MSV-Fans und Geduld - Ein Gegensatz?

Ich möchte dieses Thema hier mal eröffnen, weil ich finde, dass die letzten beiden Jahre ein Paradebeispiel dafür sind, was Geduld bewirken kann. Und wenn hier mal wieder, aus welchem Grund auch immer, die pure Panik, gepaart mit dem Ruf nach Aktionismus ausbricht, dann lässt sich hier gut über den Sinn der Ungeduld diskutieren.

Leider habe ich das Gefühl, dass sich in unserer Gesellschaft allgemein ein Trend zur Ungeduld entwickelt. Alles muss immer besser gestern als heute schon sein. Einfach mal auf etwas warten und Vorfreude empfinden wird immer seltener.

Bei Fußballfans scheint mir die Ungeduld aber nochmal besonders ausgeprägt. Und das nicht erst seit heute, sondern irgendwie schon immer. Dabei zeigt uns gerade die jüngere Vergangenheit, was sich mit Geduld erreichen lässt.

Nehmen wir das Thema Schuldenschnitt oder Stadionlösung. Nur durch das behutsame Vorgehen der Verantwortlichen (an dieser Stelle möchte ich ganz speziell Ingo Wald aufführen) wurden diese wichtigen Eckpfeiler unserer Zukunft aufgestellt.
Dabei ging es im Portal teilweise hoch her, was vor allem den für einige zu harmlosen Umgang mit Hellmich betrifft.
Aber das ganze war nur mit Geduld zu lösen und nicht als Elefant im Porzelanladen.
Ich verstand zwar die Wut, die hinter diesen Reaktionen steckte, aber ich sah auch die Gefahr, dass uns Ungeduld das Genick brechen könnte.

Ein weiteres Beispiel für die Ungeduld ist natürlich unser Trainer. Es ist noch gar nicht so lange her, als hier schon so einige Stimmen laut wurden, dass Gino raus muss, bzw. dass Ivo zwar ansonsten ja ganz toll ist, aber bei der Vertragsverlängerung mit Gino ja wohl extrem dumm war.

Man sieht aber, dass diese Entscheidung wieder genau richtig war. Vielleicht war es nur ein Zufall, aber ich glaube schon, dass zumindest zu einem Teil ein Zusammenhang zwischen der Vertragsverlängerung und dem bärenstarken Auftreten der Mannschaft bestand.
Und das obwohl hier ja schon einige menschliche Differenzen zwischen Mannschaft und Trainer gesehen haben. Ja sogar von einem Hilferuf der Mannschaft war die Rede.
Alles quatsch, wie sich zeigte.

Und vor allem zeigte sich im letzten viertel der Saison, dass sich die Mannschaft immer mehr festigte. Plötzlich merkte man, was es heißt, eingespielt zu sein. Sowas geht eben nicht von heute auf morgen und ich finde es gut, dass man gnadenlos auf diesen Zustand hingearbeitet hat.
Und ich glaube, wenn die "Gino raus-Rufer" sich durchgesetzt hätten, wir wären nicht aufgestiegen.

Ich bin schon immer ein Fan von langfristig ausgelegtem Arbeiten gewesen und ich hoffe, dass das nun auch mal langsam bei dem ungeduldigen Teil unserer Herde ankommt. Zeigt mal Geduld und lasst die Leute in Ruhe arbeiten, die zur Zeit verantwortlich sind. Die Rahmenbedingungen stimmen derzeit einfach und das sollten wir nutzen.

Wenn die Mannschaft mal 3 Spiele in Folge verliert, dann versucht nicht wieder alles sofort in Frage zu stellen. Ich wünsche mir, dass genau diese Verantwortlichen, die wir zur Zeit haben, und da schließe ich ausdrücklich das Trainerteam mit ein, auf lange Zeit kontinuierlich hier arbeiten können und etwas mit dauerhafter Struktur aufbauen können.

 

Der Eingangsbeitrag hat durchaus seine Berechtigung aber ich möchte schon meinen, daß die Ungeduld hier nicht ausgeprägter wirkt, als andernorts.

Wie bei einschlägigen Hotelbewertungsportalen, in denen sich ja auch überwiegend die Unzufriedenen äußern, wohingegen die Zufriedenen schweigen, ist eben auch im Portal die Stimme der Ungeduldigen hörbarer, als die derjenigen, die dem Faktor "Zeit" größere Bedeutung zumessen.

Vergleiche ich uns hier mit anderen Fangemeinden, insbesondere einer ganz bestimmten, die gar nicht so weit entfernt angesiedelt ist , meine ich, daß wir in Scahen Geduld sogar ziemlich gut aufgestellt sind.

Aber natürlich können uns gewisse Dinge auch angesichts unserer ganz speziellen jüngeren Vergangenheit nicht schnell genug gehen und da nehme ich mich auch nicht aus. Lizenzentzug und 3. Liga kann auch ich nicht in grenzenloser Geduld begleiten. Da will auch ich nichts anderes, als möglichst schnell durch, möglichst schnell raus, wohlwissend, daß der tatsächliche Erfolg in diesen Tagen nichts anderes als ein "hart erarbeitetes Wunder" ist.

Anders wäre es für mich, wenn in der Folgesaison ähnlich ungeduldig Erfolge eingefordert würden. Da klinke ich mich dann aus, denn da habe ich Zeit und Geduld auf Jahre hinaus. Konsolidierung und Etablierung in Liga 2 heißt auch für mich das Ziel für die nächsten Spielzeiten.

 

Ungeduld ist ja ein Wesenszug, den Menschen in sich tragen. Die betroffenen
Menschen zeigen diese Eigenschaft nicht nur in Bezug auf ihren Verein, sondern
meist in allen Lebenslagen. Logischerweise gibt es diese Menschen auch hier im
Portal. Es gibt jedoch auch hier bei allen Themen "Gegenkräfte" die mehr
Geduld einfordern und anmahnen.

Ich glaube nicht, dass wir hinsichtlich der Verteilung Ungeduld/Geduld etwas Besonderes sind.
Auch unsere Fan-Struktur bildet letztlich einen Querschnitt der Gesellschaft ab.
Wenn man denn ein ungeduldiger Typ ist, dann kann man das auch nur schwer
bis gar nicht eindämmen. Wenn etwas Angekündigtes nicht binnen eines
überschaubaren Zeitraumes funktioniert, wird man nervös, ängstlich, oder sauer.
Da kann man wenig dran tun.

