Highway to Love - 19.Juli

Fakt ist: Die Katastrophe hat sich erst dann ereignet, als die Polizei die verhängnisvollen Fehlentscheidungen getroffen hat.
Das sehe ich anders. Die Katastrophe war fast zwangsläufig. Und zwar aufgrund der Planung. Die einfache Rechnung Anzahl Leute im Verhältnis zum vorhandenen Platz im Ein/Ausgangsbereich ging nicht auf. Auch nicht für 250.000 Leute. Es gab keine seperaten Ein- und Ausgänge. Das hat zu Katastrophe geführt, nicht die vielleicht falsche Einschätzung der Situation durch die Polizei.
 
Das sehe ich anders. Die Katastrophe war fast zwangsläufig. Und zwar aufgrund der Planung. Die einfache Rechnung Anzahl Leute im Verhältnis zum vorhandenen Platz im Ein/Ausgangsbereich ging nicht auf. Auch nicht für 250.000 Leute. Es gab keine seperaten Ein- und Ausgänge. Das hat zu Katastrophe geführt, nicht die vielleicht falsche Einschätzung der Situation durch die Polizei.

Wie Du schon schreibst: Jeder sieht es anders. Jeder sieht es nämlich so, wie es am liebsten sehen möchte. Dass sich das Kreuzfeuer der Kritik mittlerweile nicht mehr alleine auf die Stadt konzentriert, ist einigen schon nicht mehr recht.

Dass es auch ohne die Fehlentscheidungen der Polizei zu der Katastrophe gekommen wäre, ist reine Spekulation. Tatsache hingegen ist, dass es erst unmittelbar nach den aus den Protokollen hervorgehenden schweren Fehlentscheidungen der Polizei zu der Katastrophe gekommen ist. Zuvor sind trotz einer Auslastung des Tunnels oberhalb der Kapazitätsgrenzen KEINE Personen zu Schaden gekommen.

Ich spreche die Stadt nicht von einem Planungsverschulden frei und fordere dort auch weiterhin Konsequenzen, aber wer mit einer solchen Bestimmtheit die Maßnahmen der Polizei aus dem Kausalzusammenhang lösen will, legt sich verdammt weit aus dem Fenster. Ich habe es von Anfang an als schweren Planungsfehler betrachtet, dass Zu- und Abstrom über einen Aufgang erfolgen sollten. Ich kann mir dennoch
nicht vorstellen, dass die ermittelnde Staatsanwaltschaft am Ende einen derart einseitigen Ansatz wie Du vertreten wird. Die Schuld lastet ganz klar auf mehreren Stellen -zu einem nicht unerheblichen Teil auch auf der Polizei.

Nochmal zum Aufklärungseffekt der letzten Wochen: Ich habe gerade in den ersten Tagen nach der Katastrophe fast ein Alleinverschulden der Stadt gesehen. Aber es kann eben auch einen Aufklärungseffekt geben -wenn man ihn zulässt.
Der Sachverhalt wird ja erst jetzt nach und nach erhellt.
 
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Ich spreche die Stadt nicht von einem Planungsverschulden frei und fordere dort auch weiterhin Konsequenzen, aber wer mit einer solchen Bestimmtheit die Maßnahmen der Polizei aus dem Kausalzusammenhang lösen will, legt sich verdammt weit aus dem Fenster.

Ich glaube, dass die wenigsten hier DAS wollen.

Was die Rolle (und die Fehler) der Polizei bei der LP angeht, sind wir im Handumdrehen bei einer altbekannten politischen Diskussion. Gar nicht mal so so sehr um einsatztaktische Details. Aber bei der um die technische Ausrüstung unserer Ordnungshüter - gerade im Hinblick auf die Kommunikation.

Natürlich ist es ein Skandal, wenn bei solchen Events noch nicht einmal die Funkgeräte funktionieren, weil sie immer noch nicht mit Digitaltechnik arbeiten. Es ist jedoch Aufgabe der Politik, dies zu ändern. Denn sonst bleiben "Kommunikationsfehler" mit fatalen Folgen bei solchen Großveranstaltungen die Regel.
 
Demos: bürgerlich, rechts, links

zuletzt aktualisiert: 20.08.2010

(RP) Allerhöchstens 50 Teilnehmer haben gestern Nachmittag für den Bau eines Loveparade-Mahnmals demonstriert. Die Oberhausenerin Kornelia Hendrix hatte die Demonstration vor dem Duisburger Rathaus angemeldet und forderte, dass eine Gedenkstätte noch in diesem Jahr auf der Zugangsrampe zum Loveparadegelände entstehen soll.






Markus Schröder, der in der Woche nach der Loveparade eine Demonstration vor dem Rathaus veranstaltet hatte, kam diesmal als Gast auf den Burgplatz: "Ich bin traurig, dass so wenige Menschen hier sind. Aber die Leute vergessen eben schnell." Die Organisatorin Kornelia Hendrix hatte übrigens mit 1000 Demonstranten gerechnet.

(...)

