Beschlüsse der Sicherheitskonferenz

Wenn ich schon "Sicherheitskonferenz" lese.

Hier geht es um NICHTS anderes, als dem Abwägen wirtschaftlicher Interessen!!!
Auf der einen Seite sind da die Fans, die für Stimmung im Stadion sorgen. Das lässt sich wunderbar vermarkten. Ist das nicht herrlich, von einem "Derby" zu berichten, wo es hoch her geht, wo auch mal die Fäuste fliegen, wo das Proletariat zur besten Unterhaltung der Tribüne beiträgt?! Wunderbar! Aus allen Winkeln hervorragend aufgenommen und zur Prime Time über alle Sender zu sehen.

Ach ja, Pyro. Uiuiui, Mega-Gratwanderung! Auf der einen Seite gibt es Verkaufsartikel der ARD, auf dessen Cover mit eben einer dieser Pyroeinlagen geworben :eek: wird. Uiuiui. Dann gibt es da einen Vorbericht zum Champions-Schei.ss Finale. Direkt vom Trainingsplatz an der Säbener Straße. Was ist das denn? Uiuiui, Pyroeinlage. Polizei? Nö, weithin nicht zu sehen. Kommentator: "Die Stimmung bei den Fans ist jetzt schon hervorragend.".
Noch einen? Gerne: Warum gibt es so viele Aufnahmen von Pyroeinlagen? Na, weil die Hälfte (grob geschätzt) der Tribünen das Handy zückt und HD-Videos dreht. Warum? Ach, beantwortet Euch die Frage selber.

Auf der anderen Seite stehen die Fans der Kurve.
Jeder weiß, dass Pyro die Stimmung aufheizt, dass ist einfach so.
Rauch ist so eine Sache, zum einen dient er der Verschleierung, zum anderen finden ihn einige geil. Ich persönlich finde Rauch total überflüssig, Pyro hingegen prima. Damit wir uns richtig verstehen: Beim Einsatz muss man wissen was man macht und wie man damit umgeht. Der Lackschuhkindergarten aus Düsseldorf hat es bis heute nicht verstanden wie es geht. Unser Auftritt dagegen im Dorf war genau so, wie es sein sollte.
Und: Jedem, der Pyro als Waffe einsetzt, gehört der Hintern versohlt.

Jetzt sitzen da die Business-Kasper in der Konferenz und reden über etwas, dass sie nicht kennen, müssen aber Ergebnisse liefern.
Was passiert da. Nun, es kommt wieder eines der Unworte des Jahrzehnts: Systemrelevanz!

Die Fans sind, die Kurve ist systemrelevant! Keine Frage, noch ist das so!
Es gibt systemrelevante Vereine wie den BvB mit seiner Südtribüne. Stellt Euch vor, dass die Aufnahmen des "fliegenden" Klopps und die Tribüne im Hintergrund auf einmal fehlen?! Uiuiui!
Nur dieser Umstand ist der Grund dafür, warum es noch Stehplätze gibt!!!
Die Business-Kasper haben nämlich schon das "lobende" Beispiel aus dem Reich der Inselaffen!

Auf der anderen Seite ist der Druck der Medien und der Uninformierten zuhause, die nur zwischen Bild-Zeitung und RTL leben. Die sich die Meinung diktieren lassen und das ganze auch ganz schrecklich finden. Das führt dann dazu, dass ein Herr Kerner und ein Herr Pocher über etwas reden sollen, von dem sie nichts verstehen und deren Worte einfach nur peinlich sind. Das sitzt ein Herr Wontorra und beschreibt mit zwei Fingern die Größe eines Bengalos. Peinlich, der hatte so ein Ding noch nie gesehen, geschweige denn in Händen.

Unsere Business Kasper müssen jetzt etwas beschließen.
Das Ergebnis ist dieser Kodex.
Leute, Leute, in jeder Firma würdest Du in hohem Bogen raus fliegen, wenn Du so "Probleme" angehst und solche Ergebnisse lieferst.

KEINE EINZIGER LÖSUNGSORIENTIERTER ANSATZ!!!
Kein Hinzuziehen von Fanvertretern, keine Abfragen in den Fanszenen.
Die Vertreter der Vereine nicken bereitwillig und haben das Rückgrat einer Nacktschnecke. Das "gallische Dorf" Union unterschreibt nicht. Löblich. Mal sehen was da noch kommt.