Woran man aber arbeiten kann, ist die Versachlichung von Kritik. Leider kostet
das etwas Mühe. Einfacher ist es natürlich nach drei Niederlagen zu sagen: Der
Trainer kann nix. Mit dem werden wir nie Erfolg haben. Der Untergang ist nah.

Schwieriger ist es hingegen, die Gesamtsituation zu sehen. Man müsste dann
mal ehrlich auch sich selbst gegenüber sein und sich nicht von seinen Emotionen
treiben lassen. Waren Schlüsselspieler nicht dabei? Gibt es Leute, die nach
Verletzungen erst wieder in Form kommen müssen? Können deshalb Taktiken
und Spielformen noch nicht greifen? Ist der Trainer gerade am Anfang einer
Saison in der Findungsphase und sucht noch die richtige Mischung? Ist es
wirklich realistisch, dass alles jetzt schon funktionieren kann?

Solche und ähnliche Überlegungen können schon dafür sorgen, dass Kritik
sich relativieren und auch bei ungeduldigen Typen Verständnis erzeugen können.
Dieses Verständnis mündet dann meist in so etwas wie Geduld.

Eine gewisse Kultur in der Kritik und auch im Streit macht sich neben aller notwendigen
Kompetenz am Ende definitiv bezahlt. Den Beweis für die Richtigkeit dieser These
haben das alte (negativ)und das neue (positiv) Management unseres Vereins in beeindruckender
Weise in der jüngeren Vergangenheit erbracht, obwohl es auch im aktuellen Management
sicher ungeduldige Typen geben wird. Trotz allen Leidens konnte man da eine Menge lernen.

 

Ich würde das Thema für Diskussionen glatt schließen und den Beitrag als Mahnung für sich stehen lassen. Passen würde auch noch die Ungeduld mit Spielern wie King, mit PdW, Gardawski, Feltscher, Bohl, Wolze....eigentlich mit mindestens der halben Mannschaft.

Aber für mich persönlich ist der Beitrag auch deshalb interessant, weil wir die Thematik auch in Bezug auf mein berufliches Umfeld diskutiert haben, mit allen möglichen Auswüchsen. Daher ist es für mich eher ein Syndrom unserer Zeit, was in Duisburg lediglich etwas exzessiver gelebt wird als bei manch anderem Verein.
Alleine stehen wir damit aber nicht da

 

Die Transferperiode endet am 31.08.2015.
Also: Keep calm!
Da wird noch jede Menge passieren.

 

Immer langsam mit den jungen Zebras!
Hinterher ist man immer klüger. Die "Gino raus"- Rufe Einzelner (!) waren aktionistisch und kamen vielleicht auch aus einer Art Angst heraus. Wie mehrere Medien andeuteten: Der MSV hat seine letzte Chance genutzt. Was wäre, wenn er sie nicht genutzt hätte?
Kingsley Onuegbu? Klar, der hat ne gewisse Zeit schei.ße gespielt. Hat dann Kritik bekommen und diese aufgenommen wie ein großer, schwerer Schwamm.
Wo ich dir Recht geben muss, wir haben mit Ingo Wald einen recht gelassenen Typen an Bord, der mit Sicherheit die richtige Professionailtät mitgebracht hat um Hellmich nicht beim ersten Treffen direkt ein Mopped in den Rücken zu schmeißen.
Unsere Panik hingegen fand ich total angebracht. Aus der Not entstehen die besten Ideen und die Endergebnisse derer lassen mir nach wie vor einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Andere Frage: Was hätte uns denn vor der Ära Monhaupt/Wald/Maas Geduld und Vertrauen gebracht? Zusehen, wie Hellmich den Verein schrottet? Oder zusehen, wie Sandrock den Verein schrottet?

Heute färbt sich meine imaginäre blau weiße Brille langsam rosarot. Und trotzdem hat uns die Vergangenheit gezeigt, dass immer alles hinterfragt werden muss. Man muss mit den Leuten reden, ihr Handeln verstehen und sich einbringen.
Gut, dass der Duisburger an sich so ein kritischer Mensch ist. Das sehe ich nach den letzten Jahren MSV Fansein als Kernkompetenz.
Dennoch: Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hoffe auch, dass es wieder ruhiger wird und einfach alle ihre Arbeit machen.

 

Die rosarote Aufstiegsbrille sorgt jetzt natürlich dafür, dass die Spieler bei uns Legenden sind.
Die Gino-raus-Rufe gab es u.a. nach dem grausamen Kick in Osnabrück und der anschließenden 4-Gegentore-Wiedergutmachung in Stuttgart. In dieser Phase war die Mannschaft kurz davor, dem Meidericher Spielverein den Todesstoß zu geben. Das muss man sich meiner Meinung nach trotz aller jetzt natürlich auch bei mir vorhandenen Freude, Euphorie und Gino-Unterstützung in Erinnerung rufen.

Normalerweise sehr gut unterrichteten Quellen zufolge hat es in dieser Phase intern auch ziemlich geknallt und es wurde an Spieler appelliert, bei denen die Vermutung bestand, sie gäben aus persönlichen Gründen nicht 100% für die 2. Liga. Konnte mir eigentlich kaum vorstellen, dass es sowas geben kann, aber wie aus dem Nichts wurden danach ja einige spielertypische Schwächen abgestellt und fast nur noch gewonnen. Und einige dieser "persönlichen Sorgen" hat Ivo ja dann auch direkt nach der Saison durch klare Bekenntnisse beseitigt.

Wenn an dem Ganzen auch nur ein Fünkchen Wahrheit ist, war die gereizte Stimmung vielleicht auch Teil eines überlebenswichtigen Weckrufs.

 

Danke. Ich denke, wir sprechen hier von einem chinesischen Feuerwerk - Wahrheit, nicht nur von einem Fünkchen.

 

Die "Gino raus"-Rufe gab es lediglich wegen der Pleite in Oberhausen.
Ich bleibe auch heute noch dabei, dass der Aufstieg zu Recht alles übertüncht und die Herangehensweise richtig war. Dennoch war die Kritik berechtigt, denn man hat völlig verkannt, was ein "Derby" nun mal für die Anhängerschaft bedeutet. "Gino raus" war natürlich Blödsinn, aber die Außendarstellung war Mist.

Zum Thema: Locker bleiben und Ungeduld nicht mit "Geilheit" auf die neue Saison und Spannung ob der Neuzugänge verwechseln!
Das bei uns akribisch und ruhig gearbeitet wird ist eine phänomenale Entwicklung!
Das hier alle heiß sind und sich die Finger wund diskutieren ist doch wunderbar.
Ich kann an nichts, aber auch gar nichts derzeit etwas Schlechtes ausmachen.