Weiterlesen: http://www.rp-online.de/niederrhein...emos-buergerlich-rechts-links_aid_896086.html

Langsam gehen mir die Demos in "meiner" Stadt auf die Nerven. Parteien oder auch Einzelpersonen mit zu viel Freizeit glauben, sich profilieren zu müssen. Teilweise auch reiner Aktionismus: Die Ziele und Themen der Demos werden immer banaler: Bei der gestrigen Demonstration ging es um die Frage, ob die Gedendenkstätte "100 Meter" weiter links oder rechts entstehen soll. Wer bei der Stadt nicht zu 100% seine Vorstellungen durchsetzen kann, ruft gleich zur großen Demo auf und wundert sich dann, wenn statt 1.000 Leute nur 50 Demonstrationsteilnehmer (einschließlich Journalisten) kommen. Für mich alles blinder Aktionismus und Effekthascherei. Für eine würdige Gedenkstätte wird gesorgt sein. Man vernimmt aus dem Kreis der von der Katastrophe betroffenen Angehörigen keine Proteste, aber irgendwelche Leute, die genauso viel wie Du und ich von der Katastrophe getroffen wurden, meinen, ein unwürdiges Spektakel um den Standort der Gedenkstätte veranstalten zu müssen.

Ich habe den Eindruck, dass die Bürger dieser Stadt einfach zur Ruhe kommen und von weiterem Aktionismus verschont bleiben wollen, ohne die Katastrophe jemals zu vergessen.

Nun wurden über 8.000 Stimmen zur Abwahl Sauerlands gesammelt. Toll, der Antrag auf Abwahl wurde ohnehin schon längst eingebracht. Ich glaube von der Linken. Blinder Aktionismus dieses Stimmensammeln...
 
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Ich habe es von Anfang an als schweren Planungsfehler betrachtet, dass Zu- und Abstrom über einen Aufgang erfolgen sollten. Ich kann mir dennoch
nicht vorstellen, dass die ermittelnde Staatsanwaltschaft am Ende einen derart einseitigen Ansatz wie Du vertreten wird. Die Schuld lastet ganz klar auf mehreren Stellen -zu einem nicht unerheblichen Teil auch auf der Polizei.

Darum wurden ja auch extra Gutachten in Auftrag gegeben, weil man mit solchen Events keinerlei Erfahrung in Duisburg bis dato hatte. Wenn dann in diesen Gutachten steht, dass keine Bedenken bestehen und wenn selbst die Feuerwehr keine Bedenken hat, dann wüsste ich auch nicht, was gegen eine Genehmigung sprechen sollte. Man sollte dabei nicht vergessen, dass auch der Veranstalter einen Rechtsanspruch auf die Genehmigung hat. Da kann ich mich nicht einfach hinstellen und sagen du bekommst die Genehmigng nicht, weil ich ein ungutes Gefühl habe. Damit kommst du vor keinem Gericht der Welt durch. Ich als Sachbearbeiter muss mich darauf verlassen können, wie sich die Experten für solche Veranstaltungen äussern. Wenn die Stadt die Genehmigung ablehnt und das nicht 100% wasserdicht ist und es kommt zum Prozess, den die Stadt dann höchstwahrscheinlich verlieren wird, sind wir bei Schadenersatzforderungen im Millionenbereich.
 
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Oldschool,
ich stimme Dir zu, wenn es um die völlig überflüssigen Demos in Duisburg geht. Dass die Organisatoren unstrukuriert und unüberlegt handeln, sah man ja auch in diesem Portal.
Aber:
Nun wurden über 8.000 Stimmen zur Abwahl Sauerlands gesammelt. Toll, der Antrag auf Abwahl wurde ohnehin schon längst eingebracht. Ich glaube von der Linken. Blinder Aktionismus dieses Stimmensammeln...
Dieses "Stimmen Sammeln" ist mMn absolut sinnvoll und zeigt auf, dass ein großer Teil Duisburger Bürger nicht zufrieden mit Sauerlands Rolle ist. Auch für die Ratsmitglieder ist es ein "Zeichen".


Darum wurden ja auch extra Gutachten in Auftrag gegeben, weil man mit solchen Events keinerlei Erfahrung in Duisburg bis dato hatte. Wenn dann in diesen Gutachten steht, dass keine Bedenken bestehen und wenn selbst die Feuerwehr keine Bedenken hat, dann wüsste ich auch nicht, was gegen eine Genehmigung sprechen sollte. ...
Selbst Schreckenberg hat in seinem Gutachten hingewiesen, dass dem Tunnel eine besondere Rolle zukommt, über welche man gesondert nachdenken müsse.
Und von Feuerwehr und Polizei kamen Bedenken, man siehe allein schon den Brief Mahlbergs bzgl Cebin.

Des weiteren halte ich es wie Hausmeister:
Das sehe ich anders. Die Katastrophe war fast zwangsläufig. Und zwar aufgrund der Planung. Die einfache Rechnung Anzahl Leute im Verhältnis zum vorhandenen Platz im Ein/Ausgangsbereich ging nicht auf. Auch nicht für 250.000 Leute. Es gab keine seperaten Ein- und Ausgänge. Das hat zu Katastrophe geführt, nicht die vielleicht falsche Einschätzung der Situation durch die Polizei.
Es ist wohl so, dass auch die Polizei am Veranstaltungstag Fehler gemacht hat. Ebenso wie die Ordner des Veranstalters. Und das hat auch zu der Katastrophe gegen 17 Uhr geführt.
Aber ich bleibe bei meiner bereits geschriebenen Meinung:
Wäre es nicht um 17 Uhr passiert, dann 2 oder 3 Stunden später. Das Konzept mit über 100.000 zu- und abgehenden Besuchern in einer Stunde durch den Tunnel konnte nicht funktionieren.

