Die Jungs da oben auf der Bühne haben mich nicht beeindruckt.
Dieter Steffen fand ich schwierig. Zu viel Plattitüden und wenig Konkretes.
O.k. fand ich Kentsch. Der war durchaus eloquent, wusste wovon er redet, kannte die Zahlen und hat es auf den Punkt gebracht. Kritische Stimmen wusste er zu begegnen, wenn auch mit seeehr viel Eloquenz, was normal genutzt wird, wenn etwas nicht ganz koscher ist.
Wenn man die Herren nicht persönlich kennt, kann man nur vorsichtig einschätzen und "glauben". Ich glaube zum Beispiel auch, dass Steffen schwierig sein kann, schwierig für den, der Interessen gegen den MSV durchzusetzen versucht. Das ist gut. Ich traue ihm auch zu, dass er Mittel findet, das von ihm angesprochene strukturelle Defizit mit jedem Jahr weiterer 2.-Ligazugehörigkeit zu vermindern.
Kentsch war der einzige, der in das Lob für die Arbeit derer, die mit und für den MSV tätig sind, ganz ausdrücklich immer auch Hellmich Marketing einbezogen hat. Das fand ich auffällig.
Im übrigen denke ich, man hatte höheren Ortes die Losung ausgegeben, nicht nachzukarten, um entsprechende Schlagzeilen zu vermeiden. Das ist akzeptabel. Wer genau hingehört hat, konnte die Hellmich-Kritik gleichwohl vernehmen. Steffen sprach davon, dass unersprießliche Entscheidungen
Einzelner in Zukunft nicht mehr möglich sein dürfen, Tomalak davon, dass es künftig verhindert werden müsse, dass der Vorstandsvorsitzende die Geschicke des Vereins lenken und gleichzeitig als Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA deren Geschäfte beeinflussen könne ( Mein im Zusammenhang seiner Ausführungen raketenhaft angestiegenes Wissen um den TUS Voerde empfinde ich aber momentan eher als mentalen Ballast). Die satzungsgemäßen Voraussetzungen dafür sollen geschaffen werden, ebenso dafür, dass der Mehrheitseigentümer (MSV Duisburg eV) der KGaA, also der Profifussballabteilung, mehr Einfluss dort erhält, indem AR-Mitglieder des MSV Duisburg eV auch im AR der KGaA sein können. Das alles ist gut, von der Umsetzung gehe ich aus.
Kirmse hat mich an Boris Jelzin erinnert "Wir wollten wie immer alles besser machen und sind wie immer gescheitert". Er: "Ich hatte mir soviel vorgenommen und habe so wenig erreicht." Das fand ich so erfrischend offen, dass er mich schon dadurch für sich eingenommen hatte. Der kam wie man heute so sagt "authentisch" rüber. Und wenn er weiter macht und immer wenig erreicht, kommen wir eben langsam voran, aber voran.
Respekt für die Vorstellung von Weinberg und die Schilderung seiner Gründe für seinen einstigen Rücktritt vom Amt des Aufsichtsrats. Dass er während seiner Werbung für sich ausdrücklich Weber erwähnte, der ihm als einziger in jener Zeit den Rücken gestärkt habe, hat ihn sicher noch einige Stimmen gekostet und Weber einige zusätzliche verschafft. Das sieht man auch nicht alle Tage.
Die Frage, warum Hellmich immer noch im Stadioninnenraum herumlaufe und auf seinen Streifzügen bis in die Spielerkabine vordringe

, beantwortete Steffen mit dem Hinweis auf Hellmichs fortbestehende Funktionen bei verschiedenen Gesellschaften um den MSV (à la gleiches Recht für alle). Wer bei diesen Äußerungen Steffens irgendetwas, sei es durch Worte oder Gesten oder Mimik, vernommen hat, was auf Sympathie und/oder Schätzen von Hellmich und seiner Tätigkeit deuten könnte, trete vor oder schweige für immer.
Mein Eindruck: Wir sind in den maßgeblichen Gremien zufriedenstellend bis gut aufgestellt.