Die "Tränenliste"

Stadtwerke-Anteile verkaufen? Das macht nur Sinn, wenn die Rendite des Anteils so niedrig ist wie das Niveau der Zinseinsparung. Anders ausgedrückt: Wenn ich 6% Rendite mit meinem Anteil erziele, aber für einen Kredit in gleicher Höhe nur 3% Zinsen bezahle, dann wäre ich ja schön blöd, den Anteil zu verkaufen, um entsprechende Schulden zu tilgen, da ich in der alten Konstellation jedes Jahr 3% gewinne. ;)

Und die 50jährige Mißwirtschaft - zunehmende Attraktivitätsverlust der Stadt für Bürger, Einzelhandel und sonst. Gewerbe, Blockierung wichtiger Projekte, Verschuldung bis ins Unermeßliche - einfach auszublenden finde ich schon äußerst fahrlässig. Und jeder mag selbst entscheiden, ob es sich um Polemik handelt: Für die Erstellung der U-Bahn wird die Stadt dank Leasing-Verträge ewig zahlen, Multi-Casa hat die Innenstadt mind. 10 Jahre blockiert, für den Selbstläufer Spielkasino gab es keine Liegenschaft,
eine positive Kaufkraftkennziffer dagegen ist erst in den letzten Jahren zurückgekehrt.

Schon vor Jahrzehnten hätte das Ruder rumgerissen werden müssen. Wie im vorherigem Post erwähnt: Einschnitte tuen natürlich weh. Aber hallo? Wir sind in der Realität. Niemand kann auf Dauer mehr ausgeben als einnehmen. Nicht "nach mir die Sintflut", die Sintflut ist jetzt da! Keiner hat sich über die Jahre darüber beschwert. Und natürlich ist jetzt der Bürger die ärmste Sau. Aber jeder bekommt die Regierung, die er wählt. Wenn ich mit offenen Visier in die Insolvenz gehe, darf ich nachher auch nicht jammern...
 
Er hat aber obwohl, und davon bin ich felsenfest überzeugt, es zumindest für ihn abzusehen war das die Stadt bald leer läuft, im Wahlkampf lauthals Lüftschlösser gebaut....
Weder wollte ich ihn mit meiner Feststellung in Schutz nehmen, noch dir grundsätzlich widersprechen. Dein erstes Posting war mehr der Aufhänger meine grundsätzliche Verwunderung und mein Unverständnis über sehr viele Leute hier auszudrücken. Ob nun parteipolitisches Gebrabbel oder dieser "Oha-Effekt", wer den Niedergang dieser Stadt in den letzten 25-30 Jahren nicht wahrgenommen hat und nun völlig überrascht über diese Sanktionen ist, unternimmt auch Tauchübungen mit nen Strohhalm zum Grund des Bodensees.

Natürlich bin ich ebenfalls entsetzt über den Umfang der angedachten (!) Kürzungen oder Streichungen, auch müssen davon diverse Dinge unbedingt verhindert werden. Aber jetzt entrüstet zu sein oder über Willkür zu sprechen ist völlig fern der Realität. Der Topf ist leer.....Ende....Aus....nicht einmal der Topf gehört uns noch. Und da sind wir hier in Duisburg auch einmal Vorreiter, wenn auch völlig negativ behaftet. Es ist nur der Vorgeschmack auf kommunaler Ebene, Länder und der Bund werden folgen oder sind ebenfalls schon am Werk. Jeder Privatmann wäre bereits wegen Insolvernverschleppung verknackt worden, bei dem was sich Regierende aller Colour in den letzten Jahrzehnten geleistet haben.......auch unter Mithilfe der Bevölkerung selbst.

Wer jetzt zum Beispiel nach Hallenbädern oder der Stadtbücherei schreit sollte sich zuerst selber fragen, wann er diese zuletzt besucht hat und somit zum Bedarf und der Erhaltung beigetragen hat. Auf der Liste sind sonst noch eine Menge Dinge die immer selbstverständlich vorhanden sind, trotzdem sollte man auch hinterfragen ob dies überhaupt so sein muss.

