ChristianMoosbr
3. Liga
@Meide1963rich
Nee, so einfach ist das leider nicht. Echte gemeinsame Freude kann nur aufkommen, wenn man auch echtes gemeinsames Leid durchgestanden hat. Wenn jedes eingefangene Tor zur Komplettabwertung führt, der Aufstieg aber hinterher zum Jubelsturm, dann überträgt man etwas komplett Falsches. Denn dann hat die eine Seite nur eine Art Mülleimerfunktion zu übernehmen, nämlich immer dann, wenn es schief geht. Und die gute Laune am Ende ist auch nur eine Art Belohnung für angepasstes Verhalten. Wer immer von Angestellten mit schlechter Arbeitsauffassung gesprochen hat, kann die gleichen Leute nicht plötzlich als Aufstiegshelden, wilde Tiere, Durchgeknallte abfeiern. Hab ich noch nie gemacht, bei dem Finanzen-Otto auf der Sparkasse. Würde der auch blöd finden, denke ich!
Feierlaune bedingt das Gefühl, dass man mit echten Typen etwas durchgestanden hat, dieser Individualismus wird den Spielern hier aber gar nicht zugestanden. Da geht es nicht um Originalität, sondern statt dessen um die Abbildung eines Machtgefälles. Anders gesagt: die Globalabwertung, immer mit der Begründung, wie gut früher alles war, erzeugt so etwas wie Herrschaftswissen, macht die Spieler und die angeblich unkritischen Fans zu unmündigen, sprich unreifen Menschen. Man erkennt ja die Tendenz schon, dass jetzt die ersten damit anfangen, sich in die Brust zu werfen, dass diese Trauerklösse wegen ihrer Pfeiferei und der schlechten Stimmung, die sie grösstenteils verbreitet haben, doch noch in die Spur gekommen sind! Ist also leider alles nicht so leicht, wie du glaubst!
Der Unterschied ist: mal kann jedem ein Ei aus der Hose fallen, man ist Fan und kein Fussballprofessor, etc. Aber hier ist schon eine generalisierte Systematik am Werk, die man sich zu sehr angewöhnt hat. Sprich: bei jedem Gegentor sind es die letzten Pfeifen, die Oberköppe, egal, wie sie spielen, sie haben stets den Sieg zu liefern. Und der muss so sein, dass die Gegner nur wie Slalomstangen in der Gegend rumstehen. Läuft das nicht hundert Prozent rund, sind sie unmittelbar wieder in Generalverschiss für alles Böse, was dem Verein die letzten Jahre über angetan wurde, und da gibt es kein Erbarmen, auch wenn die Jungs nicht mal zwanzig sind. Wenn hingegen der Sieg errungen wurde ist man so nett, rumzujubeln und diejenigen, die vor drei Minuten noch die totalen Flaschen waren, doch an sein Herz zu pressen. Aber wehe, die sind mal mit den Nerven zu sehr runter, um das sofort alles richtig zu schnallen und einzusortieren! Dann sind sie eben wieder die Loser schlechthin, das geht so ratzfatz, dass einem echt komplett die Spucke dabei wegbleibt!
Ich denke mir doch eher: wer es auf Fanseite die Saison über stets als kleinmütiges Grübelspiel angesehen hat, sollte auch nach dem Aufstieg dabei bleiben! Wie wäre es mit einem Sit-In an der Heimkabine, oder einer Blockade des Mannschaftsbusses?! Ich weiss, klingt zuerst aussergewöhnlich, aber hier ist halt alles anders! Ist aber euer Bier! Mir hat die Saison viel geholfen dabei, herauszubekommen, wen ich für die nächste Saison gebrauchen kann, wenn wir nach drei Unendschieden zu Anfang vielleicht das erste Mal gegen einen richtig Guten da raus müssen, die ersten wieder heftig verletzt sind, und wir uns demzufolge eine richtige Klatsche abholen. Soll ich mich da auf jemand verlassen, der dieses Jahr Heulkrämpfe gekriegt hat wegen der Spielkultur, und so?
Nee, is nich drin, diese Art von "Gewinnermentalität" ist mir überdauernd nicht tragfähig genug, wird der ernsten Situation, in der wir uns noch Jahre befinden werden, nicht gerecht.
