Unter Hellmich ist doch auch oft schon nach 15 Minuten gepfiffen worden. Das seit Jahren alles beklatscht wird stimmt doch zum größten Teil. Da werden die sportlichen Leistungen einfach so hingenommen. Habe das Gefühl das einigen Fans eingetrichtert wurde gefälligst dankbar zu sein immer noch im Profifußball vertreten zu sein. Es gibt auch null Konsequenzen für Verantwortliche wie den Präsidenten, Vorstand und den Entscheider der Entscheidungen (wer hat Heskamp eingestellt? Konsequenzen? Austausch? Nix passiert hier)
Vereine die halbwegs hohe Ziele haben würden jetzt die sportlich Verantwortlichen austauschen weil man schon lange keine Weiterentwicklung mehr sieht. Die sportliche Bilanz schon länger nicht mehr gut ist und die sportlichen Leistungen auf dem Platz nicht dem entsprechen was man sich so vorstellt. Es geht nicht nur um die geholten Punkte sondern den Gesamteindruck
Tut mir leid, aber mit "eingetrichtert" gehe ich nicht mit. Ich spreche nur für mich - aber ich bin nicht unendlich dankbar dafür, an der Wedau noch Profifussball geboten zu bekommen. Meine Solidarität, was das betrifft, richtet sich allein auf die ganzen Amateure aus, die daran hängen, dass in der Region ein Profifussball-Zugpferd existiert. Persönlich kann ich meinen Spaß jede Woche an der Westender Straße haben, da ist alles dichter dran, unmittelbarer, erregender und lustiger. Wenn du da das Richtige reinrufst, wird auch mehr gelacht. Und die Wurst ist auch besser.
Für mich ist das längst umgekehrt: Das wahre Zuschauerleben ist an der Stankette, oder im Stadion eben alles drumherum. Dort rumzulaufen, welche zu treffen, die du kennst, hier und da ein bisschen zu quatschen, diese typischen Freundschaften, wo du dich nach Jahren manchmal noch nie gefragt hast, wie jemand heisst. Und wenn du dann fragst völlig verblüfft bist, weil der Name null zu dem vertrauten Gesicht passt. Alles das erlebe ich weder in der Bundesliga, noch im nationalen oder internationalen Modus vor irgendwelchen Bezahl-Fernsehevents. So vertraulich sich die Reporter, Kommentatorixe und Nachbereitenden dabei auch gelegentlich anbiedern.
Zu den Möglichkeiten, die der heutige Profifussball noch bietet, wenn du nicht auf Gedeih und Verderb an ein Aluminium-Investorenkartell, einen Möbelkönig oder den Multi Allianz-Versicherungen verkaufst, ist wirklich unendlich viel beschrieben worden. Wir müssen auf unseren Esswein so lange warten, wie Bayern auf seinen Kane, das ist der Lauf der Dinge in einem Geschäft, wo die Spierlerberater immer mehr Anteile daran haben, wie es läuft. Ich habe keine Lust mehr, deswegen ständig mit Wut in der Tasche rumzulaufen. Insofern ist Profifussball für mich immer nur "auf Abruf" - etwas, mit dem ich halb überlaufe, von dem ich aber auch halb Abstand halte.
Ich denke, viele haben sich in den letzten Jahren in ähnliche Nischenpositionen zurückgezogen. Aber für mich ist das das Gegenteil von "man hat etwas eingetrichtert bekommen". Ich nenne das anders, nämlich "Der Wirklichkeit mehr Raum geben". Wer einen Plan hat, der aber dann auch in der Theorie wenigstens nachvollziehbar sein sollte, kann den ja vorlegen. Und aufgrund dessen "mehr Professionalität in der Geschäftsführung" einfordern. Dann muss der Anspruch an den Wirklichkeitssinn des Gesagten aber auch entsprechend hoch sein.