Laut Radio-DU gestern, erhält das Filmforum eine Bezuschussung von 300.000,- € jährlich. Da muss man doch spätestens in diesen aktuellen Zeiten mal den Sinn oder Unsinn solche Dinge hinterfragen dürfen. Dies allein schon mit dem Hintergrund des Zustands der Schulen und Bildungseinrichtungen.

Sichtweisen zu der Liste sind natürlich verschieden, je nach Art der eigenen Betroffenheit. Hier aber etwas aus politischen Blickwinkeln zu betrachten oder eine Diskussion zu "die da oben" zu führen ist Selbstlüge. Es handelt sich hier um ein gesellschaftliches Versäumnis.
 
Verkauf des Theaters am Marientor .

Dieser Punkt wurde in den letzten Jahren bereits des öfteren diskutiert. Allerdings WILL einfach niemand das "TaM" kaufen. Ich kann es so genau sagen, da ich dort am arbeiten bin. Es wäre bitter, wenn es verkauft werden würde, allerdings muss erst einmal ein Käufer gefunden werden, was in den letzten Jahren nie gelungen ist.

Einstellung des Verlustausgleichs des Filmforums .

Da kann ich nur zu sagen, dass dies schon mehr oder weniger beschlossen ist. Deswegen wird dieses Jahr auch das "Sommerkino" im Landschaftspark gekürzt und wird wohl dieses Jahr das letzte mal Stattfinden. Finde ich persönlich ebenfalls schade, da ich dort auch am arbeiten bin.
Somit wird das Filforum wohl nächstes Jahr leider nicht mehr bestehen bleiben, wie es jetzt noch ist. Ich denke, dass es entweder komplett aufgegeben wird oder drastische Kürzungen und Streichungen intern haben wird. Das kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur spekulation sein.

Schließung der Hauptschulen Am Neuen Angerbach, Adolph-Kolping-Schule, Wiesbadener Straße, Frankenschule, Gottfried-Könzgen-Schule.

Das ist ebenfalls beschlossene Sache und wird nicht mehr diskutiert. Nach diesem Schuljahr ist dort Schluss und die Schüler müssen auf andere Schulen wechseln, die Klassen werden noch größer, der Lernerfolg immer kleiner. Mein kleiner Bruder muss deswegen auch wechseln und weiß jetzt schon, dass er mit fast 40 anderen Schülern in eine Klasse auf einer anderen Schule gestopft wird.


# Reduzierung der Feriengrundreinigung an Schulen.
# Reduzierung des Fensterputzens an städtischen Gebäuden auf einmal jährlich .

Ebenfalls 2 Punkte, die mal wieder sehr schön sind.:rolleyes: Viele Schulen in Duisburg sind jetzt bereits verdreckt und leiden an starkem Geldmangel.

Selbstverständlich, wo kein Geld ist, kann auch keins ausgegeben werden. Allerdings sollte dies nicht auf Kosten der Bildung geschehen!

Das erste, was ich gestrichen hätte, wäre die Loveparade. Das Geld kann man lieber in die Bildung und Kultur in Duisburg investieren.

Ein Punkt, den ich auf dieser Liste auf Anhieb gut finde:
# Ein Dienstwagen wird abgeschafft.

Zuerst sollten "die da oben" sich mal an die Nase fassen und einsparen, anstatt zu verschwenden. Wenn der Bürger schon vieles gestrichen und erhöht bekommt, dann sollen auch bitte die werten Damen und Herren dort oben ihren Luxus einsparen und das (dringend benötigte) Geld nicht verschwenden.
 
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Stadtwerke-Anteile verkaufen? Das macht nur Sinn, wenn die Rendite des Anteils so niedrig ist wie das Niveau der Zinseinsparung.
Ich denke, das als Voraussetzung, ist jedem mit halbwegs vorhandenem kaufmännischem Wissen klar Markus ;) Übrigens liegen die Zinssätze der Kommunalkredite nicht unbedingt bei 3 % ;) Und eines hab ich gerade selber dazu lernen müssen: Kommunalkredite werden OHNE Sicherheiten vergeben.. das war mir bisher so auch noch nicht bekannt ;)
 
