Aktuelle Lage ThyssenKrupp

Heute soll u.a. über die Montanmitbestimmung verhandelt werden.Wäre echt zum Kotz.n wenn
die abgeschafft werden sollte.
 
Da hab ich als Leiharbeiter aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Da gabs direkt ne Kündigen, und wenn des dann innerhalb der Kündigungsfrist irgendwo was anderes gab, wurde die zurückgezogen.
Leiharbeit hat für einen Arbeitnehmer nie Vorteile, es gibt keinen!

Es scheint da wohl drauf anzukommen bei welcher Leiharbeitfirma man beschäftigt ist. Bei uns wurden letztens auch mehrere Leiharbeiter freigestellt und da ist jeder wieder woanders untergekommen, ich weiss da jetzt nicht gerade welche Firma bei Thyssen Krupp tätig ist. Ist aber völlig egal denn für mich ist es modernes Sklaventum, die Leute machen den selben Job wie das Stammpersonal nur für weniger Geld und ohne Planungssicherheit für sich selbst.
 
Die Leiharbeitfirma heißt P.e.a.g und ist eine wirklich gute Firma.
Man bekommt dort das gleiche Geld wie ein Festangestellter in der Firma in der man eingesetzt ist.Man halt nur ein paar tage weniger Urlaub aber dieses steigt mit Firmenangehörigkeit.
Ich bin über diese bei Thyssen festangestellt worden.
Man bekommt dort nach 2 Jahren selbst eine Festanstellung und die haben gute Einsatzbebiete.
In der Vergangenheit sind einige Kollegen bei uns raus und haben über die Peag stellen bei Acelor Mittal oder Mercedes bekommen,die dort im endeffekt jetzt mehr verdienen als ich.
Ein Kollege von mir wurde am 01.10 bei thyssen entlassen und hat direkt bei HKM über die Peag angefangen.
Also es gibt Leihfirmen bei denen man ganz gut arbeiten kann.
 
Ist aber völlig egal denn für mich ist es modernes Sklaventum, die Leute machen den selben Job wie das Stammpersonal nur für weniger Geld und ohne Planungssicherheit für sich selbst.

Das stimmt so aber nicht, zumindest nicht in bezug auf die Stahlwerke in Duisburg. Dort verdient ein Leiharbeiter nämlich genau das gleiche wie feste Arbeitnehmer.
Was übrigens auch absolut richtig ist.

Wer als Leiharbeiter bei Thyssen, HKM etc. arbeitet der kann sich wirklich glücklich schätzen, denn die Arbeitsbedingungen sind um ein vielfaches besser als in anderen drecks Buden die den Mindestlohn zahlen.

Also immer vorsichtig mit solchen Aussagen!
 
Sicherlich verdient der Leiharbeiter den gleichen Lohn, je nach Einsatzgebiet wie das Stammpersonal aber wieviel kommt davon bei ihm an ? Es müssen z.b Rücklagen für Urlaub und Krankheit gebildet werden achja und die Verleihfirma möchte doch auch was verdienen oder machen die das für lau aus reiner Nächstenliebe ? Ich denke kaum das ein Unternehmen bei einem Stundenlohn von z.b 20€ der Verleihfirma ( welche auch immer ) dann 30 € für die Fachkraft bezahlt nur damit am Ende dieser das gleiche, 20€, bekommt wie das Stammpersonal.
Ist gar nicht so einfach das ganze aber vielleicht kann ein ehemaliger Leiharbeiter mal berichten was am Ende rumkommt.
 
Kann auch nur sagen, das die Leute bei der Peag im Grunde das Gleiche raus bekommen wie der Stamm.
Hatte aber damals das "Glück" direkt nach meiner Ausbildung fest bei Thyssen zu bleiben statt über den "Peagumweg".
Dadurch hatte man halt das hin und her mit Befristungen nicht und die Betriebszugehörigkeit wird von Anfang an mitgezählt
(Später bei Lohnschutz und Jubiläum interessant).
 
Sie bekommen nicht das gleiche! Hier wurde ja schon erwähnt, weniger Urlaub, weniger Betriebszugehörigkeit, Belegschaftsaktien? Betriebsrente...usw usw...

