Wäre es Wollitz nur, wie er sagt, und sogar um den Preis seiner Karriere, um den Verein gegangen, hätte er sich nicht zu diesem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gewandt. Offenbar gab es die Probleme schon seit Beginn der Rückrunde, wenn Wollitz all dies richtig darstellt. Bisher hat sich der "Gerechtigkeitsfanatiker", wie er sich in dem im Internet kursierenden Video selbst nennt, aber offenkundig beherrschen können.
Fadenscheinig seine Mitteilung, wenn er jetzt nichts gesagt hätte, wäre die Aufstiegsfeier nächste Woche durch seinen Rücktritt verdorben worden. Natürlich, aber dann hätte Wollitz aus einer Position der Stärke heraus seinen Argumenten eine unerhörte Kraft verleihen können. Wenn der Aufstieg aber misslingt, und nur so herum wird für mein Empfinden ein Schuh draus, würde sich eine anschliessende Abrechnung mit der Führungsetage natürlich nach schlechter Ausrede anhören.
Was Wollitz eigentlich sagen will, ist dies: ich habe diesen Verein an sich zum Aufstieg geführt, und bin deshalb ein unerhört guter Trainer. Wenn es selbst mit mir aber nicht klappt, sind das andere schuld. Vielleicht hat Wollitz damit recht, vielleicht auch nicht - um das zu beurteilen, müsste man die näheren Zusammenhänge und Details kennen. Aber auf jeden Fall ist sein Statement weder völlig uneigennützig, noch vorwiegend geprägt von der Sorge um den Verein. Gerade ein mittlerweile doch erfahrener Mann wie er kann unmöglich übersehen, dass die jetzt hereingetragene Unruhe auf keinen Fall dabei hilft, den Aufstieg doch noch zu schaffen.