Diese Doppelmoral, diese Unwissenheit und das unfassbar große Desinteresse an wirklichen Lösungen ist zum Würgen!!!!!!!!
 
also ich bin ja nun wahrlich kein ultra :D ...

aber was mich wirklich ärgert, ist die mangelnde gesprächsbereitschaft seitens der funktionäre.

da soll jetzt ein exempel statuiert werden, wo jedem halbwegs denkenden menschen klar sein sollte, dass das so nicht funktionieren wird.
die angedrohten strafen werden mMn nichts am verhalten ändern ... und ich werde hier bewußt auf eine richtig/falsch bewertung verzichten, da das jeder für sich selber entscheiden sollte.
 
Auszug von einer Nürnberger Page:

Was vor einigen Wochen noch Utopie war, nämlich die Abschaffung der Stehplätze, nimmt nun konkrete Formen an. Wie wir aus einer sehr zuverlässigen Quelle erfahren haben, hat DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bereits einen Masterplan erarbeitet, wie das Stehplatzverbot in den oberen Ligen umgesetzt werden soll. Dabei sollen der DFB und die Bundesregierung – vor allem in Person des Innenministers Hans-Peter Friedrich - Hand in Hand arbeiten, um eine Gesetzesgrundlage zu schaffen und das Verbot ohne größeren Widerstand durchzusetzen. Niersbach wolle nun noch zwei bis drei Vorfälle im Ultra-Umfeld abwarten und dann an die Bundesregierung herantreten.

Weiter gehts hier

Genau so kann ich mir das leider vorstellen und dann brennt die Hütte aber lichterloh.
 
Aber was wäre die Konsequenz?
Würde Fussballdeutschland es wirklich schaffen, geschlossen den Spielen fernzubleiben, solange es keine Sitzplätze gibt? Zumindest die aktiven Fanszenen?
Oder ist dann wieder der Support der Mannschaft wichtiger und wird als Begründung dafür gebraucht, um doch hinzugehen?
Ich glaube, solange der Rubel rollt und die Stadien voll sind, ist den hohen Herren das sch.eissegal, was die Leute wollen, die für Stimmung sorgen, sieht man ja in England.
Dann gibt es auch keine Proteste mehr im Stadion, keine mündigen Fans und man kann auch fein die 50+1 Regelung aufweichen, siehe England.

Ich glaube der letzte Satz in dem von dir verlinkten Artikel trifft es ganz gut:
"Ruhe in Frieden, deutscher Vereinsfußball!"
 
Im Endeffekt geht es doch mal wieder nur ums liebe Geld. Um diese Entscheidung zu fällen wird eine künstliche Debatte initiiert, dass man "keine andere Wahl hatte".

Aber ich bleibe dabei, das können sich doch nur die Hälfte der ersten Liga leisten die Fans zu vergraulen. Bei kleineren Vereinen wie dem MSV sehe ich sehr schwierige Zeiten. Wenn es dazu kommen sollte werde ich jedenfalls nicht mehr ins Stadion gehen, und ich kenne einige die es ähnlich sehen.

Ich denke so in 10 Jahren ist die Fankultur komplett auf den Amateurfußball ausgewichen. Und dann freue ich mich schon wenn der "Event" Fußball nicht mehr die Massen zieht.
 

In einem Fall der schweren Körperverletzung aber nichts ungewöhnliches und auch nichts verwerfliches. Wenn das ein Konterfei eines Täter eines U-Bahn-Überfalls wäre, würde keiner was sagen.
Es waren anscheinend andere Ermittlungsansätze nicht erfolgreich, und nun geht die Staatsanwaltschaft mit dem Bild in die Öffentlichkeit. Bei Fotos aus Bankautomaten, die Kartenbetrüger zeigen, geht das deutlich schneller.
 
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es so dargestellt wird, als wenn ein Düsseldorfer durch einen Duisburger zu Schaden gekommen ist. Im Text ist dann zu lesen, dass es Düsseldorfer unter sich waren. Kindergarten eben.

In der RP fehlt der Hinweis gänzlich. Nicht verwunderlich.
 

Interessant? Ist mir zu wenig, Andi. :D

Ich finde die Argumentation in sich absolut schlüssig und kann sie inhaltlich nur unterschreiben. Erklärungen (und keineswegs nur die!) sind in einer echten Demokratie stets das ERGEBNIS eines gesellschaftlichen Dialogs und sind als einseitige Order einer Interessengruppe (hier: DFB/DFL) schlichtweg inakzeptabel. ;)

Letzteres - und das ist hier das besonders Pikante - kennen nämlich gerade viele Fans von Union Berlin zur Genüge aus Zeiten der glorreichen ostdeutschen "Volksdemokratie". :rolleyes:
 
Ich finde die Argumentation in sich absolut schlüssig und kann sie inhaltlich nur unterschreiben.