Ich war von 14 bis 23 Uhr auf dem Gelände, da war nichts überfüllt. Im Gegenteil gab es reichlich freie Flächen, selbst um die Floats herum konnte man sich stets gut bewegen, eine Sperrung des Zugangs daher überflüssig.
Es war wohl eher keine Sperrung des Zugangs auf das Gelände, sondern eine Sperrung des Abgangs von dem Gelände in den bereits sehr vollen Tunnel. Dass dies auch falsch war, weiß man jetzt.

Zum Thema agressive Besucher:
Das Gelände wurde nicht wie vorgesehen um 11 Uhr, sondern um 12:05 Uhr geöffnet. Unter anderem weil auf dem Gelände noch Asphaltierungsarbeiten seitens Lopavent durchgeführt wurden. Unbegreiflich!
Schon dadurch staute sich auf der Düsseldorfer Str die Menschenmenge. Kurz vor dem Unglück brauchte man 1,5 bis 2,5 Stunden um auf das Gelände zu kommen. Damit konnte man bei bestem Wille (und selbst bei vorher eingeholten Infos zur Wegführung) nicht rechnen.

Als Duisburger sagten sich einige meiner Freunde: Okay, sind wir halt nicht dabei, kehren um und gehen nach Hause. Als Holländer, Italiener, Berliner, Hamburger oder Frankfurter sieht man dies nach stundenlanger Anreise etwas anders und wird irgendwann ungeduldig. Das bedeutet nicht, dass man agressiv werden muss und eine (nicht gut organisierte) Polizeikette durchbrechen muss, aber da kommt wieder der Faktor "Verhalten des Besucher" in das Blickfeld. Irgendwer hat es mit dem Verhalten kleiner Kinder verglichen.
 
Noch mal zum Thema 'Weiße Weste der Polizei':
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,712771,00.html

Außerdem kann man mit Sicherheit sagen, dass sich die Politik bei diesem Thema über Jahre versündigt hat.
Das Thema 'veraltete Funkgeräte' ist schon seit etlichen Jahren akut.
Hier muss die Polizei mit technischen Mitteln auskommen, die einfach lachhaft sind.
Und das kann dann bei solchen Veranstaltungen ein kleines Puzzleteil sein, das mit zu einer Katastrophe führt.
 

Guter Artikel, Don. :)

Ich bin nun wahrlich kein Jurist und noch weniger ein Verfassungsrechtler. Aber es sagt einem doch schon der halbwegs gesunde (Politik- und) Menschenverstand, dass sich KEIN Veranstalter irgendwo einen insoweit rechtsfreien Raum "mieten/nehmen" kann, als dass hier polizeiliche Aufgaben auf Bagatelldelikte zusammenschrumpfen!

Natürlich war klar (und richtig), dass sich der Innenminister als oberster Dienstherr ERST EINMAL vor seine Polizeibeamten stellt(e). Dies aber immunisiert nicht gegen sorgfältige Nachforschungen und fundierte Kritik. Wenn Jäger nicht willens oder in der Lage sein sollte, auch in seinem Verantwortungsbereich "klar Schiff" zu machen, dann sollte er rascher das tun, was Herr Sauerland leider versäumt hat: nämlich zurücktreten.
 
Dieses "Stimmen Sammeln" ist mMn absolut sinnvoll und zeigt auf, dass ein großer Teil Duisburger Bürger nicht zufrieden mit Sauerlands Rolle ist. Auch für die Ratsmitglieder ist es ein "Zeichen".

In einer Stadt, in welcher der OB symbolisch am Galgen baumelt, ist
die Stimmungslage eindeutig. Schlimm genug und sicherlich nur die Spitze des Eisbergs, aber sämtliche Umfragen von Lokalmedien sind eindeutig.
Selbst in der RP. :) Und sie sind zu Recht eindeutig. Planungsfehler, ein schlechtes Krisen-Management. Da könnte man umgekehrt sagen: Dieser Rentner (nichts gegen Rentner!) saß wochenlang auf der Königstraße und hat nur 8.000 Stimmen zusammengekriegt? :eek: Seine "Arbeit" ist eher ein Indiz für die Beliebtheit unseres OBs (wenn wir es nicht besser wüssten).
Jedenfalls war es schon lustig, wie dieser Herr auf seine 8.000 Unterschriften gekommen ist. "Unterschreiben Sie hier". "Kann ich nicht, komme doch aus Dinslaken". "Egal, unterschreiben sie hier einfach...". :D So erlebt...

Was mich stört ist, dass alle Welt immer noch glaubt, Duisburg habe mit Platz für 250.000 eine Veranstaltung von 1,4 Mio Besuchern ausgerichtet. Die unaufgeklärte Welt hält Duisburg für Schilda. Doch ganz so schlimm ist es weder um unsere Stadt noch um unseren OB bestellt.
 
Der Spiegel-Artikel trifft es auf den Kopf. Die Polizei ist genauso Ordnungsbehörde wie Ordnungsamt, Feuerwehr oder Bauordnung. Wenn die auf eine Gefahr aufmerksam werden, müssen die handeln. Dafür sind sie da. Die können nicht einfach rumstehen und sagen "dafür sind wir nicht zuständig". Wenns irgendwo brennt löscht die Feuerwehr auch ohne zu zögern, die fragen auch nicht ob sie dafür zuständig sind oder ob nicht vielleicht der Eigentümer dafür zuständig ist.
Im Stadion sieht es doch genauso aus, wenn da welche randalieren und die Polizei sieht die Ordner kommen alleine damit nicht klar, dann müssen die auch ran, obwohl der Stadionbereich auch Privatgelände ist und in erster Linie die Ordner zuständig sind.


