Alles zur deutschen Fussball-Nationalmannschaft

Nach dem Terroranschlag heute Nachmittag ca.15:40 Uhr in London wird das Spiel gegen England unter "besonderen" Umständen stattfinden!
Leider!
 
Nationalmannschaft - braucht das jemand oder kann das weg? So alle zwei bis vier Jahre mal, das sitzt noch tief drin. Da bin ich totaler Eventie, sage mir aber mittlerweile: "Möge die bessere Mannschaft gewinnen!" Glattgebügelter Mist, natürlich mit klasse Spielern und guten Ergebnissen. Aber das hat RB ja auch
 
Ein wirklich sehenswertes Tor zum Abschluss.
Es ist noch garnicht so lange her, da scherzte man hier noch über eine Verstärkung für den MSV. Machet Ivo hieß es da schon scherzhaft. ;)

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War heute im Stadion. Das Tor war schon erste Sahne. Er legt sich den Ball ca. 40 cm vom linken Fuß weg und haut eine Granate fast aus dem Stand ins rechte Kreuz. Geile Schuss Technik, Kraft und Präzision. Das muss Mal erst einer der Jungspunde nachmachen!

Ein großer Spieler verlässt die Bühne der Nationalmannschaft. Ein Typ, authentisch, ehrlich, emotional, wie wir ihn vielleicht (leider) lange nich mehr sehen werden! Der Rahmen heute in Dortmund hat gestimmt. Aber trotzdem stehe ich lieber beim MSV in der Kurve, denn da gibt es Emotionen und viel mehr Leidenschaft. Die Fans heute: von Poldi und Schweini Groupies bis hin zu Klatschpappen Bedienen. Da lob' ich mir den Vereinsfußball in Deutschland und das Herzblut in Duisburg. Das fehlt leider oft bei dere Nationalmannschaft, wenn es nicht gerade ein WM Viertelfinale ist. Die Engländer: Dauer Support und Eskalation pur, 90 Minuten. Die leben das halt bei der Nationalmannschaft aus, was es in den ersten zwei Ligen in England (leider) nicht mehr gibt. Leidenschaft.

Kann man sich Mal geben, aber zu Hause bin ich in Duisburg!

Danke an @neunzehnnullzwo
 
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Poldi war schon ne Type und ein starker Fußballer, wie man gestern wieder zum Abschluss sah. Filmreifes Ende einer Nationalmannschafts-Karriere.

Bei Klose traf es mich mehr. Er trat ab mit frisch erzielten WM-Toren. Poldi war schon seit Jahren sportlich nicht mehr so im Fokus der Nationalelf. Dennoch große Momente früher und auch gestern...

Habe das Spiel über den ARD-Stream verfolgt, der zusammenbrach, als er die Bude erzielte. Möglicherweise wegen Überlastung? Da hätte ich mich dann doch ganz gerne für 5 Minuten ins Stadion gebeamt.

War gestern wohl anders als bei den meisten Testspielen: Wirkliche Emotionen auf Platz und Rängen. Und am Ende die Tommies geschlagen... :)
 
Hab die Bude von Poldi heut morgen im TV gesehen.
War so nein typisches Poldi Tor nicht viel denken einfach druff.
War ne geile Bude die er gemacht hat.
Wünsch ihm alles gute in Japan
War wenigstens noch nein original und nicht wie die ganzen geleckt en mittlerweile
Mach et jutt ;-)
 
Tor war schön, keine Frage, da hab ich diese Saison aber schon weitaus schönere gesehen, die für das Tor des Jahres infrage kommen. Mir ist natürlich schon bewusst, dass das Tor in diesem Zusammenhang bevorzugt behandelt werden wird.

Die FC Gesänge waren unfassbar peinlich, leider waren das die 2 Minuten, die ich mir angeguckt habe. Danach musste ich umschalten, zeigt es mir doch, was für ein Volk mittlerweile bei der N11 auf den Tribünen sitzt. Die Mannschaft, nein danke!
 
Gestern ist eine Ära, nämlich die Ära der Spieler mit Ecken und Kanten (sympathischen wohlgemerkt) zuendegegangen.

Das wurde mir ganz besonders bewußt, als ich nach Spielende Podolski neben Weigl, Brandt und Werner stehen sah. Vielleicht tue ich den Greenhorns ja unrecht, aber ich befürchte schon, daß da nicht ansatzweise neue "Poldis" heranwachsen werden.

Gleichzeitig wurde mir auch klar, daß sich meine Sichtweise auf die Nationalmannschaft in einem gewichtigen Punkt ändern wird. War es mir bislang im Hinblick auf die Adlertruppe mehr oder weniger egal welchem Klub der jeweilige Spieler angehörte und konnte ich für 90 Minuten auch einmal hinter einem Bayer oder :kacke:er stehen, hat sich dies durch die neu hinzugekommenen oder bereits vor der Tür lauernden Konstruktler geändert. Das ist meine ganz persönliche Rote Linie, die für mich auch nicht verhandelbar ist. An dieser Stelle ist jegliche Diskussion mit mir sinnlos. Klar: Ein Finaltor von Selke oder Werner könnte mich unmittelbar in den schmachvollen Höllenschlund der Inkonsequenz schleudern aber solange ich dieses Problem nicht habe, gebe ich den konsequenten Herrn "Kein-Schritt-zurück".

