial FairPlay ein Witz, nicht mehr und nicht weniger. Am Beispiel Paris sieht man doch, was das für Auswüchse mit sich bringt.

    Da werden Unsummen für Spieler in den Ring geworfen, die echt pervers sind. Der gemeine Fan kann sich mit den Spielern seines Vereins kaum noch identifizieren, bei den Ablösesummen bzw. Gehältern auch nicht verwunderlich.

    Selbst für mittelmäßige Spieler werden teilweise Ablösesummen hingeblättert, die einen nur noch mit dem Kopf schütteln lassen.

    Mal abwarten, wie lange das auf Dauer gutgeht.
     
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  8. rauuul

    rauuul 3. Liga

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    Eine Abschaffung wäre eigentlich ne gute Sache, denn was sich im Namen so äußerst toll liest, ist eigentlich nur ein weiteres Instrument um die Großen groß und die Kleinen klein zu halten. FFP sichert in erster Linie Klubs wie Real gegen Emporkömmlinge ab. Das Ding kann gerne weg. Ich hätte stattdessen lieber ein salary cap, welches auch durchgesetzt wird.
     
  9. 2015, Marktwirtschaft. Da passt das nicht.
    Würde auch nur die Breite der Kader teurer machen und die "Kleinen" noch deutlicher klein halten.

    Wir haben diese Entwicklung und da kannst du noch so argumentieren. Selbst gestandene Jungs, die schon früher dabei waren, sind Teil dieser Entwicklung und unterstützen diese und sei es nur durch diesen SKY-Wahnsinn. Nimm die Kasperle-Liga (CL). Volksverarschung vom Feinsten, aber die Leute finden das gut, weil dadurch, dass sogar ein Vierter einer Liga da teilnehmen kann, die "etablierten" Ligen über Gebühr vertreten sind und dadurch "die Spiele interessanter sind": Da fasst Du Dir nur an die Birne. Total interessant diese Kasperle-Liga. Man schaue sich nur die Teilnehmer der Endrunden der letzten Jahre an. Ne wirklich, total spannend.

    Ich bin heilfroh, dass ich den Ursprung des Fußballs noch hautnah miterleben durfte.

    Heute kann man nur noch wütend werden, wenn man sich das alles anschaut und es trotzdem noch Leute gibt, die das gut finden und/oder sogar verteidigen.
    Nicht zuletzt deswegen habe ich null Bock auf Liga 1. Wenn ich schon höre, dass das Saisonziel die Erreichung der Europapokalplätze ist. Egal, Schluss jetzt, bringt nur unnötig Puls und das ist bei den Temperaturen schlecht.
     
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  10. rauuul

    rauuul 3. Liga

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    Marktwirtschaft gibt es auch in den USA. Und was gibt es da noch? Ein salary cap. Und warum gibt es das? Weil die Amis verstanden haben, dass das allerwichtigste Produkt in einer Sportart nicht der einzelne Verein ist, sondern die Liga als Ganzes. Wenn die Bayern zum 20. Mal in Folge Universumsmeister werden, die Liga aber dann total öde ist, wird das irgendwann niemanden mehr jucken und keiner wird das sehen wollen. Was natürlich zur Folge hat, dass niemand, auch nicht die Bayern, Kohle einnimmt.
    Die Begrenzung der Zahlungen pro Spieler und für den gesamten Kader wäre ein ganz formidables Instrument, die Liga wieder spannender zu machen. Natürlich muss die Grenze dafür entsprechend niedrig liegen. Man darf sich da nichts vormachen, Chancengleichheit wird es weiterhin nicht geben, aber es würd ja schon reichen, wenn man sich wieder den Verhältnissen vor der Einführung der CL annähern würde. Da hat man zwar auch gegen Bayern in der Regel verloren aber wenigstens wusste man nicht vorher, dass das mit 0:10 gegen die B-Elf passieren wird.
    Die ganzen anderen Tools, die entwickelt werden, um in den Markt einzugreifen sind entweder untauglich (50+1) oder haben die falsche Zielstellung (FFP). Ein salary cap würde nicht nur für einen stärkeren Wettbewerb sorgen, es wäre auch ein wirksameres Werkzeug gegen Plastikklubs als es 50+1 je sein kann. In diesem Zusammenhang wäre dann natürlich auch noch eine Entflechtung von CL und nationaler Liga sinnvoll.
     