 

Ungeduld ist nur die andere Seite der Medaille "Erfolg haben wollen".
Mit etwas mehr Geduld vor zwei Jahren würde es heute keinen MSV mehr geben.
Zum Glück hatten die meisten keine Geduld, Jahre in der Bauernliga zu kicken.
Geduld kann man genauso überstrapazieren wie Ungeduld.

Geduldigkeit geht sehr schnell auch in Teilnahmslosigkeit über.
Aber Teilnahme (Support) ist nötig und wird allerorten eingefordert.
Die Ungeduldigen machen schnell Druck auf die Mannschaft, lassen sich aber auch schnell euphorisieren.
Die Geduldigen machen keinen Druck, sind reserviert und geben selten alles.

Immer alles geben, das muss aber für Fans, Mannschaft und Trainer gelten.
Denn Fussball ist ein endloser Überlebenskampf.
Der Tod ist immer höchstens 34 Spieltage entfernt.
Da ist kein Platz für Geduld.

Wenn man also mit ungeduldig die Fans meint, die es irgendwie unpassend finden, 600 Km zu einem Dorfclub zu fahren, um sich ein wenig ambitioniertes Gekicke rein zu tun, oder diejenigen, die zu zehntausend zu einem Straßenbahn Derby fahren und es blöd finden eine Mannschaft zu sehen, die den Auftrag bekommen hat, nicht zu gewinnen, dann meint man leider auch die Fans, die wenigstens geduldig genug sind, nach einem 1:4 bei -4 Grad zuhause in einem halbleeren Stadion zum nächsten Heimspiel doch wieder zu kommen oder für den nächsten Dorfkick wieder Urlaub und Geld zu verbraten.

Die Ungeduldigen sind im Stadion und wollen ihre Mannschaft gewinnen sehen, am besten immer.
Ich kenn viele die geduldig sind, die sitzen aber meist auf der Couch und kommen nur dann, wenn sich die Geduld endlich ausgezahlt hat.

Es bietet sich übrigens zwar an, zu dem Schluß zu kommen, die Leute würden auch beim Fussball immer ungeduldiger, weil sie ja auch nicht mehr auf ihre Autos sparen, sondern diese abstottern.
Das sind aber genau die Ungeduldigen, die am Montag ihre Dauerkarte kaufen, weil sie es nicht erwarten können.
Sie hätten natürlich auch erstmal low machen können und gucken wie der MSV in die Saison startet ....

Was hier gefordert wird ist die Quadratur des Kreises: Man soll euphorisch aber beherrscht sein, man soll zurückhaltend sein, aber sich voll rein hängen.

Wenn der MSV im Februar auf einem Abstiegsplatz stünde würde hier der Baum brennen wie bei jedem anderen Verein. Vlt. brennt er auch schon im November, aber brennen muss er.
Der Zeitraum zwischen Februar und November, das ist die Geduld, die man einfordern kann.
Welcher Zeitraum akzeptiert wird, hängt vom Auftreten der Mannschaft und den Umständen ab.
Geduld einzufordern, ohne die Umstände zu kennen ist Mumpitz.

 

Nachfolgend zu diesen beiden Sätzen verrennst Du Dich meiner Meinung nach in Deinen Ansichten, was Geduld oder Ungeduld in Bezug auf dieses Thema hier bedeuten.

Es kann ja jeder der möchte die nötige Geduld aufbringen z.B. bei der Verkündung von Neuzugängen, Verlängerungen etc. und trotzdem alles geben.
Geduld zu beweisen als Fan bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass man alles über sich ergehen lässt und seine Meinung an der Stadiongarderobe abgibt oder - wie Du schreibst - erst gar nicht ins Stadion kommt.

 

Es wurde vorher schon genörgelt. Ahnungslosigkeit, Anfänger, Trainer etc waren da längst die Schlagworte, in bzw. nach Oberhausen eskalierte das ein wenig. Das mit der Außendarstellung fand ich auch ausbaufähig, das kommt aber schon noch. Letztlich hat er die Spieler, die er nach der Pleite im Regen stehen ließ, super erreicht, egal wer danach dann auflief

 

Ich würde sagen, dass Ungeduld das falsche Wort ist. Ungeduldig kann man ja sein, wenn einen die Leidenschaft bestimmt. Aber wenn die Ungeduld sich nicht mehr auf die reale Situation bezieht, sondern nur noch um den eigenen Anspruch kreist, endlich erlöst zu werden, geht es eher um Hysterie, Überspanntheit, oder Anspruchsdenken.

In unserer zweiten Drittligasaison, die zum Glück schon unsere letzte war, aber auch erst der Anfang einer unendlich langen Durststrecke hätte sein können, fand ich, dass das Misstrauen gegenüber Lettieri, was sich bis halb in die Rückrunde hinein zog, und zum Teil in ziemlich unsäglichen Abwertungen hinsichtlich seiner Art zu reden, etc. gipfelte, weitgehend einfach von dem Grundgefühl bestimmt blieb, dass der bestenfalls ein Trainer für die unteren Ligen ist, und die grossartigen Meidericher Zebras hingegen mindestens einen Krämer, Schäfer, Lienen verdient haben.

Dass der Fussball, ganz anders wie noch unter Baumann, zum Teil abenteuerlich gut wurde, risikoreich, ambitioniert, dominant, schien erstaunlich vielen Leuten kommentar- und emotionslos hinten runter zu laufen. Es gab sehr wenig Respekt vor diesem Trainer, genau wie sein Vorgänger Baumann wurde er, glaube ich ( und selbst bei seiner Anwesenheit während der spontanen Fete nach dem Sieg über Kiel noch) von nicht so wenigen mehr als notwendiges Übel wahrgenommen. Hab ich bei einigen alles nicht verstanden. Aber Schwamm drüber.

Was die Äera Hellmich angeht, so liegt doch, wenn man es entspannt in der Rückschau nochmal betrachtet, diesem kopflosen Versuch, durch bedingungslosen Aktionismus hier wieder die vierte Macht im Ruhrgebiet zu werden, genau dies zugrunde: Überspanntheit und Anspruchsdenken. Und gerettet wurden wir nicht durch das Maximum an zusammengefasster Hysterie (wohl am unvergleichlichsten repräsentiert durch das von Kentsch bei der fehlgeschlagenen Lizensierung angerichtete Superchaos) sondern durch das genaue Gegenteil, nämlich Ruhe, Präzision, realistische Selbsteinschätzung, Transparenz, selbstgenügsame Fachkompetenz statt Ankündigungsmanagement auf bestenfalls dem Niveau einer regionalen Bäckereikette.