Bloß daß das Schreiben dieser Argumentation fast 4 Wochen dauert, ist schon merkwürdig. Hat für mich einen faden Beigeschmack, als ob ein Ghostwrither (hoffentlich richtig geschrieben) den Text verfasst hat.
Jedem seine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bloß daß das Schreiben dieser Argumentation fast 4 Wochen dauert, ist schon merkwürdig.

Ich kann mir vorstellen, Union war auch überrascht von dem vielen Zuspruch der Fußballfans aus ganz Deutschland, nicht einfach dem vorgesetzten Kram von DFB/DFL zu folgen. Hört sich für mich an, als ob die sich die Zeit genommen und sich zu dem Thema einmal zusammengesetzt haben. Gefällt mir besser als der oftmals pure Aktionismus, der viele treibt.
 
Endlich mal ein Verein, der nicht blind dem Diktat des DFB fehlt. Ich würde mir jedoch noch wünschen, dass endlich mal Jemand die fehlende Grundlage der Scheindebatte über Gewalt im Fußball anprangert.

Schade, dass unser als fannaher angepriesener Vorstand in letzter Konsequenz nicht hinter seinen Fans steht.
Hat der zum Ende der letzten Saison angekündigte Dialog zum Thema Pyrotechnik eigentlich mittlerweile begonnen?
 
Lesenswerter Artikel von spiegel-online:

Staat vs. Fußballfans Der unterschätzte Hooltra
d
Fussball-Fans, Polizisten: Stimmung nach Sicherheitshysterie auf einem Tiefpunkt


Stadionverbote, rigider Kampf gegen Pyrotechnik, nun sogar V-Leute in Fankurven - viele Ultras fühlen sich vom Staat verfolgt. Tatsächlich birgt die harte Gangart von Polizei und Fußballverbänden ein Problem: Sie stärkt die Position der aggressiven Hardliner.

Beginnen wir mit einem einfachen Vergleich: Wie viele Menschen wurden beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC verletzt? Kein einziger. Und wie viele Menschen kamen auf der Berliner Fanmeile beim EM-Aus der deutschen Nationamannschaft gegen Italien zu Schaden? Die Berliner Polizei schrieb 99 Strafanzeigen, 36 davon wegen einfacher und schwerer Körperverletzung. 17 Personen wurden festgenommen......


Hier geht es weiter zur Quelle
 
Staat vs. Fußballfans Der unterschätzte Hooltra

Der Artikel ist natürlich ganz in Ordnung.

Ich mache mir nur immer Sorgen, wie repräsentativ für die Gesamtgesellschaft die Kommentarfunktion darunter ist, wo vernünftige Kommentare eher in der Unterzahl sind. Da ist vom üblichen "Fußballvereine an den Kosten beteiligen" (natürlich bestimmt von jemanden geschrieben, der gerne Castor-Transporte schottert) bis hin zum Fordern von noch mehr "Law and Order" alles dabei.

Und genau auf diese Zielgruppe, nämlich diejenigen, die keine Ahnung haben, zielt doch die Politik, indem sie Stärke zeigen will. Die eigentlich Betroffenen sind da offenbar herzallerliebst egal, und dieses typische Muster betrifft ja von Rauchverboten über sinnlose Sicherheitsauflagen bei Festen bis hin zum Fußball alles.

Aber das ist tatsächlich kein Wunder, in der jeder meint, den Stein der Weisen gefressen zu haben und entsprechend andere sich dem entsprechend zu verhalten haben...
 
Ich mache mir nur immer Sorgen, wie repräsentativ für die Gesamtgesellschaft die Kommentarfunktion darunter ist, wo vernünftige Kommentare eher in der Unterzahl sind. Da ist vom üblichen "Fußballvereine an den Kosten beteiligen" (natürlich bestimmt von jemanden geschrieben, der gerne Castor-Transporte schottert) bis hin zum Fordern von noch mehr "Law and Order" alles dabei.

Das ist es doch. Die Gesellschaft interessiert sich nicht für die meist langweilige Wahrheit, sondern will immer neue und größere Sensationsmeldungen, ist ja auch viel interessanter. Und diese werden natürlich ohne den geringsten Zweifel übernommen, was dazu führt, dass Leute die noch nie im Stadion waren die Meinung haben, dass die Gewalt bedrohlich angestiegen ist.

