Für ein erstes Turnierspiel war das eine gute Qualität. Der Gegner war alles andere als schwach und hat unsere Defensive durchaus gefordert, und die war den Anforderungen fast stets gewachsen. Die Offensive war sicher weit von unseren Idealen entfernt, allerdings lehne ich mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass wir gegen die stärkste Verteidigung aller drei Gruppengegner gespielt haben.
Einzelkritiken:
Lahm hatte nicht seinen besten Tag, ungewohnte Fehler, konnte wenig für die Offensive tun, was Podolski den Job auch nicht leichter machte.
Auffällig: Poldi traut sich 1:1 kaum einmal was zu, das fällt schon eine ganze Zeit auf. So ist er zu leicht auszurechnen.
Gomez: Scholls Spruch ließ kurz meine Kinnlade runterklappen wegen der Radikalität, aber der Mann stand meistens eben nicht da, wo man ihn sich gewünscht hätte und hat eine Reihe vielversprechender Bälle einfach deswegen verpasst, weil er zu weit weg war. Man kann den Ball ja nicht immer genau dahin kriegen, wo man gerade steht. So hat er aber schon in den letzten Bayern-Spielen agiert.
Müller: in HZ 1 kaum zu sehen, taute dann aber auf. Deutlich Luft nach oben.
Insgesamt: Die "Süddeutsche" schrieb gestern im Vorbericht, Löw wolle nicht so spielen wie Dortmund (defensive Grundausrichtung, aus der Angriffe im TGV-Tempo entstehen), sondern wie Bayern, nur wesentlich schneller. In den letzten Spielen sah man eher die Bayern-Geschwindigkeit. Das kann die "Turniermannschaft" jetzt noch ändern.
Ach ja: die Papierknubbel mögen zwar "lustig" gemeint gewesen sein, waren aber ausgesprochen nervig und hatten mit "respect" nichts zu tun, ebenso wenig das, was da noch so geworfen wurde. Für solche Aktionen waren die DFB-Fans bisher eher nicht bekannt; was haben wir uns immer aufgeregt, wenn die anderen das taten ...