Ist das entscheidend? Oder ist es nicht wichtiger, dass der Frauenfussball auf breitere Füße gestellt wird?
Ich finde schon dass das einen entscheidenden Einfluss bei den Vereinen nimmt, ob sie den Frauenfußball bei sich auf freiwilliger Basis und voller Überzeugung fördern oder ob sie durch eine Pflichtauflage der DFL oder des DFB zähneknirschend dazu verdonnert wurden. Es hatte ja Gründe warum man in der Vergangenheit in den Vereinen den Frauenfußball ieder abgeschafft hat oder oftmals gar keinen Anbot.
Aus Rostock,Mainz und auch Kaiserslatern hat man nie was in dieser Richtung gehört dass man Frauenfußball anbieten will. Auch Düsseldorf mit MVT im Aufsichtsrat hat sich lange erfolgreich gegen Frauenfußball gewehrt. Erst als die DFL die Förderung des Frauenfußball durch Profivereine verpflichtend machte wurde das Thema in allen Vereinen aktuell und plötzlich stampfen sie wie aus heiterem Himmel Frauenabteilungen aus dem Boden.
Man kann aber definitiv 150000 Euro sparen wenn man auf eine Kooperation mit einem anderen Klub verzichtet...
Nach dem Motto 150000 Euro geben wir lieber für eine eigene Frauenabteilung aus..... kann man dieses ja mal auf einer Mitgliederversammlung zur Abstimmung bringen. So passiert zum Beispiel unter Bernstein bei Hertha BSC.
Ob die 150000 Euro dann tatsächlich aus dem Männerprofibereich in die eigene Frauenabteilung fließen ist dann bei größeren Vereinen wie die Hertha zum Beispiel nicht unbedingt mehr erforderlich.
Sehr wahrscheinlich das sich da locker entsprechende Sponsoren finden, die den Frauenfußball unterstützen.
Bei den wenigstens Profiklubs werden Gelder aus dem Männerbereich in den Frauenbereich transferiert das mag vielleicht mal der Fall gewesen sein, wenn man eine Frauenabteilung eines anderen Vereins aus der
Stadt übernommen hat....
Die Frauenabteilungen finanzieren sich doch mittlerweile in den meisten Vereinen selber über Sponsorengelder, wenn man dann VW, SAP, Bayer, Telekom auf der Sponsorenliste hat ist man schon oben dabei.
Mit nur einem großen Sponsor spielt natürlich kein Verein mehr in Liga 1 und in wenigen Jahren auch nicht mehr in Liga 2.
Unbestritten ist das Frauenabteilungen von Profiklubs definitiv einen Vorteil haben man könnte Synergieeffekte nutzen wenn man es halt so wollte bzw die Mitglieder.
Das wichtigste ist aber meiner Meinung nach das man möglicherweise Sponsoren findet die bisher nicht im Männerbereich zu finden waren und da nie zu finden sein werden ....
Bandenwerbung ist in Liga 1 mindestens so attraktiv wie bei den Männern in Liga 3 weil günstiger bei gleicher Reichweite.
interessanter sind aber die Vereine die in den Profibereich wollen FFC Wacker München oder Viktoria Berlin die in der Regionalliga derzeit zwischen Tabellenführer Union und Hertha platziert sind.
Ich denke es liegt durchaus im Bereich des möglichen das auch solche Mannschaften in der Zukunft in den beiden oberen Ligen zu finden sein werden.
Allerdings für den SC Sand wird das wohl nicht gelten...eigentlich schade aber die Platzanlage da Dorfplatz halt.
Ob es einen Mindestbetrag gibt, mit der die Profivereine den Frauenfußball unterstützen müssen oder ob es ihnen freigestellt ist wenn sie einfach nur mit einem Minimum der Forderung an Unterstützung nach kommn weiss ich nicht. Ich stelle auch in Abrede das die Etats von München, Wolfsburg, Frankfurt und Hoffenheim allein durch ihre Sponsoren gedeckt sind. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, bei diesen Vereinen kommt die Unterstützung des Frauenfußballs aus reiner Überzeugung und auf freiwilliger Basis heraus.
Ich kann dir aber mit Sicherheit sagen das es in der Frauenbundesliga Vereine gibt, die vom Stammverein nur geduldet sind und deshalb nur mit dem nötigsten Unterstützt werden.
Die Sponsorenliste bei den SC Freiburg Frauen ist mit Sicherheit nicht kurz. Es gibt Sponsoren, die unterstützen prozentual aufgeteilt den Gesamtverein, und es gibt Sponsoren die unterstützen nur die Fußballschule oder nur die Frauen. Wie hoch die Sponsorengelder für die Frauen sind weiss ich nicht, auch um die Höhe des Gesamtetats für die Frauen und wie er sich zusammensetzt, macht der Verein wie die meisten anderen auch ein, Staatsgeheimnis. Aus der Vorstandsetage selbst kam aber schon in Gegenwart von Spielerinnen und Mitarbeitern der Abteilung die Aussage, das die Frauenabteilung mit 2 Millionen Euro querfinanziert wird, für den Verein ein Minusgeschäft ist, und aus diesem Grund nicht ausreichend gefördert wird, um den Anschluss an die Spitzenteams zu halten. Es gibt bis heute keine gemeinsamen Aktivitäten zwischen den Männern und den Frauen des SC, sieht man einmal davon ab, dass der Hauptsponsor der Männer (Jobrad) die Frauen durch bundesweite TV Werbung zur Gewinnsteigerung seines eigenen Unternehmens missbraucht und den Frauen der Zugang zu potentiellen gemeinsamen Synergien verwehrt wird. Und das ist noch lange nicht alles, was sich der Verein gegenüber der Frauenabteilung leistet, um die Förderung so gering wie möglich zu halten. Ähnlich erging oder ergeht es auch noch anderen Frauenabteilung, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Wenn es für die Entscheidungsträger Saier oder Leki kein Pflichttermin ist, siehst Du von diesen Herren keinen im Stadion, während sich in München und andern Orts zu ganz normalen Spielen ein Herbert Heiner, Dieter Hecking in Nürnberg oder Christian Keller in Köln, im Stadion blicken lassen.
Es braucht mir keiner mehr erzählen wollen das die Profivereine aus reiner Nächstenliebe und eigener Überzeugung den Frauenfußball unterstützen wollen. Sie tun es nur, weil sie es müssen.