ChristianMoosbr
3. Liga
Japan vs Australien war eigentlich ein gutes Spiel, jedoch machten es die Nippon-Mädchen überlegter als Frankreich im Viertelfinale, sie blieben nämlich erbarmungslos im Effizienzmodus. Phänomenal für den Betrachter aber, wie sie jederzeit plötzlich umschalten können, Tempo und eine enorme kreative Spielfreude aufblitzen lassen, und dann saugefährlich sind, ohne dass man den Eindruck hat, sie würden die Kontrolle abgeben. Australien wirkte entsprechend eingeschüchtert, oder übervorsichtig, die kleinen Japanerinnen haben auf dem Spielfeld eine absolut kultverdächtige Aura, welche vielleicht allein schon die halbe Miete ist.
Aber anders als etwa Brasilien, die ja auch mit Minimalismus aufwarteten, waren sie wieder absolut standfest, grandios im Verschieben, trickreich, flüssig und so unaufhaltbar wie Quecksilber im letzten Drittel des Spielfeldes, konditionell über jeden Schwächeverdacht erhaben.
Seit Frankreich so unglücklich scheiterte, ist Japan jedenfalls für mich neuer Topfavorit. Bemerkenswert insbesondere die äusserste taktische Disziplin und Geduld (hier fehlte es den Französinnen etwas, fand ich). Das ist so ein vielbeschworener Asia-Skill, allerdings wirkt bei denen überhaupt nichts starr einstudiert, es sind dafür auch zu grandiose individuelle Fussballerinnen.
Das Konstrastprogramm schlechthin lieferte dann Kanada vs England. Chaos pur, wildes anrennen, Spieleröffnungen beiderseits fast ausschliesslich über Langholz, manchmal aber mit Pässen von grandioser Zielgenauigkeit über dreiviertel des Spielfeldes (Sinclair!). England nutzte früh in der ersten Halbzeit einen eklatanten Fehler der Innenverteidigerin (Lauren Sesselmann) zur frühen Führung, Taylor gegen die Torfrau eiskalt mit super Abschluss. Auch die zweite Bude, bei welcher die kanadische Torfrau nicht besonders aussah, liess sich sehen: klasse direkter Kopfball von Bronze nach einem Riesenfreistoss nur drei Minuten nach dem ersten Treffer.
Man muss den Kanadierinnen attestieren, dass sie danach ziemlich zurückpowerten, und sich keineswegs geschlagen gaben. Die über fünfzigtausend Zuschauer sowie der Anschlusstreffer von Sinclair, zuletzt die verletzungsbedingt erzwungene Auswechslung der englischen Stammtorhüterin schon früh in der zweiten Halbzeit, machten einen Thriller daraus. England kann super drauf schiessen, aber sonst nicht sehr viel, auch die Qualitäten der Kanadierinnen waren bis auf die Kompromisslosigkeit und gute Ballführung eher übersichtlich.
Spannend, aber fussballerisch keineswegs hochklassig.
Man gönnt es den vorwiegend holzenden Kanadierinnen ein bisschen, weil sie gegen die Schweizerinnen eigentlich nur durch den einzigen Fehler, den diese machten, weitergekommen sind. Und England war mindestens genauso eindimensional, hatte aber die wesentlich bessere Chancenausnutzung. Aber England ist einfach kein angemessener Halbfinalgegner für die Japanerinnen. Wäre es wenigstens Brasilien, auch in schwacher Form! Nach dem Ausscheiden der Französinnen hat dieses Turnier jedoch sowieso bereits eindeutig an Klasse eingebüsst.
In der Nacht von Di. auf Mi. und Mi. auf Do. gibt es die Halbfinals: http://www.kicker.de/news/fussball/frauen/frauen-wm/frauen-weltmeisterschaft/2015/6/0/spieltag.html
Aber anders als etwa Brasilien, die ja auch mit Minimalismus aufwarteten, waren sie wieder absolut standfest, grandios im Verschieben, trickreich, flüssig und so unaufhaltbar wie Quecksilber im letzten Drittel des Spielfeldes, konditionell über jeden Schwächeverdacht erhaben.
Seit Frankreich so unglücklich scheiterte, ist Japan jedenfalls für mich neuer Topfavorit. Bemerkenswert insbesondere die äusserste taktische Disziplin und Geduld (hier fehlte es den Französinnen etwas, fand ich). Das ist so ein vielbeschworener Asia-Skill, allerdings wirkt bei denen überhaupt nichts starr einstudiert, es sind dafür auch zu grandiose individuelle Fussballerinnen.
Das Konstrastprogramm schlechthin lieferte dann Kanada vs England. Chaos pur, wildes anrennen, Spieleröffnungen beiderseits fast ausschliesslich über Langholz, manchmal aber mit Pässen von grandioser Zielgenauigkeit über dreiviertel des Spielfeldes (Sinclair!). England nutzte früh in der ersten Halbzeit einen eklatanten Fehler der Innenverteidigerin (Lauren Sesselmann) zur frühen Führung, Taylor gegen die Torfrau eiskalt mit super Abschluss. Auch die zweite Bude, bei welcher die kanadische Torfrau nicht besonders aussah, liess sich sehen: klasse direkter Kopfball von Bronze nach einem Riesenfreistoss nur drei Minuten nach dem ersten Treffer.
Man muss den Kanadierinnen attestieren, dass sie danach ziemlich zurückpowerten, und sich keineswegs geschlagen gaben. Die über fünfzigtausend Zuschauer sowie der Anschlusstreffer von Sinclair, zuletzt die verletzungsbedingt erzwungene Auswechslung der englischen Stammtorhüterin schon früh in der zweiten Halbzeit, machten einen Thriller daraus. England kann super drauf schiessen, aber sonst nicht sehr viel, auch die Qualitäten der Kanadierinnen waren bis auf die Kompromisslosigkeit und gute Ballführung eher übersichtlich.
Spannend, aber fussballerisch keineswegs hochklassig.
Man gönnt es den vorwiegend holzenden Kanadierinnen ein bisschen, weil sie gegen die Schweizerinnen eigentlich nur durch den einzigen Fehler, den diese machten, weitergekommen sind. Und England war mindestens genauso eindimensional, hatte aber die wesentlich bessere Chancenausnutzung. Aber England ist einfach kein angemessener Halbfinalgegner für die Japanerinnen. Wäre es wenigstens Brasilien, auch in schwacher Form! Nach dem Ausscheiden der Französinnen hat dieses Turnier jedoch sowieso bereits eindeutig an Klasse eingebüsst.
In der Nacht von Di. auf Mi. und Mi. auf Do. gibt es die Halbfinals: http://www.kicker.de/news/fussball/frauen/frauen-wm/frauen-weltmeisterschaft/2015/6/0/spieltag.html

).
), und hatte die rosarote Brille auf.