Ehrlich gesagt hatte ich mir auch erhofft einen neuen Stürmer noch begrüßen zu können, da dies wohl die größte Baustelle bei uns ist. Aus perspektivischer Sicht sind beide Transfers vor allem in Bezug auf Andreas Ibertsberger aber nicht so schlecht, finde ich.
1) Ibertsberger ist 30, war bei Hoffenheim lange Zeit Stammspieler und wurde dann durch eine Rückenverletzung zurückgeworfen. Ein Linksverteidiger, der auch rechts spielen kann und auch in der Lage ist beidfüßig gegen den Ball zu treten. Ständig wird hier rumgemeckert, dass man keinen gescheiten LV hat, nun hat man mit Ibertsberger jdm. geholt, der dem Kader auf lange Sicht helfen kann. Einzige Voraussetzung ist hierbei, dass er vom Verletzungspech verschont bleibt und wieder richtig Gas geben kann. Perthel scheint von Runjaic wohl eher im Mittelfeld eingesetzt zu werden, Hennen kann langsam aufgebaut werden, Kern spielt links nur als Notstopfen und Koch wird im Sommer wieder weg sein. Von der Erfahrung eines 15fachen österreichischen Nationalspielers möchte ich gar nicht anfangen zu reden, da dies selbsterklärend ist. Sicher hat man hier auch den Fall "Bollmann" als negatives Beispiel vor Augen. Nur diese Entwicklung war auch nicht vorhersehbar. Von daher macht der Transfer von Ibertsberger schon etwas Sinn.
2) Zu Dum. Für ihn gilt ähnliches. Auf der linken Außenbahn komplett einsetzbar. Wie oben genannt sind wir links hinten nicht optimal besetzt, wenn man in Betracht zieht wie Runjaic seine Spieler nun positionstechnisch neu einsetzen will. Wolze scheint bei Runjaic auch nicht die Chance zu bekommen, die er unter den anderen Trainern erhalten hat. Auch hier wurde etwas längerfristig gedacht.
Soviel positives dazu. Habe da aber auch ein paar Sachen zu bemängeln.
Reviersport.de (
http://www.reviersport.de/221499---msv-zwei-neue-letzter-sekunde.html)
[...] Beide Spieler erhalten bei den Zebras einen
Vertrag bis zum Saisonende mit Option auf ein weiteres Jahr. [...]
[...] "Sascha ist noch nicht bei 100 Prozent und muss den Rückstand natürlich aufholen. Das gilt auch für Andreas“, verdeutlicht Grlic. [...]
1) Beide sind nicht bei 100%. Beide müssen noch Defizite abarbeiten. Im schlimmsten Fall machen beide nur eine handvoll Spiele für uns. Da wäre es schwer eine Grundlage zu besitzen, auf der man dann entscheiden muss ob denn jetzt das Ziehen einer Option sinnvoll ist oder nicht. Kann man so sehen, muss man aber natürlich nicht. Ich denke aber, dass ein Vertrag bis Saisonende unter den Umständen nicht optimal ist.
2) Die ganze Außendarstellung ist natürlich schon beschämend. Das Ziel war es Berberovic und Domo abzugeben. Gegangen sind Pamic, Hoffmann und Kastrati. Gehandelt wurden Namen wie Kouemaha und Maierhofer. Von denen kam keiner. Hier sollte die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden. Das öffentliche Zeigen von Interesse an einem Spieler kann richtig zum Bumerang werden, wenn dieser dann nicht kommt. So war es ja bei Maierhofer und Kouemaha.
3) Es kommt kein Stürmer, dafür wird aber Kastrati abgegeben. Domo wird frühzeitig degradiert und aufs Abstellgleis gestellt. Verletzten sich jetzt vorne welche, wird Domo zwangsläufig wieder auflaufen müssen. Mit welcher Motivation kann sich jeder denken. Auch hier sollte man erst Entscheidungen treffen, wenn Klarheit besteht. So schießt man sich selber ins Knie wenn nun der abgefertigte Domo vorne den Held spielen muss.
Ist meine persönliche Meinung nach Ende der Transferperiode. Was mir negativ aufgefallen ist, sind die teils hertzerischen Kommentare hier. Erst moppert man rum das keiner kommt, dann kommt wer, dann ist das auch wieder nur Müll. Auch in solchen Situationen sollte man sachlich bleiben und sich die Dinge mal ruhig durch den Kopf gehen lassen.
Als Schlusswort.
"Dembélé zum MSV!" Wenn mir noch einer kommt mit "die BILD ist super informiert in Sachen Fußball". Über das Copy&Paste der anderen Zeitungen reg ich mich ja schon gar nicht mehr auf. Dieses Schmierblatt vom Axel Springer ist aber überflüssig in absolut jeder Richtung.