Das Ganze ist so lachhaft, da findet neben dem Stilleben die grösste Veranstaltung der Ruhr 2010 statt und die Polizei will uns erzählen, dass sie nur dabei sind um Falschparker aufzuschreiben und den Leuten den Weg zu erklären? Ja nee, iss klar. :rolleyes:

Knapp vier Wochen nach der Katstrophe bekommen wir nun so langsam Licht ins Dunkel.
 
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Massen waren bei Loveparade ohne Steuerung

Ordner und „Pusher“ sollten die Besucherströme bei der Loveparade lenken. Doch das Sicherheitskonzept versagte. Sperren wurden überrannt, Polizeiketten durchbrochen. Insider zweifeln die Lopavent-Zahl der Ordner an.

Hinweise aus der Sicherheitsbranche sowie neue Augenzeugenberichte des Loveparade-Desasters belegen, warum das Sicherheitskonzept des Veranstalters Lopavent in den Stunden der Katastrophe versagte: Weil Ordner und klare Anweisungen fehlten, ließen sich die Menschenmassen im Unglückstunnel nicht mehr steuern. Sperren wurden überrannt, Polizeiketten durchbrochen. Der „Puffer“ für die Engstelle funktionierte nicht.
Kein ordentliches Briefing

Insider bezweifeln, dass Lopavent die Megaparty wie angegeben von knapp über 1000 Ordnern schützen ließ. Vielmehr hatten die beauftragten Sicherheitsfirmen R.A.D, SMS Security (beide Köln), CCS Security (Solingen) sowie Kötter (Duisburg) und Challenge Security (Essen) offenbar Mühe, die angeforderten Kräfte überhaupt zusammen zu bekommen. Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens aus Herne berichtete der WAZ, dass drei Tage vor der Veranstaltung eine der Firmen darum gebeten habe, kurzfristig 30 Kräfte für die Loveparade abzustellen. Das Herner Unternehmen lehnte ab: „Weder sollte es ein ordentliches Briefing geben, noch eine umfassende Einweisung in den Job, noch ein Training vorab.“ Für ihn stehe fest, dass ein Teil der Ordner auf den Zufahrtsstraßen körperlich überfordert war: „Die sahen aus, als kämen sie von der Klassenfahrt.“

Im Lopavent-Konzept aber spielte die Steuerung der Besucher durch Ordner eine zentrale Rolle. Insbesondere beim einzigen Eingang durch den Tunnel an der Karl-Lehr-Straße hatte der Veranstalter klar dargelegt, was zu tun ist. 100 Sicherheitskräfte seien im Einsatz, um den Publikumsfluss zu überwachen. Dazu gebe es Streifen im Tunnel. „Pusher“ sollten bei Stauungen Besucher „weiterschieben“, um Engpässe zu beheben.



http://www.derwesten.de/nachrichten...-bei-Loveparade-ohne-Steuerung-id3586417.html
 
Noch mal zum Thema 'Weiße Weste der Polizei':
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,712771,00.html
Das Thema 'veraltete Funkgeräte' ist schon seit etlichen Jahren akut.
Hier muss die Polizei mit technischen Mitteln auskommen, die einfach lachhaft sind.

Richtig, die Einführung neuewr Systeme wurde bereits 2003 gefordert!!! IM VORFELD der WM 2006. Die damalige Landesregierung sah keine Erfordernisse! Damals hat ein unbekannter Provinzpolitiker, nennen wir ihn mal Förster, herumgepoltert!
Im Frühjahr 20056 sollten neue digitale Systeme die anlogen Dinger endlich ablösen. Dies wurde auf Druck der Oppsition und der aktuellen Kassenlage verschoben....
Die Polizei wurde jahrzehntelang stiefmütterlich ausgestattet. Neue Streifenwagen gab es erst 2006/2007 (von Opel auf VW)...Blaibt abzuwarten ob die Ausrüstung nun aufgrund diverser Wahlversprechen kaputtgespart wird!!!
 
Loveparade-Unglück
Duisburg, vier Wochen danach

VON ULLI TÜCKMANTEL - zuletzt aktualisiert: 21.08.2010 - 09:24
(RP) Nach dem Loveparade-Unglück mit 21 Toten findet Duisburg nicht aus der Katastrophe und in die Normalität zurück. Im Rathaus löst die Vorstellung Panik aus, den Bundespräsidenten bei einer Kulturhauptstadt-Veranstaltung am 12. September durch einen Tunnel gehen zu lassen.

(...)

Justine Benke und Jennifer Breitbach haben sich bei Starbucks einen Java Chip Chocolate Cream geholt und sitzen auf der Königstraße in der Sonne. Zur Loveparade waren beide im Urlaub. Jennifer feierte im Sauerland in den Geburtstag, Justine war auf Sizilien. Beide hatten Angst um ihre Freunde. Justine wird bald ganz nach Italien gehen, Jennifer zum Studium nach Mainz. Schon vor dem 24. Juli war es Mist, aus Duisburg zu sein, sagen sie. Aber jetzt? Jennifer wird einfach erzählen, sie sei aus Oberhausen.