Mein Fazit: viel Nervenstärke und kernkompetente Könnerschaft hat uns einstweilen gerettet, das Geschrei, die höhnischen Belehrungen und direkt wieder maximal einen auf dicke Hose machen, nicht nur seitens der Regionalpresse, haben es nicht verhindern können. Und mehr war bisher nicht. Wer meint, dass wir mit der Rückkehr in Liga zwei über irgend einen Berg sind, soll sich mal beruhigt in seiner Zebrastreifenbettwäsche nochmals rumdrehen, während Mama ihm lecker nen Kaffee kocht. Er soll ruhig noch eine Runde träumen, die dabei gesammelte Kraft wird er noch sehr brauchen.

Soll dieser Aufstieg mehr gewesen sein als ein weiteres Strohfeuer bei einer Fahrstuhlmannschaft, dann braucht es dringend bruchloses Zusammenstehen und bedingungslose Unterstützung. Auf der Strecke, und selbst wenn wir demnächst acht oder zehn Spiele in Folge verlieren. Vor allem über das Spielerische, und die mannschaftliche Geschlossenheit, geht etwas. Aber die Zeiten eines Milan Sasic, zu denen vorwiegend mit billigen Emotionen irgendwie die Kampfkraft gepusht werden sollte, weil kein weiterführendes sportliches Konzept zur Verfügung stand, müssen auf allen Ebenen endgültig ad acta gelegt werden. Der MSV muss ab sofort wieder für mutigen und schönen Fussball stehen, nicht für rührselige Kraftmeierei von der Baustelle.

Für mich geht es dabei nur noch um Fussball mit klarem Kopf, statt mit lediglich grossen Herzen. Wenn Typen mit richtig klarem Kopf Fussball spielen, ist dieser nicht selten berauschend. Es ist Sache der Fans, ihren Leuten diesen Raum zu geben, damit sie zu ihrer vollen Leistungsfähigkeit gelangen können. Diese ewige Sehnsucht nach dem charakterlich einwandfreien Eisenfuss, der angeblich so prägend für den Ruhrgebietsfussball sein soll, wird darüber nebenbei auch gänzlich entbehrlich. Hat man in der ablaufenden, hoffentlich einen neuen Stil prägenden, Saison eindeutig gesehen.

 

Und genau aus diesem Grund habe ich dieses Thema jetzt eröffnet. Ich möchte die gute Stimmung nutzen, um schon mal für den Fall der Fälle vorzubauen.
Denn wir müssen ja nun davon ausgehen, dass wir in der kommenden Saison, nicht mehr so wenige Niederlagen bekommen werden, wie in dieser Saison. Es wäre wünschenswert, aber doch eher unwahrscheinlich.
Enttäuschung liegt ja oft nur an der eigenen Erwartungshaltung, und dann lässt man das womöglich an Leuten aus, die eigentlich einen guten Job machen. Nur darum gehts.
Ich finde es auch vollkommen okay, dass alle heiß drauf sind, zu wissen, wer denn nun zu uns kommt, oder ob der King bleibt.
Geht mir doch gar nicht anders. Aber bitte nicht so, dass hier eine Angst geschürt wird, dass wir keine Spieler bekommen.

 

Zebracadabra schneidet hier ein auf alle Lebenslagen zutreffendes Thema an.

Wir leben in einer Zeit, in der Wünsche möglichst sofort erfüllt werden sollen - und meist auch werden -
Kinder wachsen ja schon mit dieser Haltung auf. Warten auf etwas, was ja auch mit Vorfreude verbunden ist, wird immer seltener akzeptiert.
Dahinter steckt sicher auch die von interessierter Seite forcierte "Genuss sofort"- Mentalität.

Kein Wunder, dass sich das auch auf unsere Haltung als Fußball - (oder wie bei mir, in erster Linie- MSV) - Konsumenten überträgt. Gestern noch am Abgrund, ohne zu wissen ob und wo es mit dem Verein überhaupt weiterging - heute schon wieder obenauf. Man hat den Eindruck, dass die hinter uns liegende Leidenszeit aus den Köpfen der meisten schon wieder verdrängt ist. Leicht werden dabei die Gründe vergessen, die erst zu diesem Dilemma geführt haben.
Manchem von uns täte sicherlich ein Schuß richtig verstandener Demut gut.

Auf der anderen Seite haben wir mit dem Fußball ein schnelllebiges Geschäft vor uns. Zu langes Warten kann sich als Bumerang erweisen, wenn die nicht schlafende Konkurrenz z.B. das Rennen um einen begehrten Spieler macht. Vielleicht rührt die hier monierte Ungeduld ja auch daher, dass man fürchtet, am Ende zu kurz zu kommen; die letzten Jahre haben da bei vielen von uns traumatisch gewirkt. Lizensierungsfragen und Rekrutierung einer schlagkräftigen Mannschaften mussten unter extremen Zeitdruck geregelt werden.
Nun haben wir scheinbar ausreichend Zeit. Unterschwellig ist aber wohl die Angst noch nicht gewichen, diese Zeit nun nicht optimal zu nutzen und am Ende wieder an der "Resterampe" zu stehen.

Zuversichtlich stimmt mich ein gewisser Ivo G., der sich unter extremsten Bedingungen bewährt hat. Wenn jetzt die eine oder andere erhoffte Transfermeldung auf sich warten lässt, wird das seinen Grund haben. Es ist doch nicht gesagt, dass Verzögerungen nur an den Spielern liegen. Vielleicht hat ja auch Ivo seine Vorstellungen oder Alternativen, die alle Beteiligten noch überraschen könnten.

Also: Geduld!
Das Grundgerüst unserer Mannschaft steht. Auch In dieser Beziehung haben wir kein vergeudetes Jahr hinter uns. Endlich konnte wieder langfristig geplant und aufgebaut werden. Selbst wenn uns nun - im schlimmsten Falle - noch ein oder zwei Wunschspieler verlassen sollten, wird das den MSV nicht umschmeißen. Wir haben in der Vergangenheit unter viel schlechteren Rahmenbedingungen immer noch rechtzeitig eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz schicken können.