Da kann ich nur zu sagen, dass dies schon mehr oder weniger beschlossen ist. Deswegen wird dieses Jahr auch das "Sommerkino" im Landschaftspark gekürzt und wird wohl dieses Jahr das letzte mal Stattfinden. Finde ich persönlich ebenfalls schade, da ich dort auch am arbeiten bin.
Somit wird das Filforum wohl nächstes Jahr leider nicht mehr bestehen bleiben, wie es jetzt noch ist. Ich denke, dass es entweder komplett aufgegeben wird oder drastische Kürzungen und Streichungen intern haben wird. Das kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur spekulation sein.
Sicherlich nicht der schlimmste Punkt an der ganzen Geschichte, aber für mich der traurigste.
Das Filmforum ist ein wunderbares Stück Kultur. Die Säle und Flure sind stimmungsvoll, wie es sich für ein Kino gehört, und das Filmangebot reicht von populären Filmen wie Slumdog Millionaire bis hin zu absoluten Low Budget-Produktionen. Es ist das einzige "richtige Kino", das nach dem Aufschlagen des UCI in Duisburg noch geblieben ist. Das kann man uns doch nicht wegnehmen!
Die Streichung des Sommerkinos wäre ein fast noch härterer Schlag. Es ist das schönste Open-Air-Kino, das ich kenne. Die Atmosphäre inmitten von Beton und Stahl ist einfach nur einmalig. Dadurch kann ein guter Film zu einem ganz besonderen Film werden, und ein besonderer Film zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Zuschauerzahlen sprechen für sich: Das Sommerkino ist aus der warmen Jahreszeit nicht mehr wegzudenken.

Als Film-Fan ist dieser Ausblick einfach nur traurig, wenn auch nicht so bedeutend wie die Schließung von Schulen oder die Kürzung von Familienberatungen. Die Stadtoberen sollten sich gut überlegen, wie viel man den Leuten zumuten kann, bevor die Einwohnerzahl sich in Richtung 450.000 bewegt...
 
Sicherlich nicht der schlimmste Punkt an der ganzen Geschichte, aber für mich der traurigste.

Stimmt, es ist sicherlich nicht der schlimmste Punkt auf dieser Liste, aber etwas Kultur sollte doch erhalten bleiben!

Die Streichung des Sommerkinos wäre ein fast noch härterer Schlag. Es ist das schönste Open-Air-Kino, das ich kenne. Die Atmosphäre inmitten von Beton und Stahl ist einfach nur einmalig. Dadurch kann ein guter Film zu einem ganz besonderen Film werden, und ein besonderer Film zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Zuschauerzahlen sprechen für sich: Das Sommerkino ist aus der warmen Jahreszeit nicht mehr wegzudenken.

Da hast du recht, das Sommerkino ist wirklich einmalig. Ich durfte es letzten Sommer das erste mal als Mitarbeiter erleben und war einfach nur überwältigt. Die Atmosphäre ist wirklich einmalig. Die Leute find entspannt, das Wetter ist (meist) gut. Kühles Bier, verschiedene Fressalien (Lecker Fleisch vom Grill vorallem :D), Live-Musik und dazu das Kino in Industrie-Atmosphäre.
Es ist einfach Kult! Und ich finde es jetzt schon schade, dass es dieses Jahr von 6 auf 4 Wochen gekürzt wird.



Aber die Stadt ist verschuldet, wieso sollte sie dann Kultur erhalten? :rolleyes: Und damit meine ich jetzt nicht nur das Film-Forum und das Sommerkino.
 
Bei der ganzen Diskussion sollte man nicht vergessen ,das die Stadtwerke Duisburg unseren MSV sponsern(zB. Spielergehälter) und das mit unseren Geldern.
Den Prachtbau sollte man auch abschaffen ,ein Container mit Heizung und guten Büromöbeln würde es auch tun ,statt dem ganzen Marmor.

Ich würde nach Besucherzahlen bei den Bädern gucken und dann die Hälfte schließen sowie bei den anderen die Badewassertemperatur um 2 Grad runtersetzen (spart auch viel Geld).

Bei Schulen nutzt es nichts wenn die nur eine Klasse füllen können,da sollte man dann schon zusammen legen.

Und diese Brunnendiskussion geht mir eh aufn Sack , is do egal ob da Wasser durche Gegend sprüht, Paten her oder garnich.


