Liebe Leidensgenossen in Zebrastreifen,
was haben wir für Zeiten erlebt, Duisburg wieder aufersteht!
Diese kleine Textzeile dürfte jedem von Euch bekannt sein. Und ich bin der Meinung, es gibt keinen passenderen Zeitpunkt als jetzt, um den Inhalt dieser Textzeile wieder mit Leben zu füllen und sie gar zum Motto für die nächsten Wochen auszurufen!
DUISBURG WIEDER AUFERSTEHT!
Egal ob in persönlichen Gesprächen mit anderen Zebras, oder hier im Portal. Ich höre und lese immer wieder, dass bei einem „weiter so“ der Verein früher oder später (tendenziell früher) in den Niederungen des Amateurfussballs verschwinden wird. Und davor haben wir alle panische Angst.
Wenn dies aber doch von der Mehrheit der treuesten Anhängerschar so erkannt wird, dann frage ich mich, wieso wir alle (mich selbst völlig eingeschlossen) dies mehr oder weniger stillschweigend hinnehmen und sehenden Auges mit in den Abgrund traben?
Denn dass wir Duisburger aufstehen können, um Dinge im Verein zu bewegen, haben wir nicht erst in dieser Saison bewiesen. Wir dürfen halt nur nicht müde werden, weiter für unsere Belange und unseren Verein einzustehen.
Wenn wir uns also einig sind, dass ein „weiter so“ spätestens kommende Saison den Abstieg in die Regionalliga bedeuten, zumindest aber kein unrealistisches Szenario darstellen würde, dann sollte die Konsequenz daraus sein, dass man alles in seiner Macht stehende tut, um diesen Super-Gau zu verhindern. Es muss also ein „weiter so“ mit Beendigung dieser Saison (in der wir hoffentlich noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen) unter allen Umständen vermieden werden.
Und es muss nach dieser Saison geschehen, da es sonst bereits zu spät sein könnte.
Ein erster Schritt wurde in der laufenden Serie bereits mit der Entlassung von IG getan. Weitere müssen folgen. Doch ich habe die Befürchtung, dass „ohne Dampf auf dem Kessel“ keine wirklichen Veränderungen in den entscheidenden Bereichen stattfinden werden. Dafür gab es einfach zu oft ein „kurzes Schütteln und dann weiter so“.
Dies hier ist der verzweifelte Versuch eines Weckruf, damit wir alle noch einmal aus unserer frustrationsbedingten Lethargie erwachen, uns erheben und so mit dafür sorgen, dass sich unser Verein nach der Saison einem „Reset“ unterzieht.
Hat man dadurch die Gewissheit, dass sich die Dinge zum Positiven wenden? Nein! Aber im Gegensatz zur derzeitigen Konstellation zumindest die Chance darauf, dass sich etwas zum Positiven ändert!
Die Dinge, die sich im Verein zwingend ändern müssen sind hier bereits unzählige Male diskutiert worden.
Wir brauchten einen neuen Sportdirektor, den wir zum Glück mittlerweile haben (Arbeitszeugnis steht noch aus, aber zumindest neue Impulse im Bereich der Kaderplanung dürfen erwartet werden).
Wir brauchen Ingo Waldt als Controlling- und Finanzspezialisten mit MSV-Herzblut im Aufsichtsrat, aber nicht mehr in der Position des Präsidenten. Auch hier darf der potentielle Nachfolger gerne etwas mehr Expertise im Bereich Fussball und mMn auch etwas mehr Risikobereitschaft mitbringen. Die Geschäftsführer gehören auf den Prüfstand gestellt. Die Marketingabteilung ebenfalls. Das Spielerpersonal sowieso.
Wir brauchen eine langfristig und strategisch aufgebaute Kaderplanung, die sich an einem Spielsystem orientiert, dass der MSV die nächsten Jahre spielen möchte. (Übrigens auch dann noch, wenn es mal eine Phase gibt, in der die Ergebnisse nicht so stimmen). Diese Spielphilosophie muss von den Bambinis bis zur ersten Mannschaft von jedem Trainer, Spieler, Funktionär mit Haut und Haaren gelebt werden. Und etwaige Spielerverpflichtungen danach ausgerichtet werden.