Ich kenn mich mit der Montanmitbestimmung nicht so aus, aber wenn der neue Sitz in den NL liegt, wird sich da bestimmt was tun.
 
Doch kika bekommen sie, gleichen lohn, gleichen urlaub, praemien...

Netto verleihbude = netto stammpersonal
Oh, das wußte ich nicht. Dann ist das natürlich top, wenn auch die Jahre bei der Leiharbeit an die Betriebszugehörigkeit bei TKS angerechnet wird. Das war bei mir nie so. Oben schrieb wer, bei der P.e.a.g gäbe es anfangs weniger Urlaub, war wohl falsch.
Da habe ich nix gesagt. Das die jetzt eventuell gekündigten auch die gleiche Abfindung wie die TKS Mitarbeiter bekomme, dürfte einmalig in Deutschland sein.
Sorry für meine Fehlinformationen.
 
@KIKA da ich selber bei der peag angefangen habe weiß ich das es weniger Urlaub für Leiharbeiter gibt.
IM ersten Jahr 24tage statt 30.
Beim Lohn sieht es so aus wenn du 14€ die Stunde bekommst bezahlt die peag dir zb. 9,50 und Thyssen die restlichen 4,50 bei mir so geschehen.
Mein Lohn wurde auch nach Tarifverhandlungen direkt angepasst wie bei jedem anderen Mitarbeiter.
 
thyssenkrupp ist eine Aktiengesellschaft, die sich viel Geld von Ihren Gläubigern leiht. Die Intention der Gläubiger ist Rendite, nichts anderes.
Wir reden hier nicht von einem Staatskonzern oder ähnlichem. Hier gehts um Gewinn und Rendite.
Das Stahlgeschäft ist für diese Konstellation schlecht geeignet, da wenig planbar und sehr Konjunkturabhängig.
So sind nunmal leider die Fakten.

Wir sind nicht mehr in den 40ern, wo der Staat ein wirkliches Interesse an deutscher Stahlherstellung hatte. Ich würde mir auch mehr Unterstützung vom Staat wünschen. Sei es bei Umweltauflagen, Subventionen (die es woanders in Europa durchaus gibt, staatliche französische Stahlkonzerne, o.ä), und vor allem "schmutzigen Stahl" aus der "freien Marktwirtschaft" China.
Interessiert aber wieder keinen. Strafzölle auf Stahl den wir kaum exportieren? Was machen die Chinesen dann? Strafzölle auf Autos und Maschinenbau aus Deutschland? Das wäre richtig bitter für die Deutsche Wirtschaft.

Steel hat (glaube ich) seit 2008 keine richtigen Gewinne mehr gemacht. Ist *******, ändert aber nichts.
Wenn wir in Duisburg noch über Jahrzehnte Stahl produzieren wollen, muss was passieren. Obs hilft, weiss ich nicht. Vielleicht gibts bessere Lösungen, die Verlagerung der Verwaltung in die Niederlande finde ich auch mies.

Zum Thema Leiharbeit:
Leiharbeit kann fair ablaufen, gerade die PEAG ist hier ziemlich vorbildlich.
Man sagt, dass an jedem thyssen Arbeitsplatz ca. 6 weitere Arbeitsplätze hängen (Reinigungskräfte, Kiosverkäufer, und natürlich diverse Firmen etc.). Ein Großteil der Arbeit wird natürlich über Werksverträge abgewickelt. Und, dass die Jungs alle nicht den Spitzenlohn haben, ist auch klar. Aber scheinbar reicht das alles immer noch nicht, um wirtschaftlich gut dar zu stehen.

Also, was tun? Das Ziel, für mich persönlich muss sein, weiterhin Stahl in Duisburg zu produzieren. Wenn der Staat nicht hilft, muss man sich Partner suchen. Tata steht vor fast den selben Problemen, zuzüglich der "ungewissen" Zukunft Großbritanniens in der EU.

Obs Hilft, wirt die Zukunft zeigen. Besser wirds nicht. Aber vielleicht wirds überhaupt.
 