Nee, so einfach ist das leider nicht. Echte gemeinsame Freude kann nur aufkommen, wenn man auch echtes gemeinsames Leid durchgestanden hat. Wenn jedes eingefangene Tor zur Komplettabwertung führt, der Aufstieg aber hinterher zum Jubelsturm, dann überträgt man etwas komplett Falsches. Denn dann hat die eine Seite nur eine Art Mülleimerfunktion zu übernehmen, nämlich immer dann, wenn es schief geht. Und die gute Laune am Ende ist auch nur eine Art Belohnung für angepasstes Verhalten. Wer immer von Angestellten mit schlechter Arbeitsauffassung gesprochen hat, kann die gleichen Leute nicht plötzlich als Aufstiegshelden, wilde Tiere, Durchgeknallte abfeiern. Hab ich noch nie gemacht, bei dem Finanzen-Otto auf der Sparkasse. Würde der auch blöd finden, denke ich!
Feierlaune bedingt das Gefühl, dass man mit echten Typen etwas durchgestanden hat, dieser Individualismus wird den Spielern hier aber gar nicht zugestanden. Da geht es nicht um Originalität, sondern statt dessen um die Abbildung eines Machtgefälles. Anders gesagt: die Globalabwertung, immer mit der Begründung, wie gut früher alles war, erzeugt so etwas wie Herrschaftswissen, macht die Spieler und die angeblich unkritischen Fans zu unmündigen, sprich unreifen Menschen. Man erkennt ja die Tendenz schon, dass jetzt die ersten damit anfangen, sich in die Brust zu werfen, dass diese Trauerklösse wegen ihrer Pfeiferei und der schlechten Stimmung, die sie grösstenteils verbreitet haben, doch noch in die Spur gekommen sind! Ist also leider alles nicht so leicht, wie du glaubst!
Der Unterschied ist: mal kann jedem ein Ei aus der Hose fallen, man ist Fan und kein Fussballprofessor, etc. Aber hier ist schon eine generalisierte Systematik am Werk, die man sich zu sehr angewöhnt hat. Sprich: bei jedem Gegentor sind es die letzten Pfeifen, die Oberköppe, egal, wie sie spielen, sie haben stets den Sieg zu liefern. Und der muss so sein, dass die Gegner nur wie Slalomstangen in der Gegend rumstehen. Läuft das nicht hundert Prozent rund, sind sie unmittelbar wieder in Generalverschiss für alles Böse, was dem Verein die letzten Jahre über angetan wurde, und da gibt es kein Erbarmen, auch wenn die Jungs nicht mal zwanzig sind. Wenn hingegen der Sieg errungen wurde ist man so nett, rumzujubeln und diejenigen, die vor drei Minuten noch die totalen Flaschen waren, doch an sein Herz zu pressen. Aber wehe, die sind mal mit den Nerven zu sehr runter, um das sofort alles richtig zu schnallen und einzusortieren! Dann sind sie eben wieder die Loser schlechthin, das geht so ratzfatz, dass einem echt komplett die Spucke dabei wegbleibt!
Ich denke mir doch eher: wer es auf Fanseite die Saison über stets als kleinmütiges Grübelspiel angesehen hat, sollte auch nach dem Aufstieg dabei bleiben! Wie wäre es mit einem Sit-In an der Heimkabine, oder einer Blockade des Mannschaftsbusses?! Ich weiss, klingt zuerst aussergewöhnlich, aber hier ist halt alles anders! Ist aber euer Bier! Mir hat die Saison viel geholfen dabei, herauszubekommen, wen ich für die nächste Saison gebrauchen kann, wenn wir nach drei Unendschieden zu Anfang vielleicht das erste Mal gegen einen richtig Guten da raus müssen, die ersten wieder heftig verletzt sind, und wir uns demzufolge eine richtige Klatsche abholen. Soll ich mich da auf jemand verlassen, der dieses Jahr Heulkrämpfe gekriegt hat wegen der Spielkultur, und so?
Nee, is nich drin, diese Art von "Gewinnermentalität" ist mir überdauernd nicht tragfähig genug, wird der ernsten Situation, in der wir uns noch Jahre befinden werden, nicht gerecht.