Darüber hinaus brauchen wir als Verein eine neue strategische Ausrichtung. Nicht zuletzt um den Fan-Nachwuchs, sowie Sponsoren und somit ein Stück Zukunft des Vereins zu sichern. Aktuell ist es immer noch so, dass im Pott geborene Kinder mit 98%iger Wahrscheinlichkeit S04 oder BVB Fans werden. Die Quote der in Duisburg geborenen Kinder sieht vermutlich nicht viel anders aus. Wir sind eine Stadt mit 500k Einwohnern und einem wirklich schmucken Stadion. Das kann doch auf Dauer nicht unser Anspruch sein. Wofür will der MSV künftig stehen? Was ist unsere Philosophie? Was macht unsere Vereins-DNA aus? Wie erreichen wir wieder eine gewisse Strahlkraft? Wie bekommen wir Duisburger Jungs und Mädels in unser Stadion?
In einer interessanten Diskussion sagte jemand vor kurzem folgendes zu mir: „Beim EffZeh Köln werden die Gästefans immer vom Stadionsprecher in der schönsten Stadt Deutschlands willkommen geheißen. Wieso wird man beim MSV nicht z.B. in der Malocher-Hauptstadt begrüßt?“.
Mir ist klar, dass das rein plakative Bild des „Arbeitervereins“ nicht ausreicht, zumal es dies bereits bei anderen Reviernachbarn gibt. Aber es muss etwas gefunden werden, wofür der MSV authentisch steht und mit dem sich ein junger Mensch aus unserer Region identifizieren kann. Denn allein mit glorreichem Fussball werden wir in den nächsten Jahren wohl kaum jemanden an die Wedau locken ;-)
Wieso nimmt man den MSV in unserem Stadtbild kaum war? Wieso wird nicht mehr Werbung gemacht? Mehr Brückenpfeiler und Stromkästen besprüht? Wieso ist der MSV in der eigenen Stadt kaum präsent? Warum ist Duisburg nicht deutlich blau-weisser?
Ich möchte mit diesem Beitrag wieder ein Stück weit die Lebensgeister ins uns wecken. Wir können doch nicht einfach tatenlos zuschauen, wie unser Verein, Vizemeister im Gründungsjahr der Bundesliga, einfach so von der Bildfläche verschwindet, nur weil der Frust zu tief in uns sitzt und der jahrelange Abnutzungskampf so seine Spuren hinterlassen hat ;-) Ey Leute, wir sind Duisburg! Und Duisburg ist groß! In diesem Verein steckt so viel ungenutztes Potential!
Lasst uns für unsere Leidenschaft, für unseren Verein noch einmal gemeinsam aufstehen.
Alle Mann ins Stadion gegen Freiburg II und das ganze Stadion in einem Meer aus Plakaten und Spruchbändern versinken lassen.
Neuanfang jetzt! – Neuanfang auf allen Positionen! – Nach der Saison schlägt die Stunde Null! Etc.
Haut raus, was Euch auf der Fanseele brennt. Gerne auch in deutlicher Sprache, so wie in Duisburg üblich! Wir brauchen viiiiiiele Plakate.
Unsere Botschaft: Spieler und Funktionäre kommen und gehen, aber der Verein bleibt! Der Verein steht über Allem! Dieser Verein ist nicht tot zu kriegen! Und falls wir das Gefühl haben es sind Totengräber am Werk, dann stellen wir uns mit aller Entschlossenheit gegen sie. Denn einzig das Überleben des Spielvereins zählt!
Wenn es jemand schafft „von Außen“ etwas innerhalb des Vereizu zu bewirken, dann wir Fans.
DUISBURG WIEDER AUFERSTEHT!
Man ey!