Ich bin Fussballfan, auch betreffend der Nationalmannschaft. Ich will dort mehr oder weniger "grosse" Spiele sehen, die Überlegenheit der unsrigen gegenüber den Konkurrenten, aber das hat für mich nix mit Nationalismus am Hut. Diese kleinen deutschen Flaggen überall, die damals von Stefan Raab hervorgebrachte alternative Nationalhymne, von einer dunkelhäutigen Sängerin mit gewaltig schrägem Akzent vorgetragen, all das war in der Art und Weise ironisch gebrochener Nationalismus, die es beim Sommermärchen erst verdaulich machte. Nur diese unverkrampfte Art hat damals dafür gesorgt, dass dieser Monat mit strahlendem Sommerwetter ein reiner Hochgenuss wurde, ein wahres Freudenfest des Fussballs gewesen ist.
Was mich hingegen extrem annervt, und für mich "typisch deutsch" ist (damit aber noch lange nichts mit "Rechts" zu tun hat), ist die Tendenz, andere eines Besseren belehren zu wollen. Das tun leider auch die Rechten viel zu gerne, ebenso wie die Linken, allerdings haben wir nun mal auch eine Vergangenheit, da braucht man echt nicht fortwährend zu definieren, welches Recht man wann hat, was zu sagen, ohne dass man schon in eine bestimmte Ecke gestellt wird, das ist ein ziemlich sinnloser Pingpongstreit am Ende.
Es kommt wirklich,
@Meidemicher Opa definiert das ziemlich präzise, auf den Kontext an. Das ist nunmal ein schwieriges Thema, bei uns, man muss es nicht künstlich ausblenden, es ist nunmal da. Natürlich wird die Nationalmannschaft von geneigter Seite aus besetzt, siehe nur bestimmte Tweeds einer gewissen Frau von Storch nach einem bestimmten Länderspiel, das wir verloren haben, siehe diese Geschichte mit Boateng. Da den Bezug zu dem, was Deutsche im zwanzigsten Jahrhundert in der Welt alles angerichtet haben, komplett aussen vor zu lassen, wäre grenzenlos naiv, denn wenn unsere Nationalmannschaft über solcherlei Kanäle instrumentalisert werden soll, geht es uns nunmal als Fussballanhänger etwas an. Zu etwas schweigen kann auch heissen, es zu legitimieren, so läuft das nun mal in dieser Welt!