Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Dieses Thema im Forum "MSV Profibereich" wurde erstellt von Omega, 29 März 2015.

  1. WickedWitch

    WickedWitch Portalhexe

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    Das muss ich Dir leider widersprechen und auf Schimanskis Antwort verweisen. Es hätte in der zweiten Saisonhälfte nichts gebracht, diese Situation zu trainieren, weil sie für Liga 3 schon zu "kompliziert" ist, da reichte das simple 4-4-2. Lettieri versucht viel zu vermitteln, immer wieder, aber dabei handelt es sich nicht um Dauerbaustellen. Glaube mir, GL ist taktisch und vom denken flexibel genug, um auf die gegeben Situation zu reagieren. Wie Schimanski aber so treffend schrieb:
     
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  2. HermannNeumann

    HermannNeumann Kreisliga

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    Um was denn dann? Wanderbaustellen?

    Das glaube ich dir sogar ohne wenn und aber.
     
  3. WickedWitch

    WickedWitch Portalhexe

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    Nennen wir es eine Mischung aus Wanderbaustellen und kosmetischen Reparaturen.
     
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  4. HermannNeumann

    HermannNeumann Kreisliga

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    und das aus dem Mund einer Frau :o
     
  5. Omega

    Omega MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Und jetzt wenden wir uns hier in dem Thread wieder der sachlichen Diskussion zu! :danke:
     
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  6. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Das ist ja erstmal eine 8 zu 10-Unterzahl. War das bewusst gewählt?

    Schwierig. Ich bezog mich auf die Gründe, wieso die Bochumer durch Spielverlagerungen Überzahl auf dem Flügel generieren konnten. Du beziehst dich auf unser Offensivspiel, oder? Tatsache ist, dass unserem Spiel am Samstag komplett die Breite in der Offensive fehlte, was Diagonalbälle nach Balleroberungen/in Umschaltmomenten schon prinzipbedingt schwierig macht. Und das muss ich leider Lettieri auch ankreiden. Ich habe mir einige Aufstellungen von erfolgreichen Fünferketten-Mannschaften angeschaut und keine hat mit nur einem Stürmer gespielt. Wieso das jetzt beim Training nicht geklappt hat, kann ich nicht sagen. Mit Holland sollte das (technisch) eigentlich möglich sein. Er muss natürlich den Ball bekommen...

    Ich möchte nicht mit Ballbesitz die Liga dominieren. Ich möchte nur variabler werden. Bis jetzt habe ich nur "press und bolz" gegen Lautern und "hinten dicht" gegen Bochum gesehen (ok, etwas zu populistisch, weil die letzten 30 Minuten gegen Lautern im Ballbesitzspiel schon brauchbar waren). Diese Phasen muss man aber auch einstreuen können, wenn das Spiel noch nicht entschieden ist.

    Ich bin der Meinung, dass vier Gegentoren erkennbare Probleme im Ballbesitzspiel vorausgingen. Für mich ist es aber auch ok, wenn man diese Ansicht nicht teilt.
    Entscheiden ist aber, dass die Gegner uns ihr Spiel aufgezwungen haben. Das muss anders werden, zumindest phasenweise...

    P.S. @sabine1975: Welchen Eindruck hast du eigentlich von de Wit? Wann wird Lettieri ihn aus dem Hut zaubern oder steht er erstmal hinten an?
     
    Zuletzt bearbeitet: 6 August 2015
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  7. shanghai

    shanghai 3. Liga

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    Wenn man davon ausgeht, dass Wolle und Scheidhauer in einem Pokalspiel gegen S04 dabei sind, find ich Unterzahlübungen nicht abwegig...;) Und wenn dann Zladdie noch in der bisherigen Form aufläuft sind wir tatsächlich schnell bei 8... .

    :yoga:
     
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  8. WickedWitch

    WickedWitch Portalhexe

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    Ich behaupte jetzt mal dreist, dass das Absicht war. GL zwang damit das MF flexibler zu agieren. Die verrannten sich nämlich "sturr" auf eine Seite und dachten nicht darüber nach, dass der Diagonalpass eventuell Entlassung, Spielverlagerung und den Weg nach vorne öffnen könnte. So habe ich zumindest den Kommentar von Lettieri am Ende der Einheit gedeutet, dass Kevin wohl vergeblich warten könne.

    Er erscheint mir noch nicht recht fit zu sein. Wenn er es ist/wäre, käme GL um ihn nicht herum. In der Spieleröffnung im MF ist de Wit ein Pfund, das weiß Lettieri auch. Sowohl Wolze als auch Bohl sind in meinen Augen im Moment nur eine Notlösung. Wobei ich die Variante mit Wolze offensiver finde, als mit Bohl. GL will einen defensiven MF Spieler (im Moment wäre es wohl Holland), mit einem aktiven 6er/8er davor. Wolze kann offensiv mehr als Bohl, aber kommt nicht an die Klasse von de Wit ran. Wenn de Wit fit ist, dann spielt er auch. Was vor allem die Position von Janjic bereichern würde, der sich im schwammigen Bereich zwischen 8er und 10er nicht wirklich wohlzufühlen scheint und offensichtlich dem MF genau die Wege versperrt, die Gino sehen will.
     
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  9. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Ich glaube, man sollte im Hinblick auf das Eingespieltsein derzeit keine Wunderdinge erwarten. Und von daher wird vorerst auch jede taktische Variante, die wir zu Gesicht bekommen, vorläufigen Charakter haben. Allerdings haben wir ein eingespieltes Betreuerteam im Hintergrund, und somit einen Faktor, dessen Wert man gar nicht hoch genug ansetzen kann.

    Noch mal zu der Variante mit den drei Innenverteidigern: selbst eine so vergleichsweise hochwertige Mannschaft wie die Holländer mit van Gaal in Brasilien wurden damit ziemlich schnell zugestellt, wenn sie es zuliessen, und der Gegner es konnte.
    Ich glaube, gegen Bochum war es eigentlich nicht beabsichtigt, dass zuletzt vorne nur noch Onuegbu einsam herumkraxelte, sondern es ergab sich zwangsläufig, weil wir uns aus ihrer effektiven Umklammerung nicht lösen konnten.

    Was uns wahrscheinlich geholfen hätte, wäre ein Tor unsererseits gewesen. Oder, dass Bochum noch etwas länger keines geschossen hätte.
    Im Prinzip würde ich aber sagen, dass diese Variante einer spielerisch schwächeren Mannschaft gegen eine spielerisch stärkere Mannschaft mit sehr offensiver Grundausrichtung naheliegend ist. Und viel besser mit einer stärker besetzten Sechserposition funktioniert hätte.
     
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  10. Marty

    Marty Landesliga

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    Ich meine, eine 5er Kette wäre keine gute Lösung. Ich gehe davon aus, dass eine Spielstarke und favorisierte Mannschaft wie :kacke: unter einen Offensivfanatiker wie Breitenreiter ein 442 mit Raute spielen wird. Das steht denen gut zu Gesicht, passt zu seinen Ankündigungen und zu den Spielern. Wenn das so ist, müssen wir das Zentrum dicht kriegen. Wir brauchen also die Doppelsechs. Um überhaupt mal in Kontersituationen zu kommen, müssen wir dazu die anfälligen hohen Zonen auf den Außen besetzen. Wenn wir schon 7 Mann in der 5er Kette und der Doppelsechs gebunden haben, wird das nichts. Dann wird es keine Entlastung geben, unsere Offensive in der Luft hängen und irgendwann bei uns klingeln. Das ist keine Option! Ich denke, ein flaches 442 und als Alternative, wenn die Bindung nach vorn zu schlecht ist, ein 4231 wird das sein, was wir sehen werden. Das hat die Mannschaft drauf und das passt zum erwarteten Auftreten des Gegners.
     
  11. wildwestwaslum

    wildwestwaslum Bezirksliga

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    Werde Samstag auch mal versuchen, auf Bier zu verzichten und das System zu analysieren. Spiele mittlerweile, seit über
    20 Jahren Fußball und behaupte al frech, auch einiges davon zu verstehen, ohne es selber umsetzen zu können. (leider)

    An dieser Stelle, Vielen Dank an Schimanski, für seine geilen Beiträge. Du bist diesbezüglich mein Vorbild, daher werde
    ich es ebenfalls mal versuchen. Jugendtrainer zu werden, stelle ich mir auch sehr Interessant, allerdings auch sehr
    Zeitintensiv vor. Den Bambinis das zocken beibringen und bis zur A-Jugend zu begleiten, würde mich sehr reizen.