Alles: http://www.rp-online.de/niederrhein...e/Duisburg-vier-Wochen-danach_aid_896664.html

Ich war vorn paar Tagen abends im brechend vollen Innenhafen. Dass es in Duisburg kein anderes Thema als die LP gibt, kann ich nicht sagen. Dass es sich um eine gebrochene Stadt handelt, kann ich ebenfalls nicht sagen. Die Menschen waren ausgelassen -die LP kein Thema.

Und zu den Kids, die behaupten, sie kämen aus Oberhausen: Dumm wie Brot. Und gerade noch aus Oberhausen...
´
Wenn man einen solchen Mist liest, muss man noch motivierter sein, morgen in Osnabrück zu zeigen, dass wir auf unsere Heimat stolz sind.
 
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Im Frühjahr 20056 sollten neue digitale Systeme die anlogen Dinger endlich ablösen. Dies wurde auf Druck der Oppsition und der aktuellen Kassenlage verschoben....

Ähem ... hatte schwarz-gelb damals eine Minderheitsregierung? Rüttgers/Pinkwart hat sich dem Druck der Opposition gebeugt? :rolleyes:


Wollen wir doch einfach mal sagen: Egal wer da an der Macht war, hat jämmerlich versagt. Die rot-grünen hatten lange genug Zeit und die schwarz-gelben hätten in 5 Jahren auch mal gescheite Funkgeräte kaufen können.
 
Ähem ... hatte schwarz-gelb damals eine Minderheitsregierung? Rüttgers/Pinkwart hat sich dem Druck der Opposition gebeugt? :rolleyes:


Wollen wir doch einfach mal sagen: Egal wer da an der Macht war, hat jämmerlich versagt. Die rot-grünen hatten lange genug Zeit und die schwarz-gelben hätten in 5 Jahren auch mal gescheite Funkgeräte kaufen können.

ich habe für niemanden parftei ergriffen...sondern nur festgestellt wie sehr die polizei zuim zankapfel de rpolitik geworden ist!
 
Ich weiß nicht, ob ich von diesem "Internet-Angebot" begeistert sein soll. Das sieht zwar auf den ersten Blick so aus, als sollte (und könnte) sich jeder ein Bild von den "tatsächlichen" Ereignissen machen. Aber kann das auch wirklich jeder?

(Weitere) Erklärungen für die Fehler liefert das Material sicher kaum. Oder ist darauf zu sehen, warum die Kameras zu einem entscheidenden Zeitpunkt ausfielen?

Ich finde, man sollte die notwendige gründliche Aufklärung nicht in dieser Weise "popularisieren", wohl mit dem Ziel, sich in den Augen der Öffentlichkeit oberflächlich gut darzustellen und anderen die Schuld zuzuweisen.
 

Nä, bestimmt nicht. Diese 22 Stunden Videomaterial im Internet sind nur ein weiterer Grund sich sensationsgeil (zum wiederholten mal, durch alle Boulevardpressen gehend) am Leid von vielen Menschen zu ergötzen.

Hat meiner Meinung nix mit Aufklärung zu tun, sondern mit Ergötzen am Leid und an Fehlern Anderer (z.B. Polizei etc.)!! Wieso müssen alle unbedingt, immer alles sehen und alles wissen.
 
Loveparade-Abschlussbericht
Stadt Duisburg entlastet sich selbst

VON HILDEGARD CHUDOBBA - zuletzt aktualisiert: 01.09.2010 - 06:56
(RP) Laut dem Abschlussbericht der Stadt Duisburg, der heute vorgestellt werden soll, hat die Verwaltung keine Fehler gemacht, die ursächlich für die Katastrophe bei der Loveparade waren. Der Bericht dient als Grundlage für die morgige Sitzung des NRW-Innenausschusses.

(...)

Neben dem von der Stadt in Auftrag gegebenen Abschlussbericht hat die FDP im Innenausschuss bereits angekündigt, dass sie über die Rolle der Polizei bei der Loveparade reden will. In einem Gespräch mit unserer Zeitung schilderten jetzt drei Polizeibeamte, die am 24. Juli bei der Loveparade im Einsatz waren, ihre Eindrücke. Sie wollten ihren Namen nicht nennen. Öffentliche Kritik am Dienstherrn habe berufliche Konsequenzen, sagen sie.

Die Loveparade band am 24. Juli das komplette Duisburger Polizeipersonal. Keiner der drei war am Unglücksort eingesetzt. Alle drei sind fest davon überzeugt, dass ihre Kollegen auf der Straße an diesem verhängnisvollen Tag beste Arbeit geleistet haben. Sie sind alle auch sicher, "dass unsere oberste Heeresleitung eklatante Fehler bei der Vorbereitung und Durchführung gemacht hat." Welche Fehler? "Jeder Polizist in Duisburg kennt die Funkstörungen, die auftreten, wenn man in den Karl-Lehr-Tunnel fährt", sagte einer der drei. Die Behauptung des Sicherheitskoordinators von Lopavent, der Polizist neben ihm im Container-Büro am Unglücksort sei nicht mit einem Funkgerät ausgestattet gewesen, "ist Quatsch. Aber die Dinger nutzten ihm vermutlich nichts, und darum hat er das Gerät wahrscheinlich in der Tasche gelassen."