Bezwingen wir unsere Ungeduld und setzen Ivo nicht unter Druck. Besser, er zieht einen "Deal" jetzt gekonnt und besonnen durch als dass er hinterher sagen kann: "Schaut mal, ich war als erster fertig!"

 

Heute vor 2 Jahren ist uns die Lizenz entzogen worden, vielleicht der traurigste Tag der Vereinsgeschichte und für mich persönlich und sicher für alle hier einer der bittersten Momente ihres Fandaseins.

Haben wir nur da gesessen und geduldig gewartet was nun kommt?

Nein wir sind ungeduldig auf die Strasse gegangen, dank einiger auch hier im Portal, die ihre Ungeduld produktiv in fantastische Ideen und Aktionen umgewandelt haben, für die ich ihnen bis ans Ende meiner Tage dankbar sein werde.
Diese Ungeduld hat letztendlich auch Andere inspiriert und einen Teil dazu beigetragen an eine Zukunft des Vereins zu glauben und daran akribisch mit Geduld zu arbeiten, Finanzquellen und Lösungen aufzutun und ihre Zeit zu investieren.

Ich will damit sagen:
Geduld und Ungeduld sind keine Gegensätze. Sie haben eine Wechselwirkung. Beides hat seinen Platz und seine Zeit.

Wären andere nicht immer ungeduldiger mit der Hellmichschen Diktatur und dem nahenden Kollaps umgegangen, hätten versucht erste Schritte zum Wandel einzuleiten, dann hätte Ingo Wald schon keine Gelegenheit mehr gehabt geduldig an einer Zukunft zu arbeiten.

Genauso wird Ivo nicht voller Geduld dem King gesagt haben, daß er alle Zeit der Welt für seine Entscheidung (so bis zum 31.08. ungefähr) habe. Nein Ivo wird ihm ungeduldig eine relativ kurze Frist gesetzt haben, bis zu der er sich gefälligst entscheiden muß.

In dem Kaderthread zeigt sich meines Erachtens weniger echte Ungeduld, sondern eher neugierige Hoffnung auf das was da kommen mag. Für viele ist nun mal die Transferzeit einer der Highlights des gesamten Fussballjahres, in der sich alle Hoffnungen auf eine glorreiche Zukunft und Ängste auf einen bevorstehenden Absturz bündeln. Da darf man auch mal angeregt diskutieren und Ungeduld zeigen, die ist da völlig harmloser Natur.

Also mit Geduld die Dinge, die da auf uns zukommen begleiten und dabei immer ordentlich ungeduldig bleiben, ob das alles so richtig sein kann. Dann passt‘s schon.

 

N E I N - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Erster Sommerloch-Thread? ?

 

Das sehe ich etwas anders. Frage mich schon seit Jahrzehnten, woher das Anspruchsdenken (z.B. des Users Defenders) kommt, obwohl der Verein noch nie einen großen Titel gewinnen konnte - oder wie empfindest du z.B. die Pfiffe zur Halbzeitpause gegen Unterhaching trotz engagiertem Auftretens?

Viele blicken neidvoll nach z.B. Dortmund, Gladbach oder Gelsenkirchen und wollen den gleichen Erfolg.

Alles unter Liga 1 ist für viele Anhänger unter ihrer Würde, da Gründungsmitglied der Bundesliga, Vizemeister in der ersten Saison, 28 Jahre erste Liga und ja ohnehin überhaupt die Größten.

Ich verstehe es, wie in mehreren meiner bisherigen Beiträgen gebracht, trotzdem nicht. Denn die wirklich großen - und trotzdem titellosen Zeiten - sind seit Anfang der 80´er Jahre definitiv vorbei. Der Anschluss wurde damals verpasst - traurig aber wahr. Daran ändert auch das ein oder andere weitere Jahr in Liga 1 nichts - sondern war das maximal Machbare.

So, jetzt erstmal den Durchmarsch bewerkstelligen, danach mal bitteschön die EL erreichen - wenn es schon nicht die CL wird - und die Schale kommt dann von ganz alleine...

 

Um auf die Frage im Titel des Threads zurückzukommen:

Wir sind nicht ungeduldiger als Fans anderer Vereine, nur intensiver in unseren Beiträgen zur Kaderbildung usw., als in den letzten Jahren. Warum? Weil wir uns endlich ganz entspannt ohne Lizenz- und akute Insolvenzangst und Aufstiegsnot um solche schönen und sportlich relevanten Themen kümmern können. Ich genieße das jeden Tag und bin relaxt, wie lange nicht mehr! Das ist keine Ungeduld, sondern bloße Freude am und über unseren MSV.

 

Zur Thread-Frage:
MSV-Fans sind genauso geduldig und ungeduldig wie andere Fans in Deutschland. Ich sehe da schon einen Gegensatz zB zu den Fans in Schottland, die anscheinend immer geduldig zu ihrer Mannschaft stehen. Zu mehr Erfolg führt diese Haltung offensichtlich aber wohl nicht.

Zudem geht der Schnitt zwischen Geduld und Ungeduld ja wohl nicht so, dass die einen Fans immer geduldig sind und die anderen immer ungeduldig, sondern dieser Schnitt, wenn's denn einer ist, geht durch jeden Fan selbst.

Beim Lizenzentzug völlig ungeduldig, bei der jetzigen Kaderplanung völlig geduldig. Beim ersten Fehlpass völlig geduldig, beim vierten völlig ungeduldig. Bei einer Niederlage völlig geduldig, bei der vierten hintereinander völlig ungeduldig.

Das liegt vielleicht auch daran, dass Geduld und Ungeduld eigentlich ja auch keine Gegensätze sind, sondern eher Schwestertugenden. Das heißt, es ist erstrebenswert, beides in sich zu haben und dann, je nach Situation, angemessen zu reagieren (wer Lust hat, kann hierzu ja mal nach den lesenswerten Beiträgen von Friedemann Schulz von Thun googeln).

Allerdings:
Im Gegensatz zu vielen sonstigen Lebenssituationen, in denen immer auch ein gemeinsamer Weg (“Konkurrenz belebt das Geschäft“) möglich ist, ist es um Ligabetrieb der Fußball-Bundesligen knallhart anders.

Es steht von vornherein fest, dass zwei bis drei Mannschaften absteigen werden und müssen, also in ihrer Existenz gefährdet sind.

Das ist eine schwierige Ausgangslage für eine angemessene Geduld!

