Ofosu-Ayeh ist für mich eine Gjasula ähnliche Personalie. Bei beiden könnte man endlos darüber streiten, inwieweit Auffälligkeit auch Qualität in mannschaftsdienlichem Sinn, oder Qualität schlechthin, bedeutet. Ich fand Ofosu-Ayeh damals beeindruckend mit seinen Spurts, aber auch weniger auf das taktische Zusammenspiel insgesamt bezogen. Mit dem Ball war er alles andere als ein Genie. Hier würde ich zum Beispiel einen Feltscher auf einem ganz anderen Niveau anordnen. Auch, was seine Mannschaftsdienlichkeit insgesamt angeht.
Für mich ist Feltscher, ganz anders, als sein Äusseres suggeriert, ein harter, genügsamer und dabei ausgesprochen lernbereiter Grasfresser, und kann auch noch verschiedene Positionen spielen. Er wurde ziemlich in Anspruch genommen, als es unsererseits nur darum gehen konnte, eine handbreit Wasser unter dem Kiel zu behalten, und ist den Erfordernissen zu dieser Zeit vollständig gerecht geworden. Dass er am Ende in Punkto Übersicht und Abgezocktheit natürlich nicht mit einem zum Schluss hin endlich fit gewordenen Steffen Bohl mithalten kann, liegt fast in der Natur der Sachen.
Ofosu-Ayeh wurde bei Baumann darüber hinaus an der langen Leine gelassen. Wie er sich in ein Ensemble einfügt, was wie bei Lettieri möglichst präzise eine vielschichtig gestaltete Inszenierung nachvollziehen soll, ist schwierig vorherzusagen, wenn man nicht genau weiss, in welche Richtung er sich in Aalen weiterentwickelt hat.
Ob ich ihn gern im Tausch für Feltscher zurück hätte? Ganz eindeutig nein! Höchstens, dass er noch dazu kommt, wenn es mit Wille leider nicht weitergeht.