Polizisten nicht auf Einsatz vorbereitet
Während des gesamten Tages bekamen alle drei Beamten immer wieder mit, wenn auf der Strecke Polizeikräfte benötigt, ein Abschleppwagen oder ein Rettungsfahrzeug geordert wurden. "Nur aus dem Tunnel hörten wir nichts, auch nicht, als dort die Situation eskalierte." Dass die Einsatzkräfte auf der Rampe und die an den Tunneleingängen keinen Funkkontakt gehabt haben könnten, "da sind wir sicher." Anders ließe sich nicht erklären, warum der Zugang zum Gelände gesperrt wurde, ohne gleichzeitig die Sperren an den Tunneleingängen zu schließen. Von der Katastrophe hätten sie erst nur durch die Rettungskräfte erfahren, die über ein digitales Funknetz verfügen. Das funktioniere im Tunnel.

Dass die auswärtigen Polizisten nicht auf den Einsatz vorbereitet gewesen waren, hätten sie selber erlebt. "Die Kollegen wussten zum Teil nicht einmal, wo sie sind." Immer wieder seien sie von den ortsfremden Polizisten angesprochen worden, weil sie ihren Einsatzort suchten. Sie hätten sogar Zuschauer nach dem Weg gefragt.

(....)

Weiterlesen: http://www.rp-online.de/niederrhein...uisburg-entlastet-sich-selbst_aid_900996.html
 
Aus dem von OS oben zitierten RP-Artikel scheint mir diese Passage besonders bemerkenswert:

"Wie schon der Zwischenbericht kommt auch die Abschlussbilanz zu dem Ergebnis, dass die Stadt keine Fehler gemacht hat, die ursächlich für die Katastrophe gewesen sind. (...) Aufgabe der Kanzlei war es nicht, die Ursache für die Katastrophe herauszuarbeiten und Schuldige zu benennen."

Eigentlich klar: Es war also nicht die (gut bezahlte!) Aufgabe der Kanzlei, Ursachen herauszuarbeiten und Schuldige zu benennen. Ergebnis der Bilanz: "Die Stadt" ist unschuldig und damit auch nicht ursächlich (mit)verantwortlich.

Ah ja! :rolleyes:
 
Unschuldig würde ich nun nicht sagen, aber dass ein Hauptverschulden bei der Polizei liegt, ist doch evident. Das sagen hinter vorgehaltener Hand sogar Polizisten (s.o.).

Ich weiß, einigen wäre es lieber, wenn es hieße: Sauerland hat alles allein falsch gemacht. Ist aber nicht so...
 
Jetzt hör doch bitte endlich auf, die Schuldfrage nach parteipolitischer Sympathie zu beurteilen.
Mit Sicherheit hat die Polizei eine Mitschuld. Da lag einiges im Argen. Und wenn das Konsequenzen in der Landespolitik haben wird, dann ist das so.

Aber das spricht doch die städtischen Verantwortlichen nicht automatisch frei. Diese Veranstaltung war so nicht genehmigungsfähig. Es wurden in der Genehmigung Verordnungen der Sonderbauverordnung wissentlich ausgehebelt. Es wurden Bereiche als Veranstaltungsstätte genehmigt, die nicht genehmigungsfähig waren. Es gab eine Verjüngung in der Zuwegung, die so nicht genehmigungsfähig war. Es gab im Eingangsbereich keine (vorgeschriebene) seperate Beschallungsanlage zu Evakuierungszwecken bzw. zur Ansprache der Besucher. Und das ist nur ein kleiner Teil der planerischen (und anscheinend durch die Bauabnahme genehmigten) Fehler.
Und da hat Herr Sauerland als oberster Dienstherr nunmal Verantwortung zu übernehmen.

Vielleicht wäre es nicht zu dem Unglück gekommen, wenn die Polizei dieses Desaster in der Planung perfekt gehandelt hätte. Was sie nicht hat. Aus Unerfahrenheit, aus Komminikationsproblemen, wegen mangelhafter Austattung, etc.

Aber das Entscheidende ist doch, dass es erst gar nicht so weit hätte kommen dürfen. Es kann nicht sein, dasss ein solches Event nur ohne Todesfälle ausgeht, wenn zufällig sämtliche Technik und sämtliche Menschen perfekt funktionieren.
 
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Ich weiß, einigen wäre es lieber, wenn es hieße: Sauerland hat alles allein falsch gemacht. Ist aber nicht so...

Wen meinst Du denn?

Dass Sauerland "alles allein falsch gemacht" hat, ist selbstverständlich barer Unfug. Das ändert freilich nichts daran, dass ER als "Stadtchef" die politische Verantwortung zu tragen hat für das, was hier bei der von "seiner" Verwaltung genehmigtem (aber nicht genehmigungsfähigen!) Veranstaltung passiert ist. Und endlich zurücktreten muss!

Gerne darf dann übrigens auch Herr Jäger gleich mitgehen bzw. alle Mitverantwortlichen der Polizei - soweit man ihnen ein Fehlverhalten zweifelsfrei nachweisen kann.
 
Das entscheidende Wörtchen im Bericht ist URSÄCHLICH. Das heißt eben nicht, dass die Stadt nicht andere Fehler gemacht hat (nicht genug Härte im Genehmigungsverfahren, bei den Auflagen und ihrer Kontrolle).
Nein, Herr Sauerland ist keineswegs der Alleinschuldige, der zum Sündenbock für alle anderen gemacht werden muss. Sobald weitere Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen (z.B. jene der staatsanwaltlichen Ermittlungen) und die von Sauerland gewünschte Aufklärung abgeschlossen ist, wird er allerdings zurücktreten müssen.
 