Das größte Unding ist allerdings für mich, das die Stadt das warme Wasser (18-25Grad warm) , was durch die Pumpen aus den alten Bergwerken gefördert wird ,nicht nutzt.
Das wird in Seen oder den Rhein abgelassen. Damit könnte man ganze Stadtteile heizen oder Bäder /Schulen.


Übrigens ,wo man niemals sparen sollte wäre die Hygiene in Schulen und öffentlichen Gebäuden.
 
Dieser Punkt wurde in den letzten Jahren bereits des öfteren diskutiert. Allerdings WILL einfach niemand das "TaM" kaufen. Ich kann es so genau sagen, da ich dort am arbeiten bin. Es wäre bitter, wenn es verkauft werden würde, allerdings muss erst einmal ein Käufer gefunden werden, was in den letzten Jahren nie gelungen ist.

Diese Aussage ist nicht richtig. Aus meiner aktiven Zeit im Bürgerfunk ist mir bekannt, dass es mindestens zwei Interessenten gab. Ich vermute eher, dass niemand bereit war, den geforderten Kaufpreis zu zahlen und/oder man hielt die vorgelegten Bespielungskonzepte für nicht tragfähig genug, was durchaus legitim ist. Auch ein Grund des nicht Verkaufs könnten die Duisburger Philharmoniker gewesen sein, die während des Abriss der Mercatorhalle keinen Spielort hatten. Interessenten gab es aber definitiv.

Das eigentliche Problem wird aus meiner Sicht aber gar nicht angepackt.

Das was Duisburg aus meiner Sicht braucht, sind langfristige Projekte zur Kultur-, Stadt und Imageentwicklung. Dazu gehören überregionale Ereignisse als auch finanzkräftige Arbeitgeber. Hier sehe ich aber auch die Klammer zwischen Düsseldorf und Essen. Womit Duisburg klotzen könnte, wäre der Hafen, die Industriekultur, die Uni, der Zoo und nicht zuletzt eine Reihe von Forschungseinrichtungen.

Was die Städte im Revier aber auch brauchen, ist ein tragfähiges Finanzkonzept, kein kaputt sparen! Ein Soli muss her. Die Verschlechterung der Finanzlage ist nicht nur hausgemacht, sondern Ergebnis der jahrelangen Bundespolitik und Ihrer Steuergeschenke, die letztendlich viel zu häufig zu Lasten der Kommunen ging.

Nach der Finanzkrise und der Wirtschaftskrise beginnt nun eine Staatskrise. Als Erstes sind die Städte und Gemeinden dran, weil sie im Gegensatz zu Bund und Ländern keine Schulden aufnehmen dürfen. Kommunen sind zu abhängig von der Gewerbesteuer. Die brachen und brechen dramatisch ein. Gleichzeitig steigen die Sozialausgaben.

Ohne Landes- oder Bundeshilfe keine Chance auf Besserung. Dazu kommt noch die lokale Rivalität. Ich halte nicht davon, dass eine Landesregierung in Düsseldorf über Wohl und Wehe der Bevölkerung im westlichen Ruhrgebiet entscheidet. Die sparen kaputt ohne eine zukunftsfähiges Konzept.....

Ein Konzept muss aber her.
 
Nach der Finanzkrise und der Wirtschaftskrise beginnt nun eine Staatskrise.

Nein. :D

So drastisch würde ich es nicht beschreiben, Old Man. Nur müssen "wir" uns in Zeiten besonders knapper Kassen (also auf unabsehbare Zeit permanent ...) um so intensiver mit etwas beschäftigen, was das grundsätzliche Staatsverständnis in der Bundesrepublik Deutschland betrifft: nämlich mit dem Föderalismus. ;)

Ein überaus brisantes und komplexes Thema. Wie so oft, bietet sich aber auch hier dem Interessierten ein feiner Einstieg ins solche über unsere "elektronischen Volksdatenbank":

:guckstdu: http://de.wikipedia.org/wiki/Föderalismus_in_Deutschland

Querverweise laden ein, sich hier schlaglichtartig insbesondere auch zu den Themen Länderfinanzausgleich und Gemeindefinanzierung kundig zu machen.

