OlliS schrieb:
Ailton war auch schon in seinen besten Zeiten trainingsfaul und hat trotzdem Tore ohne Ende gemacht. In der Schweiz war er mit Sicherheit auch nicht fleißiger. Das wussten die Verantwortlichen VOR der Verpflichtung. Entweder kann man damit leben, oder man lässt es sein. Extreme Stürmernot war nach dem Transfer von Ishiaku auf jeden Fall nicht mehr gegeben.
Es geht nicht um Trainingsfleiß oder Trainingsfaulheit, sondern es geht darum, die körperliche Verfassung herzustellen, die man in der Bundesliga benötigt um mitzuhalten.
Ailton war niemals Trainingsweltmeister. Das heißt aber nicht, dass er niemals fit war. Und hier liegt der Hund begraben!
Ich finde, die Leute machen es sich immer zu einfach, wenn sie darauf hinweisen, dass Ailton nie ein Trainingsweltmeister war und meinen, damit eine Rechtfertigung für seine mangelnde Fitness gefunden zu haben. Ohne Fitness kommt kein Spieler der Welt in eine Bundesligamannschaft. Der schnelle und quirlige Ailton aus Bremer oder Schlacker Zeit WAR FIT. Der Ailton aus der Duisburger Zeit musste dies erst werden und hierfür hat er entgegen seiner Versprechungen viel zu lange gebraucht. Steht man dann dem Trainer erst viel später als erwartet zur Verfüfung, muss man sich über wenige Einsätze nicht wundern, wenn der Zug schon abgefahren ist und sich die Mannschaft anders ausgerichtet hat.
Als er das erste mal "fulltime" spielen durfte, hatte Rudi Bommer ihn schon total demontiert. Als er spielte, hatte er schon keine Chance mehr. Als Stürmer ist man auf seine Mitspieler angewiesen und wenn die einen verhungern lassen, hat es ein Stürmer sehr schwer.
Teilweise kann ich Dir Recht geben. Unser Hauptproblem sehe ich derzeit auch nicht nur im Sturm, sondern im Mittelfeld, welches unter Rudi Bommer scheinbar jedes konstruktive und kreative Aufbauspiel verlernt hat. Dennoch hatte ein Ailton seine Chancen gehabt. Gegen Bochum, Cottbus hat er sie kläglich vergeben. In Cottbus stach er in einer recht gut spielenden Mannschaft negativ heraus. In dieses Spiel hat er zu wenig investiert. Gegen Frankfurt war er m.E. mit dem Kopf ganz wo anders. Hier fehlte es an Konzentration und Wille. Ein gescheiter 5-Meterpass auf seinen Sturmpartner Daun und es steht vielleicht 1-1.
Ich bin kein Prophet und weiss nicht, ob er unter anderen Umständen zu einer Stütze der Mannschaft hätte werden können, aber was mich und scheinbar viele andere hier aufregt ist die Tatsache, dass Walter Hellmich und Rudi Bommer einen Sündenbock suchen, um von den eigenen Fehlern abzulenken!
Hier haben schon einige geschrieben, dass der Verein nur einen Sündenbock sucht. Ich frage mich, welchen Sinn das macht? Wenn wir schon von "Sünden" bzw. "Schuld" sprechen, muss man da nicht einräumen, dass Ailton auch verdammt viel Schuld auf seine Schultern genommen hat? Nochmal: Kam die Krisensitzung um Ailtons Engagement vor dem Bochum-Spiel aus dem Nichts? Soll man einen nicht engagierten Spieler in Schutz nehmen?
Und was soll man als Verein machen, wenn es mit einem Spieler nicht läuft und man einen neuen Stürmer verpflichten will? Man muss sich trennen und man muss der Öffentlichkeit gegenüber gewisse Gründen nennen! Soll man sagen, wir trennen uns von Ailton, weil er zu gut für den MSV ist? Wo ist das bitteschön alles "Sündenbock-Macherei"! Ich vermute, dass der Wechsel Ailtons auch dann gekommen wäre, wenn wir jetzt mit 5 Punkten mehr auf einem Nichtabstiegsplatz stünden! Frage mich nicht zu viel, aber Ailtons Wechsel steht m.E. doch schon seit langen Wochen fest.
Wo ist es eine Eröffnung von Nebenkriegsschauplätzen, wenn man sich von Missverständnissen trennt?