Letztlich hätte man es genau so machen müssen, wie bei jedem Karnevalsumzug. Da sind auch Millionenen in Düsseldorf und Köln und Hunderttausende im kleinen Moers.
Wenn man nicht breit gehen kann, dann muss man lang gehen. Also viel Strecke, die hat dann auch viele Nebenstraßen und somit Zu- und Abwege.
Nur hätte man dann eben Die Innenstadt, halb Neudorf, tlw. Hochfeld und Dellviertel dicht machen müssen. Für einen langen Ring, auf dem die Parade fährt, für die Zuwege, die Dixies, die sonstigen Einrichtungen.
Das wollte man wohl nicht bezahlen. Und ich glaube auch, dass sich das Politik und Verwaltung nicht getraut hätten. Zuviel Ungemach für zuviele Anwohner, null Kundenverkehr in der Innenstadt, die halbe Stadt für Tage und Wochen voll Müll, Unrat und Pipi.
Wie ich schon in diversen Threads schrieb: Wenn man sowas richtig anpackt, keine halben Sachen versucht, dann geht das auch.
Mir ist allerdings auch klar, dass es hierfür im Pott mangelt. Nicht an Bahnen, nicht an Straßen und auch nicht an helfenden Händen. Die Köpfe fehlen!
Es ist doch wurscht, ob man Dortmund, GE, oder Duisburg nimmt, CDU oder SPD, Regierungsbezirk Düsseldorf, Münster oder Arnsberg, DVG, EVAG, Bogestra oder Stoag: Es herrscht Knallschotenalarm!
100 Jahre Kleinstaaterei haben Vettern- und Pöstchenwirtschaft hervor gebracht. Kompetenz ist nicht gefragt, treue Dienste im allgegenwärtigen Filz sind wichtiger. Und dem anderen nichts gönnen, lieber nochmal treten.
Ob Sauerland, Rabe, Dressler und wie sie alle heißen, ob J.C. Brandt, keiner ist ein Messiahs, denn kaum einer kann mehr, als die JHV des Karnickelzüchtervereins zu leiten.
Und da kommen wir dann zu der Frage, ob alle Mitschuld tragen, die die Parade für Duisburg gefordert haben. Wie Old School schon sagte: Man kann sowas hier machen. Folglich sage ich, dass man dann von den Verantwortlichen auch erwarten darf, dass sie das gemanagt bekommen.
Andererseits habe ich eben diesen Verantwortlichen an etlichen Stellen bereits ihre Unfähigkeit attestiert. Das bedeutet, ich müsste mich da tatsächlich mitverantwortlich fühlen, denn ich habe die LP gefordert, obwohl ich wusste, dass sie wegen Inkompetenz droht vor die Wand gefahren zu werden.
Andererseits: Womit war zu rechnen gewesen? Katastrophale an- und Abreise, wie in Essen? Matschige Gewaltmärsche, wie in Dortmund? Müll und ein totgepisster Park, wie in Berlin? Ja, einiges davon.
Nachdem ich hörte, dass man auf den Güterbahnhof will, machte ich mir Sorgen wegen der Gleise. Nicht, dass da Leute überfahren werden. Nachdem ich erfuhr, dass da nur 200-400.000 drauf passen, machte ich mir Sorgen um die Stimmung. Klar war, dass Duisburg im Nachhinein dumm da stehen würde. 1.000.000 Menschen, die unverrichteter Dinge wieder gehen müssen, würden nicht für gute Presse sorgen. Ein bisschen habe ich auch befürchtet, dass es an der ein oder anderen Stelle zu kleineren Ausschreitungen kommen könnte. Mehr nicht, denn das LP-Partyvolk ist da verhältnismäßig harmlos.
Als ich dann hörte, dass es nur einen Eingang geben solle, packte ich mir an den Kopf. Wie soll das funktionieren? Zunächst dachte ich, der Eingang wäre vom Kreisverkehr her. Dann erfuhr ich, dass der irgendwo im Süden ist. Habe ich mir nicht weiter angeguckt und bin um ca. 17Uhr irgendwo in Neudorf gewesen, weniger, um tatsächlich aufs Gelände zu kommen, mehr um zu sehen, wie sie das wohl hinkriegen.
Hätte ich gewusst, dass sie den Eingang an diese Stelle legen, ich wäre wohl völlig vom Glauben abgefallen. Ehrlich: So mancher Unsinn hat mich nicht überrascht, aber eine Million Menschen in Richtung eines Tunnels latschen zu lassen, durch den pro Stunde 20.000 durchpassen, ist ein Ausmaß an Dummheit, dass ich selbst den Leuten hier nicht zugetraut hätte.
Also mitverantwortlich oder nicht? Nein, weil wir als Bürger zumindest darauf vertrauen können müssen, dass ein Mindestmaß an Kompetenz gezeigt wird. Ja, wenn uns das jetzt weiter gefallen lassen.