Steel hat (glaube ich) seit 2008 keine richtigen Gewinne mehr gemacht. Ist *******, ändert aber nichts.
Thyssen Stahl würde schon lange wieder Geld verdienen wenn man nicht über 8Mrd.€ in Brasilien/USA versenkt hätte.
Das Ganze ist nun ein Teufelskreis, am Ende Verlieren die Arbeitnehmer und die Stadt Duisburg/Essen. Der Staat schaut nur doof zu.
Wichtig ist es doch fast nur noch, die Aktionäre bei Laune zu halten. Soziale Marktwirtschaft ist etwas anderes.
Warum redet niemand über die Verursacher dieses Problems? Wo sind die Verantwortlichen die 8Mrd.€ verpufft haben, Korruption, BumBum-Reisen, Schienenkartelle usw. Die großen lachen sich doch darüber kaputt, da wird keiner zur Rechenschaft gezogen. Alle schauen weg, seit Jahren glänzt Thyssen mit dubiosen Verträgen/Absprachen etc. Soziale und Moralische Verantwortung? Drauf geschissen.
Ach was reg ich mir nur wieder auf, am Ende gewinnen die Aktionäre eh. Die Manager gehen nach Werksschließung mit der IG Metal und Politik noch schön was essen und die Arbeitnehmer stehen dann bei der ARGE Schlange.
Aber hey, Hauptsache 10.000 haben Demonstriert, mit Pappschildern und Trillerpfeifen. Denen hat man es richtig gezeigt.
 
[...]am Ende gewinnen die Aktionäre eh[...]

Irgendjemand mag am Ende oder auf der Strecke gewinnen - persönlich oder strukturell, aber dass es die Aktionäre werden, nunja... wenn man sich die Performance der Aktie sowie die Rendite aus Dividenden in den Jahren nach 2008 ansieht, dann haben in der Zeit sicherlich auch einige gewonnen, am wenigsten aber die Ationäre :panik2:
 
wenn man sich die Performance der Aktie sowie die Rendite aus Dividenden in den Jahren nach 2008 ansieht, dann haben in der Zeit sicherlich auch einige gewonnen, am wenigsten aber die Ationäre :panik2:

Am wenigsten die Aktionäre? Findest du?
Nach der Weltwirtschaftskriese 2009, um genau zu sein am 23.01.2009 hat die TK Aktie 16,55€ gekostet, aktuell (sprich 8Jahre später) 23,54€.

Wieviel % ist die Aktie seit diesem Zeitraum gestriegen? So ganz grob über 40%? In 8 Jahren...
Sprich über 5% Wertsteigerung pro Jahr? Bei der Milchmädchenrechnung lasse ich mal die Dividende komplett raus, die Thyssen Krupp ja auch ausbezahlt hat.

Absolut richtig, die armen Aktionäre, hätten lieber am Hochofen stehen sollen. Bei den Tarifverträgen hätten die armen sicherlich gerade so die Realinflation aufgefangen und bei den heftigen Zinsen auf dem Konto am ende noch ein Ü-Ei holen können...

Ich geb dir also recht, am ende haben am wenigsten die Aktionäre gewonnen.
 
Ab 2009, ja, in den ersten beiden Dritteln des Jahres 2008 lag die Aktie bei rd. 35-40€. Die Dividenden blieben 2 Jahre aus und lagen in den anderen Jahren < 0,50€.

Ich rede nicht von armen Aktionären, ich rede nicht von Tarifrunden, ich rede auch nicht davon, dass auch der ein oder andere Mann am Hochofen Aktionär ist, ich finde dieses populistische Gelaber in der Situation nur deplatziert.
Die Kapitalismuskritik kann man an den Leuten auslassen, die unterm Strich als persönliche Gewinner aus so mancher Krise gegangen sind. Und da sehe ich weiterhin nicht die Aktionäre. Auch nicht den Mann am Hochofen, der immer als Sinnbild für die härtesten aller Jobs da stehen muss, was der Realität auch bei weitem nicht gerecht wird - was, um einfach das nächste Geschrei abzuwenden - nicht heißt, dass die Leute da einen einfachen, Eierspielerjob haben, nein, aber du kannst glauben, dass es ein Paar, einige, viele Jobs in einem integrierten Hüttenwerk gibt, die mindestens genauso hart sind, wie der am Hochofen. Klingt nur nicht so heroisch, wenn man deren Tätigkeiten aufzählt. Ist das Gleiche wie die Tatsache, dass bei der Stahlverarbeitung immer alles glühen, qualmen, dampfen muss, zumindest wenn man dem Fernsehen glauben schenken kann.

