Ich sehe die Stadiongesellschafter jetzt in der Pflicht, die Insolvenz zu vermeiden.
Ob sie jetzt moralisch in der Pflicht stehen ist die eine Sache - ohne MSV ist das Stadion schlicht sinnlos.
Zunächst einmal wirkt es auf mich immer wieder mehr als befremdend, dass ausgerechnet die nun mehr wirtschaftlichen Einfluss fördern, deren (un-)wirtschaftlches Handeln maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der MSV überhaupt in diese Lage gekommen ist.
Auf der anderen Seite gibt es berechtigte Gründe anzunehmen, dass bei allen Beteiligten die Einsicht gewachsen ist, dass jedwedes Konstrukt dauerhaft nur mit einem stabilen MSV Sinn macht.
Eine völlige rechtliche Ausgliederung des Profibreiches ist per se weder gut oder schlecht. Es kommt wie bei allen Gesellschaftsformen darauf an, was man daraus macht. In einer schwierigen wirtschaftlichen Lage ist eine unabhängige Gesellschaft deutlich agiler als das bestehende, verzahnte Konstrukt - und zudem für externe Partner berechenbarer. Natürlich könnte man unterstellen, man wolle diese Eigenständigkeit nutzen, um "noch mehr Geld" aus dem MSV raus zu ziehen - die traurige Realität ist nur: Da ist garkeines mehr!
Ich glaube umgekehrt NICHT, dass die Satzungsänderung notwendig ist, um erfolgreich zu arbeiten. Sie dokumentiert für mich leider zunächst mal, dass nachwievor primär machtpolitisch gedacht wird. Das kann ich in gewissen Grenzen nachvollziehen - wenn ich mehr Geld in ein Projekt stecke, möchte ich auch ein gewisse Kontrolle haben. Viele Köche verderben den Brei. Ich sehe mit meiner beschränkten Einsicht persönlich allerdings nicht, wo wirtschaftlich sinnvolle Schritte in der Vergangenheit tatsächlich
durch den Verein und seine Mitglieder verhindert worden wären.
So frage ich mich: Bei welchem tatsächlich sinnvollen Schritt würde dieser Widerstand heute so heftig erwartet, dass man ihn unbedingt von vorne herein ausschließen will?
In der Hoffnung auf eine echte Lösung, wünsche ich den Verantwortlichen weiterhin kühles Blut und einen klaren Blick für das tatsächlich Sinnvolle - und das hängt nicht primär an der Rechtsform, sondern an der Stimmigkeit der Strategie!