Spannendes Aufstiegsrennen
Zweite Liga - Wer behält die Nerven?
Will denn keiner in die Bundesliga? Diese nicht ganz ernst gemeinte Frage wird immer dann gestellt, wenn den Aufstiegsanwärtern zum Saisonfinale in aussichtsreicher Tabellen-Position die Nerven flattern.
So geschehen am vergangenen Spieltag der Zweiten Bundesliga. Freiburg patzte gegen Paderborn, Lautern ließ Punkte gegen Absteiger Braunschweig liegen, Fürth vergeigte gegen Essen, Rostock war gegen Koblenz von der Rolle und auch in Duisburg gab es lange Gesichter - 1:3 gegen Köln.
Zwei Spieltage vor Schluss kämpfen noch fünf Teams um zwei freie Plätze. Nach den Heimpleiten der vergangenen Wochen muss das Quintett nun auswärts antreten. Am letzten Spieltag haben dann alle wieder die Chance, daheim den Aufstieg perfekt zu machen. Wer hat die besten Chancen? Wer steigt auf?
Hansa Rostock: 56 Punkte, 44:28 Tore; Restprogramm: in München, gegen Unterhaching. Vor vier Wochen hatte Hansa Rostock noch sechs Punkte Vorsprung auf den undankbaren vierten Platz. Dann gab es zwei Unentschieden und zwei Niederlagen. Jetzt ist der komfortable Vorsprung der Norddeutschen dahin. Vor allem bei der jüngsten 0:3-Heimpleite gegen Koblenz präsentierte sich die Mannschaft in einem jämmerlichen Zustand. Jetzt klingeln an der Ostsee die Alarmglocken. Vor dem Spiel bei 1860 München geht's in Traininglager. "Es geht darum, sich voll auf das Spiel zu konzentrieren und sich von nichts ablenken zu lassen", sagte Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf. Am letzten Spieltag kommt Unterhaching.sport.ARD.de sagt: Für Rostock wird es bitter. Trotz Trainingslager gibt es in München keine Punkte. Auch dem Druck am letzten Spieltag wird das Team nicht gewachsen sein.
MSV Duisburg: 54 Punkte, 60:40 Tore; Restprogramm: in Paderborn, gegen Essen. Der MSV hatte es in der Hand. Nach den Steilvorlagen der Konkurrenz hätte das Team schon am vergangenen Montag auf Platz zwei vorrücken können. "Es ist unglaublich enttäuschend, wenn man so eine große Chance liegen lässt. Die Nerven flattern bei allen Mannschaften - leider auch bei uns", erklärte der Duisburger Aufsichtsratsvorsitzende Walter Hellmich. In der Rückrunde verloren die Westdeutschen fünf Begegnungen und holten nur 22 Zähler. Seit drei Partien ist Duisburg ohne Sieg. Pluspunkt: Der MSV ist zwar punktgleich mit Fürth und Freiburg, kann es dank des besseren Torverhältnisses jedoch aus eigenen Kraft schaffen. "Wir haben es immer noch selber in der Hand", sagte Trainer Rudi Bommer. Im Endspurt geht es zunächst nach Paderborn, dann kommt Rot-Weiss Essen.sport.ARD.de glaubt:
Duisburg bekommt die Kurve. Zwei Siege bedeuten 60 Punkte und den Aufstieg.
SpVgg Greuther Fürth: 54 Punkte, 51:35 Tore; Restprogramm: in Unterhaching, gegen Karlsruhe.Langsam, still und heimlich hatte sich die SpVgg Greuther an die Aufstiegsränge heran gespielt, jetzt trennt die Franken nur noch das schlechtere Torverhältnis von Platz drei. Am Sonntag muss das Team in Unterhaching ran. Die Münchner kämpfen noch um den Klassenerhalt. Danach geht's gegen den Karlsruher SC. "Trotz der ärgerlichen Niederlage müssen wir alle Kräfte neu mobilisieren. Wir sind weiter dabei, auch die Konkurrenz zeigt Nerven. In Unterhaching wollen und müssen wir gewinnen. Wir werden die Mannschaft wieder aufrichten, und dann greifen wir wieder an", sagt Präsident Helmut Hack. Der Klub hat in den vergangenen Jahren immer mal wieder vergebens an die Tür der Bundesliga geklopft. Belastet das die Franken im Schlussspurt?sport.ARD.de sagt: Nein. Fürth sorgt für die Sensation im Aufstiegsrennen und macht mit zwei Siegen den ersten Aufstieg perfekt. Daran kann auch Spitzenreiter KSC nichts ändern.
SC Freiburg: 54 Punkte, 50:39 Tore; Restprogramm: in Karlsruhe, gegen Koblenz. Die Aufholjagd der Freiburger in den vergangenen Monaten war beeindruckend. Doch im Endspurt schwächeln die Breisgauer. Das Hick-Hack um Trainer Volker Finke ist dabei gewiss nicht förderlich für das Nervenkostüm der Mannschaft. "Wir haben eine gute Chnace vertan, werden aber in den beiden letzten Partien auf Sieg spielen", sagte Finke. Problem der Freiburger: Der Karlsruher SC ließ verlauten, trotz perfektem Aufstieg das badische Derby am Sonntag sehr, sehr ernst zu nehmen. Klartext: Es gibt keinerlei Geschenke. Am letzten Spieltag geht es gegen Koblenz. sport.ARD.de meint: Im Derby zieht Freiburg den Kürzeren. Der Sieg gegen Koblenz wird bedeutungslos sein.
1. FC Kaiserslautern: 51 Punkte, 45:31 Tore; Restprogramm: in Jena, gegen Köln.Die Pfälzer haben die schlechtesten Karten im Aufstiegsrennen. Drei Punkte fehlen nach oben. Am Sonntag müssen die Roten Teufel nach Jena. Für die Ostdeutschen geht es um den Klassenerhalt, und Lautern tat sich in der Fremde zuletzt schwer. Danach kommt der 1. FC Köln auf den "Betze".sport.ARD.de sagt: Für Kaiserslautern gibt es in Jena nichts zu holen. Am Ende haben die Pfälzer höchstens 54 Punkte auf dem Konto. Das reicht nicht.
Quelle:
http://sport.ard.de/sp/fussball/news200705/10/zweite_liga_ausblick.jhtml
Geht doch!
