Bei jedem Spiel denkt man, okay "DAS war der Tiefpunkt", und jedes Mal kommt es noch dicker. Vielleicht ist das aber auch die Folge davon, dass man jede Niederlage hier auch noch mit den Minuten schönredet, in denen man optisch gleichwertig war. Nun kann man sich davon im modernen Fußball leider wenig kaufen.
Natürlich, die Umstände sind schwierig: Verletzungspech, Verunsicherung, der Verein steht vor der Insolvenz - alles ganz, ganz schwierig.
Insgesamt lief das Spiel nach einen Muster, welches mir für diese Saison sogar recht typisch erscheint. Der MSV beginnt die ersten Minuten durchaus nicht ganz schlecht, man wähnt sich zumindest auf Augenhöhe mit dem Gegner. Dann erzielt der Gegner, wie so oft, das 1:0, dieses Mal durch eine Standardsituation. Ich kann nicht beurteilen, ob das besser zu verteidigen war, das war zu weit weg von der Nordkurve. Bestimmt war es das, aber egal. Der MSV ist danach: Hilflos, hilflos, hilflos. Man versucht dann, das Spiel aufzuziehen, was wahlweise darin endet, dass der Ball aus dem Mittelfeld beim Gegner landet oder sich die Außenspieler festrennen, weil auch niemand die im Fußball so berühmten Dreiecke bildet. Das im fußballtaktischen berühmte "prellen lassen" des Balles, also das Anspieler einer Spitze, die mit dem Rücken zum Tor den Ball weiterverarbeitet, findet ebenso nicht statt. Dadurch entsteht eine totale Statik im Spiel, die sich vollkommen einfach verteidigen lässt. Und kommt dann mal ein Angriff mit etwas Schwung, also mit Tempo, vor allem aufgrund von Fehlern bei Union, wird diese Chance zum Abschluss desaströs verdaddelt. Darauf hat sich Union verlassen, denn Uwe Neuhaus ist kein schlechter und wirs seine Mannen genau darauf eingestellt haben. "Lasst den MSV mit dem Ball laufen" - haben sie getan... und beim nächsten fatalen Fehler des MSV wieder zugeschlagen.
Nach dem 2:0 war das Spiel gelaufen. Union musste dazu auch nichts tun. Die haben sich reingestellt und wollten nichtmal den Ball haben, denn eine effektivere Verteidigung, als Ballbesitz MSV gibt es im 2. Liga Fußball nicht.
Ich akzeptiere viel. Ich akzeptiere mangelnde Klasse. Ich akzeptiere Verunsicherung. Ich akzeptiere Fehler.
Was ich aber nicht akzeptiere, ist offenkundige Lernresistenz gegen das 1x1 des Fußballs (Was fehlt denn nun? individuelle Klasse oder Spielintelligenz? - vermutlich beides) und diese Apathie auf dem Platz. Ich will jetzt nicht mit der üblichen "Kämpfen!"-Phrase kommen, aber eine gute Körpersprache auf dem Platz sieht einfach anders aus. Und genau das war bei Sasic am Ende so, das war bei Reck größtenteils so und das ist bei Kosta jetzt wieder so. Diese Mannschaft ist fürn Arsch, können gerne alle gehen. Danke für nichts.