 

Ich möchte an dieser Stelle mal den Thread, den ich nach dem Aufstieg eröffnet habe, nochmal hervorholen und meine beiden ersten Sätze hier nochmal Zitieren.
Denn das, was jetzt gerade passiert, war genau der Grund, warum ich diese Frage in den Raum gestellt habe, obwohl zu dem Zeitpunkt doch alles gut war.
Aber die derzeitige Situation war leider so absehbar. Nicht der genaue Zeitpunkt, aber dass es diese Saison passieren würde, eigentlich schon.

Ich habe so langsam auch keine Lust mehr, gegen die anzureden, die es ja schon lange wussten, das Gino nicht der richtige ist.
Es bringt ja eh nichts. Vor dem Spiel heißt es, man will eine Steigerung sehen, dann ist das Ergebnis nicht vorrangig.
Diese Steigerung habe ich gesehen. Der KSC war kein Stück besser, als wir in der ersten Halbzeit und hatte bis auf das Tor im Grunde auch keine Torchance.
Dass die dann mit dem 2:0 im Rücken plötzlich besser aussehen, kann doch wohl nicht wirklich jemanden überraschen.
Aber gut, lasst mal einen neuen Trainer kommen. Wird dann sicher alles besser. Er muss ja nur eins beachten. Aufstellen, wie das Portal es gerne hätte und alles wird gut.

 

Ich schätze es mal so ein, das es aktuell egal ist, wer auf dem Platz steht, es wird nichts dabei rumkommen. Woran es liegt? Keine Ahnung. Der Aufstieg hatte auch nichts mit unserer Qualität zu tun, dass der Abstand aber so groß ist, habe ich nicht erwartet. Niederlagen sind sicher eingeplant, wie sie zustande kommen aber nicht.

 

Aus meiner Sicht müssen sich alle erst mal mit dem Gedanken anfreunden, dass wir nicht Darmstadt 98 2.0 sind und um den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga spielen.

Wir spielen um den Verbleib in der 2. Liga. Daher können wir aus meiner Sicht auch immer noch weitersingen 'Championsleague kann jeder...'.

Jedoch selbst einige Fans sind da noch nicht angekommen.
Ob der Trainer auch Abstiegskampf kann? Ich weiß es nicht, aber ich sehe auch keine gangbaren Alternativen.
Die Mannschaft 2.Liga-tauglich? Auch dass kann ich derzeit wenig beurteilen.

Bleibe ich aber alleine bei den Fakten, so sehe ich überall Verbesserungspotential:

1. Fans, die schimpfen und den Trainerkopf fordern
2. Spieler, die nicht für den Kollegen laufen
3. Trainer, der die Mannschaft auf 2.Liga-Verbleib einstimmen muss
4. ...

Aber, wir sind Duisburger und das heißt Leiden und Kämpfen. Wir haben nicht das Geld, um einkaufen zu gehen - weder Spieler noch nen 2.Trainer. Wenn jeder Spieler sich den A.... aufreißt, dann klappt das. Es sind noch genug Spiele und viele Punkte zu holen. Auch die Verletzten werden zurückkehren.

Und ja, ich habe Hoffnung. Die sollte man immer haben. Deshalb fand ich es auch schlimm, so deutlich zu sagen, es ginge nur darum, die Liga zu halten. Nein, es muss immer darum gehen, zu kämpfen und Punkte zu holen. Dann und nur dann kommt man automatisch an den Punkt, wo der Klassenerhalt geschafft ist. Frei nach dem Motto 'Ein Pferd springt nur so hoch wie es muss' geben im Moment aber nicht alle Spieler alles. Da liegt der Hund begraben.

Gute Stimmung in der Mannschaft hin oder her. Richtig gut wird sie erst, wenn man auch bei Fehlern des anderen für den anderen läuft und kämpft - sodass man im Ergebnis Punkte holt.

Wir Fans können natürlich schimpfen und alles an den Pranger stellen. Mit viel Geld kann man viel bewegen, aber das haben wir nicht. Wir können nur anfeuern und uns freuen, wenn es reicht. Ja, wir Fans sollen auch kritisieren. Ich feure sie lieber an und hoffe, dass der Knoten platzt.

Ich will, dass der MSV 2016 in der 2.Liga bleibt.

 

Geduld, ja, Geduld... dann müsste man aber auch irgendwo ablesen können, dass sich diese Geduld lohnt. Ich habe schon lange keine Lust mehr, mich von Spiel zu Spiel mit Durchhalteparolern auf die jeweils nächste Chance vertrösten zu lassen ("Wir haben ja noch soo viel Zeit und erst vier Spieltage hinter uns").
Aus der dritten Liga wieder herauszukommen, sei ein schwieriges Unterfangen, haben wir hier fast alle sehr lange gedacht. Auch ich hatte irgendwo im Hinterkopf: lass uns erst mal wieder in Liga 2 kommen, dann ist es geschafft.
Momentan scheint es schwerer zu sein, in Liga 2 zu bestehen, als aus 3 wieder hoch zu kommen.
Nach wie vor habe ich eine große Affinität zu 3. Liga und nach Beendigung der Spiele am Samstag mach ich den Fernseher meistens aus. ich sehe uns halt dieser Liga immer noch sehr, sehr nahe...
Nur mit Geduld finden wir uns dort auch schneller wieder als uns lieb ist. Es muss in den nächsten Wochen bei uns Bahnbrechendes geschehen. Da das wahrscheinlich weniger über Geld geht, müssen andere Dinge passieren, aber welche? Ich möchte derzeit (wieder einmal nicht) in der Haut unserer sportlich Verantwortlichen stecken. Deswegen steht es mir auch nicht zu, an dieser Stelle jemanden zu kritisieren.
Wir müssen und können nur mit dem was wir haben das Bestmögliche herausholen.

 

Das ist doch genau der Punkt. Es muss bahnbrechendes passieren, aber man weiß nicht was. Wie du schon sagst, sind die finanziellen Mittel begrenzt, also wird einfacher Aktionismus, nur damit etwas anders ist als vorher, ja auch keinen Erfolg versprechen.
Ich finde einfach, dass wir alle langsam in der neuen Situation ankommen müssen. Letzte Saison, waren Niederlagen die Ausnahme, diese Saison werden Siege die Ausnahme sein. Das muss man aber auch verinnerlichen um nicht die Pferde scheu zu machen,
was dann am Ende auch keinem hilft. Alle wieder zusammenrücken, einsehen, dass es eine schwere Saison wird und Vollgas geben. Das gilt für alle beteiligten. Auch für uns Fans. Nur dann haben wir eine Chance.

