"Stammplatzgarantien" an Torhüter sind gang und gäbe, wie wir alle wissen. Exakt ausgedrückt, geht es darum, die "Nr. 1" festzulegen und ihr zuzubilligen, dass auch Fehler passieren können, ohne dass man im nächsten Spiel gleich auf der Bank sitzt. Das Gegenmodell ist die geplante oder wegen Fehlern der "Nr. 2" erzwungene "Rotation". Wenn Bommer zu Saisonbeginn Starke als Nr. 1 bestimmt hat, ist daran nichts auszusetzen.
Das könnte dann dazu geführt haben, dass bei Starkes Verletzung gesagt wurde (so haben wir es jetzt von Tom Starke gehört): "Wenn Du wieder fit bist, spielst du, egal wie gut Herzog war." Das wäre einerseits verständlich und angesichts der zu Saisonbeginn gefällten Entscheidung auch konsequent. Ob es klug war, ist eine andere Frage. Denn Herzog wäre so endgültig zum "Notstoppen" degradiert worden.
Es ist andererseits völlig in Ordnung, dass der Trainer die Leistungen von Herzog anerkennt und ihn weiter spielen lässt. Dafür muss er sich nicht öffentlich rechtfertigen. Der Vorwurf, Bommer wäre mal wieder den leichteren Weg gegangen, ist mir unverständlich. Hätte er Herzog rausnehmen sollen, nur um mal wieder die Wut der Fans zu entfesseln? (Haben wir nicht genügend bessere Gründe für Wut und Ärger?) Wenn Bommer jetzt glaubt, Herzog sei nicht schwächer als Starke - so sei es. Wir werden es ja sehen, ob Herzog weiter so überzeugt.
Nun wird Starke für sein "offenes" Interview gelobt. Na klar, wir gucken alle gern mal "hinter die Kulissen", vor allem wenn dabei bestätigt wird, was wir immer schon gedacht haben. Ich meinerseits würde jetzt gern mal Mäuschen spielen und mitkriegen, was seine Mitspieler nun zu Starkes Äußerungen meinen. So ganz ohne Konflikte und "Aussprachen" dürfte es da nicht abgehen. Hätte das aber nicht ohne das Interview entspannter laufen können? Müsste sich Tom Starke mal fragen - aber schon gegen Ende der letzten Saison ist er mit seiner Mitspielerkritik an die Öffentlichkeit gegangen - und hat hier dafür rauschenden Beifall bekommen.