Hängepartie
(RP) Alle Personalien sind eben doch noch nicht vom Tisch. Besonders die von Markus Kurth noch nicht. Der Kölner, vier Jahre lang ein Zebra gewesen, der stets vorbildlich gearbeitet hat als Vorzeige-Profi, der sich menschlich als immer „guter Junge“ erwies, hing auch gestern noch zwischen den Stühlen. Zwischen dem des MSV und jenem von Fortuna Düsseldorf. Der Regionalligist aus der Landeshauptstadt buhlt um die Gunst des Stürmers, bietet einen Dreijahresvertrag an. „Ganz sicher nicht uninteressant“, sagt „Kurthi“, der weiß, dass er bei der Fortuna als ehemaliger Bundesligaspieler eine große Nummer wäre.
Uwe Weidemann baut auf seine Führungsqualität
Ex-Zebra Uwe Weidemann baut als Fortuna-Trainer auf die Dienste des 33-Jährigen, von dem er sich Führungsqualitäten verspricht, die ja auch vorhanden sind. Und Markus Kurth selbst sieht sich für den Fall des geglückten Transfers „ganz plötzlich in einer neuen Herausforderung“. Nämlich der, den Düsseldorfern beim anvisierten Aufschwung zu helfen. „Reizvoll“ sagt er zu dieser Aussicht. Dass er „nicht ungern in Duisburg bleiben“ würde, räumt Kurth aber auch ein. Klar ist allerdings, dass der Offensivmann in realistischer Einschätzung kaum davon ausgehen kann, beim MSV erste Wahl zu sein. „Sicher, ich werde bestimmt nicht in jedem Spiel dabei sein“, sagt er mit der ihm eigenen Sachlichkeit.
Walter Hellmich, mit dem er am Mittwoch Gespräche führte, hat dem Musterprofi eine Vertragsverlängerung um eine Saison bis 2009 angeboten, allerdings wohl nicht zu den selben Konditionen. „Es hat nicht ganz gepasst“, sagt Kurth, der noch bis Juni 2008 an den Bundesliga-Aufsteiger gebunden ist und den einerseits die neue Saison in der Eliteliga lockt. Rein sportlich jedenfalls. Schließlich hat er mit dafür gesorgt, dass der Aufstieg klappte. So beispielsweise mit seinen drei Treffern beim 4:0-Sieg über die Offenbacher Kickers. Das Toreschießen ist nicht gerade die Domäne des Blondschopfs, Treffer vorbereitet hat er in seiner Duisburger Zeit indes jede Menge.
Aber: Drei Jahre Düsseldorf könnten einem wie ihn im fortgeschrittenen Kicker-Alter zu mehr Sicherheit verhelfen. Also geht’s wie immer in diesem Geschäft ums liebe Geld. Wenn Walter Hellmich bereit ist, Kurth ziehen zu lassen, naturgemäß nach Rücksprache mit Trainer Rudi Bommer, dann möchte er einen Mann wie Kurth nicht gratis ziehen lassen. Da sollte schon eine angemessene Ablöse her. Wiederum mit Geld ist die Fortuna nicht gesegnet. Verzwickt also, die Angelegenheit. Das Ende war gestern noch offen.