Fühlt sich sehr gut an heute Morgen. Doch da wird eine Wunde aufgerissen. Nicht zu Unrecht:
Daran habe ich schon mal gedacht.
Und dann habe ich mich gefragt, ob wir nicht schon letzte Saison in der Rückrunde hätten hupen sollen.
Das Hupen ist ja aus einem einmaligen Protest-Hupen und Gino-Weg-Hupen nach Zwickau entstanden. Hiernach wurde binnen weniger Tage der Schalter zur Verwunderung vieler komplett umgelegt. Dabei war es nur logisch, denn der Trainerwechsel war ein Neuanfang verbunden mit der letzten Chance des MSV.
Man hat sich im Januar mitten in einer Corona-Welle schon weit aus dem Fenster gelehnt, das überhaupt zu wagen und in die Gänge zu bringen. Schon im Mai 2020 auf der Zielgeraden so etwas anzuleiern, wäre noch gewagter gewesen. Corona war gerade erst ein paar Monate alt bzw. in der Öffentlichkeit. Wir wussten überhaupt nichts über das Virus. Viele horteten Klopapier, Benzin etc und liefen panisch mit Handschuhen herum. Die Angst war damals größer und ohne Aussicht auf einen Impfstoff. Ob die Stadt schon vor einem Jahr so ein Event geduldet hätte, bezweifle ich. Aber vielleicht hätte man es unter der strikten Auflage, einfach im Auto zu bleiben, versuchen sollen. Dennoch waren auch damals ganz Versprengte singend am Stadion. Letztlich hätten wir 19/20 aber auch nicht die unglaubliche Verletzungsmisere der Rückrunde weghupen können, als der Kader einfach viel zu dünn war.
Aber irgendwie schmerzt die Erkenntnis, dass wir im Mai 2020 sehr passiv waren -auch wenn wir damit in 100%iger Gesellschaft aller Fanszenen Deutschlands waren. Aber wir sind nicht alle. Wir sind Duisburg.
Untätig waren die Zebras ja letztlich auch nicht in dieser Zeit, sondern zeigten in diversen Spenden-, T-Shirt und Blutspenden - Aktionen Streifen in Corona - Zeiten, unterstützten nach dem Hilferuf aus dem Verein eher das Wirtschaftliche massiv.
Wären wir aufgestiegen, hätte es uns ggf nach unten verortet. Wenn ich Braunschweig und Würzburg sehe.
Wir können nun aus einer sehr schwierigen Saison als Gewinner hervorgehen, wenn wir nun die richtigen Konsequenzen ziehen und wagen. Es muss sich strukturell etwas ändern. Jedenfalls wurde der Verein mitsamt seiner Fans in diesem Jahr daran erinnert, wie stark und besonders er ist. Hieraus kann im Hinblick auf 21/22 eine echte Aufbruchstimmung entstehen, wenn nun eben auch Dinge verändert werden.
Für das Spiel heute erwarte ich allen Ernstes, dass wir befreit nervöse Ingos wegputzen. Die Mannschaft kann Fußball spielen und wird es heute wieder zeigen und Spaß daran haben. Das ist kein Optimismus, sondern eine logische Schlussfolgerung. 3-1 für den MSV.