Es ist nicht die fehlende Qualität unserer Spieler, die uns im Moment absolut nicht konkurrenzfähig macht, sondern das fehlende Konzept und die Überängstlichkeit unseres Trainers. Wir können gegen keinen Gegner in Liga 2 90min auf Abwarten und Absichern spielen ohne eigene Initiative nach vorne. Wir verlieren nach der Balleroberung quasi sofort wieder die Bälle, weil wir nicht vernünftig nach vorne spielen. Wenn die Gegner keine Angst vor einem tödlichen Konter zu befürchten haben, können sie gefahrlos aufrücken und erdrücken uns letztendlich wie in Bochum oder jetzt in Karlsruhe. Um eine 0 zu halten durch reine Defensivarbeit benötigst du eine sehr gute, voll eingespielte und funktionierende Mannschaft, wo jeder für jeden kämpft und rackert, die Räume zugestellt werden und 90min gearbeitet wird. Dieser völlig unnötige Dauerdruck erzwingt eigene Fehler, wie beispielsweise beim 0:1. Baji muss rausrücken, weil der zuständige AV nicht bei seinem Gegner ist (Fehler 1), dann sichern 4! eigene Leute die kurze Ecke, wo sich kein Karlsruher befindet, einzig Klotz bleibt korrekt auf seiner Position am Mann (am langen Pfosten). Das Zentrum, wo 90% der Flanken hin kommen sollen, ist völlig blank. Weder Rata noch Bomheuer bemerken das! So einen Bock hätte Meise nie und nimmer geschossen. Eine eingespielte IV ergänzt sich blind- muss ein IV nach aussen, um zu helfen rückt der andere IV in die zentrale Position - das sind Basics. Als Gegner bleibt dann nur der lange Ball über die Abwehr ,Ziel hinterer Pfosten. Den sollte ein guter TW aber auch mal entschärfen können, wenn er nicht zurück gezogen wurde. In diesem Falle hätten wir aber wieder einige Spieler vor dem Ball gehabt. Trotzdem kann so ein Ding dann noch reinrutschen, aber so eine Einladung wie Hoffer sie heute gereicht bekam, die sieht man verdammt selten.
Wenn man sich dagegen mal die Darmstädter in Schlacke an sieht, wie der Dirk Schuster die eingestellt hat, kann man nur den Hut ziehen. Die Schalker Außen wurden sofort gedoppelt, um die Flanken bereits zu verhindern. So wird verteidigt - der Gegner muss bereits bei der Spielentwicklung / beim Vorbereiten gestört werden, sonst kommt man irgend wann zu spät.
Diese rein auf Defensive und Glück aufbauende "Taktik" kann nur in die Hose gehen. So spielt man keinen Gegner müde, um selbst erfolgreich sein zu können.
Bei diesem Konzept zermürbe ich nur meine Spitze, den KIng. Der rennt und rennt und erreicht nichts. King ist ein Strafraumspieler, der Zuspiele braucht- Flanken und sichere Bälle in die Spitze und Mitspieler, die nachrücken oder selbst mal gehen, wie Klotz das ein- bis 2mal versucht hat. Damit kannst du den Gegner verwirren, aber nicht mit nach vorne gedroschenen Bällen.
HZ 2 gegen Bielefeld hat doch bewiesen, was die Mannschaft könnte, wenn sie dürfte. Wir haben Spieler, die sich durchsetzen können, wenn die Bälle mal besser ankämen, aber weder von außen, geschweige denn aus dem MF kommen halbwegs verwertbare Pässe/Flanken. Ein Konzept, was nur auf glückliche Zufälle im Offensivspiel hofft, bringt uns back to Baumann. Da hatten wir oft das Glück, was uns bisher versagt blieb.
Aber das kann die fehlende Taktik (Offensiv- Verteidigung) nicht rechtfertigen. Wir sind mit einer eingespielten Mannschaft in die Saison gestartet, mit Spielern, die unser Trainer alle kannte, da hätte viel, viel mehr draus gemacht werden müssen. Der Vorteil der "Eingespieltheit" wurde nutzlos weggeschenkt, vor allem durch den leidigen, unnötigen Wechsel unserer Abwehrzentrale (IV). Damit hat Gino sich, unserem Team und vor allem Meise und Dustin einen Bärendienst erwiesen.
Fehler können passieren, aber wenn diese Fehler nicht erkannt und ausgemerzt werden, dann muss aus dem Management eingegriffen werden, bevor Panik- Einkäufe und- Entlassungen als alleiniger Lösungsansatz übrig bleiben.
Wir bekommen die Abwehr niemals dicht, wenn nicht alle Spieler mitziehen und auch mal nach vorne gespielt wird.
Ausserdem würde ich empfehlen gegen Fürth mal den Torwart zu tauschen- Rata ist von der Rolle und viel zu still (weil er sich nur auf sich selbst konzentrieren muss?).
Ohne sofortige Korrekturen gehen wir unter- tasmania-like - weil wir viel zu lange abwarten, bis eingeschritten wird.