Ich sag mal so , wenn du im Norden aufgewachsen bist kommste hier besser klar, hast halt Stallgeruch. Nach Einbruch der Dunkelheit merkt man schon wer von der anderen Seite der Ruhr kommt.Das sind aber auch immer die Leute ,die gar nicht hier wohnen ,und sagen es gibt keine No Go Areas.
Früher war es schon anders , die Türken sind eigentlich Harmlos . Die Zigeuner und Libanesen machen die Viertel teilweise zu NoGo Areas.
Ja, ich bin in Schlagweite von Marxloh groß geworden und wohne auch noch immer bzw. nach einigen Jahren an anderer Stelle wieder hier. Abgesehen von der Abschottung der türkischen Community, die aber schon immer so war und nur am Größenmaßstab zugenommen hat, hatte ich mit der türkischen Bevölkerungsgruppe nie arge Probleme. Von dem Libanesenproblem bekomme ich nur medial und durch das Aufploppen der zahlreichen Shisha-Cafes etwas mit. Persönliche Schwierigkeiten oder ein gestörtes Sicherhheitsempfinden hatte ich dadurch aber nie. Kriminalität ist natürlich trotzdem nicht auszuschließen.
D'accord gehe ich aber mit dem Zuzug von Rumänen und Bulgaren, was ja erst mit der EU-Osterweiterung der letzten Jahre zusammenhängt. Da hat sich etwas massiv verschoben. Ich schrieb ja, dass ich mit Marxloh ostseits der B8 keine Probleme habe. Auf der Westseite sieht es seit einigen Jahren anders aus. Henriettenstraße, Hagedornstraße usw. sind da schon anderes Pflaster, aber von Los Angeles South Central immer noch meilenweit entfernt. Man darf das Problem nicht kleinreden, wobei die Stadt Duisburg da nur mittelbaren Enfluß über den Erwerb von Schrottimmobilien oder Ähnliches hat. Da ist eher die Bundespolitik gefragt, die dort reagieren müsste, wenn das Kind nicht schon in den Brunnen gefallen ist.
Meines Erachtens war Marxloh zumindest in den letzten Jahren (bis Anfang der 2010er) wieder auf einem einigermaßen positiven Pfad, das wurde dann aber wieder umgeworfen. Das Einkaufsparadies mit Horten & Co. wird es nie wieder werden. Einen Turn-Around schafft man nur, wenn man jede Menge Geld in die Hand nimmt, um städtebauliche Maßnahmen zu ergreifen, die in erster Linie in einer Entflechtung der Siedlungsstruktur und Aufwertung der verbleibenden Bestandsimmobilien (die durchaus sehenswert sind im Bereich Pollmann) münden müssen. Gleichzeitig muss das Image aufpoliert und anderes Gewerbe angesiedelt werden, was letztlich auch andere Bevölkerungsgruppen in die Stadtteile zieht. Man hat ja massiv Bevölkerung an das Umland, gerade an den Niederrhein mit Voerde und Dinslaken verloren.
Ich finde es immer erstaunlich, dass die Satdt davon spricht, dass man Düsseldorfer in den Duisburger Süden ziehen will. Wie wäre es, wenn man zunächst einmal probieren würde, die Exil-Duisburger in den eben angesprochenen Städten zurückzuholen respektive nicht mehr dorthin zu verlieren?! Und dies sind vor allem Bürger aus dem Duisburger Norden.