Fest steht aber: Ich mag die neue Generation nicht besonders. Vielleicht bin ich aber mittlerweile auch einfach viel zu weit von dieser Altersklasse entfernt. Die Späße sind nicht mehr meine, die Lebensstile auch nicht. Die Werte? Ich weiß nicht, was die für welche haben und schon gar nicht, mit welcher Konsequenz sie diese leben. Habe ich es wirklich noch mit einer Mannschaft im klassischen Sinne zu tun oder handelt es sich wirklich schon, wie teilweise behauptet wird, um einen projektbezogenen Zweckverbund? Das hat es ja auch früher schon gegeben, beispielsweise bei der grausamen EM 2000, allerdings aus Zufall und nicht als zwangsläufige Ausprägung ganz allgemeiner gesellschaftlicher und individueller Gegebenheiten.

Ich habe jedenfalls keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten mehr mit unseren Nationalspielern (in Teilen ist das allerdings auch gegenüber Vereinsspielern der Fall) und die andauernden Wahnsinnstaten des Verbandes tragen auch nicht dazu bei, meine ganz persönliche Identifikation mit der "Mannschaft" neu zu befeuern. Meine Zeit der Klebe-Alben, WM-Bücher oder gar Spieler-Biographien ist wohl endgültig vorbei.

Aber bei alldem gilt andererseits auch: Madig machen lasse ich mir die Truppe dann auch wieder nicht. Für Kommerz, Klatschpappen und Bierhoff-Inszenierungen können die Spieler nix. Auch die "Neuen" nicht. Daher werde ich mich auch künftig über Tore, Titel und Triumphe freuen und das wird auch bis zum dicken Ende so bleiben.

Zum Schluß noch: Danke Lukas Podolski. Ich hatte viel Spaß dank Dir. Ich hatte aber gegen Ende auch dank Dir engagierte Debatten um Deine letzten Nominierungen. So oder so: Du warst mir nie "egal". Viel Spaß in 1 Japan und bei Fragen einfach an einem "Guidole" wenden. Der war auch ein Charakterkopp. Nur anders.
 
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Für mich hat Nationalmannschaft auch was mit Identifikation zu tun und da fallen mir einige Spieler ein mit denen Ich mich sicherlich nicht Identifizieren kann.

Özil und Can zB. Gehören für mich pers. nicht die die Deutsche Nationalmannschaft das es einfach keine Deutschen sind
Bei Boateng u Khedira sieht das für mich da anders aus da ein Elternteil Deutsch ist.

Das meine Ich aber genauso für andere Länder.

Für mich hat das nämlich so nicht mehr viel mit Nationalmannschaft zu tun.

In anderen Sportarten ist es ja auch schon leider so.

Soll jetzt keine rechts links Diskussion werden is nur meine Meinung.
 
So, Dortmund war mal wieder eine Reise wert. Warum? Endlich mal wieder eine Karte für die Süd bekommen, ohne 100 Jahre DK bei den Hummeln und seit Geburt Mitglied zu sein.
Klar: anderes Publikum, aber so übel war es nun auch nicht. Immerhin standen fast alle durchweg und haben auch versucht, hin und wieder mal Stimmung zu machen: ganz ohne Pappen!!

Vor dem Spiel haben die Tommies wie sie es seit 100 Jahren gewohnt sind versucht, die Innenstadt und alle möglichen Kneipen zu okkupieren. Na und? Hat fast geklappt.

Halbwegs friedlich, sehr laut, und immer stramm. Naja, gehört eben dazu. Die Grünen waren überall sehr präsent, aber mussten nix tun, außer wichtig gucken. Alles OK.
Zur DB: wie wäre es denn nach dem Spiel mal mit einem Sonderzug, statt einem einzigen RE in Richtung DU, um 23.45 Uhr., mit 4 Waggons und knapp 10.000 Leuten auf dem Bahnsteig. Ganz tolle Leistung DB, Respekt. Immer wieder derselbe Mist in DO unter der Woche, hat sich in zig Jahren nicht geändert. So ist man dann doch schon um kurz nach 2 daheim, echte Werbung für den ÖPNV.
Aber gut.
Spiel für die Tonne, wie gehabt. Kaum echte 2Kämpfe, keine Fouls, nix, außer Mix zwischen Konfusion der Neuen und 0-Bock der Großen. Hummels ist in den ersten 15 Minuten fast eingenickt. Kroos ähnlich, Terstegen hatte Glück und war auch ein paar mal echt grandios.
Die Tommies beachtlich, mit guter Ordnung und schnell vorne, sah alles gut aus. Eine ganz neue Generation wächst da heran, die werden kommen.

