Der Düsseldorf-Vergleich ist doch abwegig. Den haben wir bei der WM 74 verloren, denn in der erfolgreichsten Zeit Ende der 70er hatte man dort bereits eine doppelt so hohe Zuschauerkapazität - in einem zudem für die damalige Zeit schlicht spektakulären Stadion.
Dazu kommen regelmäßige Länderspiele (gerade erst wieder...) und weitere Großveranstaltungen.
Das heißt man hat einen
viel größere Basis an Menschen die hin und wieder im Stadion sind. Dann sind sie - bitter genug - aktuell erfolgreicher. ein paar mehr Spiele wir dieses Wochenende, und das geht bei uns auch wieder hoch.Die Hosen als Werbeträger sind auch nicht zu unterschätzen - gerade in dre Krisenzeit.
Mit dem DD Vergleich frustet man sich nur, weil die Basis eine andere ist.
Dann brauchst Du Typen, die die Leute kennen, wiedererkennen, und sehen wollen - Jule, der Hulk - absolute Marketing-Geschenke.
Da ist unse Mannschaft aktuell leider durch die vielen Wechsel in den letzten Jahren blass.
Auf einsamer Höh der King, Dum: Die bieten Wiedererkennungswert, gute Geschichten - und (zumindest irgendwann...

) stabil überdurchschnittliche Leistung. Den diesbezüglichen Wert des King hat man allein im Jubel bei seinem Tor gehört, der Schrei ist aus der Kurve schlicht rausgebrochen, da fühlt jeder mit!
Rata und Baja sind eher die Soliden - hinter Rata ist Lenz einprägsam sichtbar, Schumacher werden die meisten nichtmals kennen.
Wolze bräuchte ein bis zwei Aussetzer weniger, um über die Zielgruppe der Teenies hinaus zu kommen...

- aber ein Typ, passt.
Rolf Günther "The Wall" Feltscher hat als Identifikationsfigur ein riesen Potenzial, nur fürchte ich werden wir den nicht halten können - aber der brächte alles mit, Leistung, Biographie, Namen, Aussehen ... . Von der Perücke über die Schokolade (Schweiz/Venezuela), bis hin zu der ganz typischen Spielweise mit etwas mehr Abstand anzulaufen aber dann mit einem Klasse timing wirklich wie eine Mauer zu blocken (Ausnahmen bestätigen die Regel

...)... .
Ein de Wit ist seit Ewigkeiten verletzt, Janjic schafft es mit seiner Gesichtshaarrotation, dass selbst ich ihn regelmäßig nicht wiedererkenne... , Grote weigert sich einfach, diesen für ihn locker erreichbaren Status anzutreten, der kann was, kommt sympathisch rüber, aber duckt sich aktuell als Führungsspieler und Identifikationsfigur absolut weg und überlässt Klotz und Gadarwski das Feld - die wiederum wirklich ernsthaft dran arbeiten - Klotz klar im Aufwärtsttrend, Gadarwski für mich immer ein positiver Fixpunkt.
Albutat braucht da noch, hat sich noch nicht ganz gefunden, Meißner trotz gestern eher positiv, Schorch und Scheidhauer zwischen Genie und Wahnsinn (das Genie zuweilen aber bestens versteckend... - wären aber auch Typen!). Hajri ein wenig hinter den ganz starken Start zurück gefallen.
Schnellhard ein absoluter Rohdiamant, der in der Sympathieliste ganz schnell gaaanz, gaanz hoch klettern könnte! Der kommt spielt, wirkt konzentriert, aber nicht verbissen - in der Unkompliziertheit seines Auftretens erinnert er mich an Veigneau - wenn auch in ganz anderer Rolle. Sowas wurde hier eigentlich immer gerne gesehen.
Kühne wird gerade soetwas wie unser Edelreservist in der Rolle Kern (Weisse Matthias, spiel doch mal: HIER!). Die Art wie er (unterstützt vom Trainer) den Katastrophenstart in die Saison weggesteckt hat und einfach weiter arbeitet passt auch gut, ist ein merkenswerter Eintrag ins persönliche Geschichtsbuch.
Leke, Cömert, M'Benge, Aycicek, Wille unverschuldet weitgehend unsichtbar.
Wir wissen seit Jahren, dass wir einen harten Kern um die 10.000 haben - und der kommt auch noch - das ist ersteinmal eine Leistung.
Was ich aktuell beim Zuschauerthema am gravierendster finde ist, dass zuletzt - gefühlt, von außen lesend - zuverlässig, wenn es ein großes Spiel mit einer 20tsd-Perspektive gab, der Verkehr zusammen gebrochen ist - wenn ich lese, dass Ivo läuft um pünktlich zu kommen, dann... .
Bei diesen Anlässen sind die Leute im Stadion, die hier gerne auch mal freundlich als Eventies, Klatschpappenvieh und Operettenpublikum bezeichnet werden (da fühlt man sich gleich willkommen

) und DA sagen die sich:
Muss ich einen halben Tag investieren, um 90 Minuten Fußball zu sehen? Wäre für mich die Hauptbaustelle: Die Leute, die wollen, müssen
einfach ins Stadion können. Diese Hürde muss so gering wie möglich sein.
Am Stadionerlebnis selber liegt es sicher nicht - wir haben eine schönes Stadion mit guter Sicht und in der Regel klasse Stimmung, da verlieren wir Null gegenüber irgendeinem anderen Spielort, auch ist die Athmosphäre in den Pausen gut, Gastronomie und sanitäre Anlagen sind in der Regelangemessen - in Berlin war es unmöglich in der Pause ein Getränk zu bekommen... .