Liebe Zebrafreunde,
es ist angerichtet, es ist Pulver im Fass, es ist Feuer im Kessel. Fußballherz, was willst du mehr? Freitagabend, Flutlicht, volle Hütte und das erste "richtige" Derby zu Hause seit 15 Jahren. Ein Gegner (aus Gründen der Pietät hier nicht näher benannt), der seit dem letzten Wiedersehen bekanntlich noch tiefer gefallen ist als unser aller Spielverein, sich aber nun in Arroganz verliert, weil er den Klauen des Amateurfußballs entstiegen ist - und der im übrigen auch keine Gelegenheit auslässt, uns letzteres mitzuteilen. Da ist jemand auf Rache aus und will uns fallen sehen. Besiegt man nun auch noch den "Mörder von 2007", kennt die rot-weiße Selbstgefälligkeit wohl keine Grenzen mehr. Für uns ein Albtraumszenario - vor allem für Leute, die beruflich oder sonst wie mit Anhängern vom Rivalen zusammenhängen. Emotional mit Sicherheit jetzt schon das Spiel des Jahrzehnts.
Bei uns stehen die Vorzeichen aus bekannten Gründen genau andersrum. Die Kurve zeigt seit Jahren stetig bergab. Tabellarisch befinden wir uns auf ungebremster Talfahrt. Die Angst vor dem Schicksal anderer Traditionsverein steht uns ins Gesicht geschrieben - auf allen Ebenen. Die Mannschaft wirkt seit Jahren wahlweise unsortiert, unmotiviert, unkonzentriert oder unfähig. Konstanz ist zum Fremdwort geworden. Die Trainer geben sich hier die Klinke in die Hand, den charakterlosen Haufen hat aber noch niemand richtig in den Griff bekommen. Wir Fans sind verständlicherweise dementsprechend angepisst. Wer sich nicht resigniert abwendet, der tut seinen Unmut lautstark kund, pfeifft und schimpft oder supporters trotzig aber lustlos weiter. Alles nachvollziehbar, so geht jeder auf seine Weise mit dem Mist um, der sich hier seit Jahren abspielt.
Morgen abend kommt besagter Gegner mit 5.000 plus X Fans im Rücken, die wohl alles geben werden, ihr Team zu unterstützen. Es wird laut und es wird emotional. Die Vorzeichen sind bekannt.
Für diesen einen Abend gehören alle Störgeräusche der letzten Jahre ausgeblendet. Es kann nur ein gemeinsames Ziel geben: Dass das Pack aus unserem Stadion absolut nichts mitnimmt. Wir dürfen ein rassiges Spiel erwarten, bei dem sich beide Teams nichts schenken werden. Ich erwarte, dass am Ende individuelle Fehler den Ausschlag geben werden. Deshalb ist es elementar, unseren elf Zebras auf dem Platz den Rücken zu stärken - komme was wolle und um jeden Preis. Die breitere Brust gewinnt das Derby, da lege ich mich fest.
Kassieren wir wieder ein frühes Eiertor, scheißegal. Schluckt euren Frust runter und gebt alles für den Spielverein. Kommen wir nicht ins Spiel, läuft das Passspiel nicht, fehlt der Zug nach vorne. Geschenkt. Glauben wir nicht an den Sieg, wie sollen es unsere Kicker auf dem Grün tun? Tut uns allen den Gefallen und konzentriert euch für diese 90+X Minuten nur darauf, was unserem Spielverein dient - bedingungsloser Support. Spart euch die (hoffentlich nicht nötigen) negativen Emotionen für nach dem Abpfiff auf.
Lasst es ordentlich scheppern. Zeigen wir schon vor Anpfiff, wer stimmungstechnisch der Herr im Haus ist. No matter what - zumindest auf den Rängen lassen wir uns von den Spinnern nicht im geringsten die Butter vom Brot nehmen.
Fazit: Wer das Zebra im Herzen trägt, gibt morgen alles für den Derbysieg!