Gerne würde ich mich nahtlos wieder in "Lager 2" eingliedern, wenn das denn alles so auf Knopfdruck funktionieren würde.
Nach dem, was bei uns in den letzten Wochen gelaufen ist, kann ich nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Mit Rudi Bommer ist ein Akteur weg, der in der Kette der Entscheidungsträger nicht das stärkste Glied war. Dem aktuellen Spielerkader unvoreingenommen entgegen zu treten, wird mir auch kaum möglich sein, dafür haben sich zu viele von denen zu weit aus dem Fenster gelehnt, ohne den wahren Grund unserer Protesthaltung auch nur ansatzweise verstanden zu haben.
Würde das Verhältnis Spieler - Fans mal vergleichen mit einem Ehepaar, das kurz vor der Scheidung gerade noch mal die Kurve gekriegt hat. Da braucht es wieder eine Zeit, bis sich ein neues Vertrauensverhältnis aufbaut und alte Unbeschwertheit einkehren kann.
Wer blauäugig so weiterlebt, als hätte es nie ein Problem gegeben, wird bald wieder auf der Nase liegen.
Kritik im Umgang mit den verbliebenen Entscheidungsträgern wird außerdem auch für die nächste Zeit angesagt sein.
Auf jeden Fall muss nun wieder das sportliche Geschehen in den Vordergrund rücken, dafür fahren wir schließlich Woche für Woche zu unserem Lieblingsverein. Stress und Probleme bringt die Arbeitswoche genug mit sich, als dass ich sie auch in meiner Freizeit noch weiter ausfechten möchte.
Überrascht bin ich, um das abschließend zu bemerken über 2 Dinge, die ich während unseres Zwists mit Trainer und Mannschaft konstatieren durfte.
1. scheint die Mannschaft weitaus mehr von unserer Unterstützung abhängig zu sein, als ich bisher angenommen habe. (Es sei denn, hier handelt es sich um Lippenbekenntnisse oder Suchen nach Alibis für eigene unzulängliche Leistungen). Gleichzeitig finde ich es sehr bedenklich, wenn gestandene Profis nur bei passender Akustik von den Rängen zu Höchstleistungen auflaufen können!
2. Sind Einfluss und Macht der Fans weit größer als sich manch ein Pessimist, (von denen es auch hier im Forum im Vorfeld der Bommer-Aktion nicht wenige gab), vorstellen kann.
Ich gehe nicht davon aus, dass es allein die Niederlage gegen RW Ahlen war, die Rudi Bommer den Job kostete.
Bisher habe ich noch bei keinem Verein erlebt, dass er sich gegen massiven Druck der Fans lange zur Wehr setzen konnte.
In diesem Phänomen liegen Chancen, Dinge zum Positiven zu kehren aber auch Gefahren des Missbrauchs.
Deswegen gilt auch für uns hier, uns unserer Verantwortung bewiusst zu sein und bei notwendigen Aktionen klug und besonnen zu agieren.
Im Falle Rudi Bommer war unser Vorgehen sicher fundiert und überzeugend dargelegt und hätte von jedem, der sich hier in den letzten Monaten intensiv eingelesen hat, nachvollzogen werden können. (die DSF-Fuzzis gehören leider noch nicht dazu).
Gute Argumente und durchdachte Planung wünsch ich mir hier auch zukünftig. Bin zuversichtlich, dass das eintreten wird, denn eines habe ich in meiner kurzen Zeit der Zugehörigkeit im Portal festgestellt: Hier sitzt der geballte MSV-Sachverstand

(von einigen "Ausreißern" mal abgesehen).
Aber nun möchte auch ich endlich wieder etwas abschalten und mich nur mit den sportlichen Belangen, also den Spielen in Fürth und gegen Frankfurt beschäftigen.