So und jetzt mal zu den "echten Typen", die mal wieder mit Poldi aussterben. Dieses alt-Opa-Gelaber von Bildlesern höre ich mir jetzt seit knapp 10 Spielergenerationen an. Es ist immer wieder derselbe Unsinn.
Was hatten wir schon für tolle Typen: Effe, der den Fans den Finger zeigt, Basler, der lieber säuft wie ein Loch und jede Pokerrunde einer ernsthaften Spielvorbereitung vorzieht.
Undundund.
Ganz wunderbar.
Die gelackten Schleimer haben dann aber irgendwann mal in Rom und Rio die geilen Pokale hochgehalten, bevor sie als Typen akzeptiert wurden.

Poldi mochte ich schon immer. was hätte man ihm je ernsthaft vorwerfen können? Dass er sich mit Club und Stadt identifiziert? Ich bin ewiger FC-Hasser, habe gestern auch mal kurz gezuckt, als die wirklich vielen Klönfans da rumgeträllert haben.
Aber warum denn nicht? Ich muss ja nicht mitsingen. Diese Treue über den Vereinswechsel hinaus hat schon was, das wollen wir doch von den vielen Söldnern heutzutage.
Werner auszupfeifen finde ich auch nicht so prickelnd, auch wenn ich überzeugter Dosenhasser bin. Was soll man dem denn vorwerfen? Dass er von nem Absteiger wechselt, zu nem Verein, in dem er für viel Geld Stammspieler wird und Ligaspitze spielen darf? Naja, wer von uns würde das denn ablehnen, im Job, hm?
Der Typ kann was und hat gestern auch ne Menge versucht. Schnell ist der, sowas brauchen wir dringend mal da vorne.

Ansonsten: alles Gute Poldi, geile Bude!! Kannst Du die Schusstechnik bitte mal den Zebras erklären? Weltklasse, unnachahmlich. Sieht so einfach aus, kann aber leider kaum jemand.
 
War gestern auch im Stadion. Ein Duell, das früher die Massen elektrisiert hätte, war nicht einmal ausverkauft. Stimmung Fehlanzeige, sieht man von einigen verpeilten Kölnern ab (offensichtlich die Mehrheit unter den Zuschauern) und der unvermeidlichen La Ola ab, wäre uberhaupt nichts von den Rängen gekommen. Die Engländer gewohnt lautstark und mit gemischten Gesängen, natürlich auch wieder mit Bezug auf 2. Weltkrieg :( . Ansonsten ist mein Eindruck eher der einer großen Familienfeier, wo zufällig Fußball gespielt wird und man dann klatscht, wenn alle klatschen. Vielleicht ist die Stimmung anders, wenn es um etwas geht. Bei dem Publikum habe ich aber meine Zweifel, die wenigsten werden regelmäßig live in einem Stadion sein.
 
Von meiner Seite aus erst Mal Danke an die Briten, ohne die wäre ich nämlich schon während der ersten Halbzeit vor der Glotze eingeschlafen. Immerhin haben die phasenweise dafür gesorgt, dass man den Eindruck zurückbehielt, die Begegnung Deutschland - England, die im Fussball hierzulande mal ein Strassenfeger sonder gleichen war (ich weiss, ist lange her!), wäre nicht allen da unten auf dem Rasen an sich Latte.

Timo Werner: Der Massstab fürs Mitmachen bei der Nationalmannschaft sollte immer noch sein, dass man einer richtigen Mannschaft angehört, nicht einer Werbeplattform für flüssige Gummibärchen. Sonst sollen sie bei der Nationalmannschaft "Light" künftig einfach die Bewerbungsmöglichkeit per You-Tube-Video einführen, so ähnlich wie beim Torwandschiessen im aktuellen Sportstudio. Ich bin im übrigen total der Ansicht der Minderheit von Foristen hier, dass, wenn Benehmen schon ausschlaggebend ist, jemand wie Werner eher klar weniger rein gehört, als etwa Kruse. Dies gilt besonders in Zeiten einer sich eminent steigernden Diskussion in punko Schwalbenschinden und Verletzungen markieren. Aber darüber hinaus ist der Typ sowieso krass überbewertet! Für mich im Prinzip Sidney Sam reloadet. Oder früher mal David Odonkor. Rasend schnell, ziemlich auffällig, muss aber eben auch immer genau dahin geschickt werden, wo der Ball hinkommt, weil es ihm an Spielintelligenz und Übersicht gravierend fehlt.

Hat sich hoffentlich bald wieder erledigt, wenn RBL nächste Saison auf ein realistisches Niveau nachgesackt ist. Gibt einige Leute, die viel interessanter wären, und es weit mehr verdient hätten. Warum eigentlich nicht: Wagner?! Ach ja stimmt, gilt ja als sperrig, respektive meinungsfreudig. Bei Jogi darfst du zwar ein Clown sein, und den anderen die Fussballschuhe mit den Schnürsenkeln zusammenbinden, aber bitte nicht mit eigenen Ansichten nerven. Naja, Individualismus ist halt auch ne Auslegungssache...