Überhaupt muss (und wird) bei uns künftig verstärkt darüber zu diskutieren sein, was denn "der Staat" überhaupt ist. Leider, so fürchte ich, hat sich das Staatsverständnis vieler Menschen inzwischen ins völlig Nebulöse verflüchtigt. Da ist dann "der Staat" ein ungreifbarer, anonymer Popanz, der dem Einzelnen prinzipiell eher Böses will und der sich ihm bitteschön allein dann zeigen möge, wenn es um die Zuteilung von Transferleistungen geht.

:rolleyes:
 
Überhaupt muss (und wird) bei uns künftig verstärkt darüber zu diskutieren sein, was denn "der Staat" überhaupt ist. Leider, so fürchte ich, hat sich das Staatsverständnis vieler Menschen inzwischen ins völlig Nebulöse verflüchtigt. Da ist dann "der Staat" ein ungreifbarer, anonymer Popanz, der dem Einzelnen prinzipiell eher Böses will und der sich ihm bitteschön allein dann zeigen möge, wenn es um die Zuteilung von Transferleistungen geht.

:rolleyes:



Uiiiiuiiiiuuuuuiiii......mein lieber True, da haste aber einen rausgehauen :D

Vorweg: Deinen HInweis auf das Überdenken des föderalistischen Systems halte ich in Deutschland für längst überfällig und einen ganz wichtigen Hinweis.

Wir haben es schließlich irgenwann einmal geschafft, aus über 360 Einzelstäätchen eine Repuplik zu basteln. Nun wird es Zeit, die verbliebenen einzelnen Bundesländer zumindest was die Exekutive angeht unter das gemeinsame Dach des deutschen Staates zu holen und das föderalistische System aufzugeben.

Ein bundesweites Recht, ein Schulsystem, eine länderunabhängige deutsche Finanzverwaltung. Das wäre Entzerrung von Verwaltung, also Staatsverschlankung und Abschaffung der länderspezifischunterschiedlichen Gesetzeslagen und auch Gleichschaltung von Bildungsinhalten.


Nun abe zu meinem Uiiiuuuuii :D

Dass das staatsverständnis sich so nebulös darstellt, ist sicher Ergebnis von Politiklunlust, die besonders in der jüngeren Generation ausgeprägt scheint. Warum das so sit, mag man an den jeweiligen Wahlversprechen und den realen Politentwicklungen festmachen, die in den letzten 30 Jahren gegriffenhaben. Warum noch wählen? Warum noch mitgestalten? Die machen ja doch wass sie wollen.

Noch nie war Politik so weit abgerückt vom Bürger und seinen Belangen wie in den letzten Jahren und auch aktuell wieder. Klar, dass Politik dann ein Popanz wird, der scheinbar eine eigne Kaste innerhalb unserer Demokratie darzustellen scheint, weil diese Kaste nicht einmal nach den von ihnen erlassenen Gesetzen selber leben und agieren müssen. Die Schuld würde ich nicht beim Bürger suchen. Dass sich immer mehr Menschen auf Transferleistungen berufen und da (zu recht) nach dem Staat rufen, ist Ergebnis verfehlter Politik.
 
Bürgerlich-Liberale verteidigen Krupp-Bad und Brandt-Kolleg

Die BL im Duisburger Westen übt harrsche Kritik an der Tränenliste, mit der die Stadtspitze sparen will. Wer bei solchen Einschnitten an der Love-Parade festhalte, der habe wohl "an einer Tüte genascht", sagt der neue BL-Vorsitzende.

Mit großer Skepsis haben die Bürgerlich-Liberalen im Duisburger Westen auf ihrer Jahresmitgliederversammlung auf die Tränenliste reagiert und gingen mit dem von der Verwaltungsspitze vorgelegten Haushaltssicherungskonzept scharf ins Gericht. „Wer harte Einschnitte zu Lasten vor allem der sozial Schwachen ins Kalkül zieht und gleichzeitig an den Plänen für eine mehr als 800 000 Euro teure Love-Parade festhält, der muss sich fragen lassen, ob er nicht schon im Vorfeld der Veranstaltung an einer Tüte genascht hat, wie sie gemeinhin auf der Love-Parade konsumiert werden”, sagte der neu gewählte Vorsitzende Karsten Vüllings.



http://www.derwesten.de/staedte/dui...en-Krupp-Bad-und-Brandt-Kolleg-id2470710.html
 
Aufkleb-Partei-MauerPK.gif


:D
 
Heute Morgen stand meine Oma mit Ihrem Seniorentrüppchen in Walsum vorm Schwimmbad. Gehen seit vielen Jahren dort jeden Dienstag schwimmen. Für die Damen ein Highlight der Woche um zu klönen usw.

