Die Hertha, obwohl mittlerweile solide wirtschaftend und auch vorzeitig aller sportlichen Sorgen ledig, sollte aus meiner Sicht tunlichst berücksichtigen, daß die Rettung fast ausschließlich auf der starken Vorrunde basiert. Die Rückrunde verlief dagegen sehr unbefriedigend und nicht umsonst ist die Hertha auch Stand heute Letzter der Rückrundentabelle. Dazu kommt noch der definitiv beschlossene Abgang von Ramos, der mit seinen 16 Toren bei nur insgesamt 38 erzielten (auch dies der viertschlechteste Wert der Liga) ebenfalls sehr prominent für die vorzeitige Rettung verantwortlich war.
Luhukay traue ich zwar durchaus zu diese Teilaspekte richtig zu analysieren und für die nächste Saison möglichst zu kompensieren, sehe aber für Hertha das sprichwörtliche "verflixte zweite Jahr des Aufsteigers" und demzufolge auch eine beinharte Folgesaison. Ob die Rückkehr des verletzungsgeplagten und auch verletzungsanfälligen Lasogga den Verlust von Ramos auch nur ansatzweise kompensieren wird, halte ich beispielsweise für äußerst unwahrscheinlich.
Was den Endspurt im Abstiegskampf betrifft, wäre mein Wunscheinlauf Braunschweig 16, Nürnberg 17 und Hamburg 18. Die letzten beiden meinetwegen auch umgekehrt

. (Leider sehe ich aber auch noch den VfB in der unschönen Verlosung, weshalb man doch bitte schon in Hannover punkten sollte).
Der Trainerwechsel in Nürnberg hätte aus meiner Sicht nur dann Aussicht auf Erfolg gehabt, wenn dort ein ausgewiesener Abstiegsfachmann wie beispielsweise Stevens beim VfB installiert worden wäre. Der Wechsel zu dem allgemein unerfahrenen Eigengewächs Prinzen

erhöht die Wahrscheinlichkeit der Rettung aus meiner Sicht nicht. Außer "Ich kenne Euch, ich kenne den Club" ist da doch nichts, was effektiv für den Abstiegskampf zugutekommt. Mag sein, daß der Club nun weniger Tore einfangen wird, er wird demgegenüber aber auch keine Offensivkraft entwickeln. In einer Situation, in der im Grunde nur Siege zählen, ist das einfach zu wenig und für meinen Geschmack wären die "fliegenden Fahnen", die Verbeek vertreten hat, unter dem Strich vielleicht erfolgversprechender.
Hamburg hat zwar mit Slomka einen durchaus anerkannten Fachmann gewonnen, leider ist dieser Fachmann aber von vornherein zu 50 %, nämlich schonmal insgesamt auswärts, nicht gerade vom Erfolg verfolgt. Nun kommen auch noch desolate Leistungen im eigenen Hause hinzu. Und nicht genug damit, haben Trainer und Mannschaft nach wie vor gegen den Verein als solchen mit seinen fürchterlichen Gremien, sowie gegen die wohl grauenhaftesten Vereinsoberen der gesamten Bundesligageschichte zu kämpfen. Zu guter Letzt existiert da noch ein Umfeld, das allen Ernstes NOCH IMMER glaubt, der große HSV wäre in der Liste der Bundesligisten in Gold gemeisselt und nach wie vor eigentlich zu viel Höherem berufen.
Braunschweig ist halt Braunschweig. Zwar ist mir dieser Verein herzlich egal, trotzdem nötigen mir erstens der stets ungebrochene Kampfgeist der Mannschaft, zweitens das ungebrochene Bündnis zwischen Verein und Umfeld, sowie drittens die Sachlichkeit und Klarheit im Erkennen der Situation großen Respekt ab. Und anghesichts der Restprogramme, sowie der allgemeinen Umstände bei der Konkurrenz, sehe ich für Braunschweig tatsächlich eine gute echte Chance auf den Relegationsplatz. Nur schade, daß die Spiele Braunschweig-Nürnberg und Braunschweig-Hamburg schon stattgefunden haben

Das wären doch jetzt herrliche Gemetzel geworden