 

Wieso willst du gegen die anreden? Lass deren Meinung gelten und Ende.
Anscheindend hat die Pro Gino Fraktion die Fussballweisheit für sich gepachtet. Das geht mir nämlich so langsam aufn S...

 

Vielleicht weil ich anderer Meinung bin? Muss ich denen zustimmen?
Verstehe diese Frage ehrlich gesagt nicht.

 

Fände ich auch super, keine Frage. Nur was nützt da alle Motzerei? Ich gehe davon aus, dass sie Verantwortlichen alles uns mögliche tun werden, um uns noch zu verstärken.
Da spielt es glaube ich keine Rolle, ob wir pfeifen oder den Trainer raus haben wollen.
Uns sind mehr oder weniger die Hände gebunden. Dem Verein vielleicht sogar auch, wir wissen es nicht.

 

Ein anderer User hat es schon einmal treffend erläutert: Unsere Mannschaft ist aus der dritten in die zweite Liga aufgestiegen - deshalb haben unsere Spieler, solange wie der Klassenerhalt rechnerisch nicht mehr möglich ist, hochoffiziell ihre Zweitligatauglichkeit nachgewiesen. Ist doch logisch, oder?

 

So geduldig wie nach den ersten 4 Spielen in dieser Saison, inkl. , hab ich die Fans bei uns noch nie erlebt. Trotz dreier Klatschen fast 18.000 Zuschauer gegen Bielefeld? Fand ich überragend.

 

Noch bin ich geduldig, würde mich aber interessieren, wie das nun mit der Geduld konkret weitergehen soll.

Am 9. Spieltag dann die erste Torchance auswärts. Am 10. Spieltag erstmals zu Null. 14. Spieltag erster Dreier?

 

Dann würde am Ende ja Platz 15 reichen, denn wenn man nicht absteigt hat man ja die Tauglichkeit erreicht, zwar mit einen ausreichend aber es würde reichen

 

Du schreibst doch, dass du noch geduldig bist. Dann müsstest du deine Frage doch selbst beantworten können
Wir kennen das Geschäft doch alle. Werden in naher Zukunft keine weiteren Punkt eingefahren, dann wird der Trainer wie immer das schwächste Glied sein.
Alles ganz normal. Schön wäre einfach nur, wenn man es bis dahin schaffen könnte, Ruhe zu bewahren.
Ich weiß, dass das nicht einfach ist, wir machen uns alle nur Sorgen um unseren MSV. Aber Unruhe hilft im Moment nicht, auch weil ein Trainerwechsel zum jetzigen Zeitpunkt noch unrealistisch ist.
Das würde kein Verantwortlicher im Moment unterschreiben.

 

Die würden sich wohl alle hier wünschen. Wenn das allerdings nicht realisierbar ist kann abmelden vom Spielbetrieb ja auch keine Alternative sein. Wir müssen nunmal aus unseren Möglichkeiten ( wie bescheiden die auch sind ? ) das Beste machen.

 

Ich glaube dass die Mannschaft keinen Bock mehr hst sich beim Training andauernd niedermachen zu lassen. Irgendwie wird da nur rumgeschrien, man kommt sich vor wie bei soner Agressiontherapie wo jeder mal Frust ablassen darf. Ich hab mir diese Saison zwei Trainingseinheiten angeschaut.

Ganz im Ernst: Wenn mein Vorgesetzter so mit mir umspringen würde...

Ich fand das teilweise echt an der Grenze bzw darüber hinaus. Ist eben Lorant Schule...der wusste es damals einfach nicht besser...

Das sind Trainingsmethoden aus vergangener Zeit ...

 

Aus zwei Einheiten liest Du ein "andauernd" raus? Und die werden nicht nieder gemacht, sondern korrigiert. Ich habe das geschilderte Verhalten bisher nicht gesehen, da kommt es mal zu dem ein oder anderen lauten Wort, aber in Summe ist da Ruhe drin.

 

Nein du musst ihnen nicht zustimmen. Aber du musst sie auch nicht bekehren. Stell dir vor sie sind mündig und haben auch ihre Meinung.

 

Und stell dir vor, das weiß ich auch. Und was machst du anders als ich, wenn du deine Meinung schreibst?

 

genau. so ist das Geschäft ... und das ist gut so !!!

 

Hab das geschilderte Verhalten schon von einigen anderen Trainingsgästen bestätigt bekommen. Die Methodik des Herr GL wurde ja hier auch schon mal angesprochen.

“Nicht niedergemacht sondern korrigiert“...naja so kann man es auch nennen. Der Ton macht die Musik...aber das geht jetzt auch schon in Richtung Pädagogik...

 

Du schreibst doch selbst, dass du bald keine Lust mehr hast dagegen schreiben zu müssen.

Dann lass es doch einfach und lasse die Meinung der Anti Trainer Schreiber unkommentiert. Wenn du meinst, daß du das für dich nicht kannst oder möchtest, dann kommt das nem stark ausgeprägten Missionierungstrieb allerdings verdammt nahe.

 

Ich gebe zu, dass es schwierig ist, Geduld zu bewahren. Bei dem Team ist eigentlich die jederzeit präsente Chancenlosigkeit so erschütternd. Es ist für mich keine Frage, ob wir Gegentore fangen, sondern nur, wann.

Einige Dinge erscheinen mir eklatant offensichtlich. Die Abwehrschwäche, vor allen Dingen in der Innenverteidigung, das fast nicht vorhandene Umschalten in der Vorwärtsbewegung und das Riesenloch zwischen Mittelfeld und Angriff (Bindung, Laufwege, Pässe, Spiel ohne Ball).

Ich kann die Frage nicht beantworten, ob es Qualität oder Teameinstellung ist. Willen sehe ich, aber das reicht halt nicht. Jeder Gegner, der mit voller Mannnstärke durchspielen konnte, hat uns bisher zu locker gezeigt, wo unsere Grenzen sind.

Auffällig ist allerdings auch die unterschiedliche Wahrnehmung der Spiele. Entweder stellt sich Gino demonstrativ vor sein Team und weiss, dass er beschönigt und an der Realität vorbei relativiert, oder er hat eine andere Sichtweise, die ich aber nicht nachvollziehen kann. Dieser Punkt nagt wiederum an meiner Geduld, das gebe ich zu, ohne Gino deswegen infrage zu stellen. Ich erwarte auch von einem Übungsleiter, dass er uns Schei.ße nicht für gute Butter verkauft. Und das hat er einige Male getan.

