Ich glaube nicht, dass man pauschal davon sprechen kann, dass sich "die Frauen" über die Ungleichbehandlung von Frauen- und Männerfußball beschweren. Aber es werden doch immer wieder entsprechende Diskussionen angeregt, wie bspw. auch zum Start der aktuellen WM in Frankreich.
https://www.welt.de/sport/fussball/...ach-gleichen-Gehaeltern-nicht-berechtigt.html
Und unabhängig davon, wer jetzt was fordert oder auch nicht, gibt es für mich persönlich zwei bis drei grundsätzliche Beweggründe Fußball zu schauen:
Mich interessiert das Ergebnis, ich fiebere mit einem teilnehmenden Verein mit und/oder ich will Gefallen am Spiel finden.
Wenn mich das Ergebnis nicht interessiert, dementsprechend kein Verein spielt, dem ich die Daumen drücke, ist das Einzige, was mich vor den Fernseher zerren kann also die Hoffnung auf ein attraktives Spiel.
Gestern habe ich mich seit längerem Mal wieder dazu hinreißen lassen in ein Spiel der deutschen Frauen Nationalmannschaft zu schauen. Ich muss feststellen, dass sich die Partie technisch, athletisch und spielerisch in meinen Augen nach wie vor irgendwo auf dem Level eines soliden Kreisliga A-Spiels von Männern bewegt.
Da ich für meinen Teil nicht einfach ausblenden kann, professionellen Männerfußball zu kennen, passiert dieser Vergleich automatisch. Am Ende bleibt es doch das gleiche Spiel, sprich gleiche Regeln, gleiche Spielfeldgröße, gleiche Anzahl an Spielern, etc. und nicht zu Letzt das gleiche persönliche Geschmacksempfinden bei mir.
Ich weiß, dass gewisse Defizite des Frauenfußballs auf körperliche Unterschiede, unterschiedliche Trainingsbedingungen und weitere voneinander abweichenden Voraussetzungen zurückzuführen sind. Aber das Wissen darüber macht das Spiel für mich deshalb ja nicht attraktiver. Ich kann die erbrachte Leistung in der Verhältnismäßigkeit respektieren, aber unterm Strich bleibt dennoch ein grausam anzuschauendes Rumgegurke. Wird einfach dem Hype nicht gerecht, der mit jedem neuen internationalen Turnier darum gemacht wird.