Zebra
(Portal) Chef-Designer
Warum muss man sich mit Dominanz in der Liga etablieren? Warum geht das nicht mit dem erfolgreichen (Konter-)System aus dem letzten Jahr? Damit sind wir immerhin Siebter geworden. Ich finde, das ist schon ziemlich etabliert. In den 90ern haben wir sogar als "Konterkönige" einen einstelligen Tabellenplatz in der ersten Bundesliga erreicht.Ich denke und hoffe, man möchte durch das 532 variabler sein und vielleicht auch - über die Saison gesehen - etwas dominanter auftreten, um sich in der Liga zu etablieren.
Also wieder in Richtung der unattraktiven Spielweise aus dem Aufstiegsjahr 2016/17. Ballbesitz ohne Dynamik und Durchschlagskraft war dort das (erfolgreiche und deshalb legitime) Mittel, auch wenn es formativ anders umgesetzt wurde. Eine Weiterentwicklung sieht für mich aber anders aus. Ich empfinde das als Rückschritt.Es geht in Richtung Ballkontrolle ohne Dynamik und Durchschlag.
Wie will man die Konteranfälligkeit reduzieren, indem man drei langsame Spieler gegen schnelle Stürmer vollkommen alleine lässt, weil die Außenverteidiger extrem hoch stehen? Der Rückstand hatte damit in erster Instanz ja auch gar nichts zu tun, da wir von Minute 1 an hinten die Seepferdchen-Prüfung ablegen durften.Meine persönliche Interpretation ist die, dass wir mit drei zentralen Verteidigern versuchen wollten, den eigenen Ballbesitz besser abzusichern, sprich die Konteranfälligkeit zu reduzieren, wenn wir hoch stehen und dominant auftreten wollen. Der Rückstand zwang uns aber zu mehr Initiative
Ja nicht mal dann. Trotz Rückstand durfte Souza erst zehn Minuten vor Ende ran, die anderen gar nicht. Auch im Hinblick auf eine mögliche Wertanlage sehe ich das extremst skeptisch. Auf der Bank steigert niemand seinen Marktwert.Desweiteren möchte ich nicht wissen wie es nun in Cauly,Engin und Gyau aussieht?
Die können sich wohl, so es bei diesem System bleibt, auf eine harte Saison auf der Auswechselbank des MSV einrichten und nur mit einem Einsatz rechnen um systembedingte Rückstände (siehe DD) wettzumachen.
Aber dann stand sie doch mit völlig falschen Spielern so. Wie wenn ich bei Fifa mitten im Spiel die Formation ändere und die KI mir die Spieler einfach willkürlich auf die neuen Positionen schiebt. Das 4-4-2 allein ist nicht das Heilmittel, es sind die Spieler, die dieses System spielen können, und die saßen auf der Bank.Ich glaube nicht, dass es mit einem 442 groß anders gelaufen wäre, da sich die Mannschaft positionell sehr anpassungsfähig zeigte und teilweise auch wie im 442 stand (umgekehrt gab es letzte Saison auch 352-Staffelungen, wenn Fröde zwischen die IV gekippt ist).
Auch im zweiten Durchgang wurde gebolzt. Je weniger Zeit auf der Uhr, desto mehr hohe Bälle kamen. Selbst als Souza dann drin war, weil der aber eben dann auch nicht den klassischen offensiven Außen gegeben hat, sondern Wiegels Position übernommen hat.Mein Kritik am 352/532 würde ich vor allem an der Umsetzung in Halbzeit 1 festmachen. Da wurde einfach zu viel gebolzt.
Von den Anlagen her sehe ich Blomeyer fast noch am geeignetsten für dieses System.für dauerhaft 3 IV haben wir zu wenig IV! Wenn sich einer verletzt und einer gesperrt ist was dann? Hajri? Blomeyer?
Ich empfinde diese taktische Umstellung bereits als radikalen Schnitt. Mit Souza sitzt dadurch bereits DER Aufsteiger der letzten Saison auf der Bank, dazu ein aufstrebendes Eigengewächs und ein vielversprechender Neuzugang.Tashchy und Verhoek raus, so einen radikalen Schnitt unter Gruev nie und nimmer!
Das alles wirkt, als wäre Gruev diese Idee irgendwann während der Vorbereitung mal eben so gekommen. Ivo hat alle Transfers längst eingetütet, so früh wie noch nie, für ein System, das wir dann nicht spielen. Und die vorhandenen Spieler werden jetzt in ein System geklöppelt, für das sie gar nicht die Voraussetzungen haben. Die stärksten Faktoren rotieren auf die Bank. Die übriggebliebenen reiben sich auf oder werden ihrer Stärken beraubt. Den großen Vorteil, als eingespieltes und punktuell verstärktes Team in die Saison gehen zu können, während sich andere Mannschaften komplett neu aufbauen mussten, haben wir irgendwo auf einem Rastplatz zwischen hier und Dresden in die Tonne gehauen. Und der von Old School gepostete Artikel aus dem Kicker lässt auch wenig Hoffnung darauf, dass das ein einmaliges Experiment war. Wenn man die Fünferkette hier jetzt tatsächlich als primäres System einführen will, schafft man sich im zweiten Jahr nach dem Aufstieg selber eine Baustelle vom Ausmaß einer A42-Brückensperrung. Durch diese Umstellung gehen uns Punkte flöten. Drei sind es jetzt schon. Weitere werden ziemlich sicher folgen, bis sich das System irgendwann mal halbwegs bemessen an den Möglichkeiten eingespielt hat. Punkte, die uns in der Endabrechnung fehlen könnten. Punkte, die wir hätten machen können, um eine halbwegs sorgenfreie zweite Saison zu spielen. Etabliert sind wir noch lange nicht. Etabliert wären wir vielleicht nach dieser zweiten Saison.
Ich rede mich wirklich in Rage bei diesem neuen System. Es ist so unnötig, so unfassbar unnötig. Und wenn ich schon so darauf reagiere, kann man sich ausmalen, wie der geneigte Durchschnitts-Duisburger im Stadion damit umgeht. Ein Pfeiffkonzert wäre dann die perfekte Ergänzung für alle Beteiligten.