Was den Podolski-Hype angeht: war ne nette Bude von ihm, nochmal, was aber null drüber hinwegtäuscht, dass dieses Abschiedsspiel zig Jahre zu spät gekommen ist. Wie man sich aus diesem Mann aus Bergheim aber überhaupt ein Vorbild für die junge Generation zurechtschnitzen kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Kaum ein begnadeterer Fussballspieler hat sich bei uns in den letzten zwanzig Jahren oder so je die Fussballschuhe geschnürt - aber auch kaum einer hat sein ganzes Talent so mit beiden Händen zum Fenster raus geschaufelt, wie Podolski. Da ist mir ein Grosskreutz, der zwar nicht viel kann, da draus aber eine Menge gemacht hat, fast lieber.

Versteh auch den bruchlosen Hype in Köln überhaupt nicht. Dort läuft es eigentlich erst endlich wieder so halbwegs, seitdem sie den zuguterletzt doch glücklich los geworden sind, und er dort folglich nicht mehr tagtäglich die Schlagzeilen bestimmt, ohne je kontinuierlich die Leistung zu bringen, die zu solchen Gehältern passt. Für mich ist auch seine Nationalmannschaftskarriere, in Anbetracht dessen, was er eigentlich spielerisch drauf hatte, eher fast schon tragisch unvollendet geblieben. Sicher, es gab seinen grandiosen Beginn und dann die richtig grosse Zeit so um Südafrika herum - damals waren wir alles grosse Verehrer. Aber das alles ist eben schon reichlich lange her. Podolski hätte es drauf gehabt, ein zweiter Klose, ein Ronaldo, Ibrahimovic etc. zu sein, aber dazu hatte er wahrscheinlich schlicht nicht den nötigen Ehrgeiz. Keine Ahnung, ob es so eine Art Majestätsbeleidung gewesen wäre, wenn das gestern auch jemand mal gesagt hätte, ich denke fast, dass nicht.

Hab aber sowieso direkt nach dem Spiel abgeschaltet, diese Selbstbeweihräucherung der Fernsehfuzzis nervte, im Zusammenhang mit dem flauen Spiel, wo auch die Brits in HZ zwei keinen richtigen Bock mehr hatten, doch erheblich. Naja, die Mannschaft hat jetzt erstmal die Hammeraufgabe Aserbeidschan vor der Brust, da dürfte man jetzt ohnedies bis in die letzte gegelte Haarspitze rein fokussiert sein. Sehr niedlich dabei der Tröstungsversuch von Gerd Gottlob: nicht zu grosse Sorgen machen, liebe Fernsehzuschauer vor den Geräten daheim, dort wird mit Sicherheit noch der eine oder andere von der Stammelf mit dabei sein. Na, da kann ja dann wohl nicht viel anbrennen, man was bin ich froh!
 
@ Franz

Bin gut weggekommen mit einer der ersten Bahnen, allerdings hat am HBF ein Engländer beim Ausstieg die Notbremse gezogen, hat danach eventuell Verzögerungen gegeben.
 
Stellvertretend @ChristianMoosbr

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, weshalb Leute mit einer in allen Aspekten rund um die Nationalmannschaft "tendenziell eher negativen Haltung", sich dennoch alle Länderspiele, inklusive Testvergleichen, trotzdem geben.

Daß bei der Verabschiedung eines Spielers, sei es Lukas Podolski aus der Nationalmannschaft oder sei es Helmut Schnäbele aus der Reservemannschaft des Kreisligisten Frisch Auf Häuslebaue Kleinschwabenhausen, nicht besonders viele kritische Anmerkungen zu dessen Karriere zu vernehmen sind, ist aus meiner Sicht nicht nur eine lässliche Sünde, sondern sogar geboten und einfach ein Zeichen von Respekt und Gönnenkönnen. Ich persönlich foinde es jedenfalls schön, wenn Hinterfragen, Kritik und Einschränkungen EINMAL einfach Pause haben. In meinem beruflichen Umfeld kann ich beim Ausscheiden eines verdienten älteren Kollegen durchaus auch einmal ohne das durchaus begründete "ja aber" leben und halte mich auch selbst damit dieses eine Mal sehr gerne zurück.

Was speziell die Karriere(n) (Verein und Nationalmannschaft) von Lukas Podolski angeht, bin ich bei Dir. Letztendlich wäre wohl mehr "drin" gewesen. Allerdings kann dies auch daran liegen, daß Podolski andere Dinge wie Familie, Lebensqualität und anderes schlicht wichtiger war und er darüberhinaus auch nicht die Ellenbogen hatte, die für eine Karriere a la Ronaldo oder Ibrahimovic im Endeffekt gebraucht hätte. Aus diesem Blickwinkel heraus, trägt dies, jedenfalls für mich, schlußendlich zu meiner Sympathie bei.