    Wäre so etwas, für unseren Spielverein eigentlich denkbar?
     
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  12. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Hier ist die Analyse der Bochumer Seite:

    [​IMG]

    Und der Text dazu:

    Entnommen von hier: https://de-de.facebook.com/bwtaktikecke/posts/516551028514534:0

    Das deckt sich weitestgehend mit den Beobachtungen in diesem Thread. Verbeek hat die AV hoch und die offensiven Außen etwas rein geschoben, so dass sich ein Zuordnungsproblem ergab. Entweder wurden die Räume neben Bohl oder die Außen bespielt. Lettieri hat übrigens erst nach dem 2:0 reagiert. Bochum hat mit dieser Anpassung also knapp eine Halbzeit gespielt.

    Nun gut, Bochum ist taktisch damit abgehakt. Schlake kann kommen...
     
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  13. Marty

    Marty Landesliga

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    Das sind ja wirklich schöne Einblicke mit einer grafischen Aufbereitung, die es selbst einem interessierten Laien wie mir möglich macht, zu verstehen, wie es funktioniert. So etwas würde ich mir aus unserer Perspektive auch wünschen. Besonders interessant finde ich die Erläuterung der Änderungen und der Effekte während des laufenden Spiels.

    @Schimanski
    Was wäre aus deiner Sicht zu tun gewesen, nachdem man die Bochumer Änderung realisiert hatte?
     
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  14. Schimanski

    Schimanski 3. Liga

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    Das einfachste wäre wohl gewesen, auf 4-4-2 umzustellen. Dann hätte man auf den Außen wieder klare Zuordnungen gehabt und die Sechser kürzere Wege zum Doppeln. Aber damit hätte Lettieri seinen Plan, das Tor zentral zu verbarrikadieren und im Zentrum immer Überzahl zu haben, zu den Akten legen müssen.

    Mit Fünferkette und drei IV wäre wohl eine Aufstockung auf zwei Sechser sinnvoll gewesen. Dann hätte ein Sechser immer rausschieben können, um die Unterzahl auf den Flügel und in den Halbräumen zu kompensieren. Davor dann ein Zehner und zwei breit positionierte Stürmer, die die Räume hinter die aufgerückten Bochumer AV hätten bespielen können. Das wäre dann der In-Game-Coaching-Konter gegen Verbeek gewesen. Aber nachher ist das natürlich immer leichter gesagt.

    Lettieri hat ja auch gewisse Anpassungen nach dem 2:0 vorgenommen. Wenn ich mich nicht irre, hat er 4-4-2 gespielt und Wolze auf die Doppel-Sechs gezogen. Aber das war nicht nur für mich irrelevant, sondern auch für das Spiel, da es sowieso entschieden war. Eine Anpassung hätte spätestens nach dem 0:1, besser zur Halbzeit kommen müssen.
     
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  15. Er reagiert leider oft erst spät oder garnicht das war auch schon letzte Saison so

    Versteh auch nicht wo das Problem liegt während des Spiels mal schnell die Taktik zu wechseln oder vielleicht auch einfach mal 1-2 Positionen wenn man merk das einer zB mit seinem Gegenspieler nicht klar kommt
     
  16. Marty

    Marty Landesliga

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    Mir ist jemand, der erst nachdenkt, bevor er handelt schon deutlich lieber, als jemand der hektisch irgendwas macht.

    Mal eben die Taktik wechseln ist ja sogar von einem Spiel auf das nächste nicht so einfach. Umso schwerer wird es natürlich, das während eines Spiels umzusetzen. In Game Coaching ist richtig schwer! Wenn dann noch solche Umstände wie der kurzfristige Ausfall wichtiger Spieler und eine sowieso aus der Not geborene Formation dazu kommen, hast Du ganz schlechte Karten. Ich verstehe sehr gut, warum das gedauert hat, bis man sich da was zurecht gebastelt hat. Und dass die Reaktion dann trotz der langen Überlegungen nicht funktioniert hat, zeigt nur, wie schwer es war an diesem Tag in Bochum. Von der Tribüne aus mal einen zusätzlichen Stürmer fordern, so wie der infarktgefährdete Streifenträger vor mir im Block, ist einfach. Ein neues Konzept auf einem Schmierzettel entwickeln tendenziell eher schwierig.
     
  17. Naja sowas kann man aber auch im Training üben das man 2 Taktiken insgesamt fürs Spiel hat

    Die meisten Spieler können a) auch meist noch 1-2 andere Positionen spielen und
    b) sollte man es von einem Profi erwarten können das sowas machbar ist

    Meist sind es ja auch nur 2-3 Positionen die sich dann im Spiel ändern

    Find das nicht zu viel verlangt
     
  18. Marty

    Marty Landesliga

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    Wenn das was Du trainiert hast dann zufällig gerade zur Entwicklung des Spiels passt, kann man da Glück haben. und selbst dann ist es aufgrund der Feinabstimmung, die erforderlich sein wird, nicht getan mit einer Ansage an den Kapitän:"Wir machen jetzt 4231"

    Nur weil ein IV auch den 6er kann, heißt das noch lange nicht, dass die Art wie er das spielt, dann auch in das Gefüge passt. Selbst Profis kann man nicht beliebig auf den Positionen hin und her schieben, die auf dem Kassenzettel stehen. Profis, die nach 2 Handzeichen und einem Pfiff auf 2 Fingern mal eben die Formation ändern und damit auch noch erfolgreich sind, findest Du bei den Bauern für entsprechendes Salär.

    Nur?! 2-3 Positionen werfen das taktische Konzept, die Formation und die komplette Abstimmung innerhalb der Mannschaft vollkommen über den Haufen. Und das muss alles, auf die aktuelle Spielsituation bezogen, der Mannschaft vermittelt werden.

    Du wirst aber zugeben müssen, dass es schwierig ist. Noch dazu in der personellen Misere, die in Bochum zu kompensieren war.
     
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  19. Das es in Bochum nicht einfach war hat auch keiner behauptet da haben wa aber auch so allgemein ******* gespielt

    Find trotzdem das man es schaffen müsste spätestens in ner HZ Pause wenn Ich merk es funzt nicht(jetzt nicht auf Bochum bezogen) eher im allgemeinen
     
  20. CEO51

    CEO51 Landesliga

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    Ich erwarte gegen Bielefeld eine veränderte taktische Ausrichtung und auch gegenüber dem Scha.lke-Spiel eine veränderte Aufstellung.
    James Holland und Tim Albutat werden sich im 4132 die Einser-Position teilen. Holland wird beginnen und Albutat ihn für die letzte halbe Stunde ablösen. Die Kraft von zwei Spielern wird auch für die läuferische Anforderung auf der Einser-Sechs voll benötigt.
    Die Viererkette wird auf jeden Fall mit Meißner spielen. Bajic und Wolze wahrscheinlich, rechts eher mit Bohl.
    Das Dreier-Mttelfeld mit Bröker, Janjic und Dausch (Grote). Und vorne wird der King nicht mehr einsam bleiben, sondern Iljutcenko (Brandstetter) an die Seite bekommen.

    Also eine insgesamt offensivere Ausrichtung als in den letzten drei Spielen. Die taktische Erkenntnis ist doch, dass wir mit einer defensiven Grundausrichtung den jeweiligen Gegner zum Offensiv-Spielen einladen. Das kann funktionieren, wenn denn keine individuellen Fehler passieren und wir nach Balleroberungen zum Kontern kommen. Hat aber bislang überhaupt nicht funktioniert.

    Die wichtigste Maßnahme zur offensiveren Ausrichtung ist dabei die Doppelspitze, ohne die auch der King gar nicht aufgestellt werden bräuchte, er wäre - allein gelassen - verschenkt. Bei nur einem Gegenspieler hat er aber alle Optionen, auch zum Weiterleiten des Balles. Scha.lkes erstes Tor hätte es z.B. ohne die Scha.lker Doppelspitze nie geben können. Im Übrigen wäre auch das zweite Scha.lker Tor mit dem King nicht gefallen, weil er seinen Gegenspieler nicht hätte so frei köpfen lassen.