Meine Geduld hat aber auch Grenzen, da wo Spieler oder der Trainer hier im Portal auf eine ganz schäbige Art runtergezogen werden. Die Reduzierung unseres Trainers auf den Trainer hat für mich einen derart negativen Beigeschmack, das ich mich mit Kommentaren zurückhalten muss.An diese Fans gerichtet sage ich nur, dass der Gegner das andereTrikot trägt.

 

Das hat er auch schon in der vergangenen Saison getan, bis zum denkwürdigen Spiel gegen die Stuttgarter Kickers. Ich denke er, aber er nicht allein! Man wollte einfach keinen massiven Druck auf diese Mannschaft aufbauen. Ich halte es nicht für ein gespieltes Verhalten, er will das sich der Zorn gegen ihn richtet und die Mannschaft in Ruhe arbeiten kann, um Fortschritte zu machen.

Gebe Dir Recht, es ist teilweise nicht nicht mehr zu ertragen, wie hier jeder und alles demontiert und aufs widerwärtigste beleidigt wird.
Mal bitte dran erinnern, welcher Scherbenhaufen hier in den verhangenen Jahren zusammengekehrt werden musste.

 

Geduld ist keine Einbahnstraße. Langsam muss einem die wiklich ob der gezeigten Leistungen ausgehen. Das was die Mannschaft da im Moment zeigt hat mit Fußball eher weniger zu tun und es ist ein Jammer für die Fans die dafür auch noch Geld bezahlen und lange Anfahrtswege in Kauf nehmen. Ich kann verstehen wenn jetzt einigen so langsam der Geduldsfaden reisst.

 

Interessant wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sein können. An Lettieris Interviews nervt mich eigentlich immer am meisten dass er immer für alles irgendwelche Begründungen/Ausreden sucht, statt mal zu sagen, dass etwas einfach nur schlecht war. Für mich klingt das immer sehr nach Verteidigen seiner eigenen Person.

Dazu immer dieses Verweisen auf einzelne Fehler, das erinnert mich tatsächlich etwas an Rudi Bommer. Wenn die gegnerische Mannschaft 10 Großchancen hat und 2-3 davon reinmacht, dann wird das Fazit von Lettieri in der Regel lauten, dass die Mannschaft solide gespielt hat und diese 2-3 Situationen blöd verteidigt hat. Dann kann man sich ein Interview auch gleich sparen.

 

@Court

Die Vorgabe, die Lettieri selbst gemacht hat, ist, dass bis zum Pauli-Spiel, also nach dem Länderspiel, eine Phase des Ausprobierens notwendig sein wird. Statt ständig weiter die ganzen mehr oder weniger nichts oder kaum weniger als nichts sagenden Kurzstellungnahmen vor irgend welchen Mikros oder auf PK's kurz nach dem Spiel auszuwerten, sollte man eher diese Aussage zum Leitfaden der Beurteilung machen.
Solche Interviews kann man sich tatsächlich eigentlich sparen, sie gehören aber nun einmal zum Mediengeschäft.
Sicher wird intern bereits jetzt Kritik auf Lettieri zukommen, da es wieder nicht gelungen ist, mit dem Positiven aus dem Bielefeld-Spiel weiter aufzubauen, sondern die Mannschaft eher wieder unsicherer wirkte. Inwieweit damit die neuerliche Umstellung wegen der Verletzung Brökers zu tun hatte, mag dahingestellt sein.
Für mich als völlig ausserhalb des inneren, oder auch nur eines peripheren, Zirkels befindlich, gilt jedoch die Eichmarke Pauli-Spiel.
Niemand, der Grlic in den letzten Jahren erlebt hat, wird glauben, dass er Lettieri, so oder so, im Regen stehen lässt. Dann wird es entweder ein Treuebekenntnis geben, oder halt etwas anderes. So wie jetzt im Moment, dass wir quasi gezielt abgeschossen werden, kann es nicht bleiben. Wird es aber auch nicht.
Ich glaube weiterhin, dass Lettieri es wuppt, dass es speziell nicht an seiner Ausrichtung oder seinen Analysen liegt. Allerdings kann er der Mannschaft die notwendige Geschmeidigkeit zur Zeit nicht verleihen, er erreicht offenkundig nicht die Köpfe seiner Spieler, und somit nicht deren Beine. Wenn sich diese Verkrampfung nicht löst, insbesondere in der Defensive, ist es völlig egal, mit welcher Aufstellung wir spielen.
Jedoch hat er eine faire Chance verdient, und von mir kriegt er die jedenfalls. Soll jeder selbst gucken. Aber jetzt endlos 'Aussagen' der Reviersport-WZ-Sportfexe aussieben? Bringt für mich null komma null. Ich war heute am späten Abend noch schwimmen. Das hat ziemlich viel gebracht.

 

"Geduld" ist für mich persönlich irgendwie der Aktivposten, der in meiner Gemütsbilanz dem Passivposten "Angst" gegenübersteht. Erfahrungsgemäß ist dabei die Geduld eher als Konstante anzusetzen, die sich dann bei fortwährendem Misserfolg abbaut, während der "Schiss" teilweise exponential in die Höhe schiesst "Geduld" geht für mich irgendwie auch Hand in Hand mit Fairness und ist bei mir einfach auch von Verdiensten geprägt, die sich der Nutzniesser meiner Geduld irgendwie irgendwann verdient hat. Und die momentan Handelnden haben eine ziemlich große Portion Geduld meinerseits verdient.

Allerdings ist auch meine Geduld endlich und ab dem Zeitpunkt, an dem die Angst eindeutig überwiegt, bin ich dann auch der letzte, der sich an Meriten der Vergangenheit, Sympathie oder überhaupt an Personen klammert. Dann wird von "Personen" auf "Verein" umgeschaltet, ohne Wenn und ohne Aber. Die Frage ist: Sind wir, bin ich, schon so weit? Stand heute und nach einiger Überlegung sage ich nein. Noch nicht.

Was mein Geduldspotential aber schon jetzt strapaziert ist die ebenso schlichte wie beängstigende Tatsache, daß ich Nichts erkennen kann, was auch nur im Ansatz Besserung verspricht. "Keine einzige wirkliche Torchance auswärts" (und zuhause nicht viel mehr) und "Absolute Fehlergarantie in der Defensive" (auswärts wie zuhause) sind die beiden Komponenten, die meiner persönlichen Geduld schon jetzt ziemlich zusetzen. Leider.