PS: Von wem sprichst du in deinem Ursprungspost denn jetzt konkret als Gewinner? Den Managern, den Aktionären, den "Bum-Bum" Touristen, den "Großen"?
 
Woher bezeiht ThyssenKrupp eigentlich seinen Koks und bedeutet der Ausstieg aus dem Bergbau 2018 eigentlich ein Verschlechterung der Lage bei den Bezügen dieses Rohstoffs ?
 
Also soweit ich weiß benötigt man für Koks Kohle von sehr guter Qualität. Diese kommt eher selten aus China sondern eher aus Australien oder Südamerika. So wurde es nir zumindest mal bei einer Führung von einer RAG Mitarbeiterin erzählt.
 
Also soweit ich weiß benötigt man für Koks Kohle von sehr guter Qualität. Diese kommt eher selten aus China sondern eher aus Australien oder Südamerika. So wurde es nir zumindest mal bei einer Führung von einer RAG Mitarbeiterin erzählt.

Alles quatsch. Die Kohle der Kokerei kommt zu 100% aus Rotterdam :D
Deutsche Kohle spielt dafür keine Rolle.
 
Woher bezeiht ThyssenKrupp eigentlich seinen Koks und bedeutet der Ausstieg aus dem Bergbau 2018 eigentlich ein Verschlechterung der Lage bei den Bezügen dieses Rohstoffs ?

Um die Kernfrage zu beantworten, nein, die Lage bei dem Rohstoffimport verschlechtert sich nicht, der Grund: Seit gut 15Jahren bezieht Thyssen gar keine Kokskohle mehr aus Deutschland, man ist völlig vom Import abhängig. Vor 20Jahren benutze man übrigens noch gut 1/4Kokskohle aus Deutschland.

Ob das Clever ist, ich glaube nicht. Ich denke die Politik ist (mal wieder) das Problem!!! Wesentlich kommt die Kokskohle nun aus Australien, Kanada, USA, Afrika sowie zum Teil aus Asien.

ThyssenKrupp bezieht seinen reinen Koks von der Kokerei Alsum/Schwelgern sowie von der Kokerei HKM in Hüttenheim. Wobei ich vermute dass man noch andere kleinere Quellen dafür hat.

Eisenerz bezieht man bei Thyssen von der MS Berge Stahl (Sprich aus Brasilien oder Südafrika).

Ob die Deutsche Kohleförderung zurzeit wieder Rentabel wäre?
Gute Frage, ich denke das dies zumindest für Kokskohle so ist und auch schon immer war.

Wir müssen unterscheiden, Kraftwerkskohle die von ihrer Qualität sehr niedrig ist, bekommt man am Rohstoffmarkt günstig. Dies in Deutschland zu Fördern wäre ohne Subvention wohl kaum rentabel. Ob dies in Anbetracht steigender Kohlekraftwerke in China und Indien dauerhaft so bleibt ist ungewiss.

Bei Kokskohle (höherwertige Kohle) war es auch schon vor 10Jahren so, diese wäre in Deutschland billiger zu Fördern als um die halbe Welt zu Schippern und am Markt zu kaufen. Hier muss man sogar von deutlich billiger Sprechen, die Kokskohle kostet am Markt plus/minus 220€/Tonne, Deutsche Kokskohle wäre dauerhaft, rentabel und Subventionsfrei für 160€/Tonne zu fördern.

Mal mit Zahlen: Alleine die Kokerei Schwelgern verbraucht jährlich 3mio Tonnen Kokskohle, 3.000.000to * 80€ (Differenz Weltmarktpreis / Deutsche Kohle) = 240.000.000€ Billiger / Jahr !!!

Diese Zahl muss man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen wenn man bei Thyssen von einer Zusammenarbeit mit Tata nachdenkt wo ein Vorteil von 600.0000.000€ entstehen sollen.

