Zu dem Vorgang muß man wissen, daß Bader sich über die ganzen Jahre, trotz Megatonnen von Pannen, Fehlgriffen und Desastern, die letztlich sogar zu einigen Abstiegen geführt haben, eigentlich nur halten konnte, weil er eine ebenso enge wie auch seltsame Symbiose mit den Nerrrnberrrrcher Ultras eingegangen ist.
Schon in der letzten Saison war es doch recht befremdlich, als die Mannschaft in Karls

nach einem dort sicher nicht unmöglichen 0:3 auf Geheiss der Ultras ihre Trikots abliefern mußten

Bader hat dies (natürlich) geduldet und die Ultras haben es ihm, wie immer, auf der folgenden JHV gedankt. Mit der aktuellen Aktion scheint der Bogen endlich überspannt gewesen zu sein und in der Tat ist es höchste Zeit einzugreifen, wenn sich der SpoDi nicht entblödet, auf "Anregung" einer oder mehrerer Fangruppierungen zum Handy zu greifen und den Mannschaftsbus dorthin zu dirigieren, wohin ihn die Meute zitiert.
Offensichtlich ist Bader mittlerweile das sonst sehr treffsichere Gespür abhanden gekommen, wie man seine Hausmacht erhält, ohne dabei zu überziehen, eine Fähigkeit, die man ihm nicht absprechen kann und die er bis in diese Tage geradezu virtuos für sich nutzen konnte. Ich bin jetzt ziemlich gespannt darauf, wo der nun landet. Denn daß Bader irgendwo landen wird, steht für mich außer Zweifel. Dürfte ich mir den nächsten Ort des segensreichen Wirkens wünschen, wäre es natürlich, denn Tradition verbindet ja, eindeutig

.
Nürnberg ist für mich nun schon jetzt als Aufstiegskandidat erledigt. Die Mannschaft ist nämlich wohl sportlich (deftige Niederlage zum Einstand) und psychologisch (Aberwitz pur auf einem Parkplatz) am Boden. Der Trainer ist durch diese Aktion ebenfalls angeschlagen, denn welcher Trainer hält angesichts solcher Geschehnisse rund um seine ohnehin gerade verunsicherte Mannschaft still? Dazu kommt: Das personifizierte Feindbild ist weg. Wer nimmt nun dessen beim Glubb (auch DAS ist Tradition) eminent wichtige Stelle als "Mopperbündler" ein? Wolf? Aufsichtsrat und Präsidium sind schwach und im Grunde eine ziemlich ahnungslose Ansammlung von nun schwer verwirrten Menschen, die sich nun flackernden Auges aus der zwielichtigen Baderhöhle an die sonnenbeschienene Oberfläche tasten. Orientierungslos, weil man mit Bader, der in seiner Narrenfreiheit alles nur denkbare selbst erledigte, weil er es nicht nur durfte, sondern auch sollte, nun schlagartig in Personalunion alles verliert, was einen Verein überhaupt am Laufen hält. Verwaltung, Sportbetrieb, operatives Geschäft, wie auch die Zukunftsplanung sind dahin. Man hat sich bequem mit Bader arrangiert und über viele Jahre einfach "machen lassen".
Vielleicht macht der Glubb ja nun mittelfristig dem TSV 1860 Konkurrenz, was die längste Zweitligazugehörigkeit angeht, vielleicht aber auch RW Erfurt und dem VfB II ein Stockwerk tiefer

Mir solls recht sein.

Sie sagen ja selber "Der Glubb is a Depp" und liegen damit ausnahmsweise auch vollkommen richtig.
Und zuletzt vielleicht noch: Wer Nürnberg und Sechzig wirklich kennt, wird sich über Ingolstadt oder auch Augsburg nicht aufregen. Dort wird nämlich gute Arbeit geleistet und dort wird der (zugegeben überschaubare) Anhang auch nicht lückenlos finanziell und vor allem emotional über den Tisch gezogen. Nürnberg und 1860 sind eine Schande für alle anderen Traditionsvereine und werden leider auch vollkomen zu Recht argumentativ von alljenen herangezogen, die den hohen Wert der Tradition im Fußball anzweifeln oder diese sogar für ein Hindernis halten.