    Es gehört Mut zu dieser Aufstellung, vor allem, da die "Chance" für individuelle Fehler bei einem Abwehrspieler weniger nicht kleiner wird. Auch wird die Kontergefahr größer. Deshalb ist Meißner auch unverzichtbar, weil er als schnellster IV noch am ehesten etwas retten kenn.
     
  21. Franz

    Franz 3. Liga

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    Ohne mal auf endlos viele Details einzugehen, fallen mir an der gesamten Spielanlage auf, dass die Truppe elementare Fehler in Dauerschleife wiederholen:

    1. Haben wir mal den Ball, meiste schwer erkämpft, dann landet der aber extrem schnell wieder beim Gegner. Grund: es werden keine freien Räume gesucht, oder gar gefunden, weil eben niemand die besetzt, sich anbietet, dahin startet.
    Nein: bis zum Erbrechen wird durch die Räume gespielt, in denen sich mit Riesenabstand die meisten Gegenspieler aufhalten. Das ist meist das Zentrum. Wenn es einmal gut gegangen ist, dann spielen wir gerne nochmal dadurch, bis der Gegner dann mal den Bal in den Fuß bekommt und leicht und locker kontern kann.

    2. Kommt das MF dann doch mal durch, wird das Spieltempo dramatisch verschleppt, da keine Anspielstationen da sind.

    Dennoch wird immer wieder versucht, die Abwehr auszuspielen, auch wenn die gute Chance da ist, mal einen Abschluss zu suchen. Das wird zu 100% vermieden, so dass der gegnerische Keeper sich ernsthafteSorgen um seine Existenzberechtigung machen muss.
    So kann es überhaupt nie dazu kommen, dass mal ein ball Richtung Tor fliegt, abgefälscht wird, ne Ecke rausgeholt wird, ein Abstaubertor fallen könnte.

    3. Die gigantischen Lücken auf den AV-Positionen sind schon dramatisch. Vor dem 1-0 gähnte ein so riesiges Loch hinterm RGFM, man war fassungslos. Dies war keine Ausnahme, aber nicht allein dessen schuld.
    Die gegnerischen Passgeber haben ja Narrenfreiheit. Sie bekommen den Ball - siehe Punkt 1 - locker in den Fuß gespielt und können mit einfachsten Mitteln die aufgerückte und dadurch kaum vorhandene Abwehr aushebeln.

    Dies alles hängst sehr eng zusammen. Kein Druck nach vorne, keine Chance den Gegner je unter Druck zu setzen, leichte Gegentore, ein fataler Mix.
    Das sollte sehr schnell sehr viel besser werden.
    Unmöglich ist das nicht. Ich weigere mich, hier immer wieder das Lied der mangelnden Qualität zu singen. Die Zebras können das alle besser, sonst würden die da kein Geld mit verdienen.
     
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  22. Kleinenbroicher

    Kleinenbroicher Landesliga

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    Noch offensiver als gegen :kacke: und Lautern?

    :verwirrt::verwirrt::verwirrt:

    Um Gottes Willen. Müssen wir erst nach 30 Sekunden das erste und nach 90 Minuten das achte Konter-Gegentor
    kriegen, bis aufgehört wird, eine offensivere Taktik zu fordern?
     
  23. Epunkt

    Epunkt Bezirksliga

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    Nö. Ist wahrscheinlich besser, noch defensiver als gegen Bochum zu spielen. :ironie:
     
  24. CEO51

    CEO51 Landesliga

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    Zugegeben, “offensivere Taktik“ ist ein eher plakativer Begriff, der vernachlässigt, dass natürlich alle Spieler eine defensive wie auch offensive Aufgabe haben.
    Auch halte ich den King sogar für einen wichtigen defensiven Spieler - bei Standards gegen uns.
    Aber ich habe ja erläutert, was ich meine. In Kurzform: Doppelspitze statt Doppelsechs.
    Ob das nun Gottes Wille ist?? Könnte ich mir schon vorstellen...
     
  25. Kleinenbroicher

    Kleinenbroicher Landesliga

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    Hinten ist Chaos und spielerisch geht gar nichts - und die Fans fordern mehr Stürmer.

    Hab ich schon 2007 (als Bommer Trainer war) nicht verstanden und werde ich auch nie verstehen.

    Diese Mannschaft mit zwei Stürmern spielen zu lassen, bedeutet dass beide in der Luft hängen und es hinten noch offener ist.

    Spielerisches Unvermögen macht man nicht durch zwei Stürmer wett. 2007 nicht und jetzt immer noch nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11 August 2015
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  26. Alfred

    Alfred Regionalliga

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    Wenn ich das richtig überblicke, gibt es genau einen User aus der Karibik, der fortlaufend zwei Stürmer als Heilsbringer fordert. Aber Hauptsache Du schwingst Dich wieder zum einsamen Revoluzzer auf, der dem Pöbel im Portal erklärt wie Fussball geht.
     
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  27. Deepsky

    Deepsky verstorben

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    Glaub, dass das auch Dein ganz persönliches und zentrales Problem ist. DU wirst Fussball nie verstehen. Deshalb sollte man auch nachsichtiger mit Deinen Kommentaren hier umgehen.
     
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  28. wildwestwaslum

    wildwestwaslum Bezirksliga

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    Nun folgt mein erster Versuch, einer taktischen Analyse zum Spiel vom Samstag, wie angekündigt.

    Vorne weg: Ich durfte einen Din-A4 Block mit Kugelschreiber am Eingang abgeben. Es wäre zu gefährlich und könnte als Wurfgeschosse eingesetzt werden. Diskutieren war da leider zwecklos. Fertige Welt :D Wie dem auch sei.

    Die Formation sah nach einem 4-5-1, mit 2 eher defensiven und einer offensiven 3er Reihe im Mittelfeld aus. Verteidigt wurde meines Erachtens nach, erst ab der Mittellinie, vielleicht um die Räume dahinter enger zu machen. Bei Ballbesitz sah es so aus, als wäre Holland der einzige 6er sein, Wolze eher auf der 8er Position und Zlatko am pendeln zwischen 10er, 8er, und 6er. Alles andere war mir dann fürs erste zu hoch.

    Fang ich mal Vorne an. Überraschender Weise, war Brandi einzige Spitze und hing in der Luft, wie zuletzt Kingsley oder Stani es alleine im Angriff getan hätte. Wenn unser Brandstifter ausnahmsweise mal, meist mit dem Rücken zum gegnerischen Tor brauchbar angespielt wurde, hat er den Ball meistens sauber zurück zum Mitspieler gelenkt. Ansonsten rieb er sich an seinen Gegenspielern auf und war relativ Chancenlos. Eindruck: Technisch etwas versierter als der King, jedoch Körperlich auch etwas schwächer. Lange Bälle auf ihn sind nicht sein Ding, sodass er eher ein Spielstarker Stürmer ist. Ihn würde ich gerne mal, neben dem King oder mit Bröker im Angriff sehen.

    Hinter dem Simon, waren Gote, Bröker und Zlatko angesiedelt. In diesem Bereich, sehe ich uns momentan leider besonders schwach. Wenig kreatives, kaum Ideen und überhastete Aktionen waren die Folge. Defensives verschieben sah in Ordnung aus. Die Abstimmung auf den beiden Seiten, (Feltscher/Grote),(Bohl/Bröker) eher Verbesserungswürdig. Das übergeben von Gegenspielern, fand ich allerdings Katastrophal. Vor allem über außen, sollten wir stabiler werden, auch wenn die Diagonalen Pässe von diesem Geis schon fast perfekt waren. Wie so oft, ließ sich Zlatko des Öfteren fallen, um den Spielaufbau anzukurbeln. Bei ihm habe ich allerdings das Gefühl, als wäre er total verunsichert und ohne Selbstvertrauen. Junge hol dir deine Sicherheit zurück, du kannst es doch.