  11. Little-Devil

    Little-Devil Kreisliga

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    Dabei darf man nicht vergessen, dass in Amerika die großen Sportarten (Football / Basketball / Eishockey / Baseball) weitestgehend national begrenzt sind - jedenfalls werden bei diesen Sportarten in USA die höchsten Gehälter weltweit gezahlt.

    Ich mag nicht glauben, daß wir in Europa eine einheitliche Regelung hinkriegen und sich dann auch noch alle daran halten. Letztlich müssen die Fans abstimmen, würden wir alle den Spielen der Retortenbabys fern bleiben, gebe es plötzlich kein Interesse mehr an diesen Clubs und das wäre dann wirklich zu schön um wahr zu sein ........
     
  12. rauuul

    rauuul 3. Liga

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    Daher die Idee der Entflechtung. Wer CL spielt, spielt nicht in der Bundesliga und umgekehrt. So bleibt die Kohle in der CL und zerstört nicht die nationalen Ligen.
     
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  13. Marty

    Marty Landesliga

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    Also, die Sportwelt der USA möchte ich mir keinesfalls zum Vorbild nehmen. Wenn da die Sendeanstalten festlegen, wieviele Spielunterbrechungen es geben soll und wie lange die jeweils dauern müssen, damit die ihre Commercials unterbringen, dann wir mir übel.

    Ich habe mir in letzter Zeit einige Spiele der MLS angetan und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Dramaturgie der Schlussminuten oft einem gewünschten, wenn nicht sogar geplanten, Schema folgt. Plötzliche Wendungen des Spielverlaufes, Tore in der NAchspielzeit und so weiter ... Es gibt diese besonderen Spiele, die uns das Adrenalin in die Adern treibt und von denen man noch in Jahren schwärmt, aber nicht in der dort angetroffenen Häufigkeit.

    Das kann doch niemand hier wollen?!
     
  14. Rupert E. Riebenstein

    Rupert E. Riebenstein Ribbenist

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    Ich halte das FFP in der bisherigen Form auch für im wesentlichen Protektionismus der aktuellen Top 6 Clubs in Europa. Wer nicht schon mega Umsatz aus Vermarktung und CL generiert hat eigentlich keine Chance mehr da hin zu kommen, denn alle anderen Einnahmequellen verstoßen ja irgendwie gegen das FFP.

    Eine Salary Cap wäre da in der Tat wirkungsvoller, da so eben nicht die Top X Clubs mit dem Argument "unser Umsatz gibt es ja her" weiter machen können während alle anderen sich "einschränken" müssen.
     
  15. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Wie soll man im Zuständigkeitsbereich eines nationalen Verbandes solch eine, auch noch niedrig angesetzte, Gehälterobergrenze hinbekommen, ohne den Fussball des betreffenden Landes zugleich in die endgültige Zweitklassigkeit zu befördern? Der Vergleich mit dem US-System funktioniert überhaupt nicht, denn dort handelt es sich um ein geschlossenes System, des weiteren geht es dort, klarer Fall, um ganz andere Gehaltsdimensionen, als beim MSV Duisburg.

    Deren Gehaltsobergrenzen befördern überhaupt nichts in der Breite des Systems, was dort allein durch das College-Sportsystem gewährleistet ist. Die dortigen unterklassigen Profivereine sind reine Zulieferbetriebe für die Big Spender, die autonom um sich selbst kreisen. Wer ganz oben mitspielen will, muss milliardenschwer sein. Kein Wunder, wenn Leute wie Nowitzki oder Brady auf über 20 Millionen Jahresgehalt geschätzt werden (schon in etwa dem entsprechend, was ein Ronaldo und Messi auch verdienen sollen) es aber auch solche Leute wie Briant gibt, die fast das Doppelte davon verdienen.

    Solange über die Vergabe von Übertragungsrechten und die Werbetreibenden mehr möglich ist, wird auch mehr Geld ins System hereinkommen, das ist die schlichte Wahrheit. Den Vereinen hier immer den schwarzen Peter zuzuschieben, finde ich müssig, denn die Präsidien schwimmen selbst zumeist wie Fischaugen auf der Sosse, welche Investoren, Fernsehvermarkter und geldgierige Spielervermittler mittlerweile angerührt haben. Und selbst eine Salary Cap bei, sagen wir mal 8 Mio/Jahr würde den MSV, zum Beispiel, überhaupt nicht tangieren.