Und heute morgen hing ein Zettel am Bad. GESCHLOSSEN !!!

Die Damen sind nicht nur sehr traurig sondern richtig erzürnt und haben umgehend einen Bürgertermin beim Sauerland gemacht um den "In den Ars.ch zu treten" wie Oma sagt. (Nachdem er in Beeck auch schon das Hallenbad geschlossen hat) :D

Sauber Herr Sauerland. Und ich hoffe Oma tritt ordentlich zu.
Aber Hauptsache ne loveparade...

Armes Duisburg
 
so da is unser lieber OB grad im TV beim RTl Nachtmagazin und jammert das Hilfe von aussen kommen muss und ihm das ja leid tut das soviel geschlossen werden muss....Unser Schwimmbad hier wird dicht gemacht das is Fakt und das Kindertheater auch...aber Hauptsache die Dienstwagen werden alle noch schön gefahren damit die fetten Hintern bloss nicht nass werden....So macht man sich Freunde Hr. Sauerland!!!!!!!


:mecker:
 
...
Und heute morgen hing ein Zettel am Bad. GESCHLOSSEN !!!

Dazu habe ich gestern im WDR-Text (Lokalnachrichten Region Duisburg) noch was gefunden. Mehrere Schwimmeister seien gekündigt worden, weil sie im Rhein-Ruhr-Bad ca. 1000 € in die eigene Tasche gesteckt hätten. Sie hätten dies zugegeben und wollten den Schaden wieder gutmachen. Diese Leute fehlten jetzt aber, und deshalb hätte das Walsumer Bad aus Personalmangel vorübergehend geschlossen werden müssen.
 
:mecker:
Lassen wir mal die Fakten sprechen:

Das Memelbad ist mit gut 80 000 Gästen das bestbesuchte Schwimmbad der Stadt.
Das Memelbad – so rechnete Griebeling vor – lebe vor allem vom Nachmittagsbetrieb. Rund 50 000 der 84 000 Besucher pro Jahr würden nachmittags schwimmen.
Das Bad an der Memelstraße soll künftig montags geschlossen sein und an den übrigen Tagen nur von 6.30 bis 12 Uhr die Pforten öffnen.

Die Infos sind folgenden Artikeln entnommen:
http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/duisburg/Aerger-um-Badezeiten-im-Memelbad-id3139730.html
http://www.derwesten.de/sport/lokal...das-Aus-fuer-XXL-Bad-im-Sueden-id3143386.html

Wer mal Dienstags oder Mittwochs gegen 18/19 Uhr im Memelbad schwimmen gewesen ist, wird sich zwar über die Enge bei den 20 bis 30 Mitschwimmern verteilt auf den 8 Bahnen etwas ärgern, aber das ist doch kein Grund das Bad zu dieser Zeit ganz zu schließen. ;):mad:

Unverständlich, einfach nur unverständlich was die Verwaltung vorschlägt.
 
Das Bad an der Memelstraße soll künftig montags geschlossen sein und an den übrigen Tagen nur von 6.30 bis 12 Uhr die Pforten öffnen.

Super!! Zu diesen Zeiten hat die arbeitende Bevölkerung ja genügend Zeit da mal zu schwimmen. Irgdenwann wird man das Schwimmbad dann ganz schliessen, mit der Begründung, dass zuwenig Leute kommen. :jokes68:

Vielleicht geht man aber auch davon aus, dass demnächst in Duisburg eh nur noch HartzIV-Leute und Rentner leben. Die haben ja immer Zeit, wenn sie nicht grad schwarz arbeiten sind. ;)
 
Hier, nicht dass immer gemeint wird wir sind allein:


Extreme Haushaltsnot

Kommunen planen Schock-Sparprogramm

Straßenbau in Leipzig: Schlaglöcher und bröckelnde Schulen

Straßenbeleuchtung, Schwimmbäder, Kitas: Wegen der Rekordverschuldung streichen Deutschlands Kommunen ihren Bürgern die Leistungen zusammen. Einer neuen Studie zufolge wollen 84 Prozent der Städte und Gemeinden Steuern und Gebühren erhöhen - SPIEGEL ONLINE gibt den Überblick.