    Zentral dahinter Wolze. Bisher sehr unglücklich in seinen Aktionen. Flüchtigkeitsfehler bei zuspielen, gepaart mit krassen Stellungsfehlern. Dafür mit Einsatzwillen ohne Ende. Unser Alpha-Kevin zockt mit Schaum vorm Mund. :D Der eine will und kann momentan nicht besser, der andere kann und will nicht. So sieht es zumindest manchmal aus.

    Leicht dahinter versetzt ein absoluter Lichtblick mit Holland. Starke Balleroberungen, vielversprechender Überblick und endlich jemand, der die Hektik rausnehmen, und Ruhe in unser Spiel bringen kann. Fehlerlos war er natürlich auch nicht, doch lasst den sich hier mal einspielen, dann wird er noch Gold Wert für uns.

    Abwehrriegel mit Bohl, Bomheuer, Brani, Feltscher. Denen müsste immer noch schwindelig sein, so wie die durchgewirbelt wurden. Jedem da hinten bei uns ist anzumerken, dass er den Ball am liebsten gar nicht bekommen möchte und wenn doch, dann schnell weg mit der Pille, selbst wenn ich einen anderen damit in Bedrängnis bringe. Dustin steht neben sich, Brani werden die Geschwindigkeitsgrenzen aufgezeigt und unsere AV wurden gerne mal alleine gelassen, gegen 2-3 Gegenspieler. Dort befindet sich mMn. Unsere Achillesverse. Vom Spielaufbau, bis zum gemeinsamen aufrücken, hinten ist bei uns der Wurm drin. Hier muss der Hebel umgelegt werden, zur Not auch nochmal den Transfermarkt durchforsten, denn so kann es nicht weiter gehen. Bitte in Ruhe daran arbeiten lassen, dann werden die Erfolgserlebnisse ebenfalls zurückkehren.

    Im Tor steht dann natürlich, zurzeit die ärmste Sau. Abschläge sind zwar besser geworden, doch sein Tag war es auch nicht Samstag. Rata ist ne geile Sau und für mich, für die 2. Liga vollkommen befriedigend.

    In Zukunft würde ich mir für unsere Heimspiele ein 4-4-2 wünschen mit zwei Sechsern (Holland/Albu), sowie zwei Offensiven z.B.( Grote/Zlatko) wünschen. Einfach damit wir vorne auch mal pressen können, ohne unsere Gesamte Hintermannschaft zu entblößen.

    Fazit: Gut das ich nicht unser Trainer bin. :D
    Wie gesagt, bin Laie auf dem Gebiet und bitte daher um Feedback egal ob nega oder positiv. ;)
     
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  29. WickedWitch

    WickedWitch Portalhexe

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    Leicht OT, aber vielleicht besser hier als im Wolze Thread selbst. Ich kann die aufgezeigten Defizite bei Wolze auch erkennen, möchte allerdings darauf hinweisen, dass Wolze im Grunde genommen, GL verlängerter Arm auf dem Spielfeld ist. Er organisiert häufig seine Mitspieler und das nach Anweisung vom Trainer (wahrscheinlich darf er sich deshalb so viel anhören, wie zuletzt in Bochum). In Summe haben wir nämlich ein Problem, was mir immer wieder auffällt: gewisse Spieler verlieren gerne mal den Überblick über die Mannschaft bzw. wo sie und ihre Mitspieler stehen. Dafür brauchen wir u.a. Wolze & Bajic & Holland (zum Teil auch Bohl) auf dem Platz. Die dirigieren die Mannen um sich herum. Hajri und mit Abstrichen Albutat können das auch ganz gut. Leider nicht alle.
     
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  30. Saufmaschine666

    Saufmaschine666 Kreisliga

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    Ich glaube nicht das Wolze der verlängerte Arm des Trainers ist, der hat genug mit sich selbst zu tun. Und wie du dass so beschreibst, wäre ja fast die halbe Mannschaft unfähig, ein Spielsystem zu verstehen.
     
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  31. WickedWitch

    WickedWitch Portalhexe

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    Das habe ich nicht geschrieben. Ich schrieb, dass einige von unseren Spielern nicht immer wissen wo sie und ihre Mitspieler stehen. Das müssen auch nicht unbedingt alle, auch wenn es vielleicht wünschenswert wäre.

    Nehmen wir ein Beispiel aus dem Training von letztem Dienstag: Holland und Bohl verschoben im MF etwa auf gleicher Linie, um die gegnerischen Angreifer aus dem Spiel zu nehmen bzw. an ihnen vorbei zu passen. Janjic erkannte nicht, dass er mit seinen Laufwegen den Raum dicht machte, den das MF für eine sinnvolle Spieleröffnung brauchte (in diesem Fall stand Janjic zu nah dran an seinen gegnerischen Stürmerkollegen), somit konnte der Ball nicht sinnvoll zu ihm gepasst werden. GL forderte ihn mehrfach auf, die Situation genau zu betrachten und entsprechend zu reagieren. Janjic sollte sich zwischen gegnerischen Sturm und nachrückendem MF bzw. aufrückender AV platzieren, so hätte er den Raum geschaffen aus dem MF angespielt zu werden und ggf. Brandstetter zu beliefern (als zentraler Stürmer) oder mit seinem Flügelmann RA (Bröker) über rechts den Angriff einzuleiten. Mit besserer Übersicht hätte er auch den Raum liefern können, der es dem MF ermöglicht hätte, den eventuell (im Moment vielleicht gefährlichen) aber dennoch sinnvollen Diagonalpass auf Grote/Wolze zu spielen.

    P.S.: Janjic war nur ein Beispiel aus dem Training. Es hätte auf der anderen Seite ebenfalls so aussehen können!
     
    Zuletzt bearbeitet: 11 August 2015
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  32. Saufmaschine666

    Saufmaschine666 Kreisliga

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    Erstmal danke. Du beschreibst das Problem mit Janjic, was ich schon sehr auffällig in Bochum fand, denke da sind wir einer Meinung, er trabte für mich nur im Mittelkreis rum, aber war selten am Spiel aktiv beteiligt, ergo hat er für mich taktische Defizite.
     
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  33. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @Kleinenbroicher

    Stichwort Karsten Baumann: hat der schon mal mit zwei Stürmern gespielt? Yep! Sogar meistens! Aber: war das ziemlich offensiv ausgerichtet? No!

    Und wenn du mit der Historie Bommer ankommst, dann antworte ich dir mit noch früher, nämlich Gutendorf: zwei Stürmer, dahinter zwei Viererketten, der berühmte Doppelriegel.

    Bis heute eine Ikone der defensiven Spielkontrolle, welche Leute wie di Matteo durchziehen, bis auch der abgebrühteste Metzger sich beim Zugucken die eigenen Lackschuhe vollkotzt.
     
  34. HermannNeumann

    HermannNeumann Kreisliga

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    Aber ein schönes Beispiel. Deine tolle Beschreibung dieser Situation bekräftigt mich in meiner Janjic Wahrnehmung auf dem Platz. Er steht viel zu oft im Weg oder ist für den schnellen Spielaufbau im entscheidenen Moment zu langsam.

    Ob (in diesem Fall) er es nach 15 Monaten irgendwann mal schaftt die Anweisung des Trainers umzusetzen ... da habe ich so meine Zweifel.
     
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  35. MarZeRo

    MarZeRo 3. Liga

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    Das heute in der ersten Halbzeit hat schon tief blicken lassen. Was hatte Letteri da vor? War das ein Experiment oder war das wirklich der Glaube, dass mit dieser Ausrichtung Punkte geholen werden?

    Gab (mal wieder) drei Aspekte, die mir aufgefallen sind bzw. überhaupt nicht gefallen haben:

    1) Als die Mannschaft sich kurz vor Anpfiff formierte, hab ich schon ein ganz schlechtes Gefühl bekommen, als klar war, dass Janjic wohl auf der linken Außenbahn spielen sollte. Ich wurde dann die folgenden Minuten bestätigt, dass diese Ausrichtung ein kompletter Fehlgriff war. Janjic war überall zu finden, nur nicht dort wo er spielen sollte, nämlich links. Mal im zentralen Mittelfeld, dann mal rechts, dann mal offensiv vorne drin. Als Konsequenz durfte Wolze quasi als einziger Spieler links arbeiten, da der Vordermann ja fehlte. Wolze durfte also quasi gegen zwei Gegenspieler spielen, was sich vor allem in der Rückwärtsbewegung eklatant zeigte. Wolze musste zwangsweise aufrücken, um sich anzubieten, da vor ihm schließlich kein eigener Mann (Janjic) mehr war. Verlor er den Ball, war niemand hinter ihm, der absicherte. Um Wolze überhaupt anspielen zu können, musste Bajic zwangsweise weit auf die linke Seite raus. Bomheuer ebenso, weil sich das selbe Spiel auf der rechten Seite zeigte. Zwischenzeitlich ragten riesige Löcher in der Innenverteidigung.

