MSV Duisburg
Den Markt sondieren
Rudi Bommer und seine Mitstreiter sehen sich auf dem Markt nach Verstärkung um. Arbeitslose Profis können auch nach dem Ende der Transferzeit verpflichtet werden. Dick van Burik ist wieder ein Thema.
Gerade mal fünf Wochen ist die neue Saison erst alt, und schon haben die Zebras ein ernsthaftes Problem. Die drei Ausfälle im defensiven Bereich sorgen für Alarm. Ausgerechnet dort, wo die Mannschaft am lichtesten besetzt ist, tun sich für die nächsten Wochen tiefe Lücken auf. Das könnte – muss nicht – ins Auge gehen. Für den Sturm galt, dass einer wie Markus Kurth schon wegen seiner Verdienste gehen durfte, weil genügend offensives Personal zur Verfügung steht. Für die mittlere Reihe gilt, dass der Trainer aus einem starken Angebot an qualitativ guten Spielern wählen kann. Aber in der Defensivabteilung mit ihrer dünnen Besetzung besonders in der Zentrale durfte nichts passieren an Verletzungs-Malheur. Jetzt ist es aber passiert, gleich doppelt und insgesamt dreifach.
Bommer rechnet bei Filipescu mit fünf Wochen Pause
Lulian Filipescu durchzuckte schon nach 20 Minuten am Sonntag der stechende Schmerz im Oberschenkel. Der erlittene Muskelfaserriss bedarf wochenlang der intensiven Behandlung. Rudi Bommer rechnet mit vier, fünf Wochen Pause. Fast genau so lange wird Christian Weber ausfallen. Die angeknackste Rippe von Björn Schlicke mit ihren äußerst schmerzhaften Begleitumständen zwingt gewiss zur ähnlich besfristeten Pause. Drei auf einen Schlag weg vom Fenster – das ist happig. Dass sich vor der Saison Alexander Meyer abmeldete, kommt erschwerend hinzu. Meyer war als Alternative auch für die Abwehrzentrale gedacht. Dass er links fehlte, fiel nicht negativ ins Gewicht, weil mit Pablo Caceres ein Nobody aus der Oberliga aufstieg wie Phönix aus der Asche und die linke Seite belebte.
Die Devise muss lauten: Bloß nicht in Panik geraten
Rudi Bommer sieht das Ganze mit der ihm eigenen Gelassenheit. Die auch nicht gespielt ist. Der Trainer macht sich Gedanken, wen er in Rostock am kommenden Samstag hinten stellen soll. Fernando Santos ist erste Wahl als Ersatz. Hinter seinem Nebenmann freilich steht ein Fragezeichen. Mihai Tararache etwa? „Er kann das“, glaubt der Trainer, und der muss es wissen. Wahrscheinlich fällt aber die Wahl auf Michael Lamey, den großen Pechvogel von vorgestern. Dann könnte Tobias Willi, der Sonntag für frischen Wind sorgte, außen spielen, bliebe „Tara“ als Sechser erhalten. Gedankenspiele der taktischen Art werden die Woche prägen. Eine andere Überlegung ist die, auf dem Markt nachzulegen. Zwar ist die Transferperiode beendet, aber arbeitslose Kicker können noch verpflichtet werden. Bommer: „Wir sind dabei zu sondieren.“ Jetzt soll zügig abgeklärt werden, ob jemand zu haben ist wie seinerzeit Quido Lanzaat. „Wir machen auf keinen Fall in Panik“, sagt Bommer, und: „Wenn wir nachlegen, dann muss es Sinn machen.“ Der arbeitslose Ex-Herthaner Abwehrrecke Dick van Burik war am Sonntag wieder in der Arena...