Duisburg
Solidarität für Karstadt
VON MIKE MICHEL - zuletzt aktualisiert: 02.07.2009
Duisburg (RP) Die Aktion ist bundesweit einmalig: Karstadt, Multi Development (MD) und die Stadt Duisburg veranstalten am Samstag von 10 bis 20 Uhr einen "Solidaritätstag" für das Warenhaus im Forum.
"Karstadt muss in Duisburg so aufgestellt sein, dass es wieder eine Zukunft hat", erklärte gestern Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Gemeinsam mit Barbara Kelling, Filialleiterin der Duisburger Karstadt-Filiale, und MD-Deutschlandchef Axel Funke erläuterte er gestern die Überlegungen zu dem Tag, der im und vor dem Forum "Volksfestcharakter" bekommen soll.
"Duisburg ist ein Oberzentrum, und ein solches braucht ein Warenhaus wie Karstadt mit moderner Qualität und mit einer gewissen Größe", so Funke. Deshalb habe sich Multi Development auch bereit erklärt, das Programm am Samstag zu finanzieren. Zwei Bands werden an diesem Tag im Forum für Musik sorgen.
Dazu gibt es ein Speisen- und Getränkeangebot, das von Sinalco, RheinfelsQuelle und König Pilsener, die ebenfalls Solidarität mit Karstadt beweisen, mitgesponsert wird. Bratwurst, Bier, Wasser und Limo kosten jeweils einen Euro. Spieler des MSV Duisburg werden um 18.30 Uhr in der Karstadt-Sportabteilung eine Autogrammstunde geben.
Im ersten Obergeschoss des Warenhauses gibt es um 12 Uhr eine Diskussionsrunde. Astrid Schulte von der IHK, OB Sauerland und Axel Funke werden dabei zum Thema "Wie wichtig ist ein Warenhaus für eine funktionierende Innenstadt?" sprechen. In der Spielwarenabteilung ist der Zoo Duisburg vertreten und bietet unter anderem Kindeschminken und Luftballons gestalten an.
Kunden, die für mindestens zehn Euro bei Karstadt einkaufen, können im Forum-Parkhaus oder im Parkhaus Königstraße / König-Heinrich-Platz ihr Auto kostenfrei abstellen", sagte Barbara Kelling. Gegen Vorlage des Kassenbons ist das Frei-Parken-Ticket im Service-Center im ersten Obergeschoss bei Karstadt erhältlich.
Barbara Kelling, Axel Funke und Adolf Sauerland betonten, dass es zurzeit noch viel zu früh sei, etwas über die Zukunft von Karstadt Duisburg zu sagen. Die vorläufige Planinsolvenz, die am 12. Juni beantragt wurde, läuft also noch bis September.
Der Insolvenzverwalter müsse zunächst einmal den Arcandor-Konzern als solchen unter die Lupe nehmen, bevor er sich über einzelne Karstadt-Standorte Gedanken machen könne, meinte Duisburgs Karstadt-Chefin. Sie lobte das Engagement der Stadt und von Multi Development: "So selbstverständlich ist das nicht."
"Viele Varianten"
Sauerland betonte, für die Zukunft von Karstadt gebe es "viele Varianten und viele Möglichkeiten", aber bis zur Lösung werde es noch eine Weile dauern. Für den alten Karstadt-Standort in Walsum, in dem zwischenzeitlich Hertie bis zur Insolvenz untergekommen war, gebe es vielleicht schon in der nächsten Woche eine neue Perspektive.
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