Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das bei der Entwicklung enorm hilft. In der U19 sind die Unterschiede zwischen Alt- und Jungjahrgang natürlich nicht mehr so dramatisch, aber es gibt sie noch. Ich fand es in der U15 am krassesten, gefolgt von der U13 und der U17.
Ich habe mit meinem Jahrgang immer als Jungjahrgang Leistungsklasse gespielt und teilweise auch viel Lehrgeld bezahlt bzw. Klatschen einstecken müssen. Aber die Spieler wachsen daran. Wenn du ein "1 gegen 1" nicht mit Kraft und Schnelligkeit lösen kannst (weil dein Gegner aufgrund des Alters darin besser ist), musst du mit Technik und (Individual-)Taktik dagegen halten. Und genau darauf kommt es an. Der Spieler wird so indirekt zur Weiterentwicklung in diesen Aspekten gezwungen. Die Unterschiede in Kraft und Schnelligkeit wachsen sich später raus, die zwangsläufig antrainierten Skills in Sachen Technik und Taktik bleiben für das ganze Fußballerleben.
Deswegen ist der Titel U-Nationalspieler auch fast nichtsaussagend. 90% der U-Nationalspieler sind im ersten Quartals geboren. Gerade diese 90% spielen da nur, um Spiele und Turniere zu gewinnen. Sie sind aber gar nicht die talentiertesten des Jahrgangs, sondern nur die akzeleriertesten. Sie werden in den seltensten Fällen A-Nationalspieler. Und sowas nennt sich dann Talentförderung. Zum Glück läuft es im Vereinsfußball mittlerweile anders.