Das entscheidende Wörtchen im Bericht ist URSÄCHLICH. Das heißt eben nicht, dass die Stadt nicht andere Fehler gemacht hat (nicht genug Härte im Genehmigungsverfahren, bei den Auflagen und ihrer Kontrolle).

Sicherlich hast Du Recht, aber hier wird es nun auch ein wenig philosophisch.

Sprechen wir über die Ursache, meinen wir damit dann die Ursache für die konkreten Todesfälle, sprechen also lediglich über einen Ausschnitt aus einem Ereignisprozess?

Oder reden wir über die Ursache dafür, dass die Veranstaltung überhaupt stattgefunden hat und eben DADURCH erst die Voraussetzung gegeben war, dass dieses Unglück überhaupt geschehen konnte? Verursacher war DANN zweifellos die Stadt, die ein bereits VOR dem Ereignisverlauf nicht genehmigungsfähiges Event - warum nun auch immer - genehmigt hat. ;)
 
Jetzt hör doch bitte endlich auf, die Schuldfrage nach parteipolitischer Sympathie zu beurteilen.

....

Nichts anderes machen Leute wie Du. Ich bestimmt nicht.
Wie ist es sonst zu erklären, dass ich die Verantwortlichen der Stadt
eben nicht freispreche und auch Sauerland als OB immer in Frage gestellt habe. Auch hier, lieber Hausi, gilt: Lesen, denken, antworten! ;)

Eben aus parteipolitischen Gründen ist es einigen gar nicht recht, dass mittlerweile nicht mehr der OB alleine in der Schusslinie steht.

Was Du als "das Entscheidende" beurteilst, ist so eine Sache. Demgegenüber behaupte ich, dass es auch im Falle einer besseren, fast optimalen Planung und Organisation zu dieser Katastrophe hätte kommen müssen, wenn die Polizei den Aufgang mit einer Polizeikette dicht macht, aber aus dem Tunnel Besucher nachströmen lässt.

DAS ist ein ganz eklatanter Fehler und lässt sich nicht wegdiskutieren.
 
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und immer noch schieben alle sich den schwarzen peter zu.

alles gesindel.

respekt nach mainz, dort sterben "nur" 3 babys aber die klinik übernimmt die volle verantwortung, einige tage später wird herraus gestellt die klinik sei absolut von jeder schuld befreit.

komisch.......

anstatt wie unser ob zu sagen "ich sage nichts und warte ab was passiert" haben die leute die eier in der hose gehabt zu sagen wir waren schuld
 
Sprechen wir über die Ursache, meinen wir damit dann die Ursache für die konkreten Todesfälle, sprechen also lediglich über einen Ausschnitt aus einem Ereignisprozess?

Genau. Das werden die Verfasser des Berichts, also Juristen, meinen. Es ist Juristerei, nicht Philosophie. ;)

Gesetzt den Fall, es wäre trotz der jetzt bekannten und benannten Risiken alles gut gegangen: dann hätten die Versäumnisse der Stadt keine Folgen gehabt. Da wird die Argumentation dann sagen: also können die Versäumnisse nicht ursächlich gewesen sein. Ich will diese Denkweise auch nicht gern für mich übernehmen, aber die beschränkende Definition des Wortes URSÄCHLICH ist mit Sicherheit ein Hauptziel des Berichtes.
 
Aber das spricht doch die städtischen Verantwortlichen nicht automatisch frei. Diese Veranstaltung war so nicht genehmigungsfähig. Es wurden in der Genehmigung Verordnungen der Sonderbauverordnung wissentlich ausgehebelt. Es wurden Bereiche als Veranstaltungsstätte genehmigt, die nicht genehmigungsfähig waren.
Vielleicht wäre es nicht zu dem Unglück gekommen, wenn die Polizei dieses Desaster in der Planung perfekt gehandelt hätte. Was sie nicht hat. Aus Unerfahrenheit, aus Komminikationsproblemen, wegen mangelhafter Austattung, etc.

Wenn man den Gesetzestext wortwörtlich so anwendet, wie es im Gesetz steht, dann dürfte überhaupt keine Massenveranstaltungen genehmigt werden. Da müssten dann Auflagen erteilt werden, die teurer würden als die ganze Veranstaltung. Ein solche Fläche wie das alte Güterbahnhofgelände ist keine "normale" Fläche, die sich als Versammlungsstätte definieren liesse. Von daher greift die Sonderbauverordnung nur bedingt. Ausserdem bitte ich zu beachten, dass das Unglück nicht auf dem Gelände passiert ist, sondern davor. Damit würden da die Vorschriften der Sonderbauverordnung nicht mehr greifen.
 
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Ausserdem bitte ich zu beachten, dass das Unglück nicht auf dem Gelände passiert ist, sondern davor. Damit würden da die Vorschriften der Sonderbauverordnung nicht mehr greifen.


Naja, die Zuwegung gehört eigentlich doch mit dazu. Ebenso obliegt dem BETREIBER einer Anlage oder eines Event die Verkehrssicherungspflicht. Der wäre im Falle der LP der Veranstallter.