    Rechts war dies nicht anders. Bröker ist gelernter Mittelstürmer. Entweder kann er die Position als rechter Mittelfeldmann nicht ausfüllen oder er hat schlichtweg keine Ahnung, wie er es machen soll. So wie heute sicherlich nicht. Genau wie Janjic wirbelte Bröker überall rum, versteckte sich besser noch im Zentrum, wo Feltscher ihn von der rechten Außenbahn schlecht finden konnte. Als rechter Mittelfeldspieler hat man permanent sicherlich nichts im Zentrum verloren. Ganz im Gegenteil. Der Außenverteidiger muss den Mann vor sich als Anspielstation haben, schlichte Dreiecksbildung zusammen mit dem zentralen Mittelfeldspieler und/oder dem Innenverteidiger. Genau wie bei Wolze war der Vordermann allerdings nicht präsent. Lange hohe Flanken waren die Folge, die in den meisten Fällen nicht ankamen. Und bei Ballverlust war die Außenverteidigerposition total blank, weil der Außenverteidiger gezwungen war weit aufzurücken und niemand mehr als Absicherung da war.

    Bröker und Janjic haben weder positionsgetreu gespielt, noch haben sie ihre defensiven Aufgaben wahrgenommen. Nicht vernachlässigt, sondern schlichtweg nicht wahrgenommen. Zwei komplette Totalausfälle heute. Wobei ich auch der Meinung bin, dass Janjic vom Spielertypen her auch absolut nicht für die Außenbahn geeignet ist. Warum wird der dann dort eingesetzt? Man hat ja gemerkt, dass er sich immer weiter ins Zentrum orientiert hat. Da tut mir eigentlich auch der Spieler etwas leid, denn wenn man eine Position schlichtweg nicht spielen kann, dann sollte man dort auch nicht aufgestellt werden. Von Bröker hatte ich allerdings erwartet, dass er in der Lage ist, diese Rolle auszufüllen. Bisher auch eine einzige Enttäuschung. Wenn der Trainer ihn als Spieler haben wollte und er auch von Anfang an als rechter Mittelfeldspieler eingeplant war, dann muss ich dafür auch sorgen, dass er in der Lage ist diese Position zu spielen. So sehe ich Klotz bei weitem vorne, was die Startplatzberechtigung angeht.

    2) Das Verständnis zwischen den Spielern, einzelne Laufwege und die Bewegung im Spiel. Alles nicht existent. Die Spieler stehen sich im Mittelfeld gegenseitig auf den Füßen, da werden teils Bälle auf engstem Raum hin- und hergeschoben, die dann durch die angreifenden Gegenspieler nicht kontrolliert werden können und dementsprechend verloren gehen. Das Spiel in die Breite findet weitestgehend überhaupt nicht statt. Unter Anderem, wie bei Aspekt 1), weil einfach auf der Außenbahn nur die Außenverteidiger anspielbar sind und die offensiveren Außenbahnspieler nur im Zentrum zu finden sind.

    Warum sich die Spieler aber nicht bewegen bzw. anscheinend keine Motivation besitzen, sich mal frei zu laufen oder durch eine entsprechende Aktion mal Räume zu öffnen, erschließt sich mir nicht. Richtig wütend wurde ich dann aber, dass noch nichtmals bei Kontern konsequent aufgerückt wurde. Bielefeld war in der ersten Hälfte bei eigenem Eckball in einigen Situationen weit aufgerückt. Man bekam sogar den Ball unter Kontrolle und hatte die Möglichkeit durch ein schnelles Umschaltspiel vor das gegenerische Tor zu bekommen. Stattdessen rannte der ballführende Spieler los und merkte dann schon nach einigen Metern, dass fast keiner mit aufgerückt war. Das Tempo wurde verschleppt und dann kam wieder der Querpass, so dass sich der Gegner neu formieren konnte. Das war bei jeder Kontersituation der Fall. Konditionelle Defizite? Wohl kaum, denn die zweite Halbzeit hatte schon gezeigt, dass man wenigstens in der Hinsicht konkurrenzfähig ist. Aber warum da so ein Rollatortempo im Spielaufbau und bei Kontersituationen gefahren wird, ist schon bemerkenswert. Wenn man schon keinen eigenen Spielaufbau hin bekommt, sollte man wenigstens in der Lage sein zu kontern. Auch das kann die Mannschaft nicht. Und das nach sechs Wochen Vorbereitung. Erschreckend.

    3) Die Wechsel von Lettieri waren in Ordnung. Wobei Albutat meiner Meinung nach kein schlechtes Spiel gemacht hat, sondern eher das Opfer für Onuegbu vorne war. Klotz kam als letzte Offensivoption und hat wenigstens seine Position auf rechts gehalten. Das war auch ein Grund, warum es in der zweiten Halbzeit wenigstens ein bisschen erträglich wurder. Klotz war in der Lage rechtes Mittelfeld zu spielen und hat sowohl offensiv als auch defensiv gearbeitet und hier auch Feltscher entlastet. Für mich ein Startplatzkandidat für die rechte Seite. Aber wenn ich da nochmal Janjic sehe, dann weiß ich auch nicht mehr. Vielleicht heute ein Schuss vor den Bug für Lettieri. Langsam muss nach Leistung aufgestellt werden, sonst macht er sich lächerlich. Auch Onuegbu hat gezeigt, dass er wieder spielen muss. Gleiches für Iljutschenko.

    Insgesamt war das heute mehr Zufall und Glück, als irgendwas erarbeitetes. Der Bielefelder zieht das Foul, danach dreht sich das Spiel, denn Bielefeld beschränkt sich nur noch aufs Verteidigen. Aus dem Spiel heraus ging trotzdem wieder einmal nichts, auch nicht in der zweiten Halbzeit. Zwei gute Flanken, die Onuegbu genial verwertet und Iljutschenko aus schwieriger Position ein netzt. Trotzdem zu wenig Bewegung im Spiel. Ein Dreier wäre in der letzten halben Stunde noch möglich gewesen, wenn die Voraussetzungen gestimmt hätten. Damit meine ich das, was man in der Vorbereitung hätte trainieren sollen. Zusammenspiel, Positionsspiel, Passspiel und Bewegungsspiel, um die Räume zu öffnen. So ist das heute mehr Glück als Verstand gewesen.

    Der Mannschaft spreche ich den Willen und Einsatz nicht ab. Man versucht das was man kann. Ein taktisches Konzept ist aber nicht zu erkennen. Die Spieler wissen nicht, was sie machen sollen.

    Lettieri ist für mich ab heute angezählt. Das heute war ein taktischer Offenbarungseid. Sechs Wochen Vorbereitung und dann so ein Katastrophenfußball? Selbst die Mechanismen aus der 3. Liga greifen ja nicht. Da sind 2-3 Neuzugänge in der Startaufstellung und dann ist man nicht in der Lage einfache Pässe zu spielen oder Räume zu öffnen? Das hat weder was mit höherer Schnelligkeit der Liga oder Verletztensituation zu tun. Die einfachsten Mechanismen sind nicht mehr zu erkennen. Was wurde in der Vorbereitung gemacht? Nachdem was ich in den ersten vier Spielen gesehen habe, war das die absolute Zeitverschwendung, weil anscheinend überhaupt nichts gemacht wurde. Da hätte man die Spieler auch drei Tage vor Saisonstart aus dem Urlaub holen können. Das Ergebnis wäre bestimmt das gleiche gewesen.
     
