Nun, ich denke, man sollte nicht jedes Verhalten der Ultras hier ständig negativ bewerten bzw. kritisieren.
Die „Ultrabewegung“ ist doch auch nur eine der vielen Jugendbewegungen. Und es ist eben diesen Jugendbewegungen immanent, dass sie bestimmte „Feindbilder“ aufbauen und gegen das „Establishment“, „Kommerz“ etc, protestieren bzw. bestimmte Werte (bei den Ultras z.B. die oft angesprochene „Ehre“, „Treue“, „Tradition“) etc. postulieren.
Und wie jede andere Jugendbewegung wollen auch die Ultras durch Kleidung, Verhalten etc. auffallen bzw. sich von anderen Gruppierungen abheben.
Dies ist nun mal in jeder Kultur das Vorrecht der Jugend und ein notwendiger Prozess beim Erwachsenwerden, der die Emanzipation von den „Älteren“ beinhaltet und sogar von der Gesellschaft gefordert wird!
Bisweilen ist ja sogar in Medien wie der „Zeit“ schon Kritik an der heutigen Jugend aufgekommen, da diese keine echte Protestkultur hervorbrächte und junge Leute nur noch pragmatisch an ihre Karriere dächten.
Dass es mitunter zu kleineren Verstößen gegen soziale Normen kommt, ist auch von der Gesellschaft hinzunehmen, vielleicht sollte sich jeder mal selbst an seine eigene Jugendzeit erinnern.
Solange nicht gegen Rechtsnormen (insbesondere Strafgesetze) verstoßen wird (und auch hier zeigt der Gesetzgeber, auch aus den oben genannten Gründen, gegenüber der Jugend oft Milde), sollte man also Jugendbewegungen auch die Freiheit lassen, ihren Protest zu formulieren, so unverständlich das auch für so manchen sein mag, da oft schon das „dagegen sein“ Teil der oben erörterten Emanzipation ist.
Kurz und gut:
Ich denke, gestandene Fußballprofis müssen es aushalten können, wenn 50-70 junge Leute ihnen den Rücken zukehren; ich denke nicht, dass sie deswegen am Montag nicht gut schlafen konnten

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