Und jetzt noch die epische Breite
Warum setzen wir eigentlich die Stellschrauben in unserem Verein im Moment so unter Druck? Wegen eines "Grottenkicks" gegen Osnabrück, denn man hoffentlich als Ausrutscher bezeichnen kann? - und das können wir erst nach dem Spiel gegen die Kickers und ggf. danach tatsächlich ablesen. Ich lese hier von "90 Minuten Gras fressen", "kämpfen bis zum Umfallen", "kein Technik Schickimicki seitens des Trainers", "das Team auf den Gegner richtig einstellen", "keine Entwicklung bei den Spielern", "fragwürdige Einstellung von Trainer und Spielern", "kein hoch und weit auf den King", "das Ergebnis ist egal so lange der Wille gezeigt wird" etc. pp.
Die einen wünschen dreckige Siege, andere wiederrum Entwicklung, manche wollen nur Fußball sehen - auch diese Liste ist lang und bei weitem nicht vollständig.
Ich kenne mich bei FB nicht aus, aber es scheint ja so, dass auch dort vor allem GL in die Kritik geraten ist. Dann gibt er ein offensichtlich von sich selbst motiviertes Interview, in dem er zugibt, dass das in Osnabrück Grütze war und das halbe Portal wirkt wie ausgewechselt. Dann schießt Ivo noch nach, dass man sich in positiven Vertragsverhandlungen befindet und hier ist man semi-beeindruckt und jetzt, nach dem offensichtlichen Handschlag Vertrag, diskutieren wir wieder von vorne, wie lange und warum überhaupt der Vertrag verlängert werden sollte, samt aller Vor- und Nachteile.
Ja, das sind alles Profis - auf und am Rande des Feldes. Aber ich frage mich, wie würdet ihr es empfinden wenn Eure Leistung in epischer Breite diskutiert wird, nur weil es mal einen Ausrutscher gab bzw. einem Eure Nase nicht in den Kram passt? Führt das zu Stabilität?
Sicherlich gab es auch bei GL Momente, wo wir alle dank der Auswechselungen dem Wahnsinn näher standen als uns vielleicht lieb war. Am Anfang waren das auch noch verzeihbare "Fehlentscheidungen" weil sich die Truppe und das Trainerteam noch orientieren mussten, zum Ende der ersten Hälfte der Saison ergaben sich aber zwingende Gründe, warum so mancher spielen musste, obwohl es vielleicht nicht die glücklichste Variante zu sein schien, aber der Mangel an Alternativen halt nix anderes zuließ.
Diese Situation hatten wir auch in Osnabrück und dennoch, da geb ich Ivo recht, hat die Qualität (hier bitte an den eigentlichen Wortsinn denken oder nennt es einfach Brauchbarkeit) des Kaders und der Mannschaftsleistung ausgereicht um ein Niederlage abzuwenden, wenn auch nur dank 20 Minuten halbwegs vernünftigen Fußballspiels. Ich persönlich hätte letzte Saison und auch früher, mindestens mit einer herben Klatsche für den Aufbaugegner MSV gerechnet.
Wir sind alles mindestens Bundestrainer und sicherlich ist Kritik berechtigt und richtig. Auch sind Vergleiche mit den direkten "Wettbewerbern" richtig, aber irgendwie doch auch nicht wirklich zielführend, oder überseh ich da was? Was bringt es mir die Kader zum n-ten Male zu vergleichen und durchzurechnen wie viele Bundesliga (1. + 2.) Minuten Spieler und Trainer zusammen in die Waagschale werfen, wer eigentlich mindestens 2. Liga tauglich ist (vom Papier her oder dank der Vergangenheit), wie viele Neu- und Abgänge die verschiedenen Vereine verkraften mussten? Wir müssen mit dem klar kommen was wir haben. Ist vielleicht nicht schön, aber so isset nun mal.
Das nur mal am Rande.
P.S.: Falls einer fragt: Nein, ich bin nicht die inoffizielle Pressesprecherin von GL, aber ich sehe einen akribisch arbeitenden Menschen an der Seitenlinie, der mal wie Rumpelstilzchen rumtobt, aber gleichzeitig im Training den Sinn und Zweck seiner Arbeit den Spielern vermittelt/vermitteln will. Und davor hab ich Respekt. Und die bisherigen Ergebnisse lassen das auch zu. Sollten die Jungs morgen in Stuttgart nicht Besserung zeigen, dann darf man mir gerne ne lange Nase zeigen. Aber bisher sprechen wir hier über sehr viel Theorie. Keiner weiß was morgen passiert. Ich glaube allerdings, dass die Jungs (Trainer und Spieler) ihren Kritikern ne lange Nase zeigen werden

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