Weiter hier von Quelle spiegel-online
 
Die Stundung bzw. Aussetzung des Soli´s für unbestimmte Zeit halte ich für die Kommunen und Städte am sinnvollsten.
 
Verkauf des Theaters am Marientor

TAM-Verkauf nicht unterschrieben

Keine Unterschrift, kein Geld. Das ist der bisherige Sachstand beim Verkauf des Theaters am Marientor. Im Oktober 2010 hatte die Eigentümerin DBV, eine Tochter der Gebag, beschlossen, das TAM an die Wohn- und Gewerbeimmobilien Sachsen für 3,2 Mio. Euro zu verkaufen. Weiter 800 000 Euro sollte Wolfgang deMarco mit seiner neuen Firma Schroedemat gestückelt zahlen. Wie die NRZ berichtet ist seitdem nichts passiert. Dabei drängt der Verkauf: Allein in den städtischen Kassen sind 1,1 Millionen Euro Einsparungen fest eingeplant. Außerdem läuft der Mietvertrag der DBV mit dem Immobilienmanagement noch bis Ende 2011. auf

Entnommen aus: Printausgabe der WAZ, Duisburg, vom Mittwoch, den 16. Februar 2011
 
Kürzung Aufwandspauschalen, Verschlankung der Verwaltung, Zusammenlegung von Dezernaten etc.
Sehr sinnige Vorschläge!
zu eins: Schaffen wir die Demokratie direkt ab. Von einer Aufwandsentschädigung etwa von 25 für einen sachkundigen Bürger, kann ich nicht mal mehr den Lohnausfall kompensieren, den ich für zwei nicht geleistete Arbeitsstunden habe.
Soll ich sagen was dann passiert. Wir werden nur noch Lehrer, Rentner und nicht arbeitende B evölkerung in den Gremien haben!

zu zwei: Über Zusammenlegung lass ich mit mir ja noch diskutieren. Aber weniger Personal? Wer soll die Arbeite denn nioch leisten. Wir sitzen hier in der Straßenbauverwaltung mit vier Männeken. Davon macht einer noch die ÖPNV-Planung nebst übergeordneter Verkehrsplanung. Und diese verwaltung hat 500 km Straßen und 1200 km Radwege zu betreuen!
 
Eine weitere Erhöhung der Gewerbesteuer ist auch sehr klug :rolleyes: liegt die Stadt doch schon jetzt am oberen Ende der Gemeinden und vor allem in Bezug auf das Umland. Bedeutet die heimische Wirtschaft wird noch einmal zusätzlich belastet und man macht es für Neugründungen sowie eventuelle Zuzüge aus anderen Gemeinden noch unattraktiver. Eine neue Hürde neben dem aktuell doch recht bescheidenen Image und der trägen Weiterentwicklung sowie Vermarktung. Ein völlig falsches Signal.
 
Sicher ein falsches Signal aber leider leider bildet die Gewerbesteuer das einzige einigermaßen namhafte Einnahmepotential der Gemeinden, das die Kommunen selbst erwirtschaften können. :fluch:

Eine Erhöhung der Gewerbesteuer wird oft nolens volens zähneknirschend vorgenommen, um die bereits bedrohte Liquidität bzw die Tragfähigkeit des Verwaltungshaushalts zu gewährleisten.

Die Zeiten, in denen Einnahmen der Kommunen dem Vermögenshaushalt, also Investitionen und der Schaffung von Vermögenswerten, zugutekamen, sind vorbei. Übrigens auch mehr und mehr hier bei uns im Süden. :mecker:
 
"Auch von der Gebag erhofft man sich Zahlungen, wenn sie saniert ist."

Hammerhart! :brüller:


WER die wohl "saniert"? :nunja:
 
Sicher ein falsches Signal aber leider leider bildet die Gewerbesteuer das einzige einigermaßen namhafte Einnahmepotential

Das Erwirtschaften von "Einnahmen aus Sparmaßnahmen" ist nicht nur in der Regionalpolitik der falsche Weg. Die Erhöhung der Gewerbesteuer ist der dümmste Weg, den Standort Duisburg für die Ansiedlung der am Ende für die Stadt lukrativen Mittelständler attraktiv zu machen.