Nördlich von Hamm liegen große Vorräte an Kokskohle (20 Jahre lang jährlich drei Millionen Tonnen Kokskohle) die man für die deutsche Stahlindustrie kostengünstig nutzen kann. Ungenutzt weil unsere Heuchlerische Politik meint diesen Rohstoff um die halbe Welt schippern lassen zu müssen damit wir hier ach sooooo grün leben.

Die Politik ist genauso der Verursacher dieser Schieflage der Stahlindustrie!!!

Man kann hier gar nicht am Wettbewerbt Teilnehmen, Abhängigkeit von Rohstoffen, CO2 Papiere, fragliche EEGEntwicklung… die Politik ist das Kernproblem (sowie die zig millionen Wähler die sich über sowas gar keine Gedanken machen; "der strom kommt halt aus der Steckdose")
 
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Bei Kokskohle (höherwertige Kohle) war es auch schon vor 10Jahren so, diese wäre in Deutschland billiger zu Fördern als um die halbe Welt zu Schippern und am Markt zu kaufen. Hier muss man sogar von deutlich billiger Sprechen, die Kokskohle kostet am Markt plus/minus 220€/Tonne, Deutsche Kokskohle wäre dauerhaft, rentabel und Subventionsfrei für 160€/Tonne zu fördern.

Mal mit Zahlen: Alleine die Kokerei Schwelgern verbraucht jährlich 3mio Tonnen Kokskohle, 3.000.000to * 80€ (Differenz Weltmarktpreis / Deutsche Kohle) = 240.000.000€ Billiger / Jahr !!!

Diese Zahl muss man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen wenn man bei Thyssen von einer Zusammenarbeit mit Tata nachdenkt wo ein Vorteil von 600.0000.000€ entstehen sollen.

In die Kostenrechnung dann aber bitte auch die Bergbaufolgekosten einpreisen! Alleine RAG bzw. deren Stiftung muss dafür jährlich 300.000.000€ aufwenden (ohne Verursachung von weiteren Bergschäden durch weiteren Abbau). Nicht zu vergessen das durch die Bergsenkungen weite Teile des Ruhrgebiets durch Wasserhaltung auf ewig trockengepumpt werden müssen (wer zahlt da Eigtl bis in alle Ewigkeit die jährlichen Kosten? RAG Stiftung oder doch der Steuerzahler?)
Der Rotbach in Dinslaken beispielsweise würde ohne Hilfe von außen seine Fließrichtung ändern.

Und dank Bergbau haben wir am Rhein in NRW die höchsten Flussdeiche Europas, hoffentlich sind die Deichverbände auf ewig finanziell gut ausgestattet und erhalten vom Land/Stiftung genug Gelder zur Instandhaltung...
 
Mit deiner Argumentation dürfte hier in Deutschland gar keine Industrie mehr vorhanden sein, auch keine Infrastruktur, kein Strom… eigentlich gar nichts!

JEDE Industrie ist mit Folgekosten verbunden und JEDER der etwas weiter als vor seiner Haustür denken kann wird merken dass es ohne Kohle oder Stahl NICHT geht.

Die Kernfrage ist doch eine ganz andere, holen wir den Stahl, die Kohle oder sonst was weiterhin aus Ländern die weit weg sind, wo wir die Spätfolgen zum Glück gar nicht erfahren und weiterhin so tun als ob alles okay ist? In Flüssen wo man Fotos entwickeln kann, in Städten wo Menschen Staubmasken tragen…

Sind wir hier in Deutschland wirklich schon an dieser Heuchlerischen Denkweise?

Mir ist der Bergbau in Deutschland lieber als in China, denn ich bin mir sicher das es für die Natur hier weit weniger belastend ist, die Menschen sich effektiver gegen bzw. mit dieser Industrie einigen können.

Mir ist die Stahlindustrie ebenfalls hier in Deutschland wichtiger als in einem 3.Weltland.

Ja, Industrie macht Dreck, ja, Industrie verursacht Schäden, doch hier wird dieses wenigstens im Ansatz bekämpft bzw. Spätfolgen vermieden. In Indien auch?

Diese Denkweise erinnert mich irgendwie immer an die Grüenen… „Ökostrom unbedingt, aber Windkraft versaut die Landschaft, die Stromtrasse auch… aber es muss trotzdem grün aus der Steckdose kommen“.

