Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Nein, es geht hier primär nicht um den 1.FC Köln.
Es geht primär auch nicht um Bayer 04 Leverkusen.
Es geht primär nicht mal um Fußball.
Primär geht es um Glaubensfragen.
Sie haben etwas getan, was Ihnen in Köln als Verstoß gegen das Heiligste der 11 Gebote ausgelegt wird.
Sie haben es gewagt, sich gegenüber dem in der Heiligen Stadt beheimateten Heiligen Fußball-Club die Unverschämtheit herauszunehmen, den Heiligen Verantwortlichen des Clubs, den Heiligen Fans des Clubs und den Heiligen Bewohnern der Heiligen Stadt ihre eigenmächtige Entscheidung mitzuteilen, einem nicht-heiligen Fußball-Club und einer nicht-heiligen Stadt den V o r z u g zu geben gegenüber dieser Heiligen Stätte.
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Ja, natürlich geht es auch ein bischen um den 1.FC Köln.
Sie haben die Unverfrorenheit besessen, mit Ihrer Entscheidung gegen den Heiligen Fußball-Club Ihre Zweifel an dessen Heiliger Vision zum Ausdruck zu bringen. Sehen Sie denn nicht, dass dies der einzig Wahre weil Heilige Club ist? Dessen Heiliger Weltmeister von 1978 (KStA) den kongenialen Heiligen Club-Manager aus dessen Höllenqualen erlöste, in die dieser von undankbaren westfälischen Heiden im kohleverdreckten Dortmund gestürzt wurde? Dem es seinerseits mit seiner den Heiligen eigenen elitären Arroganz gelang, den Messias® persönlich zur Erfüllung der Heiligen Mission zu bewegen? Dieser Heilige Club ist so Heilig, dass er selbst die Zeitrechnung außer Kraft setzen kann. So schiebt er zwar seine Vergangenheit ständig vor sich her, hat dafür aber seine Zukunft bereits hinter sich.
Und all dieser geballten Heiligkeit kehrten Sie einfach den Rücken zu?
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Undankbarer Abtrünniger, es war den Heiligen Club-Vätern leider nicht möglich, mehr zu ziehen als eine zu spät gezogene Option. Ein gutdotierter neuer Vertrag mit dem Heiligen Club scheiterte an der akuten aber nur vorübergehenden Knappheit bei Kasse, weil das vorhandene Heilige Euro-Kapital in brasilianische Real eingetauscht werden musste. Aber das alles doch für die gute Sache, die Heilige Vision. Die Champions-League schmachtet nach diesem einzig Großen, weil Heiligen Club. Deshalb werden die Heiligen Club-Verantwortlichen im Falle des Nicht-Aufstiegs (also für die nächsten 50 bis 100 Jahre) bei der UEFA eine Ausnahmegenehmigung beantragen, die dem Heiligen Zweit-Ligisten eine privilegierte Partnerschaft in der Champions-League einräumt. Schließlich gehört der Heilige Club dort hin; und nicht so heidnisches Kroppzeug wie grün-weiße Fischköpfe, blau-weiße Gazpromskis oder rot-weiße Weißwurst- oder Spätzlefresser. Und schon gar nicht diese verhasste Kopfschmerz-Tabletten-Truppe vom Autobahnkreuz Köln-Nord-Ost.
Verstoßener, Sie haben Hochverrat an dieser Heiligen Vision begangen.
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Wie können Sie nur so treulos sein, wo Ihnen doch - nein, nicht von irgend jemandem, sondern von der Heiligen Clubführung höchstpersönlich - versichert wurde, wie sehr man im Heiligen Club auf Sie zählt; und der Messias® seit Monaten von nichts anderem redet, als dass Sie in seinen Planungen die zentrale Figur im Heiligen Sturm sind und auf Jahre eine uneingeschränkte Stammplatzgarantie haben. Sie wussten doch, dass der Heilige Club Scherz und Novakovic nur deswegen nicht verkauft, und Tiago und Akin nur deshalb gekauft hat, um auf der Bank 4 Heilige Sturm-Alternativen zu haben, die jeweils in der letzten Spielminute für Euch, Herr Helmes, eingewechselt worden wären.
Wie, Sie haben diesen Beteuerungen der Heiligen Verantwortlichen des Heiligen Clubs kein Vertrauen geschenkt?
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Schlimmer noch.
Sie haben es gewagt, die Heilige Stätte zu beschmutzen; indem Sie als Fußball-Club Ihrer Wahl ausgerechnet genau diesen verhassten, heidnischen, hässlichen, niemals Meister gewordenen und niemals Meister werdenden Pillen-Zwerg Bayer 04 von der verhexten und verfluchten rechten Rheinseite geoffenbart haben. Jenes schandhafte Kreuz, dessen teuflisches Gebaren bereits die Verräter Ojigwe, Balitsch und Voronin aus der Heiligen Stadt lockte. Diesen von protestantischen Bergischen Hinterwäldlern installierten Retorten-Schandfleck am Heiligen weil römisch-katholischen Mittelrhein. Diesen Abschaum des Deutschen Fußballs. Dem der Messias® in Deutschlands intellektuellem Presseorgan der geBILDeten Bevölkerung sogleich den Heiligen Krieg erklärte.
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Sie haben es darüberhinaus gewagt, der staunenden Öffentlichkeit die Augen darüber zu öffnen, was der in der Heiligen Stadt geprägte Spruch "mer muss och jönne könne" in Wirklichkeit bedeutet. So Sie nämlich wie die meisten Ihrer Mitmenschen dachten, damit sei gemeint, der Kölner bringe mit diesem Spruch seinen Großmut zum Ausdruck, man müsse a n d e r e n auch etwas gönnen, sehen Sie sich wie alle anderen arglistig getäuscht. Und begreifen statt dessen, dass der Kölner mit "mer muss och jönne könne" seinen Hochmut zum Ausdruck bringt und einfordert: alle anderen sollen grundsätzlich verzichten und statt dessen dem K ö l n e r alles gönnen; und sei es auch noch so unverdient. Denn, nicht vergessen: Schließlich betrachtet der sich als Heilig.
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.
Sie haben sich schlussendlich des Vergehens schuldig gemacht, die Heilige Stätte zu entweihen. Indem Sie deren Bewohner durch Ihren Verrat dazu angestiftet haben, der weiterhin staundenden Öffentlichkeit in ungezählten schriftlichen Offenbarungen niederträchtigsten Inhalts zu beweisen, dass sie, diese Bewohner, mitnichten eine Gemeinschaft der Heiligen; sondern in des Wortes wahrsten Sinne ein erbärmlicher Haufen von Scheinheiligen sind. Genauso scheinheilig wie ihre scheinheilige Stadt, ihr scheinheiliger Fußball-Club, dessen scheinheilige Club-Führung und dessen scheinheilige Fans.
Herr Helmes, wie konnten Sie aber auch nur.