Die Politik ist im Endeffekt nur ein Spiegel der Medien, dort wird genauso ähnlich inflationär reagiert um durch die erzeugte Angst bei den Wählern zu punkten. Um was genau es eigentlich geht ist in der ganzen Geschichte doch letztlich egal.

Es ist und bleibt eine Scheindebatte ohne jegliche Grundlage mit teilweise abstrusen Auswüchsen.
 
Neues nationale Konzept Sport und Sicherheit vorgestellt
http://www.stadionwelt-fans.de/inde...lt&folder=sites&site=news_detail&news_id=5414

[...]Ein Beispiel vom letzten Wochenende: Beim Spiel zwischen Hannover 96 und :kacke: 04 gingen Schalker vom Oberrang aus mit Fahnenstangen auf Einsatzkräfte los. Einige Chaoten versprühten Pfefferspray.
Beim Zweitligaspiel Duisburg-Dresden hielten nach Spielende auswärtige, aber auch heimische Ultras die Polizeikräfte in Atem. Über Stunden wurde die gezielte Auseinandersetzung gesucht. Dabei wurden auch Unbeteiligte verletzt. Ein Kamerateam des WDR erlitt Knalltraumata durch Pyrotechnik. Eine flüchtende Person trat sogar die Wohnungstür eines Duisburger Bürgers ein, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen.
Es ist wichtig, dass wir gemeinsam auf die anhaltende Gewalt reagieren.[...]

[...]Das Ziel ist eine verantwortungsbewusste, sich selbst regulierende Fankultur. Dafür ist eine klare Distanzierung von Gewalt, gefahrenträchtigem Verhalten und von Straftätern erforderlich.[...]

[...]Es gibt keine Patentrezepte. Wer Gewalt eindämmen will, muss deswegen vor Ort vor der eigenen Haustür genau hinschauen. Dort, wo die Vereinsfahnen an den Balkonen und Fenstern wehen. Dort müssen wir die Probleme lösen. Das ist der Schlüssel.

Ich glaub der Jäger hat nen Pfeil im Kopp...
Die Forderung nach einer Selbstregulierung ist in einigen fällen ja ok. Man kann aber nicht mehr von einer Fankultur sprechen, wenn diese gegen sich selber handeln soll. Da wäre "Publikum" treffender.
 
Lienen Interview zum Thema Fankultur

Interessantes Interview mit Ewald Lienen zum Thema Fankultur:
...
Lienen: Der große Fehler besteht darin, dass diejenigen Fans am heftigsten kritisiert werden, die dafür sorgen, dass der Fußball populär geworden ist und uns jedes Wochenende mit Choreografien Freude bereiten. Und ganz nebenbei gewährleistet, dass der Fußball Millionensummen generiert. Wenn aber dann einer ein Pyrofeuer hochhält, ist das alles von jetzt auf gleich vergessen. Dann bricht wieder eine übertriebene Hysterie aus und es wird so getan, als würde die Welt untergehen. Anstatt direkt die Vereine zu bestrafen, müssen der DFB und die Vereine die Gespräche mit den Ultras beibehalten und intensivieren, um der Fankultur Herr zu werden. Das ist die einzige Chance, die der Fußball hat.
...
http://www.derwesten.de/sport/fussb...niger-strafen-fuer-die-vereine-id7055056.html
 
Die Abschaffung der Stehplätze ist doch eh beschlossene Sache.

Der DFB und einige Würdenträger (*hust* Kind *hust*) werden die Fans solange Protestieren bis es völlig eskaliert und dann wird dem normalen Bürger das als "wir wurden dazu gezwungen" verkauft.
 
Weiss nicht, ob es hier passt, wenn nicht bitte verschieben:

Pogatetz zum Thema Stadionverbote:

"Da müssen gesetzliche Normen geändert werden. In Wolfsburg haben 100, 150, vielleicht auch 200 Leute den Spruch minutenlang gesungen. An wen wollen Sie da rangehen? Da müssen wir prüfen, inwiefern wir Strafen und Stadionverbote aussprechen können, ohne dass man es im Einzelfall zu 100 Prozent beweisen kann"

Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/..._manche-anhaenger-werden-immer-depperter.html

Ist doch eine tolle Idee für die Sicherheitskonferenz. Warum nicht mal Stadionverbot für einen ganzen Stehblock aussprechen, irgendeiner hat bestimmt was gemacht.
 