Ohne es genau zu wissen, wer aber wirklich Kohle abbauen will, wird vom Staat mit Sicherheit dazu verdonnert werden entsprechende Rücklagen zu Bilden. Gerade beim Bergbau wird dies mit massiven Auflagen verbunden sein.
Die Kernaussage der RAG ist, für 160€ / Tonne können wir liefern, da werden entsprechende Summen mit Sicherheit eingerechnet sein.

p.s. du bringst übrigens Argmunete dafür, das die Industrie und dessen Folgen hier in diesem Land halbwegs funktionieren, zeig mir sowas mal in anderen ländern ;-)
 
Na ich weiß nicht, solange hier jemand wohnen will, muß das Grundwasser abgepumpt werden damit hier nicht alles absäuft. Also für "Ewig" .Ob diese Kosten in diesem Förderpreis eingerechnet sind, bezweifel ich irgendwie. Was kosten die Pumpen denn in 100 Jahren?
 
Ob diese Kosten in diesem Förderpreis eingerechnet sind, bezweifel ich irgendwie.
Kann man wissen, muss man aber nicht wissen!!!!!! Schon mal was von der RAG Stiftung gehört? In dem Förderpreis waren Rückstellungen enthalten mit denen die RAG Stiftung gegründet wurde. Und die sind für die Ewigkeitskosten zuständig. Zu der Stiftung gehören dann so Kleinbetriebe wie z.B. Evonik und etliche Wohnungsgesellschaften in ganz Deutschland. Und die Stiftung wächst weiter. Es ist vom finanziellen schon längst alles in trockenen Tüchern.
 
Um die Kernfrage zu beantworten, nein, die Lage bei dem Rohstoffimport verschlechtert sich nicht, der Grund: Seit gut 15Jahren bezieht Thyssen gar keine Kokskohle mehr aus Deutschland, man ist völlig vom Import abhängig. Vor 20Jahren benutze man übrigens noch gut 1/4Kokskohle aus Deutschland.

...
Danke für für die Antwort.

So gesehen verschlechtern sich die Standortbedingungen nicht nach 2018.
 
Es ist vom finanziellen schon längst alles in trockenen Tüchern.
Na dann ist ja alles in Butter. So wird die RAG Stiftung wohl als erste ewige Organisation in die Geschichte eingehen. Damit erübrigt sich auch die Frage woher in 10000 Jahren noch wer weiß wo die Atomendlager liegen. Einfach die Karten bei der RAG Stiftung hinterlegen. Die gibt es dann ja noch. Alles wächst, vielleicht gibt es irgendwann sogar wieder Zinsen! :)
 
Wenn wir nicht unsere Lebensweise stark ändern (global gesehen)

Da aber fast die hälfte aller Menschen in Indien und China leben, können wir nur einen sehr geringen
Einfluss nehmen.
Nur mal zum Nachdenken.

Der pro Kopf Verbrauch an Stahl in der EU sind ca. 400 kg.
Der in China 100kg und der in Indien 35 kg.
Selbst wenn die EU den CO² intesiven Konsum halbieren würde
und die beiden genannten Länder "nur" auf 200kg steigern würden,
Dann würde der CO² Ausstoß mehr als verzehnfachen :woh::woh::woh:

Blau weiße Grüsse
Bomber
 
Ging dabei jetzt nicht um Stahl aber unsere (Westliche Welt) Einstellung zur Umwelt und Natur (Wegwerfgesellschaft, Konsum usw)

Das hat jetzt wenig mit Thyssen Zutun und wäre sicher ein eigenes Thema wert
 
Ich erwarte das man erwähnt das die Folgekosten nicht absehbar sind, und keiner weiß wie das über Jahrhunderte überhaupt funktionieren soll.[...]

Man kann sich nur so gut absichern -auch finanziell- wie es nunmal geht.
Fakt ist ,das die Stiftung durch Beteiligungen und Rücklagen sehr gut gewappnet ist.
Es wird auch die RAG an sich so noch weiter geben, da die Pumpenhäuser etc weiterhin betrieben und gewartet werden müssen.
Das Personal dafür ,hat quasi einen sicheren Job :D

Hätten die Unternehmen bei der Atomkraft ähnlich gehandelt ,gäbe es zumindest was das Finanzielle angeht ,weniger Ärger auf Seiten der Steuerzahler.


