Ach je, die "Kommerzialisierung". Da hat doch wohl jeder mittlerweile seinen ganz persönlichen Spagat. Der eine runzelt bereits wegen der mit Werbung bedruckten Dauerkarte die Stirne, der andere ist nur dann ein wenig vergrätzt, wenn sich die vom Hauptsponsor generös verteilte Klatschpappe nicht kundenfreundlich im Sponsorenanorak verstauen lässt. Und ich? Tja nun, was soll ich sagen.
Grundsätzlich finde ich es ganz hilfreich, sich selbst nicht als Mittelpunkt der Fußballwelt zu begreifen und gelegentlich zu akzeptieren, daß die Welt und die Gesellschaft sich weiterdrehen. Ich beispielsweise bin nun 48 und schon damit immer weniger eigentlicher Adressat der Veranstaltung. Will sagen: Die Leute sind von Jahr zu Jahr anders. Sie sind im Schnitt von mir aus gesehen immer jünger, sie sind logischerweise anderen Geistes Kinder, sie sind demzufolge auch immer mehr und immer öfter anderer Meinung. Das einfach einmal wertfrei (ich betone: wertfrei) zur Kenntnis zu nehmen, ist keine schlechte Basis. An meinem Wesen wird die Fußballwelt nicht genesen, obgleich es natürlich sehr schön wäre, wenn sich alle bis hinauf in die Verbände auf meine ganz persönliche Sicht der Dinge verständigen könnten. Wahrscheinlich wird das nicht geschehen.
So weit, so gut aber trotz der nun o.a. "Selbsteinnordung" bleibt der Themenkreis rund um die "Kommerzialisierung" weiter bestehen und damit auch die Frage, wie ich ganz persönlich damit umgehe.

Und sie bleibt und bleibt offen. Von Fall zu Fall. Von Jahr zu Jahr. Ich gebe zu, daß ich an mir zunehmend altersmilde Gelassenheit bemerke und daß auch die Aufmerksamkeit nachläßt. Ich rege mich also nicht mehr grundsätzlich über alles und wenn doch, dann nicht mehr mit derselben Inbrunst auf und ich nehme auch nicht mehr alles wahr oder suche gar nach Indizien und Umstände, die mich in meiner Weltsicht unterstützen. Ich bin irgendwie zum Eklektiker geworden und lebe den Augenblick, auch was mein ganz persönliches Verhältnis zu dieser "Kommerzialisierung" angeht.
Im Grunde will ich mit diesem Beitrag überhaupt nichts sagen (ist mir wohl auch perfekt gelungen

). Zumindest nichts was in irgendeiner Form allgemeinverbindlich oder allgemein hilfreich wäre. Die Botschaft ist vielleicht, daß der in irgendeiner Form bestehende Kampf gegen die Kommerzialisierung ein ganz persönlicher Kampf ist, der nur ausnahmsweise und in ganz offensichtlichen Fällen gemeinsame Nenner und damit auch gemeinsame Aktionen begründet. Die eigentliche Wertung, die eigentliche Grenze und Hemmschwelle läuft aber bei jedem von uns ganz persönlich ab und gilt dementsprechend. Und sie ist in fast jedem Fall nicht zu beurteilen, sondern allenfalls auf Augenhöhe zu diskutieren. Gerne lege ich dar, wieso ich zu a und b stehe, wie ich es eben tue. Ich lasse mich aber nicht mit gewissen Keulen knüppeln.
Tja nun, im Grunde sehr wenig erhellend. Ich weiß. Seht es mir nach. Mögen die Götter Euch die hiermit verplemperten 2 Minuten entlohnen
