Ach ja, das leidige Thema mit Hoffenheim...
Was mich verwundert, ist, dass gerade im Zusammenhang mit der TSG immer wieder die Assoziation mit Begriff der Tradition hergestellt wird.
Tradition ist ein identitätsstiftendes Element. In der heutigen Gesellschaft, in der Gesellschaft in der ich lebe, ist es verboten, dass man sich auf Traditionen der Kultur, der Geschichte etc. bezieht. Jeder, der etwas negatives über das Gesellschaftsmodell sagt, und dabei das Wort Tradition miteinbezieht, wird direkt als Regimefeind diffamiert. Als jemand, der nicht aus der Vergangenheit gelernt hat, jmd., der unbelehrbar ist.
Leute, macht euch da nix vor, Tradition gibt es nicht mehr in dem im Einheitsbrei aufgehenden Europa.
Zum Thema Hoffenheim:
Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Aufstieg. Ich gucke gerne die Spiele der TSG, da sie ein taktisch und spielerisch absolutes TOP-Niveau besitzen. In Bezugnahme auf den Vorwurf des Retortenvereins und der nicht vorhandenen Fans muss ich sagen, dass die gesamte Region nach einer erfolgreichen Fußballmannschaft lechzt, und dass es meines Erachtens nichts verwerfliches ist, wenn man auf einen fahrenden Zug aufspringt.
Der Hopp ist mir aus vielen Gründen symphatisch, da er erstens den regionalen Bezug zum Verein besitzt. Er hat dort früher selber im Verein gespielt. Ein Mann, der aus dem Dorf kommt, investiert ne Menge Vermögen, dass er selber durch seiner Hände Kraft erschaffen hat; das finde ich nicht verwerflich. Wenn ich so ein Vermögen wie Hopp besitzen würde, hätte ich schon längst den MSV gekauft und mit ordentlichen Spieler versehen. Wer sollte mich daran hindern? Das sind, banal ausgedrückt, die Mechanismen des Kapitalismus, von denen wir alle profitieren, bzw. wenn wir nicht davon profitieren, dann könnten wir es theoretisch.
Was mich in der Diskussion immer wieder nervt, ist die Aussage, dass früher alles besser war. Das 100.000 Fans mit zum Auswärtsspiel nach Offenbach gefahren sind und dort 6 Tonnen Pyrotechnik verbrannt haben.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, -ich gehe nun seit über 10 Jahre zu den Spielen des MSV - dass die Fansszene und der Support der Mannschaft früher in einem viel geringerem Maße ausfiel, als dies heute der Fall ist. Vor 7 Jahren sind zum Derby gegen

20000 Zuschauer gekommen, im Auswärtsspiel auf dem Gladbacher Bökelberg waren die Stehplätze der Gästefans nicht mal annäherend voll.
Früher war ´halt auch nicht alles besser.