Und auch was seine interne Rolle bei der Nationalmannschaft betrifft, wage ich nicht, diese auf den des Pausenclowns zu reduzieren und ich vermute vorsichtig, daß diese weit darüberhinaus gegangen ist. Natürlich entspringt diese Vermutung meiner Grundüberlegung, die auf meiner Annahme gründet, daß Joachim (ich hasse dieses dämliche Jogi) Löw nicht ganz so doof ist, wie weit überwiegend behauptet. Ich lehne mich also weit aus dem Fenster und behaupte, zum Abschuss freigegeben, daß Lukas Podolski für Mannschaft, Einzelspieler und Trainerstab in vielerlei Form wichtig war und dadurch auch durchaus zum Gewinn des Titels beigetragen hat, ohne wirklich auf dem Platz gestanden zu haben. Wie immer aber nur Vermutung und Ansichtssache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück aus Dortmund und ich fand es durchaus ok.

Podolski hatte einen würdigen Abschied und das Stadion war gut in Kölner Hand, was ich aber diesmal verschmerzen konnte.
Beim Tor war mal kurz richtig Party in der Bude :D.

Der Zufall wollte es so, dass unsere Sitzplätze sich in kurzer Enfernung (ca. 10m) zur Loge der Familie Podolski
befanden und wir so etwas von den dortigen Emotionen mitbekamen.
Insbesondere Louis, der rund 8-9jährige Sohn von Lukas Podolski (auf dem Foto ganz links nur der rote Jackenärmel zu sehen),
war von dem Geschehen sehr berührt, platzte vor Stolz und Freude beim Tor seines Vaters und verdrückte ab der Auswechslung
bis zum Spielende so manche Träne (natürlich habe ich keine Bilder davon gemacht).

Er sieht seinem Vater übrigens schon recht ähnlich :).

Alles in allen ein recht gelungener Abend, auch wenn wir mit dem zu erwartenden Verkehrschaos nach Spielende
erst gegen 00.45 Uhr zu Hause in Duisburg ankamen.

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@Okapi

Ich guck mir keineswegs noch alle Tests an, aber bei Deutschland - England juckt es einen schon. Umso bemerkenswerter, wie flach der Ball nicht nur von dir, sondern mittlerweile auch von den dortigen Reportern, und erst recht natürlich von den Aktiven auf dem grünen Rasen, gehalten wird/wurde. Gab mal Zeiten, hab ich gestern noch sinniert, da war die halbe englische Nationalmannschat Manchester United: Beckham, Rooney, Scholes, Giggs - und wie sie alle sonst noch hiessen. Da war man ab vier am Nachmittag schon kribbelig.

Womit wir so ungefähr zu dem Punkt kommen: Kritik an der Nationalmannschaft, oder überhaupt im Zusammenhang mit Fussball, hat für mich wenig mit Negativität zu tun. Und umso mehr damit, dass man dafür brennt, sich dazu etwas überlegt, versucht, wirkliche Überzeugungen auszudiskutieren. Negativität ist für mich einerseits ein Desinteresse, das die Leute dazu bringt, am Mittwoch abend, wenn Deutschland - England in der ARD läuft, lieber joggen zu gehen (hab ich mir in der zweiten HZ aber auch überlegt gehabt, ehrlich gesagt). Und Negativität ist für mich auch, wenn aus solch einer hochmögenden wichtigen Sportveranstaltung alles Weihevolle entfernt wird, und man beim Betrachten von Gerd Delling und Mehmet Scholl irgend meint, man hätte die "Sendung mit der Maus" eingeschaltet.

Womit wir beim Podolski wären: wenn es um Werte wie Identifikation geht, dem sich hocharbeiten aus kleinen Verhältnissen, um Dinge also, die jeden kleinen Jungen, der ganz gut den Ball hochhalten kann, in Flammen setzen (was neuerdings ganz genauso für kleine Mädchen zu gelten hat), und die ganzen noch jungen oder halbalten Väter wieder von früher schwärmen lassen, gab es kaum einen, der eine Ausstrahlung hatte, wie er. Warum einer mit solchen Anlagen so komplett mitten in der Entwicklung stecken bleiben kann, ist eben nicht nur aus einer es personalisierenden reinen Boulevard-Sichtweise interessant! Sondern hier geht es auch um das System an sich, welches offenbar unter bestimmten Umständen eine eher destruktive Wirkung entfaltet. Oder sollte jedenfalls darum gehen.