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  36. Zanzibar-Zebra

    Zanzibar-Zebra Regionalliga

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    Hab mal ne frage. Bohl hatte doch letzte saison auch einige ansprechende Auftritte auf der offensiven Außenposition und Feltscher scheint seine Stärken auch eher in der vorwärtsbewegung zu haben. wenn man die beiden zusammen auf die rechte seite stellt können ja eigentlich beide sowohl offensiv als auch defensiv spielen und sich dementsprechend absichern. hab grade von Bohl auch ein paar starke flanken in erinnerung plus beide mit ordentlichem speed,
    Glaubt ihr das könnte eine sinnvolle variante sein da Bröker ja offenbar weniger überzeugt und die seite bei Feltschers Vorstößen oft sehr offen aussieht?
    Ich sehe ja nicht so viel von den spielen, würde mich mal interessieren
     
  37. Omega

    Omega MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Ich denke, die Variante die wir heute in der zweiten Halbzeit gesehen haben, ist die bessere. Mit Bohl wären wir zu statisch, Klotz und Feltscher sind deutlich dynamischer!
     
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  38. Bart_Simpson

    Bart_Simpson 3. Liga

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    Ich denke Klotz wäre die bessere alternative. Er arbeitet auch nach hinten, bringt aber auch ordentlich Tempo mit.
    Bei Bohl würde ich überlegen den mal als DM einzusetzen neben Holland, da er einer ist der sich nach vorne auch mal anbietet.
     
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  39. MSV02Duisburg

    MSV02Duisburg Marcel

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    Wie im anderen Fred bereits geschrieben brauchen wir eine Doppelspitze aus Stani und King. Der eine blockt, der andere wieselt drum herum. Um nicht vollkommen offen zu sein braucht es dazu eine lautstarken und lauffreudigen und vor allem kämpferischen Mann im zentralen Mittelfeld. Dieser kann dann auf der 8 lediglich Dausch heißen.

    In der vorwärtsbewegung muss er das Spiel mit machen und im Rückwärtsgang Lücken schließen. Das ist mit Janjic nicht spielbar. Stani arbeitet im Rückwärtsgang auch recht gut mit. Holland aus Absicherung für dausch auf der 6.

    Auf rechts gehört dazu noch Klotz. Arbeitet ebenfalls nach vorne und hinten. Zudem schnell.
     
  40. Avenger

    Avenger Landesliga

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    Was ich komisch fand, war wie verweist die Flügel in der ersten Halbzeit waren. Und zwar in jeder Hinsicht.
    Das heißt die AV hatten auch gar keinen Mann richtig vor sich.
    Was mir noch aufgefallen ist: Die Mannschaftsteile standen viel zu weit auseinander, dadurch war das DM komplett verweist - entweder muss die 4er-Kette höher stehen oder der Rest tiefer. So konnte Bielefeld, sobald sie einen Bereich über/umspielt hatten ohne Gegenspieler auf die 4er - Kette zu laufen.
    Prinzipiell lassen die frühen Gegentore aber natürlich kaum mal zu "seine " Taktik wirklich durchzuziehen.

    Ich wäre prinzipiell dafür eine Art 4-2-2-2 zu spielen. 4er Kette ist ja klar, davor eine Doppel 6, mit einem defensiv ausgerichtetem und einem Verbindungsspieler, dieser rückt bei Ballbesitz nach vorne auf, wodurch dann ein 4-1-3-2 entsteht. Bei Gegnerischem Ballbesitz sollte ein Stürmer defensiv zu einem 4-2-3-1 zurückfallen bzw. 4-5-1.
    Bei den Spielern im OM kann man dann auch je nach Gegner, zwischen Flügelspielern (Klotz, Grote) oder Halbspielern wie Janjic wählen. Eine Versetzte Ausrichtung wäre natürlich auch möglich.
     
  41. Omega

    Omega MSVPortal-Team Mitarbeiter

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    Nochmal: Hier geht es ausschließlich um Taktik und nicht um einzelne Spieler!
     
  42. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Ich versteh überhaupt nicht, wie man ausgerechnet nach diesem Spiel einen taktischen Offenbarungseid draus machen kann. Die frühe Bielefelder Führung und der Ausbau dieser Führung haben kaum etwas mit der gewählten Taktik zu tun, und der gravierende Einbruch in der ersten Halbzeit ist nicht damit begründbar, dass bestimmte Spieler mit ihren Aufgabenstellungen nicht zureichend vertraut oder ihnen sogar prinzipiell nicht gewachsen, oder ungeeignet wären, etc.

    Wäre auch noch eine falsche Taktik dazugekommen, dann wären wir mit dieser Verunsicherung in der Mannschaft definitiv völlig untergegangen, und es hätte ein 0:6 oder so etwas gegeben. Im Gegenteil also, dass die Mannschaft zu einem ihr vertrauten Spielsystem wieder zurückkehrte, dass sie in vielem immer besser eingespielt ist, hat sie heute die erste Halbzeit überstehen lassen.

    Ob Iljutschenko jetzt sofort in die Startelf gehört, der King nie hätte herausgedurft, ob ein Klotz von Anfang an sich nicht sinnlos verschleisst, und seiner Vorteile somit just dann zum Teil beraubt ist, wenn die Abwehr der Gegner gegen Ende körperlich schwächer wird - alles Fragen, auf welche das Spiel heute nur sehr bedingte Antworten zulässt.

    Denn es war eine permanente Ausnahmesituation, in welcher eigentlich der Kopf die Hauptrolle gespielt hat, weniger die Taktik. Und das vielleicht sogar auf beiden Seiten.
     
  43. danny81

    danny81 Landesliga

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    Man kann solche Darbietungen wie in den ersten 60 Minuten nicht immer mit der plötzlichen und frühen Führung der Gäste entschuldigen.
    Gegen Lautern, im Pokal und vor allem gestern wirkten die Spieler anschließend kopflos, regelrecht hilflos, was nun zu tun ist. Ein gezieltes Aufbauspiel oder ein schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn ist nicht in Ansätzen zu erkennen gewesen. Von einstudierten Laufwegen ganz zu schweigen. Was ist die Spielidee? Was hat das Trainerteam für eine Philosophie? Möglichst lange die Null zu halten ist auf Dauer zu einfach.

    Onuegbu bindet schon allein durch seine physische Präsenz immer zwei Verteidiger. Ihn nicht von Beginn an zu bringen finde ich fatal.
    Nach seiner Einwechslung war es ein ganz anderes Spiel nach vorne. Dazu brauchen wir Tempo auf den Aussenbahnen. Dieses kam dann mit Klotz.
    In Halbzeit 1 so deutlich dem Mitaufsteiger unterlegen zu sein ist schon sehr bedenklich. Das es nur 0-2 stand war schon erstaunlich.
    Nach der viel zu späten Auswechslung von Janjic wirkte die Mannschaft wie wachgeküsst, ja regelrecht befreit.
    Vier Pflichtspiele sind absolviert und wir haben nun eine ganze Reihe von Erkenntnissen was geht und was nicht.

    Nun liebes Trainerteam, macht was draus!
     
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  44. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    Natürlich kann man die gegenwärtige Situation nur frustrierend nennen. Ich verstehe, wenn man die entsprechenden Threads so durchgeht, bestimmte Kritikpunkte respektive Forderungen dennoch nicht. Da wäre zum einen die Kritik, Lettieri würde eine den Spielern unverständliche, oder nicht vermittelbare Taktik vertreten.

    Da sehe ich persönlich keine gravierenden Unterschiede zur letzten Saison, und weil die Taktik dort verständlich und vermittelbar genug war, um uns einen direkten Aufstiegsplatz zu bringen, müsste sie es eigentlich auch aktuell sein. Zumal wir eine Reihe von Leistungsträgern der Mannschaft behalten haben. Ich finde, sowohl Spielsystem(e) als auch generelle Auffassungen über das, was der einzelne Akteur darin zu leisten haben sollte, sind eindeutig wiedererkennbar.

