@Schimanski Glaubst das der momentane Wert über einen längeren Zeitraum haltbar ist. Aktuell liegt der Mittelwert ja bei ca. 2. Kenne mich jetzt nicht so gut aus mit dieser Statistik, erscheint er mir doch relativ hoch und nicht haltbar für eine ganze Saison
Ich sehe es ähnlich wie
@Blue Bally und würde auch den Bogen zu den real geschossenen Toren ziehen (Vorraussetzung ist dann natürlich, dass das Modell stimmt und der MSV weder über- noch unterperformt)
Ein Wert von 2 ist Vorraussetzung um oben anzugreifen, zumindest wenn wir uns defensiv nicht entscheidend verbessern (relevant ist also eigentlich das Verhältnis xG zu xGa). Defensiv liegt für mich auch das größte Potential, gerade auch wenn man mentale Aspekte einbezieht. Man spielt einfach unverkrampfter, wenn man nicht in Rückstand gerät oder gar führt. Konnte man z.B. am Sonntag gut sehen. Prompt haben wir offensiv überperformt.
Was ich damit sagen will: Ein Expected-Goals-Verhältnis von 1 zu 0,5 ist vermutlich erfolgsstabiler als eines von 2 zu 1,5, auch wenn die Differenz die gleiche ist. Oder anders gesagt: Umso größer beide Werte, desto eher vermute ich eine geringere Vorhersehbarkeit, weil real erzielte Tore auch taktikpsychologisch einen starken Einfluss auf Spiele haben können. Ein Beispiel bei uns ist z.B. das Spiel in Saarbrücken, wo wir nach den Expected Goals auf Augenhöhe waren, aber das Spiel sich aufgrund der Saarbrücker Effektivität (oder Überperformance) trotzdem so angefühlt hat, als wenn wir klar unterlegen waren. Man braucht ja nur in die Gesichter der Spieler bei den letzten beiden Toren schauen. Das xG-Verhältnis war damals 1,64 zu 1,58. Wenn es 0,64 zu 0,58 gewesen wäre, wäre die Niederlage nicht so böse gewesen. Wir hätten nicht so früh aufmachen müssen und Saarbrücken hätte nicht so befreit kontern können. Die real erzielten Tore würden näher an den Expected Goals liegen.
Ok, ich merke gerade, dass ich mich etwas in der Theorie verliere

Falls das nicht nachvollziehbar ist, auch nicht schlimm.
Hier mal die Werte und Verhältnisse der Aufstiegskandidaten (anhand der real geschossenen Tore):
Rostock 1,44 zu 0,91 (Differenz von 0,53)
Ingolstadt 1,38 zu 1,09 (Differenz von 0,29)
1860 1,82 zu 0,85 (Differenz von 0,97)
Dresden 1,59 zu 0,9 (Differenz von 0,69)
Das macht im Schnitt eine Differenz von 0,62. Wir liegen im Moment bei etwa 0,5, also es fehlt nicht viel
Hier mal die Werte von Chelsea, um vielleicht ein besseres Gefühl für die Werte und Verhältnisse über einen längeren Zeitraum und den Trainereinfluß zu bekommen:
Man sieht deutlich die Entwicklung und die Unterschiede zwischen den Trainern. Trotzdem sind die Differenzen dort wesentlich kleiner als zwischen Dotchev und Lettieri (was wieder einmal zeigt, wie wahnsinng diese Verpflichtung war).
Interessant ist auch der Tuchel-Effekt. Tuchel ist bekannt für einen ballbesitzlastigen Ansatz. Trotzdem liegen die xG auf Lampart-Niveau (oder sogar noch leicht darunter). Der höhere Ballbesitz führt also
nicht zu mehr Torgefahr.
Aber der xGa ist deutlich gesunken. Der Ballbesitz wird benutzt um die xG des Gegners zu drücken. Es ist ja nicht so, dass Chelsea auf einmal härter verteidigt oder besser zweikämpft.
Hier passt wieder das Martin Rafelt-Zitat: „
Der Ballbesitz ist als Philosophie überbewertet, als Mittel aber unterbewertet.“ sehr gut. Ein Aspekt, den ich übrigens auch bei Lieberknecht gesehen habe. Leider ist ihm der Ansatz in der letzjährigen Rückrunde etwas um die Ohren geflogen.
Quelle: