Schimanski
2. Liga
Ich denke, man hat gestern sehr gut gesehen, dass die Mannschaft kaum feste Abläufe oder Prinzipien hat. Alles sah sehr freestylig und improvisiert aus. Es gab kaum mannschaftstaktische Synergien. Es wurde sowohl im Pressing als auch im Ballbesitz immer erst ballnah reagiert. Ballfern gab es viel Passivität, zuschauen und abschalten. Ich erkannte keinen übergeordneten Plan oder irgendwas, das über mehr als eine Station vorbereitet und inszeniert wurde. Es wurde scheinbar einfach so drauf los gespielt. Das galt für alle Spielphasen.
Gegen den Ball war es eigentlich nur: der ballnähste Spieler läuft alibimäßig an (ohne Zugriff zu kriegen). Mit Ball war es: der ballnähste Spieler bietet sich kurz an, die spielschwächeren Spielern haben dann entweder direkt auf den nächsten weiter gespielt (auch wenn die Zone eigentlich "tot" war und es dort kaum Aussicht auf Dynamik gab), die spielstärkeren haben etwas ziellos den Ball geführt, dann aber meist ähnlich alibilesque Pässe gespielt.
Wie oft hat Bakir abgedreht weil er in der Tiefe keine Angebote hatte? Fast jedes Mal! Stoppel hat sich überambitioniert fallen gelassen (wollte Verantwortung übernehmen), den Ball abgeholt und ist dann einfach los gedribbelt. Aber sinnvolle Folgebewegungen (Tiefenläufe, kurz anbieten, Gegner binden/wegziehen) gab es so gut wie nicht und wenn, wurden sie von Stoppel nicht beantwortet.
Unter Druck und Stress im Bereich des gegnerischen Sechszehners konnte ich sogar einige "blinde" Pässe, wie Klatschbälle ins Leere beobachten. Hauptsache der Spieler hat irgendwas probiert, auch wenn es keinem erkennbarer Plan folgte (ähnlich wie Kinder, die mit fünf, sechs Jahren zum ersten Mal 7 gegen 7 spielen und mit der Kognition der ganzen Eindrücke überfordert sind und einfach nur den Fuß Richtung Ball bewegen, um am Spiel teilzunehmen). Oder aber wurde versucht den Ball mit Körpereinsatz abzuschirmen und zu behaupten, aber auch das wirkte nur wie die verzweifelte letzte Option ohne eine Idee zu haben, was danach folgt.
Auch die Hau-Ruck-Taktik mit dem zweiten Kopfballspieler in letzter Linie war praktisch wirkungslos und auch noch schlecht umgesetzt (Staffelung auf die zweiten Bälle). Fast alles wirkte zudem kreativlos und vorhersehbar, so dass Straelen immer genug Zeit zum Reagieren und Zulaufen hatte. Straelen hingegen hat uns teilweise durch simple Rhythmuswechsel den Zugriff entzogen und die Räume bespielt, in denen wir gerade nicht so präsent waren. Selbst in der Schlussphase konnten sie so immer wieder Entlastung schaffen. Zudem haben sie uns situativ am eigenen Strafraum gepresst und damit sogar noch oft Erfolg gehabt (bei uns kann ich mich eigentlich nur an eine erfolgreiche Pressingaktion direkt nach der Pause erinnern -> Chance Kwadwo).
Ich finde, man kann im Pokal gegen ein unterklassiges Team ausscheiden. Das ist schon anderen Mannschaften passiert (wohl im DFB- als auch im Verbands- oder Kreispokal). Aber dann bitte durch ein "blödes" Konter- oder Standardtor bei ansonsten dominantem Spielansatz. Aber Dominanz habe ich gestern nicht gesehen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Und das ist das wirklich erschreckende. Wenn ich das Spiel mit dem Ausscheiden vor zwei Jahren in Velbert vergleiche (das auch schon peinlich war), sehe ich Unterschiede. Damals haben wir die Gastgeber wenigstens hinten reingedrückt bekommen, hatten viel Ballbesitz und "nur" Probleme den geparkten Bus zu knacken. Gestern konnten wir eine vergleichbare Spielkontrolle fast nie aufbauen. Man war ständig damit beschäftigt, die Straelener einzufangen, den Ball wieder einzusammeln und es dann erfolglos, überhastet und planlos selbst zu probieren.
Leider spricht das alles nicht für Schmidt. Mannschaftstaktik ist seine Aufgabe. Böse gesagt scheint sich sein Einfluss im Moment auf das Festlegen der Formation zu beschränken. Elf beliebige Drittligaspieler aus elf verschiedenen Vereinen hätten das gestern vermutlich nicht schlechter und zusammenhangloser gespielt. Auch wenn ich die Mannschaft keinesfalls in Schutz nehmen möchte: Gestern hatte ich den Eindruck, dass sie sich mehr Hilfe und Orientierung von der Trainerbank wünscht und diese Unschärfe in der Ausrichtung mit Lustlosigkeit und Resignation quittiert.