Dass Poldi vielleicht seine Frau sehr liebt, und gern mit den Kindern im Garten kickt, ist zwar eine herrliche Vorstellung - allerdings auch denkbar irrelevant. Klar, unter dieser extrem allgemeingültigen Voraussetzung sind auch neunzig Prozent meiner Nachbarn sehr sympathische Jungens. Und ehrlich gesagt sind die allermeisten Menschen keine Hackebeilmörder, sonder haben viel Spass- und Gut-drauf-Potential. Ein gut gefülltes Bankkonto und ein angenehmer Beruf, bei dem man viel an der frischen Luft ist, sind entschieden Voraussetzungen, welche die Menschen besser machen! Für mich ist das immer ein bisschen die Frage, in dem Bereich, ob ich das wirklich öffentlich abfeiern muss, wenn jemand sympathisch normal geblieben ist, trotzdem sein Gesicht wirklich jeder kennt. Leute, die wirklich etwas erreichen, im Namen einer bestimmten Sache, und für diese Sache, sind doch weitaus öfter Unsympathen. Sie brennen vor Leidenschaft, verschleissen nebenher achtlos eine Frau nach der anderen, überall melden sich ihre unehelichen Kinder, und sie kommen später im Leben gar nicht mehr richtig klar - wie Boris Becker, Effenberg oder Matthäus, Netzer und Gerd Müller, Kaiser Beckenbauer himself, Cruyff, Eric Cantona oder Maradona. Darunter verstehe ich jedenfalls das, was man "Typen" nennt, im Höchstleistungssport.

Ich finde, damit wären wir bei der Tragik des Lukas Podolski. Dass er leider zu denen gehört, die man viel zu früh viel zu fest an die Brust gedrückt hat, um sie dann nicht mehr losgelassen! Eine typisch deutsche Art und Weise auch, oder nicht?! - Jedenfalls in den letzten Jahren wieder - die Leute, die damals noch alle "Typen" waren, waren zu ihrer Zeit höchst umstritten, mussten sich gegen kritischen Journalismus und eine ziemlich vorurteilsbehaftete Öffentlichkeit permanent durchsetzen. Diese Leute werden heutzutage hochrespektiert, weil sich das Gefühl, dass sie zu ihrer Zeit auch komplett Wahnsinnige waren, irgendwie noch immer erahnen lässt. Von daher gehört für mich zu wirklichem Respekt auch Kritik. Und wenn einer nach so viel Länderspielen und Toren abtritt, wie Podolski sie auf dem Buckel hat, dann erst recht.
 
Krass das der DFB die Ursachen des Zuschauerschwundes erkannt hat...



...nicht.

Vermutlich wird man aber Stadien mit einer Kapazität von um die 40.000 vorerst voll füllen können und denkt das Problem wäre gelöst :pfeifen:
 
Ich persönlich habe gar kein Problem damit, wenn Heimspiele zu einem Familienevent werden. Natürlich sollten dann auch die ganzen Stars dabei sein, die die Kids nur aus dem TV kennen. Dann muss sich allerdings auch was an den Preisen ändern. Kann ja nicht sein, dass man als Familie kaum unter 100 Euro ins Stadion kommt.

Ansonsten wer wie ich ordentlichen Support will, soll halt auswärts fahren. Als schönen Nebeneffekt sieht man dann noch schöne Orte, wo man sonst nicht hinkommen würde.
 
Ansonsten wer wie ich ordentlichen Support will, soll halt auswärts fahren. Als schönen Nebeneffekt sieht man dann noch schöne Orte, wo man sonst nicht hinkommen würde.
Nur ist diese Clique von "Deutschland-Fans" alles andere als ein Haufen des feingeistigen und weltoffenen Teils unserer Bevölkerung - leider.

Gesänge wie: "Die Nummer 1, die Nummer 1, die Nummer 1 der Welt sind wir!" oder "Hurra, Hurra, die Deutschen die sind da." gehen mir persönlich nur auf den Sack.
Ja, ich bin links und ja, ich mag Nazis nicht, aber seit ich 2012 zuletzt bei einem DFB-Spiel war (Deutschland v Italien in Warschau bei der EM) habe ich darauf kein Bock mehr.

Der Haufen, der mit Deutschland auswärts fährt ist zu 90% asozial, rechtsoffen und deren Hobbies gehen wohl definitiv nicht von "Bier und Pöbelei" zu "Urlaub mit der Familie" oder "andere Kulturen kennenlernen.".

PS: Ich kenne dich nicht, @Zauberer und deshalb solltest du das auch nicht als persönlichen Angriff sehen. Gibt ja noch 10%, die halbwegs vernünftig sind.
 
@STZ11 Keine Sorge! Zu dem von Dir bezeichneten Teil zähle ich ganz bestimmt nicht. Ich gehe Dir recht, dass es auch gerne mal einen Teil von Idioten, insbesondere aus dem Ostdeutschen Raum gibt, aber ich finde, dass der überwiegende Teil ein guter Haufen ist. Auch beim MSV gibt es viele Idioten ;)

Bezüglich der von der angesprochenen Lieder hab ich, auch als eher linker Mensch, trotzdem kein Problem. Dies insbesondere, weil ja auch Özil und Co das Nr. 1 nach dem Titel gesungen haben. Da find ich das "Sieg" schon viel schlimmer. Aber beim MSV genauso.
 