Sehr komplex die ganze Thematik, deswegen tun sich die ermittelnden Behörden ja auch so schwer nen Schuldigen zu finden! Und deswegen halte ich es persönlich auch für verfrüht, wenn der Sauerland bereits zurück getreten wäre.
 
anstatt wie unser ob zu sagen "ich sage nichts und warte ab was passiert" haben die leute die eier in der hose gehabt zu sagen wir waren schuld

Beispiel: du wirst beschuldigt einen Mord begangen zu haben, hast es aber nicht.
würdest du dich vor gericht stellen und sagen: "ich wars zwar nciht, aer ich nimm die schuld auf mich" also ich würde es nicht tun.

es ist ok wenn der OB wartet, wenn sich rausstellt das er schuld ist, kann er immernoch zurücktreten.

wer das Interview vor einigen wochen im WDR gesehen hat, weiss was ich meine ;)
 
Naja, die Zuwegung gehört eigentlich doch mit dazu.

JEIN. Das Unglück ist ja nicht passiert, weil die Menschen nicht vom Gelände runter konnten (Stichwort Fluchtwege), sondern weil Menschen nicht mehr aufs Gelände kamen. In diesem Fall handelt es sich um öffentlichen Raum und der gehört nicht mehr zur Versammlungsstätte.Da muss man schon unterscheiden. In diesem Fall hätte (:() das Sicherheitskonzept von Ordnungsdiensten, Polizei, Feuerwehr greifen müssen, welches zwingend vorgeschrieben ist.
 
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Vor den Tunneln wurden an den "Schleusen" Kontrollen durchgeführt, somit gehört m.W. nach der Tunnel zum Veranstaltungsgelände im rechtlichen Sinne. Der Hausi - als ausgewiesener Domänenexperte - möge mich korrigieren.
 
JEIN. Das Unglück ist ja nicht passiert, weil die Menschen nicht vom Gelände runter konnten (Stichwort Fluchtwege), sondern weil Menschen nicht mehr aufs Gelände kamen. In diesem Fall handelt es sich um öffentlichen Raum und der gehört nicht mehr zur Versammlungsstätte.

Genau das ist der Knackpunkt. Vor den Tunnelanlagen waren bereits Vereinzelungsanlagen, um den Besucherstrom zu regulieren. Dort wurden auch Personenvorkontrollen auf Getränke etc. durchgeführt. An dieser Stelle beginnt daher dann die Veranstaltungsfläche.
Und aus diesen Grund war dieser Bereich ja auch nach §7 der Sonderbauverordnung des Landes NRW nicht genehmigungsfähig. Die Tunnelanlage speziell Richtung Neudorf ist viel zu lang, um als Versammlungsstätte dienen zu können (max 30m Fluchtweglänge, da überbaut).

Was übrigens in der Anhörung des Landtags auf den Tisch kam: Die Stadt hat vom Land Fördermittel zur Durchführung der Loveparade erhalten, teilweise zweckgebunden. Ein Teil dieser Zweckbindung war die Übernahme der Kosten für das Sicherheitskonzept. Von daher stellt es sich für mich schwierig dar, jetzt als Stadt nicht für das Sicherheitskonzept verantwortlich gewesen sein zu wollen.
 
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Aus oben stehender Quelle:
Die Stadt, der Veranstalter und die Polizei hatten, jeder auf unterschiedliche Weise, eine Verantwortung für die Loveparade in Duisburg. Die Stadt hätte die Veranstaltung nie genehmigen dürfen, das erkennt jeder, der die improvisierte Partymeile sieht. Der Veranstalter wiederum hat sich übernommen, er ist daran gescheitert, die Menschenmassen zu steuern. Und die Polizei war spätestens zuständig, als sich eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit anbahnte, hat dann aber wohl nicht angemessen reagiert.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/tragoedie-von-duisburg-parade-der-unschuld-1.995512

Diese Einschätzung spiegelt auch meine Sicht wieder...
natürlich kurz und knapp formuliert ohne auf Details einzugehen.
 
Demo gegen das Vergessen der Loveparade-Opfer

Eine Ratssitzung, eine Demonstration für OB Sauerland, eine nicht angekündigte Gegendemonstration und ein Flashmob für die Opfer der Loveparade: Der Montag in Duisburg wird spannend. DerWesten berichtet live aus dem Rathaus.

Die offizielle Trauerzeit nach der Loveparade ist vorbei. Sechs Wochen nach der Katastrophe findet am Montag um 14 Uhr die erste Ratssitzung in Duisburg statt, die sich mit der Katastrophe beschäftigt. Rund um diesen Termin wird im Internet zu zahlreichen Aktionen aufgerufen. „Alles was Beine hat sollte zum Rathaus kommen“, heißt es einem Aufruf, an der öffentlichen Sitzung teilzunehmen.

Die Stadt Duisburg hingegen verweist darauf, dass der Ratssaal bereits voll ist. Eine Tribüne ist für die Presse reserviert und für die andere Tribüne sind schon die obligatorischen Einlasskarten an etwa 40 interessierte Bürger ausgegeben worden. Für alle diejenigen, die dennoch vor Ort der Ratssitzung folgen möchten, hat die Stadt vorgesorgt. „Wir übertragen die Sitzung per Lautsprecher im Foyer des Rathauses und auch in der Cafeteria“, sagt Stadtsprecher Frank Kopatschek. Mehr Ordner oder ein Securitydienst seien für Montag jedoch nicht engagiert worden.



http://www.derwesten.de/staedte/dui...Vergessen-der-Loveparade-Opfer-id3647417.html
 
Seit heute Mittag ist der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben.
Ist schon irgendwie ein mulmiges Gefühl da lang zu fahen und zu wissen, das dort 21 Menschen ums Leben gekommen sind.
 
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