Was die Kokskohle angeht, hatten wir mit Lohberg die Zeche mit der höchstens Kokskohlenqualität weltweit.
 
Ich erwarte das man erwähnt das die Folgekosten nicht absehbar sind, und keiner weiß wie das über Jahrhunderte überhaupt funktionieren soll.

Kika, bitte beim mal realistisch, wer soll so etwas über Jahrhunderte denn machen bzw soll so etwas deiner meinung nach aussehen??
Fakt ist doch, im moment brauchen wir Kohle, ob du das magst oder nicht, ohne geht es nicht!!!

Die Frage ist nur, ob wir es in Europa machen wo die Natur weit weniger belastet wird oder in SchießmichTod wo keiner fragen stellt.

Es geht nicht darum das wir alle weg von der Kohle wollen, es geht in den nächten Jahrzehnten einzig und alleine um die Frage woher die Kohle kommt und wie man dies mit der Natur vereinbarn kann!!!!

Ist das echt so schwer zu verstehen? :(
 
Ist das echt so schwer zu verstehen? :frown:

Ich glaube ich werde hier falsch verstanden!
Die RAG sagt, das man es für ewig machen muß, und das sie es machen wird.

Ich bezweifel einfach das diese Kosten absehbar sind, und deshalb auf den Preis umlegbar sind. Auch das eine Organisation diese Zeiten überdauert. Da sist alles!

Wo die Kohle herkommen soll, dazu habe ich mich garnicht zu geäußert. Wobei es auch Meinungen gibt, das man in Absehbarer Zeit im Ruhrgebiet garkeine Kokskohle mehr benötigt.
 
Nicht falsch verstehen Kika, wollte dich nicht "angreifen", so war es nicht gemeint.

Wobei es auch Meinungen gibt, das man in Absehbarer Zeit im Ruhrgebiet garkeine Kokskohle mehr benötigt.

Da gebe ich dir recht, wenn unsere Politik und die EU weiter so machen, dann brauch zumindest Thyssen gar keine Kokskohle mehr, dann haben wir den nächsten Landschaftspark hier.
Der Stahl kommt dann eben aus China "klimaneutral" um die halbe Welt geschifft und dort zerstört man die Natur um ein x-faches.

Am Ende zählt nur: "hauptsache Deutschland ist grün und dann mit den Fingern auf andere Zeigen" :)
 
Lange ist es hier ruhig gewesen. Heute morgen lese ich folgendes in der Zeitung.
"Den Arbeitnehmern in der Stahlsparte wurden Beschäftigungsgarantien bis zum 30.September 2026 zugesagt, sagte ein Sprecher der IG Metall NRW am Abend. Die Garantie gelte auch für den Erhalt sämtlicher Standorte in der Stahlsparte und alle wichtigen Anlagen."
Quelle: NW 22.12.17
 
Soweit richtig.
Bei den Standorten Hüttenheim, Bochum z.b werden ende 2020 Prűfungen zur Wirtschaftlichkeit gemacht. Sollte diese negativ ausfallen werden diese Standorte nur bis ende 2021 sicher erhalten.
Das einzig gute das die betroffenen Mitarbeiter dann auf die anderen Werke aufgeteilt werden dank fester beschafftigung bis 30.09.2026
 
Soweit richtig.
Bei den Standorten Hüttenheim, Bochum z.b werden ende 2020 Prűfungen zur Wirtschaftlichkeit gemacht. Sollte diese negativ ausfallen werden diese Standorte nur bis ende 2021 sicher erhalten.
Das einzig gute das die betroffenen Mitarbeiter dann auf die anderen Werke aufgeteilt werden dank fester beschafftigung bis 30.09.2026

thyssenkrupp Pressemitteilung schrieb:
[...]Für einzelne Betriebsteile in Bochum, Eichen und Hüttenheim ist eine Wirtschaftlichkeitsprüfung Ende 2020 zur Frage der Fortführung vereinbart; unabhängig davon gilt für diese Betriebsteile eine Standortsicherung bis Ende 2021.[...]
Quelle: https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-136480.html?id=182402
 
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