Gesänge wie: "Die Nummer 1, die Nummer 1, die Nummer 1 der Welt sind wir!" oder "Hurra, Hurra, die Deutschen die sind da." gehen mir persönlich nur auf den Sack.
Ja, ich bin links und ja, ich mag Nazis nicht, aber seit ich 2012 zuletzt bei einem DFB-Spiel war (Deutschland v Italien in Warschau bei der EM) habe ich darauf kein Bock mehr.

Der Haufen, der mit Deutschland auswärts fährt ist zu 90% asozial, rechtsoffen und deren Hobbies gehen wohl definitiv nicht von "Bier und Pöbelei" zu "Urlaub mit der Familie" oder "andere Kulturen kennenlernen.".

@STZ11
Bezüglich der von der angesprochenen Lieder hab ich, auch als eher linker Mensch, trotzdem kein Problem. Dies insbesondere, weil ja auch Özil und Co das Nr. 1 nach dem Titel gesungen haben. Da find ich das "Sieg" schon viel schlimmer. Aber beim MSV genauso.

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Ganz Schlimm finde Ich auch das Jäger und Fischer sich mit Petrie und Waldmanns HEIL begrüßen. Seit es die Frauke von der AfD gibt höre ich auch kein Wolfgang Petry mehr.
 
Schon die Tatsache, dass solch ein Spieler, ohne Charakter, welcher sich aus einem langjährigen Vertrag beim VFL Wolfsburg hinaus redet,
Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft wird, lässt meinen Glauben an einen kritischen Bundestrainer zweifeln.
Sein Credo lautet doch: Nur Charakterfeste Spieler sollen unser Land vertreten.
Stimmt, wenn er nur nach diesem Kriterium die Elf berufen würde, hätten wir wohl keine Nationalmannschaft.
Ne, da bekommt man keine Lust mehr auf diese.

Hier zum nachlesen:
https://www.welt.de/sport/fussball/...ulian-Draxler-macht-einen-grossen-Fehler.html
 
Schon die Tatsache, dass solch ein Spieler, ohne Charakter, welcher sich aus einem langjährigen Vertrag beim VFL Wolfsburg hinaus redet...

Sehe ich zwar ähnlich, muß aber gleichzeitig auch feststellen, daß wir schon früher nicht so ganz einwandfreien Spielern die Binde übergestreift haben.

Wir hatten zwar Fritz Walter und Uwe Seeler aber halt auch Katar-Franzl, Finger-Effe, Ego-Ballack oder Schriftsteller-Fips. Für mich auch alle keine Leuchten vong 1 Ethik her.
 
Ich mag die Nationalmannschaft, bin seit vielen Jahren (Anfang 70er) ein Riesenfan und supporte die auch wenn es irgendwie passt.

Das Genöle geht mir auf den ... die Nerven.

Logisch: 80.-€ für San Marino aufzurufen ist einfach nur dumm. Olli B. soll mal drüber nachdenken, wie motiviert der normale Familienvater da ist, sich das anzutun. Senkt die Preise, nicht nur aber allen voran für die Testspiele, geht mal wieder aus den Riesenstadien in die Provinz (DUISBURG!!!;-)), warum nichtmal nach HRO, OF, MA oder DD, oder wohin auch immer.
Bessere Stimmung in nem kleinen Stadion macht sich auch im TV gut.

Dann kommen auch die realen Fans wieder, die die NM gerne unterstützen würden.

Das Spiel in DK habe ich übrigens sehr genossen. Was haben wir alles an Megatalenten in der Hinterhand. Das ist ja kaum noch zu ertragen, erst recht nicht für die Konkurrenz.

Was die Jungs da nach 1 Trainingseinheit abgeliefert haben, am Ende sogar aus 10!!! verschiedenen Vereinen, unfassbar. Wo soll das hinführen?

Und ja: ich ziehe mir auch das Methadonprogramm U21-EM und sogar diese komische Veranstaltung da in RUS rein. Warum denn nicht? Ist doch Fussi.

Und die Zebras haben ja Pause. Also!

Übersättigung? Haha, was ist das denn???:kopfkratz:;)
 
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Gesänge wie: "Die Nummer 1, die Nummer 1, die Nummer 1 der Welt sind wir!" oder "Hurra, Hurra, die Deutschen die sind da." gehen mir persönlich nur auf den Sack.
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Kommt es nicht auch ein wenig auf die Intention an? Macht doch einen Unterschied, das als reinen Fansong zu geben oder mit stramm gestreckten rechten Arm.

"Hurra! Hurra! Die Zebras die sind da!" ist halt ein stinknormaler Schlachtruf, tausch Zebras gegen Deutsche aus und Du bist genau da.
 
Vielleicht kann der Wagner ja morgen wieder so einen Rekord gegen San Manrino aufstellen, wie damals als Prinz Poldi 4 Buden gegen San Marino erzielte. Hab nichts gefunden in allen möglichen Statistiken gesucht, ob das der deutsche Rekord für die A-Nationalmannschaft ist.
 
