Ich habe mir mittlerweile eine gehörige Portion Fatalismus angeeignet, was das Thema Zuschauerzahlen angeht. Wenn die Leute keinen Bock auf einen Besuch in unserem schönen Stadion haben, dann ist das halt so. Ich kann es nicht ändern, bzw nur im allerkleinsten Maßstab - immerhin habe ich meinen Sohn und meinen Neffen im rot-weißen Feindesland zu 1902%igen Zebras mit Dauerkarte hinbekommen.
Ich persönlich erfreue mich jeden Spieltag daran, mit Gleichgesinnten meiner Leidenschaft zu frönen und wenn das nur 12.500 sind, dann ist das halt so. Freue mich an jedem Spieltag auf die altbekannten Fratzen bei Taxi, am Seehaus oder im Block

Viel wichtiger erscheint mir, dass diese 12.500 zusammenhalten wie Pech & Schwefel und das ist ja bis auf die leidige "Weltanschauungsdiskussion" auch gegeben. Kommen durch sportlichen Erfolg oder attraktive Gegner mehr Zuschauer, freue ich mich über die Einnahmen. Aber wenn wir nun ewig "nur" die 3te oder 4te Kraft im Pott sind, dann kann ich trotzdem gut schlafen. Unsere Highlights sind eben keine nationalen Pokale und Meisterschaften, geschweige CL-Auftritte, sondern solche Aktionen wie auswärts in Sandhausen oder Wiesbaden mit 6.000 Mann oder diese unfassbaren Jubelarien wie beim 3:1 gegen Kiel oder beim 1:0 gegen Leipzig, garniert durch den einen anderen Erfolg gegen die südliche Vorstadt. Reicht mir, um glücklich zu sein. Nicht jeder braucht für sein Ego, dass er Teil einer 8 Millionen-Fanbase ist. Mein MSV in der Verfassung von 2018 gibt mir alles, was ich brauche.
Obendrein ist die Hoffnung ja nicht ganz unberechtigt, bei dauerhafter Zweitligazugehörigkeit inkl. der damit vorhandenen finanziellen Mittel, an vielen Schräubchen zu drehen, den Service für wankelmütige Zebras zu verbessern, gute Marketingaktionen umzusetzen und sukzessive die Zuschauerzahlen zumindest etwas zu verbessern.