    Ein anderer Punkt ist, dass immer wieder der Austausch bestimmter Akteure, namentlich Bomheuer und unser Torwart, sowie neuerdings Janjic, gefordert wird. Hier würde ich sagen, dass eigentlich kein einzelner Spieler im Bezug auf den Eindruck, den Anforderungen derzeit nicht genügen zu können, soweit heraussticht, dass man das Gefühl hätte, sein Austausch würde extrem viel verändern. Vielleicht ist Grote nicht so stark wie Bröker, aber eigentlich hat doch wahrscheinlich fast jeder das gleiche Gefühl wie ich: eine ansonsten funktionierende Gruppe würde auch einen schwächeren Flügelmann verkraften und mit durchziehen, und auch mit z.B. Bröker hätten wir das Spiel in Karlsruhe wohl eher nicht gewinnen können.

    Ich habe insgesamt auch nicht Gefühl, dass unsere Spieler im Einzelnen zu schlecht sind, sondern eigentlich mithalten können. Was mich zu dem führt, was ich als Ursache der Misere ausmache: Es ist alleine das Umschaltspiel.

    Insbesondere durch die grandiosen Explorationen hier im Taktikbereich durch einen wohlbekannten User, aber auch woanders kann man lernen, dass heutzutage Stichworte wie Umschaltspiel, Überzahlspiel, Pressing und Gegenpressing das Thema 'wie bin ich im Profifussball erfolgreich?' beherrschen. In der dritten Liga war dies trotz des wackeren Bemühens vieler anderer Mannschaften eine überschaubare Übung, und der MSV hat gegen Ende der Saison mehr und mehr die Massstäbe in diesem Bereich gesetzt. Lettieris anspruchsvoller Kombinationsfussball als Grundlage, ergänzt durch überfallartiges Tempoanziehen, Überfluten der Räume, sowie die auch in der internationalen Spitze gängiger werdende Hinzufügung von Elementen des Konterfussballes über lange Bälle, wurde nicht ernstlich einer Probe aufs Exempel unterzogen, dafür waren die einzelnen Akteure zu stark, und die mannschaftliche Geschlossenheit zog uns durch Schwächephasen.

    In fast jedem Spiel in der letzten Saison gab es aber lange Perioden, in welchen wir total langsam wurden, den Ball lediglich verschoben, wobei uns weiter niemand störte. Das erinnerte an Karlsruhe gestern, und etwa das berühmte Kielspiel mit dem abschliessenden Platzsturm war über weite Phasen davon dominiert.

    Ich glaube, den Verantwortlichen war völlig bewusst, dass in der zweiten Liga wesentlich mehr Gedankenschnelligkeit und Tempo erforderlich sein würden, und unsere Anfangsphase des Auftaktspiels war davon dominiert, dieses Tempo mitzugehen, allerdings gab es dafür gleich grandios etwas auf die Nase. Daraus ist für mich eine ziemlich verhängnisvolle Ursache-Wirkungs-Verkettung entstanden, die zu der Abwärtsspirale führte, aus der wir bis heute nicht zurückgekommen sind. Wir spielen zwar mit der erforderlichen Präzision, aber nicht mit dem erforderlichen Tempo. Und wenn wir mehr Tempo zu gehen versuchen, geht genau die erforderliche Präzision vollständig verloren. Wir sind zu langsam, um zu verhindern, dass die anderen uns zustellen können, und durch das Zugestelltwerden wird uns wiederum eine noch langsamere Spielweise aufgezwungen.

    Hier wirken sich die Nachteile der Lettieri-Philosophie derzeit gravierend aus: das Rotieren auf den Positionen und die beständig veränderliche Ausrichtung sind körperlich sehr aufwendig, und die Vorbereitung musste, um uns für diesen verschleissfreudigen Stil ein Standing auf der Strecke zu geben, wieder stark konditionsdominiert sein. Durch die heftigen Nackenschläge ist uns zudem das nötige Selbstvertrauen verloren gegangen, das du gerade benötigst, um schneller genauso präzise zu spielen, wie du es langsam hinkriegst. Ich denke, dies ist viel eher ein kollektives Problem als ein individuelles Problem, weil es kaum was bringt, wenn einer schneller umschaltet, alle anderen aber in ihrer Statik verharren. Dann sehen alle genauso schlecht aus, derjenige, der es richtig macht ebenso wie seine langsamereren Kollegen.

    Das ist keine Lettieri-Rechtfertigung. Er steht in der Pflicht, zu beweisen, dass sein aufwändiger Stil und seine Philosophie auch tauglich für Liga zwei ist, und zwar mit einer im Bezug auf die einzelnen Akteure eher unterklassigen Truppe. Allerdings sahen wir letzte Saison auch zuerst keineswegs grandios gut aus, im Gegenteil, und der Bonus, den sich Lettieri durch die grandiose Saison, die es dann noch wurde, erworben hat, ist keineswegs schon aufgebraucht. Jedenfalls für mich nicht. Ich glaube, was ansteht ist, dass wir einfacher, dafür effektiver werden. Und Lettieri muss die Köpfe seiner Spieler wieder erreichen, bevor wir so hoffnungslos in Rückstand geraten sind, dass die üblichen Notfallmechanismen erbarmungslos greifen. Das wäre für mich persönlich sehr schade, denn so einen interessanten Fussball, wie ihn Lettieri eigentlich drauf hat, davon bin ich weiterhin überzeugt, haben wir hier lange nicht mehr gesehen.
     
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  45. Plato

    Plato 3. Liga

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    Das kannst Du unmöglich ernst meinen - oder etwa doch? :eek:

    Auch da kann ich Dich nicht verstehen. Was ist mit dieser erschreckenden Anzahl individueller Katastrophenfehler in bisher JEDEM einzelnen Pflichtspiel? Möglicherweise hätten wir ohne diese Fehler sogar 1 oder 2 Punkte mehr auf dem Konto - bei immer noch schlechter Mannschaftsleistung. Was ist mit den wilden Strategiewechseln, obwohl Trainer und der Großteil der Mannschaft sich doch nicht wildfremd sind? Was ist mit der immer wieder zu beobachtenden fehlenden Grundordnung, bei der man das Gefühl hat, die ganze Mannschaft ist vogelwild und keiner weiß, was eigentlich seine Aufgabe ist? Was ist mit schlecht geschossenen Standards (auch wenn es nicht so viele waren)? Was ist mit überdurchschnittlichem Biss + Körpereinsatz, um die spielerischen Defizite zumindest darüber ein wenig zu kompensieren? Was ist mit der erbärmlichen Quote bei Flanken/Zuspielen über mehr als 3m?

    Ja, das schlechte Umschaltspiel ist ein Problem, aber es ist doch beileibe nicht das alleinige Problem. Im Gegenteil: ich kann micht nicht erinnern, wann ich in den letzten
    Jahren jemals eine MSV-Mannschaft über 5 Pflichtspiele beobachtet habe, wo es einfach an restlos ALLEM gefehlt hat, vielleicht mit der Einschränkung der 2. Halbzeit gegen Bielefeld, wo wir nie erfahren werden, wie das Spiel ohne die rote Karte gelaufen wäre.
    Ich kann verstehen, wenn einige User hier Geduld anmahnen und ich finde es auch richtig, dass niemand persönlich niedergemacht wird, da ich zunächst mal jedem Spieler und auch dem Trainer unterstelle, dass sie alle nur das Beste wollen. Allerdings bin ich schon dafür, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht eine rosarote Brille der Zuversicht aufzusetzen, bis es zu spät für eine Kurskorrektur ist.
    Deine Analyse ist für mich einfach nicht zutreffend.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23 August 2015
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  46. Stadtmauer

    Stadtmauer 3. Liga

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    Grundsätzlich sehe ich unseren Kader nicht so schlecht wie ihn viele hier machen.
    Wenn ich allerdings viel Wert auf die Verteidigung und damit verbunden auf das schnelle Umschaltspiel lege, ja dann muss das Umschaltspiel auch SCHNELL sein. Unser Umschaltspiel sieht im Moment so aus, dass wir hinten den Ball gewinnen und der Ball munter in Richtung King an der Mittellinie geschlagen wird. So weit in Ordnung. Allerdings bringt es nichts, wenn sich dann keiner traut mit vor zu gehen oder halt alles zu lange dauert. Der King kann sich vllt noch gegen 1 Gegenspieler behaupten, spätestens beim 2ten ist der Ball dann aber wieder weg und die nächste Welle des Gegners rollt an.