    Die Idee der Schaffung einer abgesonderten Ebene oberhalb der nationalen Ligen, auf der dann die europäischen Spitzenvereine eine vom Fussvolk gesonderte europäische Liga austragen, stammt von Uli Hoeness, der das früher öfter mal für seine Bayern forderte. Es wird aber keine Bremse für die Gehälter bedeuten, sondern die Spitzenclubs, wenn das Ding gut vermarktet werden kann, noch mehr aufblähen, und einen von allen lokalen Begrenztheiten befreiten Multi schaffen, der weder nennenswert Steuern zahlt noch sonst was.

    Am anderen Ende stehen reine Zulieferbetriebe, sprich Farmclubs, welche ihre Liga vorwiegend nur noch austragen, damit die Scouts der Spitzenvereine Talente sichten können. So sieht es in Amiland ja ungefähr schon aus. Hat das was mit dem zu tun, wie ich mir zukünftig den Profi-Fussball hier bei uns organisiert wünsche? Nee, ganz bestimmt nicht! Dann lieber die Rauballs, Bruchhagens etc., bei denen es wenigstens was zu Lachen gibt.
     
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  16. @ChristianMoosbr ,

    Financial Fair Play ist ein ideologischer Kampfbegriff des ökonomisch mittelmäßig begabten z.B. Stern Leser Publikums. Es ist ein ähnlicher Nonsens wie z. B der Begriff der feindlichen Übernahme oder scheitert der Euro, dann scheitert Europa. Es ist weder wissenschaftlich belegbar noch ethisch herleitbar. Oder Corporate Governance, für mich ein ganz schlimmes Unwort von allen angestellten Technokraten, die noch nie unternehmerische Verantwortung getragen haben.

    Angestellte Vorstände, Angestellte sind auch wenn sie in einer verbands- oder unternehmensorganisierten Hierarchie noch so weit oben stehen, Lohnknechte, wie der Schlosser bei Thyssen, der sein Gehalt von seinen Aufsichtsgremien oder der Eigentümerversammlung zu gebilligt bekommt. Kein abhängig Beschäftigter auf der ganzen Welt kann sein Gehalt bestimmen. Das tun die Eigentümer. Und wenn es Konsens in einer Gesellschaft ist, dass ein jeder das Recht zur Bildung von Eigentum hat, dann verstehe ich nicht warum man über sogenannte Fehlentwicklungen lamentiert. Entweder ich bejahe ein Recht zur Freiheit, oder ich kollektiviere Eigentum und schreibe Menschen vor, wie viel sie verdienen dürfen, oder ab wann es unanständig wird. Letzteres erfordert aber das Wissen und die Fähigkeit, entscheiden zu können, wie viel ein Mensch verdienen darf und welche Kriterien, die dann für alle verbindlich sind an die Leistung und den Verdienst eines Menschen angelegt werden. Mir kommt das so vor, dass die arme Sau ein guter Junge ist und der Reiche ebenfalls die Sau ist, aber nicht die arme.

    Und was die Steuervergünstigungen angeht wird mir ganz schlecht, wenn ich unsere staatlichen Institutionen wie Länder und Kommunen ansehe die Unternehmensansiedlungen mit Steuermitteln also der allgemeinen Kasse befördern und auf Gewerbesteuer Grundsteuer u.ä. verzichten, damit der OB oder der Ministerpräsident oder sonst wer sich Sonntags abfeiern lassen kann. Das Spielchen geht auch weltweit ähnlich. Die korrupten Buschklepper muß ich nicht im einzelnen aufzählen. Also geisselt man die die, die die Vorteile in Anspruch nehmen und nicht die, die die Vorteile und Ausnahmen gewähren und sich dafür vom Volk feiern lassen.

    Financial Fair Play ist eine Illusion, weil es immer jemanden geben wird , der die Ordnung stört, und wenn es auch nur ein Stammeshäuptling in sonstwo oder Herr Tsipras im hier und jetzt oder eine völlig unfähige Staatsoberhäuptlingsikone, die um ihren Machterhalt kämpft.

    Ich bin am Niederrhein geboren worden und aufgewachsen und wenn die Ruhrkohle oder die Thyssen AG einen Hustenreiz hatte, dann hatte die gesamte Verwaltung Lungenentzündung. Und selbst wenn man auf Gewerbesteuern verzichtet hätte.
     