Pogatetz zum Thema Stadionverbote:

"Da müssen gesetzliche Normen geändert werden. In Wolfsburg haben 100, 150, vielleicht auch 200 Leute den Spruch minutenlang gesungen. An wen wollen Sie da rangehen? Da müssen wir prüfen, inwiefern wir Strafen und Stadionverbote aussprechen können, ohne dass man es im Einzelfall zu 100 Prozent beweisen kann"

Die Aussage ist aber von Martin Kind ;)
 
Ligavorstand beschließt Fahrplan zur Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen
http://www.presseportal.de/pm/52476...tand-beschliesst-fahrplan-zur-umsetzung-von/t

...Ziel ist dabei, dass sich die Clubs auf gemeinsame Regelungen verständigen, die anschließend in die Statuten aufgenommen und dann auch von der DFL kontrolliert werden. Die Nichterfüllung dieser Regelungen könnte dann im entsprechenden Fall auch im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens sanktioniert werden. Gleichzeitig soll bei der Verteilung der Medien-Erlöse darüber nachgedacht werden, gegebenenfalls Gelder einzubehalten, um die Finanzierung notwendiger Standards sicherzustellen.

Inhaltliche Kernpunkte des vorgelegten Konzeptes sind Verbesserungen in Bezug auf Ordnungsdienste, die Kommunikation unter allen Beteiligten vor und während des Spieltages sowie der infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Hier werden unter anderem die Qualifizierung und Zertifizierung von Ordnungsdiensten vorgeschlagen. Zudem sollen Ordner der Gastclubs in die Sicherheitsabläufe der Heimclubs integriert werden. Insbesondere im Vorfeld von Spielen soll darüber hinaus die Kommunikation unter den Clubs durch standardisierte Abläufe intensiviert werden. Mit Blick auf den Einlass soll die Infrastruktur optimiert werden, damit - falls nötig - zusätzliche Kontrollen zügig und ohne unverhältnismäßigen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte durchgeführt werden können. In Bezug auf moderne Videosysteme soll zunächst an jedem Standort eine Analyse stattfinden, die auch eine Einschätzung der Polizei beinhaltet, um dann gegebenenfalls einen gemeinsamen Standard zu definieren. ...
 
Der Ansatz ist ja nicht der schlechteste, aber ansonsten wird auch wieder nur der gleiche Pyro-Gewalt-Quatsch heruntergespult der sich in den Medien festgesetzt hat und von sensationsgeilen Leuten die noch nie ein Stadion von innen gesehen haben bereitwillig aufgenommen wird.
 

hast du auch die zweite Seite gelesen? ;)

.....

Frage: Viele Ultras befürchten, verdrängt zu werden. Sind Sie auch so pessimistisch?

Feltes: Das Fatale ist, dass sie sich unter Zugzwang fühlen und immer mehr Gewalt, immer mehr Pyrotechnik anwenden. Die Polizei und die Vereine können nicht anders, als das zu unterbinden. Am Ende kann es nur einen Gewinner geben. Gerade die extensive Pyrotechnik können die Vereine nicht weiter mit ansehen, denn irgendwann wird es Verletzte oder gar Tote geben.

Frage: Wie hat sich die Pyrotechnik verändert?

Feltes: Wenn bei 80.000 Zuschauern Pyrotechnik abgebrannt wird und sich der Rauch unter dem Tribünendach sammelt, ist das etwas anderes als früher in den alten Stadien – mit Laufbahn und ohne Dach. Da konnte der Rauch abziehen. In unseren modernen, voll besetzten, eng gebauten Stadien geht das nicht. Die Qualität und Intensität der eingesetzten Pyrotechnik hat sich zudem verändert. Was da inzwischen eingeschleust wird aus Polen oder woher auch immer, hat eine andere Qualität. Die heutige Pyrotechnik ist deutlich gesundheitsschädlicher als noch in den Siebzigern oder Achtzigern.

Frage: Was halten Sie von einem legalen Abbrennen von Pyrotechnik unter Vereinsregie?

Feltes: Das würde bedeuten, dass man bestimmte Bereiche freihält, vor dem Spiel oder in der Pause. Das ist dann Pseudopyrotechnik. Wie beim Madonna-Konzert in der Arena auf :kacke:. Das ist aber nicht das, was die Ultras wollen.

Frage: Sehen Sie eine Zukunft für die Pyrotechnik?

Feltes: Ich sehe im Moment keine Möglichkeit, in den deutschen Stadien Pyrotechnik anzuwenden – höchstens wie bei Konzerten kontrolliert durch den Veranstalter. Aber das spontane Zündeln, dass schon bei der Anreise am Bahnhof die ersten Böller fliegen, das geht so nicht weiter.

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