Hab nichts gefunden in allen möglichen Statistiken gesucht, ob das der deutsche Rekord für die A-Nationalmannschaft ist.
Mit Abstand nicht. Der Rekord für Tore eines Spielers in einem Spiel bei der deutschen Nationalmannschaft liegt bei 10, aufgestellt durch Gottfried Fuchs 1912. Wilhelm Hahnemann traf 1940 sechsmal, Otto Siffling 1937 fünfmal. Ganze zehn Spieler haben schon vier Tore für die Nationalmannschaft in einem Spiel geschossen.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Fußballnationalmannschaft/Statistik?wprov=sfla1
(Erstes Ergebnis bei Google-Suche nach "meiste Tore in einem Spiel Nationalmannschaft")
 
Ich hab mich auch drüber gefreut, wie spielaktiv unsere Talente da gearbeitet haben. Hätte gern viel mehr viel öfters in diese Richtung, dann würde ich vielleicht sogar mal gegen San Marino hinfahren. Ich finde, die Ticketpolitik bei den Verbänden, nicht nur aber auch beim Deutschen, kann man kritisieren, ohne dass dies gleich eine Abkehr von der Nationalmannschaft insgesamt bedeutet. Für mich sind Bierhoff und Co. nicht gleichzusetzen mit dem, was die Nationalmannschaft ausmacht. Selbst Löw, der derzeitige Erfolgstrainer, ist letztendlich nur ein kleiner Baustein in diesem Gebilde. Dass er sich so viele Jungs aussuchen kann, ist ja weniger sein persönliches Verdienst als dasjenige einer unter widrigen Umständen anscheinend immer noch funktionierenden Arbeit im Jugend- sprich Amateurbereich.

Im Lichte dessen erscheint mir durchaus auch betrachtenswert, wie man es mit der Moral hält. Wo ein Kruse wegen einem dämlichem Video, auf dem er halt einen Ständer hat, aber sonst gar nix Weltbewegendes passiert, wohl die Nationalmannschaft für immer abschreiben kann, wird ein Draxler, dessen Geschäftsgebaren weiss Gott keine Vorbildfunktion haben kann, zum Mannschaftskapitän.

Hier sehe ich keine Bezugsebene zu den Leuten, die uns hier von @Okapi beispielgebend vorgeführt werden. Draxler und Beckenbauer, da verbietet sich jeglicher Vergleich, da müsste dem Draxler wohl erst noch ein drittes Bein wachsen. Ausserdem war Beckenbauer mit Katar nirgends involviert, als er noch einer der höchstens drei besten Spieler der Welt gewesen ist. Und der am längsten beste Spieler der Welt war er sowieso. Der Stinkefinger von Effenberg wurde hingegen doch nur masslos aufgebläht, um das komplette Scheitern der Deutschen mit Vogts damals im Turnier zu kaschieren - was Vogts aber trotzdem nix gebracht hat. Welche Bücher sich ein dumpfbackiges Management im Namen eines Lahm selbst aus den Rippen leiert, interessiert hingegen niemand.

Hierbei geht es absolut nicht um den Sport, in welchem Lahm einer der Treuesten gewesen ist, das kann man als Vorbildfunktion heutzutage eigentlich gar nicht hoch genug einschätzen. Man muss den jungen Leuten ja nicht gerade unterreiben, dass er die ganze Zeit über bei den Bayern war... Ballack wurde für mich sportlich stets überschätzt, er war einfach deswegen kein richtig genialer Spielmacher, weil ihm das Antizipationsvermögen eines Frings, zum Beispiel, abging.

Mir ist im übrigen auch komplett egal, an wie vielen viel zu jungen Busenwundern ein Matthäus inzwischen rumgegraben hat. Ich finde diese Art von Moralisieren im Hinblick auf Sportvorbilder verfehlt. Ein Fussballer sollte, um Vorbild sein zu können, das Bestmögliche dafür tun, um guten Fussball zu spielen, sich voll in den Dienst der Mannschaft stellen, bei der er beschäftigt ist, und sich nicht permanent übers Lancieren von Wechselabsichten etc. durch sein Management aufwerten lassen, bis dass er geschickt gemacht zur nächsten Stelle mit dem noch dickeren Handgeld überwechseln kann. Wem sowas das Wichtigste zu sein scheint, der kann eigentlich wirklich nicht Mannschaftskapitän der Fussballnationalmannschaft sein.

Kein Ahnung, wem da ein blank gezogenes männliches Glied das wichtigere Kriterium ist, mir jedenfalls definitiv nicht. Ob Draxler ausser bei Sonnenschein und in der Aufregung eines frischen Neuanfangs leistungswillig ist, oder doch nur ein typischer Schönwetterprofi, muss er erst beweisen, dann klappt es vielleicht auch noch mit der Kapitänsbinde. So herum gemacht, wie es gelaufen ist, riecht es aber nach einem Geschäft, um Draxler noch mehr Kohle einzutragen.
 
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