Die Stadt muss endlich lernen, dass man Standortattraktivität bieten muss, um Arbeitsplätze zu generieren. Aufgrund der heute logistisch problemfreien Standortwahl kommen da sicher keine Kommunen für Investoren in Betracht, die da bei der Gewerbesteuer gleich mal ordentlich hinlangen.Dann geht man in die Prärie. Die Gemeinde Straelen am Niederrhein hat es geschafft, durch Absenkung der Gewerbesteuer auf fast Null reichlich Mittelstandsbetriebe anzusiedeln und gilt heute als eine der reichsten Gemeinden des Landes.

Wenn ich an der Kultur und öffentlichen Einrichtungen spare, dafür aber jeden Bürger mehr und mehr belaste und damit eine unattraktive, wenig lebenswerte Stadt werde, dann blutet die Stadt aus und es gibt immer weniger Einnahmen im Stadtsäckel. Die Spirale geht nach unten.

Gleiches passiert auf Bundesebene. Das was man dort "sparen" nennt, ist eigentlich "streichen".

Wenn ich ein Geschäft habe und finanzielle Probleme bekomme, dann kann ich nicht die ganze Belegschaft wegsparen und dann erwarten, dass es besser wird. Es muss an den Geschäftsstrukturen geändert werden. Man geht immer wieder den einfachen Weg.
 
Ich schrub ja auch "leider leider" ;)

Es ist ja schon lange ein offenes Geheimnis, daß die Einnahmenseite von Bund, Ländern und Gemeinden einfach nicht mehr zeitgemäß ist und den Bedürfnissen im Hier und Jetzt längst keine Rechnung mehr trägt. Anstatt dieses Kernproblem unseres Staatswesens und mittelfristig wie ich meine sogar letztlich der demokratischen Grundordnung schnellstmöglich anzugehen und zu lösen, werden einfach Pflichten und damit auch erhebliche Kosten von oben (Bund) nach unten (Länder) und ganz unten (Kommunen) weitergereicht.

In meinem persönlichen Aufgabenbereich ist da beispielsweise die Ganztagesbetreuung in KiGa, KiTa und Schulen eine hinzugekommene organisatorische und vor allem finanzielle Belastung, die die Stadt einfach nicht mehr bewältigen kann, ohne die trotzdem geltenden haushaltsrechtlichen Vorschriften zu verletzen.

Auch hier bleibt der Finanzverwaltung nichts anderes übrig, als sich eben der einzigen Stellschrauben zu bedienen, die überhaupt zu drehen sind, nämlich die unangenehme und tatsächlich absolut ungesunde "Neujustierung" der Gewerbesteuer- und Grundsteuersätze. Daneben werden auf der Ausgabenseite auch noch Einsparungen erzwungen, die bereits an Selbstmord grenzen.

Ich verstehe nicht, daß beispielsweise der Deutsche Städtetag angesichts dieser bundesweiten Zustände, die nichts anderes als einen handfesten Skandal darstellen, nicht schon längst Amok gelaufen ist.

Ohne eine grundlegende Neuordnung der Bedingungen der Einnahmenseite der öffentlichen Hand ist keine Änderung in Sicht. Den Städten alleine sind die Hände gebunden.
 
Eine Stadt spart sich kaputt. :rolleyes:

82 Millionen sind eh ein Witz bei den Schulden die Duisburg vor sich herschiebt. Das sind noch nicht mal 10% der Gesamtschulden.

Hätte man lieber mal die Finger von den Leuchtturmprojekten wie Küppersmühle, Parallelkanal gelassen.

Ach so und der Letzte macht das Licht aus.
 
„...Neuen Mitte Homberg...“ :brüller:

"...Interessierte Investoren waren bisher Walter Hellmich..."

jetzt mal ehrlich:

homberg und hochheide sind tot - so dumm kann doch keiner sein da zu investieren :confused:
 
Ich wäre für das großhombergische reich :)

Und Homberg/Hochheide ist tot?
Hier wechseln täglich soviele legale & illegale
Waren den Besitzer, dat ist hier nen groshandelszentrum :D
 
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