    In meinen Augen spielen wir einfach viel zu ängstlich. Das hat auch nix mit 4-5-1 oder 4-4-2 zu tun, sondern schlicht mit der taktischen Ausrichtung. Es hilft nichts hinten gut zu stehen aber nicht für Entlastung zu sorgen. Irgendwann bekommst du halt immer einen rein.
    Und wenn dann mal ein paar Spieler nachgerückt sind, schön über außen gespielt wurde, kommt so ne miese Flanke aus dem Halbfeld bis auf die gegenüberliegende Tribüne.

    Das MUSS im übrigen ganz SCHNELL geändert werden. Flanken und Ecken sind ja so unglaublich s.cheiße. Wie kann man bitte jetzt seit 3 Jahren versuchen (OHNE EINEN EINZIGEN ERFOLG) den Ball halb hoch auf den ersten Pfosten zu schlagen, wo in 99% der Fälle der Gegner den Ball wegschlägt. Das will absolut nicht in meinen Kopf.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24 August 2015
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    47057 Landesliga

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    Sinnbildlich für den Beitrag von @MSV-SLASH finde ich die Situation von King Samstag wo er am 16er seinen Konter abbrechen muss da keiner anspielbar hinterher rennt. Ein zweiter Stürmer hätte sehr viel Raum gehabt.
    Daher ist es für mich unbegreiflich keine 2 Stürmer zu bringen bzw. eine echte mitarbeitende hängende Spitze. Ilju würde hier aber beides erfüllen.
     
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  48. DU59

    DU59 3. Liga

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    Zunächst muss der Fokus auf die Defensive gelegt werden. Hier wäre mein Ansatz die 4er Kette der letzten Saison spielen zu lassen. Schließlich war sie einer der Besten der 3. Liga. Holland kann man durchaus zutrauen den defensiven Part alleine zu spielen. Als Anspielstationen dienen auf der 10 > Dausch, auf den Außenpositionen sehe ich Klotz und eigentlich Wolze. der ist aber als LV vorgesehen. Und da ist unser erstes Problem. Poggenberg länger verletzt und Dum nicht (mehr) im Kader. Grote oder Bröker sehe ich als LM im Moment (noch) nicht. Der King ist von seiner Statur vorne gesetzt, da er immer ein, zwei Spieler binden kann. Er muss auf jeden Fall einen Sparringspartner im Sturm haben, mit dem er zusammenspielen kann. So weit so gut. Und wenn man das Grundgerüst hat, dann kann man das auch einstudieren (wie Laufwege, Gegenpressing etc). Doch leider ist die Vorbereitungszeit schon lange vorbei. Und das jetzt nachzuholen - bei laufenden Spielbetrieb - ist mehr als eine Herausforderung.
    Der Trainer ist mit seiner taktischen und personellen Vorstellung bisher einiges schuldig geblieben. Die Mannschaft (nicht eingespielt) hat Probleme die unterschiedlichen taktischen Umstellungen (besonders während eines Spiels) umzusetzen. Und das ist das eigentliche Problem. Funktioniert das nicht gegen Fürth abzustellen und es gibt eine weitere Niederlage wird der Druck enorm wachsen. Nicht nur bei der Mannschaft, sondern auch beim Trainer und ich möchte dann nicht in der Haut der Verantwortlichen und Ivo stecken, dann die richtige Entscheidung zu treffen. Nur weiter so geht's auch nicht.
     
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  49. Du meinst den Holland, der nach gut 60 Minuten - aus verständlichen Gründen, da keine Vorbereitung mitgemacht - konditionell auf dem Zahnfleisch geht ?
    Und dann wechseln wir 2 neue 6er ein ?

    Holland ist ein sicherlich guter Transfer, der wird uns qualitativ weiter bringen.
    Aber derzeit ist der absolut noch nicht im Saft. Was nützt es uns, wenn er 60 Minuten Vollgas gibt, und wir wechseln zuvor lieber Albutat aus, und danach müssen wir Holland mehr oder weniger mit durchschleppen ? Das war gegen den KSC übrigens sehr gut so zu beobachten.

    Da hilft dann bei leerem Akku auch die internationale Erfahrung nicht mehr viel.

    Aber wie gesagt: er wird für uns noch sehr wichtig, nur manchmal sollte Lettieri auch mal auf den körperlichen Zustand der 11 auf dem Platz achten und nicht immer nach Namen entscheiden.
     
  50. ChristianMoosbr

    ChristianMoosbr 3. Liga

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    @Plato

    Wenn du von erschreckenden individuellen Fehlern aller Spieler redest, kann es eigentlich nur so etwas sein wie das Umschaltspiel, oder nicht?

    Vielleicht klingt der Begriff nicht wuchtig genug. Meine Meinung dazu: je mehr Spiele ich mir in der zweiten Liga dieses Jahr wieder anschaue, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es ein immer entscheidenderes Kriterium geworden ist, sein und auch lange bleiben wird.

    Meistens wird bei Analysen, die Veränderungen einfordern, so eine Art von mangelhafter Symetrie vorausgesetzt - z.B. dass bei Bomheuer immer eine Lücke aufreisst, Feltscher zu langsam nach vorne kommt, etc.

    Dabei entsteht die Vorstellung, der Spieler würde weitgehend unbedrängt mit dem Ball vorlaufen, und diesen zu leichtfertig verlieren, weil er nicht aufgepasst hat, oder technisch zu schwach ist. Wenn ich mir die Spiele aber angucke, sieht es viel eher danach aus, als würde man sehr schnell angegriffen, und der Versuch, den Ball vor der Attacke zu spielen, werde meist durch Zustellen der Anspielstationen, Doppeln etc. bereits mit unterbunden, sodass der Spieler in dieser Situation, nachdem er einen bestimmten Zeitpunkt verpasste, den Ball vielleicht noch nach vorn wegdreschen kann, die Kontrolle im Spielaufbau aber auf jeden Fall verlorengeht, egal ob er jetzt direkt einen Fehler bei der Ballbehandlung machte, oder nicht.

    Die Forderung, dass bestimmte Spieler durch andere ersetzt werden müssen, damit alles besser werden kann, wird meistens allein mit Aufzählungen von deren individuellen Fehlern begründet. Ich glaube aber, dass es heutzutage auf dem Niveau, auf dem wir spielen wollen, weniger Relevanz besitzt, dass Spieler individuell Fehler machen, als man annimmt. Denn es ist kaum noch möglich, keine Fehler zu machen. Und dass Lettieri von daher ein moderner Trainer ist, da er sich auch eher weniger allein darum kümmert, vielmehr in seinen Beurteilungen die Bereitschaft des Spielers in hohem Masse mit einkalkuliert ist, das notwendige Risiko auch vielleicht um den Preis eines Ballverlustes einzugehen.

    Statt "absolut" müssen die Fehler in einem Kontext betrachtet werden, was bedeutet: welche Optionen hatte der betreffende Spieler, die er nicht rechtzeitig erkannte? Spielte er sich fest, oder sah er den zu bespielenden Raum, und resultierte sein Fehler aus dem Versuch, diesen zu bespielen? Das muss natürlich alles extrem schnell gehen, und das meint Lettieri am Ende mit unzureichendem Tempo bei uns.

    Hier geht es also nach meinem Dafürhalten statt um "individuelle" Fehler mehr um Pressingresistenz, was bedeutet: kann der Spieler schnell und genau genug abspielen, um gar nicht erst zum Fehler gezwungen zu werden? Antizipert er rechtzeitig den drohenden Ballverlust, und geht dorthin, wo dann Gefahr im Verzug ist? Verschiebt er effektiv, sobald der Ballbesitz erzwungen wurde, erkennt er die gefährlichen Momente, während der eigene Konter läuft, trifft er dann schnell genug richtige(re) Entscheidungen? Kann er, anders herum, angreifende Spieler stellen, deren Tempo vermindern, somit das Wiedereinrücken des Kollektives mit gewährleisten? Kriegt er effektiven Druck ins Gegenpressing, erzwingt somit auch Fehler des Gegners, oder ist er leicht aus dem Spiel zu nehmen, weil er zu schnell, und zu unabgestimmt, dazwischen holzt?

    All dies umfasst für mich der Oberbegriff Umschaltspiel.
     
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