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  17. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @owlzebra

    Hat wieder nicht viel mit dem Thema zu tun, was du da schreibst. Ein funktionierendes FFP ist ebenso weit vom Sozialismus entfernt, wie sagen wir mal der Euro-Rettungsschirm. Ich verstehe ja, dass man als Unternehmer nichts viel dagegen hat, dass die eigenen Absatzmärkte geschützt werden, damit man auch morgen noch kraftvoll mitverdienen kann, allerdings sollte man derartige "Landschaftspflege" auch den anderen Branchen zugestehen. Der Grundgedanke des FFP besteht in nichts anderem. Ausgerechnet Platini, auf dessen Mist es ja massgeblich mitgewachsen ist, ist garantiert alles andere als ein Altachtundsechziger.

    Hier geht es im Grunde genommen genau darum, ob und wie die Strukturen, welche den europäischen Vereinsfussball seit jeher prägten, und die eine beispiellose Vielzahl von Weltklassespielern und enorm starke Ligen sowie Nationalmannschaften hervorgebracht haben, in einer globalisierten Zukunft noch überlebensfähig sind. Es geht auch um die lokalen Eigenarten, welche für Fussballbegeisterte die Vereinsbindung und damit die Bindung an den Sport bedeuten, um den Erhalt der Unabhängigkeit der kleineren Vereine, oder deren reine Degradierung zu in jeder Hinsicht abhängigen Zulieferern, letztendlich auch um den weltweiten Menschenhandel.

    Ob FFP in der gehabten Form dabei gut funktioniert, will ich damit nicht behaupten. Notwendig sind Regulierungen in diesem Bereich jedoch wie in allen anderen Bereichen des Systems auch. Egal, welche Art von Unternehmertum du betreibst, es wird Regulierungen geben, welche dir dabei zugute kommen, und ohne die du mit Sicherheit schon weggefegt worden sein würdest. Grundsätzlich entsteht angesichts eines deregulierten Marktes in Zeiten der Globalisierung immer eine Blase, und fressen Grössere Kleinere auf, das würde nicht mal mehr Hans-Olaf-Henkel in Abrede stellen.

    Übrigens, auch wenn es ab hier off topic ist, widersprichst du dir selbst: wenn du das Recht auf Eigentum propagierst, musst du auch für Instrumente sein, welche dein Eigentum gegebenfalls beschützen. Das kostet nun mal was, und der Staat muss dir Steuern in Rechnung stellen. Ist aber am Ende wesentlich risikoärmer und gesünder, denn du kannst nicht, wie im postsozialistischen Putinrussland, als Öloligarch, der zu autonom geworden ist, auf einmal nach Sibirien kommen, und du musst auch nicht Heerscharen an unbeschäftiger Soldateska schmieren, damit sie dein Warenlager nicht einfach ausplündern, oder deine Kinder auf dem Schulweg entführen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3 Juli 2015
  18. Oh man. mein Freund, kannst Du eigentlich noch lachen oder Dich an schönen Dingen freuen. Es tut mir leid, politisch geworden zu sein. Habe Richard Wagners Wort, politisch Wort, garstig Wort vielleicht unterschätzt. Sorry, ich wollte Deinem Gutmenschentum nicht zu nahe treten. Aber ich sehe ein, hier einen Fehler gemacht zu haben. Politik und Sport haben nichts miteinander zu tun. Sorry, wir sollten uns über den Sport unterhalten.
     
  19. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @owlzebra
    Ok, der substantielle Gehalt deiner Beiträge dürfte damit zur völligen Genüge abgeklärt sein. Troll dich wieder, Troll, was auch immer du im Schilde führtest. Ignorieren an.
     
  20. Dann erkläre mir, bevor ich mich der Gewalt beuge und mich trolle, welches Gremium kraft welcher Wassersuppe oder himmlischen Erleuchtungen Unternehmen, Verbände, oder Vereine kontrollieren sollen und insbesondere nach welchen Gesetzen diese Gremien kontrollieren sollen. Gesundes Volksempfinden? Die Auffassung aller recht und billig Denkenden. Bevor Du Kontrollen und Regeln forderst, solltest Du Dir überlegen, wer die Legitimation dazu hat, wenn nicht die Verbände selbst?
     
  21. isstillnogud

    isstillnogud Landesliga

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    Welch epische Schlacht.
    Ich begreife in keinster Weise, worum es hier geht, lese aber euer beider Beiträge gerne.
    Weiter, immer weiter!
     
  22. rauuul

    rauuul 3. Liga

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    Da würd ich mich nur dem ersten Teil anschließen wollen.
     
  23. Hardy

    Hardy MSV - Sauerlandstützpunkt

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    Ey Leute, ist es das wert, euch darüber zu entzweien? Wäre echt schade um euch beide, zumal eure gemeinsame Basis hier ja wohl der MSV ist!
     

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