Duisburg
In 15 Jahren eine neue City
VON HILDEGARD CHUDOBBA - zuletzt aktualisiert: 13.10.2011
Duisburg (RP). Die Innenstadt Entwicklungsgesellschaft hat ein sogenanntes integriertes Handlungskonzept geschrieben. Es erläutert, wie sich der Masterplan Schritt für Schritt umsetzen lässt.
Die Bahnhofsplatte soll schon bald in neuem Glanz erstrahlen. Hier eine Ansicht von der A 59 kurz vor dem Mercatortunnel. Foto: Archiv
Vor fünf Jahren stellte Lord Norman Foster seinen Masterplan für die Innenstadt vor – ein reines Ideenwerk. Jetzt ist das sogenannte integrierte Handlungskonzept fertiggestellt. Es zeichnet den Weg vor, wie aus den Visionen Wirklichkeit werden kann, wie viel Zeit zur Umsetzung notwendig ist und wie teuer die einzelnen wichtigen Bausteine sein werden. Vorausgesetzt es finden sich Investoren, wird die City in 15 Jahren ganz anders aussehen als heute.
Bahnhofsplatz
Diese Maßnahme aus dem Handlungskonzept steht unmittelbar vor Baubeginn. Annähernd drei Millionen Mark werden ab Anfang 2012 dazu verwendet, die Platte über die A 59 zu einem neuen Eingangstor zur Innenstadt werden zu lassen. Viel Grün, Gastronomie, Wasser und Kunst sollen dafür sorgen, dass sich die Bürger dort gerne aufhalten und der Ortsfremde beim Verlassen des Bahnhofs gleichen einen guten Eindruck von Duisburg bekommt. Inzwischen steht fest, dass die Werthmann-Kugel dort nicht aufgestellt wird. Dieses Kunstwerk wir künftig den Platz vor dem Kuhlenwall-Karree der Sparkasse schmücken. Die Stahlringe vor dem Stadttheater kommen anders als angedacht ebenfalls nicht auf diesen Platz, weil sie zu schwer sind. Welche Skulptur am Bahnhof aufgestellt wird, ist noch offen.
Ziele und Kosten
Das integrierte Handlungskonzept verfolgt mehrere Ziele für die Innenstadt: Sie soll so attraktiv werden, dass junge Leute einen Grund haben, hierher zu ziehen. Sie soll für ältere Bürger gestaltet werden, die beispielsweise Barrierefreiheit, Sitzbänke und schattige Plätze benötigen.
Sie soll Investoren anlocken, Geschäfte und Büros zu bauen.
Die Straßen der City sollen so umgebaut werden, dass sie für den Durchgangsverkehr unattraktiv werden. Ohne Landesförderung wird die Stadt Duisburg die vorgesehenen Maßnahmen nicht umsetzen können. Das Konzept enthält daher auch einen groben Übersichtsplan über die Kosten und Hinweise auf den Zeitraum der Umsetzung.
Königstraße
Duisburgs Haupteinkaufsstraße ist in Höhe des Forums bereits neu gestaltet worden. Ähnlich schön soll der übrige Straßenraum aussehen. Mehr Gastronomie auf der sonnenbeschienenen Nordseite, ein mit Regenwasser gespeister Wasserlauf, zusätzliche Begrünungen – das sind die wesentlichen Vorstellungen. Am Übergang zur Kuhstraße wird dieses Konzept fortgesetzt. Sobald die Königsgalerie fertiggestellt ist (in zwei Wochen) und auch der Neubau des Stadtfensters gegenüber steht (etwa Ende 2012) soll mit der Neugestaltung begonnen werden. Die Kosten für diese Maßnahmen sollen bei etwa 1,2 Millionen Euro liegen.
Düsseldorfer Straße
Sie soll das optische Bindeglied zwischen der Königstraße und dem Kantpark sein. Eine Realisierung ist entscheidend davon abhängig, was mit dem Europahaus passiert, wenn die Stadtbibliothek ausgezogen ist. An dieser Stelle soll wie berichtet weiterer Einzelhandel und Gastronomie entstehen. Die Kosten für die Straßenneugestaltung werden auf 1,6 Millionen Euro geschätzt.
Kantpark/Lehmbruck-Museum
Insgesamt sind rund vier Millionen Euro kalkuliert, um den Platz vor dem renommierten Museum und den umgebenden Park noch schöner als heute zu machen. Die Wege, die durch die Grünanlage führen, sollten aus Sicht der Planer neu angelegt werden. Es soll künftig Wasserflächen im Park geben und vor allem eine deutlich bessere Beleuchtung.
Die Idee von Museumsdirektor Prof. Raimund Stecker, den Park einzuzäunen, ist in dem integrierten Handlungskonzept noch nicht enthalten, passt aber sehr wohl zu dem Anspruch der städtischen Planer, den Kantpark für die Besucher noch mehr zu einem sicheren Naherholungsort mitten in der City zu machen.