Ich kann mir deswegen auch kaum vorstellen, dass Wald und Heskamp um eine Reaktion herumkommen (spätestens zum Saisonende). Ausgenommen die Mannschaft reißt die letzten drei Spiele nochmal ein Feuerwerk an Spielfreude ab. Aber wer glaubt schon daran? Ich jedenfalls nicht mehr...
Gegen den Ball war es eigentlich nur: der ballnähste Spieler läuft alibimäßig an (ohne Zugriff zu kriegen). Mit Ball war es: der ballnähste Spieler bietet sich kurz an, die spielschwächeren Spielern haben dann entweder direkt auf den nächsten weiter gespielt (auch wenn die Zone eigentlich "tot" war und es dort kaum Aussicht auf Dynamik gab), die spielstärkeren haben etwas ziellos den Ball geführt, dann aber meist ähnlich alibilesque Pässe gespielt.
Wie oft hat Bakir abgedreht weil er in der Tiefe keine Angebote hatte? Fast jedes Mal! Stoppel hat sich überambitioniert fallen gelassen (wollte Verantwortung übernehmen), den Ball abgeholt und ist dann einfach los gedribbelt. Aber sinnvolle Folgebewegungen (Tiefenläufe, kurz anbieten, Gegner binden/wegziehen) gab es so gut wie nicht und wenn, wurden sie von Stoppel nicht beantwortet.
Unter Druck und Stress im Bereich des gegnerischen Sechszehners konnte ich sogar einige "blinde" Pässe, wie Klatschbälle ins Leere beobachten. Hauptsache der Spieler hat irgendwas probiert, auch wenn es keinem erkennbarer Plan folgte (ähnlich wie Kinder, die mit fünf, sechs Jahren zum ersten Mal 7 gegen 7 spielen und mit der Kognition der ganzen Eindrücke überfordert sind und einfach nur den Fuß Richtung Ball bewegen, um am Spiel teilzunehmen). Oder aber wurde versucht den Ball mit Körpereinsatz abzuschirmen und zu behaupten, aber auch das wirkte nur wie die verzweifelte letzte Option ohne eine Idee zu haben, was danach folgt.
Auch die Hau-Ruck-Taktik mit dem zweiten Kopfballspieler in letzter Linie war praktisch wirkungslos und auch noch schlecht umgesetzt (Staffelung auf die zweiten Bälle). Fast alles wirkte zudem kreativlos und vorhersehbar, so dass Straelen immer genug Zeit zum Reagieren und Zulaufen hatte. Straelen hingegen hat uns teilweise durch simple Rhythmuswechsel den Zugriff entzogen und die Räume bespielt, in denen wir gerade nicht so präsent waren. Selbst in der Schlussphase konnten sie so immer wieder Entlastung schaffen. Zudem haben sie uns situativ am eigenen Strafraum gepresst und damit sogar noch oft Erfolg gehabt (bei uns kann ich mich eigentlich nur an eine erfolgreiche Pressingaktion direkt nach der Pause erinnern -> Chance Kwadwo).
Ich finde, man kann im Pokal gegen ein unterklassiges Team ausscheiden. Das ist schon anderen Mannschaften passiert (wohl im DFB- als auch im Verbands- oder Kreispokal). Aber dann bitte durch ein "blödes" Konter- oder Standardtor bei ansonsten dominantem Spielansatz. Aber Dominanz habe ich gestern nicht gesehen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Und das ist das wirklich erschreckende. Wenn ich das Spiel mit dem Ausscheiden vor zwei Jahren in Velbert vergleiche (das auch schon peinlich war), sehe ich Unterschiede. Damals haben wir die Gastgeber wenigstens hinten reingedrückt bekommen, hatten viel Ballbesitz und "nur" Probleme den geparkten Bus zu knacken. Gestern konnten wir eine vergleichbare Spielkontrolle fast nie aufbauen. Man war ständig damit beschäftigt, die Straelener einzufangen, den Ball wieder einzusammeln und es dann erfolglos, überhastet und planlos selbst zu probieren.
Leider spricht das alles nicht für Schmidt. Mannschaftstaktik ist seine Aufgabe. Böse gesagt scheint sich sein Einfluss im Moment auf das Festlegen der Formation zu beschränken. Elf beliebige Drittligaspieler aus elf verschiedenen Vereinen hätten das gestern vermutlich nicht schlechter und zusammenhangloser gespielt. Auch wenn ich die Mannschaft keinesfalls in Schutz nehmen möchte: Gestern hatte ich den Eindruck, dass sie sich mehr Hilfe und Orientierung von der Trainerbank wünscht und diese Unschärfe in der Ausrichtung mit Lustlosigkeit und Resignation quittiert.
Ich kann mir deswegen auch kaum vorstellen, dass Wald und Heskamp um eine Reaktion herumkommen (spätestens zum Saisonende). Ausgenommen die Mannschaft reißt die letzten drei Spiele nochmal ein Feuerwerk an Spielfreude ab. Aber wer glaubt schon daran? Ich jedenfalls nicht mehr...
Zuletzt bearbeitet: